DE1236935B

DE1236935B - Transparente photographische Verstaerkerfolien

Info

Publication number: DE1236935B
Application number: DEA38575A
Authority: DE
Inventors: Dr Rudolf Blank; Dr Reinhart Matejec; Dr Roderich Raue
Original assignee: Agfa AG
Current assignee: Agfa Gevaert NV
Priority date: 1961-10-17
Filing date: 1961-10-17
Publication date: 1967-03-16
Also published as: US3282697A; CH431271A; FR1345642A; GB1020814A

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

Int. Cl.:

G03c

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

DeutscheKl.: 57 b-12/07

Nummer: 1236 935

Aktenzeichen: A 38575IX a/57 b

Anmeldetag: 17. Oktober 1961

Auslegetag: 16. März 1967

Die Erfindung betrifft transparente Verstärkerfolien für photographische Materialien zur Aufzeichnung von Röntgen-, γ- oder Korpuskularstrahlen.

Es sind bereits Verstärkerfolien bekannt, welche die Empfindlichkeit von Photomaterialien gegen energiereiche Strahlung (Röntgen-, γ- oder Korpuskularstrahlen) erhöhen, wenn man sie mit dem Photomaterial in Kontakt bringt. Diese Folien geben bei energiereicher Bestrahlung entweder Fluoreszenzlicht oder Sekundärelektronen an die strahlenemp- findliche Schicht ab. Solche herkömmlichen Verstärkerfolien, beispielsweise Metallfolien oder Fluoreszenzverstärkerfolien wie CaWOa-Folien sind jedoch nicht transparent. Außerdem sind diese bekannten Verstärkerfolien insbesondere wegen ihrer mechanisehen Empfindlichkeit unbequem zu handhaben. Die Metallverstärkerfolien nehmen bei hohen Quantenenergien in ihrer Wirksamkeit ab, so daß man im Hochenergiebereich sehr dicke Metallfolien benötigt; andere bekannte Fluoreszenzverstärkerfolien wie CaWOa-Folien weisen durch ihren Gehalt an anorganischen Mikrokristallen eine nachteilige Körnigkeit auf.

Ferner sind Zusätze von FluoreszenzstofFen zu photographischen Schichtträgern aus Celluloseester bekannt; diese dienen dort jedoch der Kennzeichnung des Schichtträgers. Schichtträger mit Fluoreszenzzusatz können leicht bei UV-Bestrahlungvon anderen, zusatzfreien Schichtträgern unterschieden werden.

Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man durch Zusatz von geringen Mengen, vorzugsweise 10 ³ bis 5 Gewichtsprozent organischer Fluoreszenzstoffe mit aromatischen Ringen zu solchen organischen Kunststoffen, welche aromatische Ringe enthalten, ein besonders großer Verstärkungseffekt bei energiereicher Bestrahlung auftritt. Die Verstärkerwirkung der erfindungsgemäßen Folien nimmt mit steigender Quantenenergie zu. Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Verstärkerfolien ist, daß sie kornfrei sind, so daß die Körnigkeit des Bildes nur durch die Körnigkeit der photographischen Schicht bestimmt wird. Ferner sind diese Verstärkerfolien transparent und beeinflussen die photographische Emulsion nicht nachteilig, so daß sie als Schichtträger verwendet werden können. Ein photographischer Röntgen-, γ- oder Korpuskularstrahlenfilm mit verstärkendem Schichtträger besitzt gegenüber den bisher üblichen Film-Folien-Anordnungen wesentliche Vorteile, die insbesondere in einer Vereinfachung der Herstellung bei gleichzeitiger Verbesserung der photographischen Qualität bestehen.

Als aromatische Kunststoffe, welche in Kombi-Transparente photographische Verstärkerfolien

Anmelder:

Agfa Aktiengesellschaft,
Leverkusen, Kaiser-Wilhelm-Allee 24

Als Erfinder benannt:

Dr. Rudolf Blank, Köln-Dünnwald;

Dr. Reinhart Matejec, Leverkusen-Steinbüchel;

Dr. Roderich Raue, Leverkusen

nation mit organischen Fluoreszenzstoffen, die aromatische Ringe enthalten, besonders wirksame Verstärkerfolien liefern, kommen beispielsweise folgende in Frage: Polystyrol, Polyester (z. B. Polycarbonate, Polyterephthalsäureester), Polyvinyltoluol, ferner Polymerisate aus Di- und Tetraphenylbutadien, Diphenylhexatrien sowie auch Mischungen solcher aromatische Ringe enthaltender Kunststoffe.

Als organische Fluoreszenzstoffe sind beispielsweise folgende Substanzen oder deren Derivate besonders geeignet:

Anthracen

Phenanthren

Chrysen

Fluoren

Triphenylen

Terphenyl

Cumarine

Thiophendioxyde

Benzthiophendioxyde

Quaterphenyl

Di- und Tetraphenyläthylen

Dinaphthyläthylen

Diphenylenoxyd

Diphenylacetylen

Stilbene

Phenyloxazole

Phenyloxadiazole

Pyrazoline

Für die photographische Verstärkerwirkung ist es notwendig, daß der Spektralbereich der Fluoreszenzemission mit dem Spektralbereich hoher photographischer Empfindlichkeit, worunter sowohl die Eigenempfindlichkeit der photographischen Emulsion als auch bei optischer oder chemisch sensibilisierten Emulsionen die zusätzlichen Empfindlichkeitsbereiche zu verstehen sind, zumindest teilweise zusammenfallt.

