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Verfahren und Vorrichtung zum Füllen von Würsten.
Bei den meisten der bekannten Vorrichtungen zum Füllen von Würsten wird die Füllmasse in einen zylindrischen Behälter eingebracht, aus welchem sie durch einen in demselben geführten Kolben in die angeschlossene Wursthaut gedrückt wird. Diese Vorrichtungen haben den Nachteil, dass sie
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Um diese Nachteile zu beseitigen, wurde bereits vorgeschlagen, die in den Behälter eingebrachte Füllmasse nicht durch den Vorschub eines im Behälter passend geführten Kolbens, sondern durch auf die Füllmasse einwirkende Druckluft aus dem Behälter in die angeschlossene Wursthaut zu drücken.
Gegen diesen Vorschlag wird eingewendet, dass es nachteilig sei, Druckluft mit der Füllmasse in Berührung kommen zu lassen, da dies Anlass zur Blasenbildung in der Wurst bzw. zu Zerreissungen der Hülle gibt.
Um diese nachteilige Wirkung auszuschliessen, ist der Erfindung gemäss die Anordnung derart getroffen, dass bei Anordnung des Austrittsstutzens am Behälterboden ein Kolben vorgesehen ist, der einen kleineren Durchmesser als der Behälter und einen grösseren Krümmungshalbmesser seiner Bodenfläche als der Behälterboden aufweist, so dass er sich auf den Boden des Behälters aufsetzend, diesen gegen die Austrittsstelle der Füllmasse abschliesst und verhindert, dass Druckluft in die Wursthaut gelangt.
Die Anordnung ist erfindungsgemäss vorteilhaft derart getroffen, dass die Einrichtung aus zwei gesonderten Hauptteilen besteht, von welchen der eine Teil den Behälter zur Aufnahme der Füllmasse bildet, während der zweite Teil den Deckel mit dem Gleichgewichtskolben und die Einrichtungen zur Steuerung der Druckluft umfasst.
Die Vorteile der erfindungsgemässen Vorrichtung bestehen vor allem in der Möglichkeit, zu
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gelangen, die eine sachgemässe Bedienung und einfache, leicht durchzuführende Reinigung gestattet, nach beendeter Arbeit den Behälter leicht wegzutragen sowie den zweiten Hauptteil hochzuziehen.
Eine beispielsweise Ausführungsform einer Einrichtung gemäss der Erfindung ist in der Zeichnung, in Aufriss, teilweise in Schnitt veranschaulicht.
Gemäss dem dargestellten Ausführungsbeispiel ruht der kesselartige Behälter 1 auf Füssen 2 und trägt an dem bombierten Boden 3 den Austrittsstutzen 4 für die Füllmasse. Von letzterem zweigt ein Rohr 5 seitlich ab, an welches die zu füllende Wursthaut angeschlossen wird. In den Austrittsstutzen 4 ist ein Schieber geführt, der aus einem oben offenen, unten durch einen Boden 6 geschlossenen Rohrstück 7 besteht, das eine seitliche Austrittsöffnung 9 und eine Leitfläche 8 aufweist, welche die austretende Füllmasse bei angehobenem Schieber in das Rohr 5 gelangen lässt.
Zum Anheben des Schiebers 7 ist ein doppelarmiger Hebel 10 vorgesehen, dessen Betätigung später erläutert wird.
Den zweiten Teil der dargestellten Ausführungsform bildet der auf den Rand 11 des Behälters 1 aufsetzbare Deckel. Dieser besteht aus einem mit dem Aufsatzrand 12 versehenen inneren Deckel 13 und der äusseren Haube M, welche unter Zwischenschaltung von Dichtungen 15 aneinandergeschlossen sind und einen Hohlraum 16 nach aussen dicht abschliessen. Der innere Deckel 13 weist eine mittlere Öffnung 17 auf, durch welche das den Kolbenkörper 18 tragende Rohr 19 greift, das in ein am oberen Ende die Ventile zur Steuerung der Druckluft in einem Ansatz 20 tragendes Rohr 21 auf und ab beweglich
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hineinragt.
Das Rohr 21 umschliesst das Rohr 19, unter Freilassung eines Ringspaltes 22, durch welchem bei aufgesetztem Deckel und eingeschalteter Druckluftzufuhr durch den Ventilkörper 20 Druckluft in den dicht nach aussen abgeschlossenen B ? hälter jf gelangt und zwischen dem im Durchmesser kleiner als der Behälter gehaltenen Kolben 18 und der Behälterwand auf die eingebrachte Füllmasse einwirkt, was wie folgt bewirkt wird.
