DE881903C - Fluoreszenzschirm - Google Patents

Fluoreszenzschirm

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DE881903C
DE881903C DEI542D DEI0000542D DE881903C DE 881903 C DE881903 C DE 881903C DE I542 D DEI542 D DE I542D DE I0000542 D DEI0000542 D DE I0000542D DE 881903 C DE881903 C DE 881903C
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DE
Germany
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fluorescent
sulfate
lead
barium
rays
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Expired
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DEI542D
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English (en)
Inventor
Frank Forster Renwick
Hardwicke Slingsby Tasker
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Ilford Imaging UK Ltd
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Ilford Ltd
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    • GPHYSICS
    • G21NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
    • G21KTECHNIQUES FOR HANDLING PARTICLES OR IONISING RADIATION NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; IRRADIATION DEVICES; GAMMA RAY OR X-RAY MICROSCOPES
    • G21K4/00Conversion screens for the conversion of the spatial distribution of X-rays or particle radiation into visible images, e.g. fluoroscopic screens

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • High Energy & Nuclear Physics (AREA)
  • Luminescent Compositions (AREA)

Description

  • Fluoreszenzschirm Die Erfindung bezieht sich auf Schichten, die unter der Einwirkung von Röntgen- und, Radiumstrahlen fluoreszieren, ferner auf Fluoreszenzstoffe zur Verwendung bei solchen. Röntgenschirmen, weiterhin auf photographische Materialien., die solche Fluoreszenzschirme enthalten und- zur Herstellung von Röntgen- und Radiumstrahlentlichtbildern, d. h. den sogenannten Röntgenaufnahmen, geeignet sind, und auf die Herstellung solcher Schirme, Fluoreszenzstoffe und fürRöntgenstrahlen empfindliche photographische Materialien.
  • Es ist bekannt, daß Röntgenstrahlen und Gammastrahlen von Radium und anderen radioaktiven Stoffen in der Lage sind., latente Bilder in. Silberhalogenemulsionen zu bilden, und daß es deshalb möglich ist, Röntgenaufnahmen dadurch herzustellen, daß man den aufzunehmenden Gegenstand zwischen eine Röntgenstrahlen- oder Gammastrahlenquelle und eine photographische Silberhalogenemulsion bringt.
  • Es ist ferner bekannt, daß die Dauer der Belichtung, die erforderlich ist, um ein latentes Bild in einer Silberhalogenemulsion zu bilden, dadurch vermindert werden kann, daß man einen Verstärkungsschirm verwendet, der aus einer Unterlage: besteht, die einen Stoff in Schichtform, z. B. CaIciumwolframat oder Zinksulfid, trägt, der unter dem Einfluß von Röntgenstrahlen oder Gammastrahlen fluoresziert. Bei Verwendung wird ein Verstärkungsschirm in Berührung mit einer photographischen Silberhalogenemulsion gebracht, die auf einem Träger aufgebracht ist, und dies-,- Kombination wird den Strahlen ausgesetzt mit dem Ergebnis, daß das von dem Schirm ausgehende fluoreszierende Licht ein latentes Bild in der Emulsion schneller bildet, als dies die Strahlen allein tun würden. Die Wirksamkeit eines Verstärkungsschirmes kann ausgedrückt werden durch seinen Verstärkungsfaktor. Dies, ist der Faktor, mit welchem die Belichtungszeit zu multiplizieren sein würde, wenn kein Verstärkungsschirm verwendet wird, um ein Bild in der entwickelten Emulsion von: gleicher-Dichte zu geben, wie dasjenige, welches mit Hilfe des Schirmes erhalten wird.
  • Verstärkungsschirme werden im allgemeinen als u-nabhän;gige Einheiten gebaut, und der gleiche Schirm wird für viele Belichtungen verwendet. Es ist jedoch bereits vorgeschlagen worden, mit einer photographischen Silberhalogenemulsion auf einem lichtdurchlässigen Träger eine Schicht von Material zu kombinieren, welches unter dem Ei@nfluß von Röntgenstrahlen fluoresziert, wobei die Schicht in die Emulsion eingebracht oder auf die Emulsion aufgebracht oder in den Träger eingelagert ist. Wenn. auch solche Kombinationen von: fluoreszierenden und lichtempfindlichen Stoffen gewisse Vorteile haben, so sind sie in Praxis doch nicht günstig aufgenommen worden, und zwar -wegen der Schwierigkeit und Kostspieligkeit der bekannten Fluo.reszenzstoffe, die auf diese Weise verwendet werden können und die in einer solchen: Kombination nur für eine Belichtung verwendbar sind.
