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SCHWELMER EISENWERK MÜLLER & CO. IN SCHWELM (WESTFALEN).
Die Erfindung betrifft ein Mehrwegventil, insbesondere für flüssige Brennstoffe, dessen Flüssigkeitswege durch Ventilkegel gesteuert werden, welche gegen die Wirkung einer Feder durch eine von einem Kurbeltrieb hin und her bewegbare Spindel od. dgl. geöffnet werden.
Bei Zapfhähnen ist es bereits bekannt, für das Öffnen und Schliessen des Zapfventils einen Kurbeltrieb vorzusehen, der mit dem Ventilkörper entweder durch ein starres oder ein mit Gelenken versehenes Zwischenglied verbunden ist.
Bei Anordnung einer starren Zwischengliedverbindung wird die drehende Bewegung des Kurbelzapfens unmittelbar auf den Ventilkörper übertragen, so dass derselbe bei jeder Umdrehung des Kurbelzapfens aus der Schliessstellung in die Offenstellung und wieder zurück in die Schliessstellung bewegt wird.
Bei einer lockeren Verbindung zwischen Kurbelzapfen und Ventilkörper entsteht bei der Hinund Herbewegung des letzteren jedesmal ein mehr oder weniger grosser Leerhub des Verbindungsgliedes, da dasselbe infolge der vorgesehenen Gelenke seitlich ausweichen kann. Der Leerhub tritt hiebei im Bereich der inneren und äusseren Totlage des Kurbelzapfens auf, d. h. jedesmal, wenn der Ventilkörper gezwungen wird, seine Bewegungsrichtung umzukehren.
In beiden Fällen ist aber während einer Umdrehung des Kurbelzapfens das von diesem gesteuerte Ventil fast dauernd geöffnet, da der Ventilkörper am Anfang einer Zapfenumlaufbewegung von seinem Sitz abgehoben wird, um am Ende derselben wieder auf seinen Sitz zurückzukehren.
Bei einem Mehrwegventil, bei welchem die einzelnen Flüssigkeitswege abwechselnd geöffnet und geschlossen werden sollen, ist aber diese bekannte Ventilabhebevorrichtung nicht zu verwenden, da dieselbe hier den Nachteil hat, dass sich die Öffnungs- und Schliessbewegungen der einzelnen Ventile überschneiden. Es ist vielmehr darauf zu achten, dass das Öffnen und Schliessen eines Ventils nur dann erfolgt, wenn sämtliche andern weiter vorhandenen Ventile vollständig geschlossen sind.
Dies wird gemäss der Erfindung dadurch erreicht, dass die unabhängig voneinander geführten Ventilkörper des Mehrwegteuerorgans mit einer Aussparung versehen sind, in welcher die von dem gemeinsamen Kurbeltrieb hin und her bewegbaren Zug-und Stossstangen während des Leerhubes sich frei bewegen und nur im unmittelbaren Bereich der der Ventilöffnungsvorrichtung zugekehrten Totpunktlage des Kurbelzapfens ruckartig geöffnet bzw. geschlossen werden.
Durch die Länge der Ventilkörperaussparung bzw. durch die Länge der Stossstange wird die Grösse des Leerhubes und durch den Grad der Exzentrizität des Zapfens die Grösse des Ventilhubes bestimmt, so dass man es ohne weiteres in der Hand hat, die Steuerung jedes Ventils den Erfordernissen anzupassen.
Durch Anordnung des Anschlages an der Mündung oder an dem Boden der Aussparung und entsprechender Richtungsänderung der Federbelastung kann das Öffnen der Ventile entweder unter der Zug-oder Stosswirkung der vom Kurbelantrieb hin und her bewegbaren Stange erfolgen.
An Stelle eines für alle Zug-oder Stossstangen gemeinsamen Kurbelzapfens kann auch eine mehrfach nach verschiedenen Seiten gekröpfte Welle vorgesehen werden.
Der Gegenstand der Erfindung ist in den Abbildungen in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 einen lotrechten Querschnitt durch einen Dreiweg-Flüssigkeitsverteiler mit zwei sich nach aussen und Fig. 2 mit zwei sich nach innen öffnenden Ventilen.