Nach Einbringen der Füllmasse in den Behälter 1 wird der Deckel 13 auf denselben aufgesetzt, was nur geschehen kann, wenn der Zapfen 23 in die Ausnehmung 24 des Randes 11 des Behälters 1
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werden. Durch Niederdrücken der Ventilspindeln 28, 29 wird die von einem Kompressor oder einem Sammelbehälter dem Ventilkörper 20 zugeleitete Druckluft einerseits durch die Leitung 30 in den
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spalt 22 und der Rückschlagdichtung 42 vorb ? i in den Raum 32 von wo die Druckluft in den Behälter 1 eintritt.
Durch ein im Ventilkopf 20 vorgesehenes Reduzierventil wird der Druck der in den Behälter 1 eintretenden Druckluft etwa um eine Atmosphäre niedriger gehalten als jener, welcher in den Raum 16 eintritt ; hiedurch wird bewirkt, dass der Deckel 13 auf den Behälterrand 11 verlässlich dichtend aufsitzt.
Das den Kolben 18 tragende Rohr 19 trägt an seinem oberen Ende einen eine Öffnung 35 aufweisenden Einsatz 33 in welchen ein zu einem Hacken ausgebildeter Hebel 34 greift und den Kolben 18 in seiner angehobenen Lage festhält.
Soll nach Einbringung der Füllmasse in den Behälter 1 mit dem Füllen der angeschlossenen Wursthülle begonnen werden, so wird durch die Verstellung des Hebels 27 der Hacken 34 betätigt, der den Kolben 18 freigibt, so dass er nach abwärts sinkt und sich auf die Füllmasse aufsetzt. Gleichzeitig wird Druckluft durch die an den Schlauch 30 angeschlossene Zweigleitung 36 dem Kopf 37 eines Zylinders 38 zugeführt, welche durch ein nicht dargestelltes ferngesteuertes Ventil eingelassen werden kann, so dass die Druckluft in den Zylinder 38 eintritt und den Kolben 39 verschiebt. Die an dem Kolben 39 sitzende Kolbenstange 40 verschwenkt den doppelarmigen Hebel 10, der den Schieber 7 anhebt und den Zutritt zum Austrittsstutzen 5 freigibt.
Nun wirkt die in den Behälter 1 eingeströmte Druckluft auf den Kolben 18 und die Füllmasse im Ringraum zwischen Kolben und Behälterwand zu dem Zweck, die Füllmasse den Wursthüllen zuzuführen. Der Kolben 18 der nicht als Druckmittler sondern als Gleichgewichts- und Abschluss- kolben in die Füllmasse bis zu seinem grössten Durchmesser einsinkt, also auf der Füllmasse schwimmt, sinkt nach Massgabe des Austrittes derselben nach und setzt sich schliesslich auf den Boden 3 des
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Nachdem die Wölbung des Kolbens 18 einen grösseren Krümmungsradius aufweist als der Boden 3, sitzt der Kolben nur an seinen Rand auf und lässt einen kleinen Raum frei, der mit Füllmasse angefüllt bleibt und hiedurch den Eintritt von Druckluft in die Wursthaut verhindert.
Ist der Füllvorgang beendet, so wird durch Verschwenken des Hebels 25 die Zufuhr weiterer Druckluft in den Behälter 1 und den Zwischenraum 16 unterbrochen, gleichzeitig aber der Kolben 18 durch Freigabe des Ventils 29 hochgehoben, da die im Behälter 1 noch vorhandene Druckluft auf
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dem Kolben 18 eine Auftriebskraft, gleich dem Querschnitt von Rohr. ? Innendruck des Behälters 1, mitgeteilt, dieser die gezeichnete Lage wieder einnimmt und, durch Auftreffen der Platte 41 auf die nicht gezeichnete Ventilspindel, diese veranlasst, die Öffnung von Leitung 31 freizugeben, so dass sich der
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PATENT-ANSPRUCHE :
1.
Wurstfüllmaschine, bei welcher die in einem nach aussen dicht abgeschlossenen Behälter eingebrachte Füllmasse durch Druckluft aus dem Behälter in die angeschlossene Wursthaut gedrückt wird, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Anordnung des Austrittsstutzens (4) am Behälterboden (3) ein Kolben (18) im Behälter vorgesehen ist mit einem kleineren Durchmesser als der Behälterdurchmesser und mit einem grösseren Krümmungshalbmesser seiner Bodenfläche als der des Behälterbodens .