  • Es wurde nun- gefunden., und -dies bildet das -Wesen der vorliegenden Erfindung, .daß Mischkristalle von im wesentlichen. reinem Bariumsulfat und im wesentlichen reinem Bleisulfat unter dem Einfluß von Röntgen- oder Gammastrahlen in viel höherem Grade fluoreszieren als jede der Substanzen allein und daß die Mischkristalle als F.luoreszenzstoff in Fluoreszenzschirmen verwendet werden können. Es wurde weiter gefunden, daß diese Mischkristalle durch geeignete Verfahren in einer solchen Form hergestellt werden können, daß, wenn ein- die Mischkristalle enthaltender Schirm den Einflüssen von Röntgenstrahlen ausgesetzt wird, die die für medizinische Zwecke verwendeten Kilovoltzahlen oder höhere Kilovodtzahlen, z. B. q.o bis ioo kV oder mehr, aufweisen, der Schirm einen höheren Verstärkungsfaktor als die bekannten Fluoreszenzschirme hat, welche Galciumwolframat in gleichen Mengen einschließen..
  • Unter der 'Bezeichnung »Mischkristalle von Bariumsulfat und Bleisulfat« sind Kristalle zu verstehen, die diese beulen Stoffe in fester Lösung enthalten und- nicht lediglich eine Mischung von getrennten Kristallen dieser Stoffe darstellen. Es ist jedoch nicht beabsichtigt, dabei den Fall auszuschließen, in welchem als Überschuß, zu den Mischkristallen eine kleine Menge von getrennten Kristallen des einen Stoffes oder beider Stoffe vorhanden ist.
  • Unter dem Ausdruck »im wesentlichen rein« ist zu verstehen, daß die reinsten Stoffe, welche erhältlich sind, verwendet werden sollten, um das Erzeu.gnis herzustellen. Stoffe, welche wenigstens den Reinheitsgrad haben, wie er in dem Werk »Analar«, Standards for Laboratory Chamicals, aufgestellt ist, das von »The British Drug House Ltd.« zusammen mit Hopkin c& Williams Ltd. 1934 herausgegeben wurde, können bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden, und vorzugsweise sollten die Stoffe einen: noch höheren Reinheitsgrad haben, als dies im obengenannten Werk gefordert wird. Im besonderen ist es allgemein wünschenswert, daß .diese Stoffe frei sein sollten selbst von sehr kleinen Beträgen von Eisen., Mangan, Chrom, Kupfer (und in geringerem Ausmaße Nickel, Kobalt, Silber, Arsen, Antimon und Kieselsäure), da diese Verunreinigungen die Fluoreszenzeigenschaften des fertigen Erzeugnisses schädlich beeinflussen. und oft seinen Wert für Röntgenaufnahm,ezwecke vermindern. Es ist jedoch zulässig, daß in den Fluoreszenzstoffen gemäß der vorliegenden Erfindung beträchtliche Mengen, z. B. iom/o, aoo/o oder sogar mehr, des nahe verwandten reinen Calcium- oder reinen Strontium-Sulfates vorhanden sind, so d.aß der Ausdruck >im wesentlichen rein« mit dieser näheren Bestimmung zu verstehen, ist. Da es für ein Fluoreszenzschirmmaterial wünschenswert ist, einen hohen Widerstand- in, bezug auf Feuchtigkeit zu haben, ist eine -übermäßig große Menge an Calcium-oder Strontiumsulfat unerwünscht.