Die Verstärkerwirkung der erfindungsgemäßen Verstärkerfolien kann noch durch den Zusatz metallorganischer Verbindungen bzw. von Metallsalzen organischer Säuren zur Erhöhung der Strahlungsabsorption der Folie zu dem organischen Kunststoff

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Claims

in gelöster Form in Mengen von vorzugsweise 0,1 bis 10 Gewichtsprozent (bezogen auf den Kunststoff) gesteigert werden. Als derartige Substanzen mit guter Löslichkeit in dem organischen Kunststoff und hoher Strahlungsabsorption kommen metallorganische Verbindungen, d. h. solche, die eine organische Gruppe direkt am Metall gebunden enthalten und Metallsalze organischer Säuren, besonders langkettiger aliphatischer Carbonsäuren in Frage. Bevorzugt geeignet sind Verbindungen der genannten Art von Metallen der II. und IV. Gruppe des Periodischen Systems, beispielsweise: Tetraalkyl- und Tetraaryl-Blei und -Zinn-Verbindungen, Dialkylblei-, Diarylblei-, Dialkylzinn- und Diarylzinnsalze der Stearin-, Olein-, Laurin- und Maleinsäure, ferner die Barium-, Cadmium-, Zinn- und Bleisalze der Stearin-, Olein-, Laurin- und Maleinsäure. Diese Verbindungen sind an sich bekannt, so daß sie nach üblichen Verfahren hergestellt werden können. Photographische Materialien, die die erfindungsgemäßen Verstärkerfolien enthalten, sind zur Aufzeichnung von Röntgen-, γ- oder Korpuskularstrahlen geeignet. Die bevorzugte Anwendung liegt auf dem Gebiet der technischen Röntgenaufnahme, beispielsweise zum Zwecke der Materialprüfung oder der Dosismessung energiereicher Strahlung. Sie sind den bekannten Filmen für diese Zwecke in vielfacher Hinsicht überlegen, insbesondere auch den photographischen Materialien, die organische Fluoreszenzstoffe in der lichtempfindlichen Schicht enthalten, da der Zusatz der verstärkenden Zusätze zu der Emulsionsschicht eine Trübung und außerdem eine Verflachung der Gradation zur Folge hat. Beispiell 500 g Polystyrol (als Kunststoff; Polymerisationsgrad etwa IO3 bis IO4) werden in einer Lösung von 1 g eines Cumarins der folgenden Formel 40 H3CO in 1 1 Benzol gelöst. Die Lösung wird dann mit 50 ecm einer 1 Ogewichtsprozentigen Benzollösung von Ba-Cd-Laurat versetzt und zu einer klarsichtigen Verstärkerfolie von etwa 0,5 mm Dicke vergossen. Diese Verstärkerfolie wird als Schichtträger für eine hochempfindliche Halogensilberemulsion benutzt, die in üblicher Weise auf die Folie aufgegossen wird. Wie die folgende Tabelle zeigt, ist die Empfindlichkeit dieses Filmes wesentlich größer als die eines entsprechenden Filmes mit einem Fluoreszenzstoffe in gleicher Konzentration enthaltenden Celluloseesterschichtträger: Energie der StrahlenquelleEmpfindlichkeits steigerung150 kVum den Faktor 2200 kVum den Faktor 3300 kVum den Faktor 51,25 MeVum den Faktor 5(gemessen bei der Schwärzung 1) Beispiel 2 300 g Polycarbonat auf der Basis von 2,2-(4,4'-Bishydroxyphenyl)-propan (Polymerisationsgrad etwa IO3 bis IO4) werden in einer Lösung von 1 g 5,6-Benzocumarin-3-carbon-säureäthylester COOC2H5 VaO in Methylenchlorid gelöst, mit 50 ecm einer IOgewichtsprozentigen Methylenchloridlösung von Dibutylzinnmaleinat versetzt und zu einer klarsichtigen Folie von etwa 0,5 mm Dicke vergossen. Diese Verstärkerfolien werden beidseitig mit einem hochempfindlichen handelsüblichen Röntgenfilm in Kontakt gebracht. Die erreichte Empfindlichkeitssteigerung ist wesentlich größer als bei der Verwendung einer entsprechenden Folie auf Celluloseesterbasis. Energie der StrahlenquelleEmpfindlichkeits steigerung150 kVum den Faktor 1,5200 kVum den Faktor 2,5300 kVum den Faktor 31,25 MeVum den Faktor 3(gemessen bei der Schwärzung 1)Beispiel3 500 g Polyvinyltoluol (Polymerisationsgrad etwa IO3 bis IO4) werden in einer Lösung von 5 g 2-Phenylbenzthiophendioxyd 45 50 in 1 1 Benzol gelöst. Dazu werden 50 ecm einer 1 Ogewichtsprozentigen Benzollösung von Dibutylzinndilaurat versetzt. Die Mischung wird dann zu einer klarsichtigen Verstärkerfolie vergossen. Beispiel 4 250 g Polystyrol und 250 g eines Polymeren aus Tetraphenylbutadien werden in einer Lösung von 5 g Phenyl-dibenz-thiophendioxyd 60 65 in 11 Benzol gelöst. Die Mischung wird mit 50 ecm einer lOgewichtsprozentigen Benzollösung von Tetraphenylblei versetzt und zu einer klarsichtigen Verstärkerfolie vergossen. Patentansprüche:

1. Transparente photographische Verstärkerfolie, dadurch gekennzeichnet, daß