AT151627B - Verfahren zur Erzielung von rieselnden (nicht backenden) Luminophoren. - Google Patents

Verfahren zur Erzielung von rieselnden (nicht backenden) Luminophoren.

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AT151627B
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  Verfahren zur Erzielung von rieselnden (nicht backenden) Luminophore. 



   Luminophore auf der Zink-Cadmium-Mangan-Sulfid-Grundlage haben neuerdings besonderes Interesse gewonnen, da sie als bisher lichtstärkste Luminophore in steigendem Masse zur Herstellung von Lumineszenzschirmen in der Braunschen Röhre für Fernsehzwecke oder zur Herstellung von   Röntgendurchleuchtungsschirmen   und Röntgenverstärkungsfolien Verwendung finden. Die Luminophore auf obiger Grundlage können nicht nur in jeder beliebigen Emissionsfarbe, sondern auch mit weissem Emissionslicht erhalten werden. Ihre Verarbeitung zu Luminophoren wird jedoch durch einen Umstand erschwert.

   Sie zeigen nach der gewöhnlichen Präparation, die in dem Glühen bei Gegenwart eines schmelzbaren Halogenids, wie etwa Natriumehlorid, besteht, zumeist eine backende Struktur, die so wirkt, als wenn die Präparate feucht   wären,   ohne es jedoch tatsächlich zu sein. Für die Weiterverarbeitung zu Schirmen ist aber eine rieselnde Struktur   erwünscht.   



   Es ist an sich bekannt, zur Veränderung der Eigenschaften der Partikeln einer Substanz in Verdünnungsmitteln die Partikeln mit einer andern Substanz zu umhüllen. Es wurde z. B. vorgeschlagen, durch Umhüllung der Partikeln eines Pigmentstoffes mit einer andern Substanz den 
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Gewicht der einzelnen Partikel zu verändern. Es wurde ferner vorgeschlagen, durch eine gleichartige   Umhüllung   der Partikeln einer Substanz, wie Kreide, dieser überhaupt die Eignung als Pigment in einem Verdünnungsmittel zu geben, da die nicht präparierten Kreidepartikeln keine Deckkraft besitzen, im Verdünnungsmittel schmierig werden und dann einen grauen Farbton annehmen. 



   Die Erfindung macht nun von der an sich bekannten Umhüllung der Partikeln einer Substanz
Gebrauch, um die für die Verarbeitung von Leuchtsubstanzpulvern erwünschte rieselnde Beschaffenheit der letzteren zu erzielen. 



   Systematische Untersuchungen haben zu der Erkenntnis geführt, dass man zu einem rieselnden Sulfid gelangen kann, wenn man auf dem Präparat in irgendeiner Weise einen hiefür geeigneten Stoff in geringer Menge niederschlägt. Man kann z. B. folgendermassen verfahren : Man wäscht das fertige Präparat mit   einer Aluminiumsalzlösung geeigneter   Konzentration, saugt scharf ab und wäscht mit einer Ammoniaklösung nach. Infolge des auf dem Präparat niedergeschlagenen Aluminiumhydroxyds zeigt das Präparat nach dem Trocknen eine rieselnde Struktur. Aus diesem Beispiel vermag der Fachmann ohne weiteres zu entnehmen, dass sehr viele Möglichkeiten zum Hervorrufen der rieselnden Struktur gegeben sind, indem man geeignet abgestimmte Zusätze durch entsprechende Mittel niederschlägt, z. B. Erdalkalikarbonat oder-sulfat, Zinksulfid, Zinkoxyd, Zinkoxydchlorid.

   Es ist dabei ohne Belang, ob der betreffende Stoff bzw. die ihn bedingenden Zusätze nach oder vor dem Glühprozess zugefügt werden. Wesentlich ist nur, dass sie durch den Glühprozess keine solche Veränderung erfahren, dass der Effekt des Rieseln nicht erreicht wird. Z. B. kann man ein rieselndes Präparat erhalten, indem man das geglühte Sulfid zunächst mit einer Zinksalzlösung (beispielsweise Zinkehlorid) behandelt und darauf durch einfaches Auswaschen mit Wasser auf dem Präparat Zinkoxydchlorid oder durch Auswaschen mit Schwefelwasserstoff-Wasser Zinksulfid niederschlägt. Man kann aber die Zinksalzlösung auch vor dem Glühen hinzugeben, muss jedoch dafür sorgen, dass beim Glühen das Zinksalz (beispielsweise Zinkchlorid) nicht vollständig verdampft. 