  • Die Erfindung umfaßt ein für Röntgenstrahlen oder Gammastrahlen empfindliches Material, welches aus einer oder aus - mehreren Tragschichten besteht- und ferner aus wenigstens einer Silberhalogenemulsionsschicht,wobei Mischkristalle von im wesentlichen reinem Bariumsulfat und im wesentlichen reinem Bleisulfat in einer der Schichten oder in einer Trägerschicht verteilt sind., die auf einer der Tragschichten oder SilberhalogeUemulsionsschichten angebracht ist, um einen Verstärkungsschirm zu bilden, der unter der Einwirkung von Röntgen- und Gammastrahlen fluoresziert, und auf diese Weise eine Belichtung der Emulsionsschich.t bewirkt. Das Material kann in Form eines Doppelpacks hergestellt werden, in welchem die Silberhalogenemul'sionsschicht auf einerTragschicht und der Verstärkungsschirm in. oder auf einer anderen Tragschicht angebracht ist. Als Abänderung können die Emulsions.schicht und die Fluoreszenzschicht auch von einer einzigen Tragschicht, z. B. von Papier oder einem Cellulosefilm, als Einheit getragen werden. In diesem Fall kanü der Fluoreszenzstoff in eine Trägerschicht eingebracht sein, die zwischen der Tragschicht und der Emulsionsschicht liegt oder kann in die Emulsionsschicht oder die Tragschicht eingebracht sein.
  • Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung von. Mischkristallen von im wesentlichen reinem Bariumsulfat und im wesentlichen reinem Bleisulfat, welche zur Verwendung als Fluoreszenzstoff in einem Verstärkungsschirm geeignet sind, und zwar weist das Verfahren die Stufe auf, die im wesentlichen darin besteht, daß ein Gemisch dieser Stoffe auf eine Temperatur oberhalb etwa 60o° C, und- vorzugsweise oberhalb 700° C, z. B. 85o bis 105o° C oder sogar höher, z. B. bis zu 115o° C, erwärmt wird.
  • Bei der Durchführung des soeben erwähnten Verfahrens werden Bleisulfat und Bariumsulfat zuerst durch doppelte Umsetzung aus getrennten Lösungen hergestellt, und die Sulfate werden dann in den gewünschten 11.ngen, z. B. durch Zerkleinern in einem Mörser, vermischt und der Erwärmung unterworfen, um mit Wärme behandelte Mischkristalle zu erzeugen.
  • Die günstigste Temperatur der Wärmebehandlung und die beste Dauer dieser Behandlung stehen im Zusammenhang und hängen von, der Konstitution des unter Behandlung befindlichen Stoffes ab. Durch Änderung der Beschaffenheitszustände vermögen Erzeugnisse hergestellt zu werden, die Verstärkungsfaktoren über 30, 5o oder sogar über ioo haben.. Beispielsweise können Erzeugnisse mit Verstärkungsfaktoren über ioo hergestellt werden, indem man eine Mischung von 5 bis. 2o '/o Bleisulfat und 95 bis 8o '/o Bariumsttlfat auf etwa iooo° C i bis a Stunden lang erhitzt. Eine etwas längere Erwärmung b,eeinflußt nicht wesentlich die Eigenschaften dieser Erzeugnisse, obgleich außergewöhnlich lange Erwärmungsperioden, z. B. io Stunden oder mehr, für gewöhnlich eine schädliche Wirkung haben. Die Wärmebehandlung scheint die Fluoreszenzeigenschaften des Erzeugnisses auf einen Höchstwert zu heben, nach welchem ein weiteres Behandeln in der Wärme entweder unwirksam oder deutlich schädlich ist. Es ist deshalb wünschenswert, für jedes besondere Gemisch die günstigste Wärmebehandlungszeit bei irgendeiner besonderen Temperatur festzustellen und diese günstigste Zeitdauer nicht zu überschreiten. Bei niederen Wärmebehand:lungstemperaturen erreichen die Fluoreszenzeigenschäften der Erzeugnisse für gewöhnlich keinen so hohen Wert wie bei den höheren Wärmebeha.ndlungstemperaturen. Es sei ferner darauf hingewiesen, daß, je tiefer die verwendete Wärmebehandlungstemperatur ist, desto länger die Zeitdauer ist, die notwendig wird, um die günstigsten Ergebnisse zu erhalten.