In den Figuren ist mit 1 das zweckmässig aus einem Guss hergestellte Ventilgehäuse bezeichnet, das mit Flanschen 2 und 3 zum Anschluss der Rohrleitungen versehen ist.
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Die im Innern des Ventilgehäuses angeordneten Ventilkegel bestehen in dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 im wesentlichen aus einem nach aussen gewölbten, mit einer zentralen Bohrung 8 versehenen Ringstück 10, das eine Abflachung 9 besitzt. In die Bohrung 8 ist ein mit Führungstegen 11 versehener, an seinem freien Ende flanschartig erweiterter Stopfen 12 eingeschraubt.
Zwischen der flanschartigen Erweiterung 13 und der abgeflachten Ringfläche 9 des Ring- stückes 10 ist ein aus weichem, synthetischem Gummi hergestellter Dichtungsring 15 eingelagert, dessen freie Aussenkante zur flanschartigen Erweiterung 18 abgeschrägt ist und den eigentlichen
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Zapfen 18 drehbar verbunden. Der Zapfen 18 ist exzentrisch auf der Stirnseite der Welle 20 angeordnet, welche durch die Stopfbüchse 21, 22 aus dem Ventilgehäuse 1 herausgeführt ist und mittels Handgriff 23 gedreht werden kann, wodurch die Stossstange 17 eine hin und her gehende Bewegung ausführt und dabei den Ventilkörper von seinem Sitz abhebt. Hiedurch wird das Ventil geöffnet.
Das Schliessen des Ventils erfolgt durch eine in die Bohrung 8 eingelegte Spiralfeder 24, die sich einerseits gegen den Ventilstopfen und anderseits gegen einen durch Stege gehaltenen Anschlag 25
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verbunden.
Statt eines Achslagers 19 können die Stossstangen 77 auch gabelförmig (wie bei 28) ausgebildet sein und entweder an einem gemeinsamen oder an getrennten Achslagern befestigt sein.
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dargestellte Ausführung. Bei dieser ist der Ringkörper 10 durch einen Körper 2. 9 ersetzt, der auf der einen Seite eine Aussparung 30 für die Führung der Stange 17 und auf der entgegengesetzten Seite einen mit Aussengewinde versehenen Zapfen 31 besitzt. Der flanschartige Körper 32, der zum Festhalten der synthetischen Gummidichtung 1. dient, wird mit seinem Kragen 33 auf den Zapfen 31 aufgeschraubt.
Die Stange 17, welche in der Bohrung 30 geführt wird, zieht in diesem Falle den Ventilkörper von seinem Sitz, während die Spiralfeder 34 bestrebt ist, den Ventilkörper beim Wiedervorschieben der Zugstange 17 auf seinen Sitz zu drücken.
An Stelle des Zapfens 18 kann die Welle 20 auch ein-oder mehrfach gekröpft sein.
Der Gegenstand der Erfindung ermöglicht nicht nur ein schnelles und sicheres Abschliessen der Ventile, sondern auch eine Entlastung der synthetischen Gummidichtung durch Auswahl der geeigneten Federspannung, da die Zug-oder Stossstange in den Aussparungen 14 bzw. 30 völlig frei geführt wird, so dass ein starker Anpressungsdruck vermieden wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Mehrwegventil, insbesondere für leichtflüssige Brennstoffe, mit zwei oder mehreren gegen die Wirkung einer Feder-oder des Flüssigkeitsdruckes mit Hilfe eines Kurbeltriebes zu öffnenden Ventilen, dadurch gekennzeichnet, dass die unabhängig voneinander geführten Ventilkegel eine Aussparung (14 bzw. 30) haben, in welcher die von dem gemeinsamen Kurbeltrieb hin und her bewegbaren Zug- oder Stossstangen (17) während des Leerhubes sich frei bewegen, so dass die Ventilkegel nur im unmittelbaren Bereich der der Ventilöffnungsstellung zugehiirigen Totpunktlage des Kurbelzapfens (18) ruckartig geöffnet bzw. geschlossen werden.