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   Ein Übelstand ist mit der Erzeugung von Niederschlägen auf den Kristallen des Präparates verbunden : Die Abschirmung des Präparates gegenüber der erregenden und auch der emittierten Strahlung. Bei   Photo-und Rontgenerregung   ist die Herabsetzung der Helligkeit auch bei etwas 
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 Luminophore mit Kathodenstrahlen, u. zw. besonders mit langsamen Kathodenstrahlen, sehr stark in Erscheinung. Bei solchen Schirmen, die zur Herstellung von Schirmen in der Braunschen Röhre 
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 ist und aus einem Material besteht, das ein möglichst geringes spezifisches Gewicht aufweist. Die Niederschläge auf den Präparaten können aber auch zu einer eventuell vorteilhaften Wirkung ausgestaltet werden, wenn man sie aus einem farbigen Material herstellt, um dadurch die Farbe des emittierten Lumineszenzlichtes in besonderer Weise zu verändern.

   Man kann das Präparat z. B. mit Aluminiumsulfat befeuchten und darauf eine ammoniakalische Lösung von Alizarin hinzufügen. Das Präparat wird dann durch das auf den Körnern niedergeschlagene Aluminiumhydroxyd rieselnd und durch den gleichzeitig mit dem Alizarin gebildeten Farblack rötlichgelb gefärbt. Die angefärbten Präparate zeigen bei längerer Einwirkung von Tageslicht eine geringe   Schwärzung.   Durch geeignet gefärbte Niederschläge ist es ferner möglich, die Streulichtzone herabzusetzen. 



   Man kann auch andere lumineszenzfähige Stoffe, insbesondere organische Luminophore, niederschlagen, wodurch sieh eine Ergänzung des emittierten Lichtes erreichen lässt. Während ein Farblack keine Eigenfluoreszenz zeigt, kann man z. B. durch Morinlösung grüne Fluoreszenz erzielen und dadurch die Eigenfluoreszenz des Präparates verändern. 



   Es muss noch besonders bemerkt werden, dass die in oben beschriebener Weise rieselnd gemachten Präparate gegenüber den auf gewöhnlichem Wege hergestellten einen weiteren Vorzug aufweisen. Die letzteren werden nämlich bei Gegenwart von Feuchtigkeit (Luftfeuchtigkeit) leicht geschwärzt. wodurch die Lumineszenzfähigkeit sehr leidet. Demgegenüber weisen die rieselnd gemachten Präparate eine weit grössere   Lichtbeständigkeit   auf. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Erzielung von rieselnden (nicht backenden) Luminophoren, insbesondere von Zinksulfid-, Cadmiumsulfid-, Zinkeadmiumsulfid-, Zinkmangansulfid-, ZinkcadmiummangansulfidLuminophoren, für Leuehtschirme in Braunsehen Röhren unter Benutzung des an sich bekannten Verfahrens der Umhüllung der Partikeln einer Substanz mit einer andern Substanz, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Oberfläche der Körner der Leuchtpräparatsubstanz vor oder nach der Präparation in geringer Menge ein für den eigentlichen Leuehteffekt nicht ausschlaggebender (amorpher oder fein- 
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 Beschaffenheit verleiht.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als niederzuschlagende Substanz Erdalkaliverbindungen, insbesondere Erdalkalikarbonate, verwendet werden.
    3. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Körner eine Substanz niedergeschlagen wird, welche die Farbe des Leuchten entweder durch Eigenfluoreszenz oder durch Absorption beeinflusst.
AT151627D 1933-12-19 1934-12-05 Verfahren zur Erzielung von rieselnden (nicht backenden) Luminophoren. AT151627B (de)

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