  • Gewünschtenfalls kann das Bariumsulfat-Bleisulfat-Gemisch in Gegenwart eines Flußmittels, z. B. Natriumsulfat oder Magnes.iumsulfat, der Wärme ausgesetzt werden, wobei dieses Flußmittel dann später wieder herausgelöst wird.
  • Die Wärmebehandlung wird zweckmäßig in reiner Luft in einem Muffel,ofen durchgeführt. Das Bariumsulfat-Bleisulfat-Gemisch wird in einen Tiegel eingebracht, der aus inertem Material besteht oder mit einem inerten Material ausgekleidet ist. Beispielsweise kann das Gemisch in einem elektrisch beheizten Ofen behandelt werden, und zwar in einem Tiegel, der mit reinem ausgeglühtem Calciumsulfat ausgekleidet ist oder in einem Aluminiumtiegel.
  • Während dieser Befeuerung kann ein Sintern der Mischung erfolgen, in diesem Fall' wird vorzugsweise das Erzeugnis in einem Mörser (gewünschtenfalls nach Anfeuchten mit Wasser) gemahlen, ehe es zur Herstellung eines Fl.uoreszenzschirmes verwendet wird.
  • Wie oben ausgeführt, können bei Verwendung eines Gemisches aus 5 bis aoo/o Bleisulfat und bei einer Befeuerung mit Temperaturen von etwa 100ö° C während i oder 2 Stunden Erzeugnisse erhalten werden, welche einen Verstärkungsfaktor über ioo aufweisen.
  • Dieser Verstärkungsfaktor und andere, die irgendwo in der Beschreibung und in den Ansprüchen aufgeführt sind., werden nach dem folgenden Verfahren bestimmt: Eine ;gleichmäßige Schicht des Fluoreszenzstoffes in Pulverform mit einer Dicke von 20g auf einen Quadratdezimeter, d. h. genügend dick, um im wesentlichen die höchste Lichtemission aus der Oberfläche der Schicht zu haben, wird hinter und in Berührung mit einer Normalsorte blauempfindlicher Röntgenstrahlenemulsion gebracht und Röntgenstrahlen ausgesetzt, die mit ioo kV erzeugt und durch 2,5 mm Kupfer gefiltert sind. Der Verstärkungsfaktor wird bestimmt als das Verhältnis der Belichtung, die notwendig ist, um ein entwickelt-es Bild von Standarddichte in Abwesenheit des Fluoreszenzstoffes zu bilden, zu der Belichtung, die notwendig ist, um ein entwickeltes Bild von der gleichen Dichte in Gegenwart des Fluoreszenzstoffes zu bilden.
  • Es sei darauf hingewiesen, d@aß unter gleichen Versuchsbedingungen gepulvertes Cal.ciumwolframat, wie es zur Herstellung von modernen handelsüblichen Schnellverstärkungsschirme-m für Röntgenstrahlen verwendet wird, einen Verstärkungsfaktor von etwa 75 hat.
  • Als eine Abänderung zu dem Verfahren der Herstellung der Mischkristalle durch Wä,rm"b"ehandlung, wie oben beschrieben, können die Mischkristalle durch das ebenfalls im Bereich der Erfindung liegende Verfahren erzeugt werden, welches in der gleichzeitigen Fällung des Blei- und, Bariumsulfates aus einer einzigen Lösung durch. gleichzeitige Doppelumsetzung besteht. Solche Mischkristallfällungenhaben Verstärkungsfaktoren, die über 15 hinausgehen und über 30 hinauszugehen vermögen, und welche weit höher sind als diejenigen von gefälltem Bleisulfat oder gefälltem Bariumsulfat allein. Solches Material aus gleichzeitig gefällten Mischkristallen ist sehr gut als Ersatz für den normalen Barvtüberzug für Papier, welches mit röntgenstrahlenempfindlichen Si.lberhalogenemulsiouen überzogen ist, geeignet.
  • Besonders wenn Einzelschirme von hohen Verstärkungsfaktoren erforderlich sind, ist es im allgemeinen jedoch wünschenswert, die durch gleichzeitige Doppelzersetzung hergestellten Mischkristalle einer Wärmebehandlung, wie oben beschrieben, vor der Verwendung zu unterziehen. In einem Beispiel des Verfahrens der Erzeugung der Mischkristalle durch Doppelzersetzung oder Doppelzerlegung wird eine Lösung, welche lösliche Salze von Blei und Barium in den gewünschten Mengen enthält, einem Überschuß ,einer Lösung eines löslichen Sulfates oder Schwefelsäure zugesetzt, und. die Fällung wird abgefiltert, gewaschen und getrocknet. Gewünschtenfalls kann die Fällung dann erhitzt oder gebrannt werden, um ein Erzeugnis zu erhalten, welches noch bessere Fluoreszenzeigenschaften hat. Die Nitrate von Blei und Barium (und, wenn verwendet, von Strontium und Calcium) können als lösliche Salze in der Ausgangslösung verwendet werden, und die Ausfällung wird vorzugsweise bewirkt durch Wechselwirkung mit einem Alkalisulfat unter neutralen oder leicht sauren Bedingungen.
  • Wenn Nitrate verwendet werden, so muß die Menge an freier während der Fällung vorhandener Säure niedrig gehalten werden und soll vorzugsweise nicht über ein Zehntel. normal betragen" da sonst während des anschließenden Erhitzens der Erzeugnisse Bildung von Bleioxyden eintritt, so daß sich verfärbte Erzeugnisse von verhältnismäßig niederem Verstärkungsfaktor ergeben. Wenn Barium- oder Bleichloride oder die entsprechenden Acetate verwendet werden, so ist ein höherer Säuregrad zulässig, aber nicht notwendig: Die Korngröße der Ausfällung nimmt zu mit ansteigender Acidität. Alle verwendeten Stoffe sollten den höchsten Reinheitsgrad aufweisen, der erhaltbar ist. Das ausgefällte Erzeugnis soll gut ausgewaschen werden.
  • Ein drittes Verfahren zur Herstellung der Mischkristalle, welches ebenfalls in den Bereich der Erfindung fällt, und welches dort von, Wert ist, wo Erzeugnisse von nur sehr niederem Bleisulfatgehalt erforderlich sind, besteht darin, reines getrocknetes Bariumsulfat, welches beispielsweise durch Doppelzersetzung hergestellt ist, mit- einer Lösung zu behandeln, welche die gewünschte Menge Bleisulfat enthält, dann das Bariumsulfat, ohne es zu waschen, wieder zu trocknen und. schließlich das Erzeugnis zu erwärmen.
  • Der Verstärkungsfaktor der nicht mit Wärme behandelten Mischkristalle hängt -In hohem Ausmaße von den in Frage stehenden Blei- und Bariumreagenzien, von den Zustandsbedingungen, wie der Konzentration und der Temperatur, während der Fällung des Blei- und Bariumsulfates und für die mit Wärme behandelten als auch für die nicht mit Wärme behandelten Erzeugnisse von der Sorgfalt ab, mit welcher überschüssige Reagenzien und Nebenprodukte der Reaktion entfernt worden sind.
  • Die Sulfatbestandtei,le können in den Mischkristallen aus Bariumsulfat und Bleisulfat in weit voneinander abweichenden Relativmengen vorhanden sein. Es wurde jedoch, gefunden, daß allgemein höhere Verstärkungsfaktoren erhalten werden, sobald die Menge an Bariumsulfat hoch und die Menge an Bleisulfat entsprechend niedrig ist. Beispielsweise wurden ganz besonders gute Ergebnisse mit Erzeugnissen erhalten, die aus Verfahren stammten, die eine theoretische Menge von 2 bis 2o '/o Bleisulfat in den Mischkristallen ergaben. Die - Menge an Bleisulfat kann- jedoch noch geringer sein, z. B. i % oder weniger, oder kann beträchtlich höher sein, z. B. bis zu 40 0/0, oder das Bleisulfat kann den Hauptbestandteil bilden.
  • Die nachfolgenden Beispiele erläutern: die Herstellung von Fluoreszenzstoffen gemäß der Erfindung.
  • Beispiel I 235 g Bariumnitrat (Analar-Qualität) und 25,5 g Bleinitrat (Analar-Oualität) werden. in i 1 heißem destilliertem Wasser aufgelöst. i5o g wasserfreies Natriumsulfat (Analar-Qualität) werden in i 1 o,oi n-Analar-Qualität Salpetersäure aufgelöst. Beide Lösungen werden heiß gefiltert und auf etwa 9o bis 95° C erwärmt. Die Lösung aus gemischtem Barium- und Bleinitrat wird dann der Natriumsulfatlösung zugegeben, und die erhaltene Fällung wird bei der gleichen Temperatur etwa 5 Minuten lang gekocht. Nach dem Absetzen und Abfiltern wird die Bariumbleisulfatfällung in i 1 heißes destilliertes Wasser eingebracht und etwa io Minuten lang gerührt. Der Rückstand wird abgefiltert und das Verfahren wiederhol. Das Bariumbleisulfat wird schließlich mittels eines Saugfilters abgefiltert, so trocken wie möglich gesaugt und dann, bei 9o bis ioo° C getrocknet. Das Bariumbleisulfat kann in diesem Zustande verwendet werden, oder es kann in einem Porzellan-oder Aluminiumtiegel, der vorzugsweise mit Calciumsu.lfat ausgekleidet ist, bei iooo bis. io5o° C gebrannt und dann in einem Mörser auf einem geeigneten Feinheitsgrad zerstoßen werden.
  • An Stelle der obenerwähnten i5o g Natriumsulfat (Anadar-Oualität) können 140 g Ammoniumsulfat (Analar-Qualität) verwendet werden.
  • Bei-spiel II 22o g Bariumchlorid (Ba C12 - 2 H20) von Analar-Qual,ität und 25,5ä Bleinitrat (Analar-Oualität) werden in i 1 heißem destilliertem Wasser aufgelöst. i 5o g Natriumsulfat (Analar-Qualität) werden in i 1 Wasser o,i bis i,o n@Analar-Oualität Salzsäure aufgelöst. Die auf diese Weise hergestellten Lösungen werden heiß gefiltert, wobei beachtet wird, daß kein Bleichlorid aus der Bariumbleilösung auskristallisiert. Die Bariumbleilösung wird der Natriumsulfatlösung zugesetzt, und beide Lösungen werden bis zur Vermischung auf 9o bis 95° C gehalten. Das Bariumbleisulfat wird ausgefällt und die anschließenden Stufen entsprechend denjenigen des Beispiels I durchgeführt.
  • Es wurde gefunden, daß Erzeugnisse, die nach den @ in den beiden vorhergehenden Beispielen wiedergegebenen Verfahren hergestellt wurden, folgende Verstärkungsfaktoren aufweisen:
    Nicht mit Wärme Mit Wärme behandelt bei zooo bis ro5o° C während
    behandelt 1/2 Stunde I x Stunde I 2 Stunden I q. Stunden I 6 Stunden
    45 I 9o I ioo IM I IM I 9o
    Wie bereits oben erwähnt, hängt der Verstärkungsfaktor der Mischkristallerzeugnisse unter anderem von den relativen Mengen des vorhandenen Bleisulfates und Bariumsulfates ab. Die Änderung des Verstärkungsfaktors mit der Zusammensetzung ist in der beiliegenden Zeichnung dargestellt, in welcher Kurve I sich auf ein Mischkris.tallmaterial bezieht, welches einer Wärmebehandlung bei iooo bis io5o° C unterzogen worden ist, während Kurve II ein Mischkristallmaterial betrifft, welches keiner Wärmebehandlung unterzogen wurde.
  • Höhere Prozentsätze an Bleisulfat als 30°/o sind nicht dargestellt, es sei jedoch erwähnt, daß bei Erhöhung der Bleisulfatmenge über .diese Zahl hinaus allgemein ein Abfallen der Kurven erfolgt.
  • Röntgenstrahlen- oder Gammastrahlenschirme, welche das mit Wärme behandelte Mischkristallerzeugnis enthalten, können hergestellt werden, indem man das Erzeugnis in einem geeigneten Träger, z. B. einer Lösung eines Cellulosederivates oder eines farblosen Kunstharzes, dispergiert und dann die erhaltene Dispersion ausgießt, um einen Film oder einen Überzug auf einem Papier oder auf einer anderen geeigneten Tragschicht zu bilden. Gelatine oder andere hydrophile Kolloide können auch als Träger verwendet werden. Ein auf diese Weise hergestellter Schirm kann wie die üblichen Röntgenschirme verwendet werden, beispielsweise kann er in Berührung mit einer Silberhalogenidemulsion gebracht und die Emulsion sowie der Schirm Röntgenstrahlen ausgesetzt werden, wobei das von dem Schirm ausgestrahlte Licht ein latentes Bild in der Emulsion schneller erzeugst als die Röntgenstrahlen allein.
  • Als Abänderung kann das Bariumsulfat-Bleisulfat-Mischkristallerzeugnis verwendet werden, um eine Fluoreszenzschicht in einer Einheit zu bilden, die, wie zuvor beschrieben, aus einer Silberhaloglenidemulsion und einer einzigen Tragschicht besteht. Dies kann beispielsweise so erfolgen, daß das Fluoreszenzerzeugnis in einem kolloidalen Träger, z. B. einem Cellulosederivat, einem farblosen Kunstharz oder einer Gelatinelösung, dispergiert, dann die Dispersion auf einer Tragschicht durch eins der üblichen in der Photoindustrie angewendeten Überzu,gsverfahren aufgebracht und schließlich mit oder ohne Trocknen des Erzeugnisses eine Gelatine-Silberhalogenid-Emulsion der für Röntgenaufnahmezwecke allgemein verwendeten Art auf die Oberfläche der Fluoreszenzschicht aufgebracht wird. Als Abänderung kann das Fluoreszenzmaterial in der Silberhalogenidemulsion selbst dispergiert sein.
  • Andere Anordnungen der Einheit außer den obenerwähnten, bei welchen das Bariumsulfat-Bleisulfat-Mischkristallerzeugnis zwischen der Tragschicht und der empfindlichen Schicht oder in der Tragschicht oder in der Emulsion liegt, sind auch möglich, jedoch muß beachtet werden, daß die Fluoreszenzschicht sowohl für sichtbares Licht als auch für Röntgenstrahlen und: Gammastrahlen nicht durchscheinend ist. Beispielsweise kann die: Fluoreszenzschicht auf der Oberfläche der Emulsion liegen, in welchem Fall die Tragschicht vorzugsweise durchscheinend für sichtbares Licht als auch für die Strahlen ist, und die Emulsion wird vorzugsweise solchen Strahlen ausgesetzt, die durch die Tragschicht hindurchgehen. Wenn. die Tragschicht sehr dünn und. durchscheinend für sichtbares Licht und die Strahlen ist, kann die Fluoreszenzschicht auf die Rückseite der Tragschicht aufgebracht werden. Wenn, die Fluoreszenzschirht auf der Oberfläche der Emulsion oder auf der Rückseite der Tragschicht aufgetragen wird, kann sie in einem in Wasser oder verdünntem Alkali löslichen Träger, z. B. Fischleim, oder in einem Säureharz suspendiert sein, so. daß die Fluoreszenzschicht vor oder während der Entwicklung der Emulsion leicht entfernbar ist. Die Fluoreszenzschichtkann so beschaffen sein, daß sie im nassen oder trockenen Zustand leicht von der Einheit abgestreift oder abgezogen werden kann. Beispielsweise kann eine Schicht von Pariumsulfat-Bleisulfat-IIischkristall-erzeugnis in einem abziehbaren Stoff, z. B. Kollodium, auf die von der Tragschicht abgewandte Oberfläche der Emulsion aufgebracht sein, und die Schicht kann vor der Entwicklung entfernt werden, so daß dlie fertige Röntgenaufnahme im reflektierten Lichte betrachtet werden kann, wenn die Tragschicht nicht durchscheinend ist, oder im durchscheinenden Lichte, wenn die Tragschicht durchscheinend[ ist.
  • Wenn die Fluoreszenzschicht auf der Silberhalogenidemulsionsschicht aufgebracht ist, kann äewünschtenfalls eine zweite Emulsionsschicht auf der gegenüberliegenden Seite der Tragschicht vorgteseben sein, wobei die Trag,schieht in diesem Fall natürlich sowohl für die Strahlen .als auch für das sichtbare Licht durchscheinend, ist.
  • Infolge der Unlöslichkeit des Bariumsulfat-Bleisulfat-Mischkristallerzeugnisses in den üblichen photographischen Entwicklungs- und Fixierbädern verbleiben, wenn das Erzeugnis nicht auf der Oberfläche aufgebracht ist und in der vorerwähnten Weise entfernt wird, die Blei- und Bariumsalze in dem fertigen. Röntgenbild, und obwohl dies für einige Zwecke ein Nachteil ist, ist es. nicht von Wichtigkeit, wenn die Tragschicht undurchsichtig ist, z. B. aus Papier besteht, und das Röntgenbild im reflektierten Licht betrachtet wird.
  • Das gemäß der Erfindung verwendete Fluoreszenzmaterial besitzt viele Vorteile. Es kann leicht hergestellt werden, hat einen sehr hohen Verstärkungsfaktor und ist, anders als Zinksulfid, nicht nur bei Röntgenstrahlen von verhältnismäßig niederen Kilovoltzahlen, sondern auch bei Röntgenstrahlen von hohen Kilovoltzahlen wirksam, wie sie für Röntgenaufnahmen von dicken und/oder sehr dichten Objekten verwendet werden. Da das Material leicht in mikrokristalliner Form erhalten: werden kann:, ergeben die das Material als aktiven Bestandteil enthaltenden Schirme Röntgenaufnahmen von sehr guter Abstufung bei sehr kurzen Belichtungen.
  • Da das Fluoreszenzmaterial billig herzustellen, ist und anders als Zinksulfid keine Neigung zeigt, die Silberhalogen@demulsion schädlich zu @beeinflussen, kann es, wie oben dargelegt, in wirtschaftlicher Weise als ein Element in einer Einheit verwendet werden, die sowohl die Emulsion als auch den Fluoreszenzschirm enthält, und die für nur eine Belichtung verwendet wird. Die gemäß der Erfindung hergestellten Schirme sind auch sehr widerstandsfähig gegenüber der schädlichen Wirkung von Wasser auf ihre Fluoreszenzeigenschaften, insbesondere wenn das Fluoreszenzmaterial in der Hauptsache aus Bariumsulfat besteht.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Fluoreszenzschirm für Röntgen- und Gammastrahlen, dadurch .gekennzeichnet, daß der fluoreszierende Stoff aus Mischkristallen von im wesentlichen reinem, d. h. von schädlichen Beimengungen befreitem Barium- und Bleisulfat besteht. z. Fluoreszenzschirm nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in der Fluoreszenz-Schicht außer den Bariumsulfat-Bleisulfat-Mischkristallen Calciumsulfat und/oder Strontiumsulfat zugegen ist. 3. Flüoreszenzschi.rm nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge an Bleisulfat in der Fluores-zenzschicht zwischen: a und 2o Gewichtsprozent der Gesamtmenge der Mischkristalle beträgt. 4. Fluoreszenzschirm nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch :gekennzeichnet, daß er mit einer besonderen Träger-, Zwischen- oder Überzug,sschicht aus für Röntgen- oder Gammastrahlen empfindlichem Material vereinigt ist. 5. Fluoreszenzschirm nach den Ansprüchen z bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der fluoreszierende Stoff aus Mischkristallen von im wesentlichen reinem, d. h. von schädlichen Beimengungen befreitem Barium- und Bleisulfat besteht, die einer Nachbehandlung bei einer Temperatur über 6oo° C unterworfen worden sind:.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1236935B (de) * 1961-10-17 1967-03-16 Agfa Ag Transparente photographische Verstaerkerfolien

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1236935B (de) * 1961-10-17 1967-03-16 Agfa Ag Transparente photographische Verstaerkerfolien

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