DE1952812C2 - Röntgenbildwandler-Leuchtschirm mit einem Terbium-aktivierten Leuchtstoff - Google Patents
Röntgenbildwandler-Leuchtschirm mit einem Terbium-aktivierten LeuchtstoffInfo
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Description
30
Die vorliegende Erfindung Uytrifft einen Röntgenbildwandler-Leuchtschirm
Tiit einem auf Röntgenstrahlen ansprechenden Terbium-aktivl1· ten Leuchtstoff aus
einer Verbindung, die mindestens ein Element aus der Lanthan und Gadolinium umfassenden Gruppe, Sauerstoff
und ein weiteres Element sowie das Terbium in einer als Aktivator wirksamen Menge enthält
Ein Röntgenbildwandler-Leuchtschirm der vorgenannten
Art ist in der US-PS 34 03 279 beschrieben. Bei dem in dieser US-PS beschriebenen Röntgenbildwandler-Leuchtschirm
mit einem auf Röntgenstrahlen ansprechenden Terbium-aktivierten Leuchtstoff aus einer
Verbindung eines Metalls der Seltenen Erden sind diese Verbindungen ausgewählt aus Lanthanphosphaten,
Lanthansilikaten und Lanthanoxiden. Der beste in dieser US-PS beschriebene Leuchtstoff, ein Terbiumaktiviertes
Lanthanphosphat, weist eine maximale Stnhlungsenergieausbeute von 4% auf.
In »Philips Research Reports« Bd. 22 (1967), Seiten 481 —504, sind ein Lanthanoxidchlorid- und ein Lanthanoxidbromid-Leuchtstoff
beschrieben, die jeweils durch Terbium3+ aktiviert sind. Bei diesen Leuchtstoffen
handelt es sich jedoch um gegenüber Erregung durch einen 20 kV-Kathodenstrahl sehr unwirksame Leuchtstoffe,
da die Strahlungsenergieausbeute für den Terbium-aktivierten Lanthanoxid-chlorid-Leuchtstoff
nur 1% und die für den Terbium-aktivierten Lanthanoxidbromid-Leuchtstoff
sogar nur 0,1% beträgt. Ein solcher Leuchtstoff ist selbstverständlich für die praktische Anwendung in einem Röntgenbildwandler-Leuchtschirm
unbrauchbar.
In der Zeitschrift »Röntgenpraxis«, Jahrgang XVIII, (1965), Heft 1, Seiten 16 bis 21 ist im Zusammenhang mit
den seinerzeit üblichen Kalziumwolframat- und Zinkkadmiumsulfid-Leuchtstoffen
die Abhängigkeit der Bildgüte von Röntgenbildern von der Größe der Leuchtstqffkristalle beschrieben und dabei festgestellt
worden, daß erst ab einem mittleren Kristalldurchmesser
von 10 Jim die Lichtausbeute mit größerem
Kristalldurchmesser zunimmt :
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, den
Röntgehbfldwandler-Lejichtschirm der eingangs genannten
Art-hinsichtlich des Wirkungsgrades bei der
Umwandlung -der Röntgenstrahlung wesentlich empfindlicher zu machen. ' ,
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß der Leuchtstoff aus gut ausgebildeten Kristallen
eines Materials besteht das Em wesentlichen folgende Formel aufweist:
LnOX:
(: Ce)
worin Ln für La und/oder Gd und X für CL Br oder J und
Mischungen dieser Halogene steht, wobei der Halogengehalt innerhalb von ±2^% der stöchiometrischen
Menge liegt und die Tb-Konzentration bis zu 30 Mol-% der Zusammensetzung beträgt außerdem gegebenenfalls
Ce als Sensibilisator in einer Menge von 0,1 bis 1,0 Mol-% vorhanden ist und daß der Leuchtstoff bei
Erregung durch einen Kathodenstrahl von 20 keV Energie eine Strahlungsenergieausbeute von mindestens
10% aufweist
Mit einer Strahlungsenergieausbeute von mindestens 10% ist der Leuchtstoff des erfindungsgemäß ausgebildeten
Leuchtschirmes um mindestens das 2'/2fache besser als der beste Leuchtstoff nach der US-PS
34 03 279 und sogar um mindestens das lOfache besser
als der Tb-aktivierte LaOCl-Leuchtstoff nach den obengenannten »Philips Research Reports«.
Obwohl die Anwesenheit von Cer nur wahlweise ist, hat dieses Element einen guten Sensibilisierungseffekt,
insbesondere bei Erregung durch langwelliges UV-Licht.
Ein günstiger Bereich des Gehalts an Terbium liegt zwischen etwa 0,5 bis etwa 15 Mol-%, bezogen auf die
Zusammensetzung und ein bevorzugter Bereich des Anteils von Cer ist etwa 0,4 bis 0,8 Mol-%, bezogen auf
die Zusammensetzung.
Der Halogengehalt innerhalb von ±2,5% der stöchiometrischen Menge ist zur Erzielung optimaler
Strahlungsenergieausbeuten wichtig. Um die stöchiometrischen Verhältnisse einzuhalten, erfolgen die
Zusätze an Tb und Ce durch Ersatz äquimolarer Mengen der Komponente Ln.
Leuchtstoffe, die allgemein Tb-aktivierte La- und/ oder Ga-Oxihalogenide nach etwa der obigen Formel
sind, die aber unter Bedingungen hergestellt wurden, die zu einer Abweichung von der stöchiometrischen
Zusammensetzung führen oder bei denen eine hydrolytische Entfernung der Haiogenatome des Oxihalogenidrestes
oder die Oxidation des dreiwertigen Terbium zu höheren Oxidationsstufen möglich ist, zeigen eine
verminderte Lichtausbeute, eine mögliche Entfärbung und schwach kristallisierte Teilchen. Schädliche Wirkungen
können durch die Bildung heterophasiger Kristallite oder durch das Überziehen der Leuchtstoffkristalle
mit anderen, nicht-leuchtenden Verbindungen hervorgerufen werden. Solehe unerwünschten Ände=
rungen werden durch verminderte Lichtausbeute und durch Änderung im Emissionsspektrum angezeigt,
obwohl sie bei routinemäßig durchgeführten quantitativen chemischen Analysen oder bei einer routinemäßigen
Röntgenanalyse unentdeckt bleiben können.
Es ist in diesem Zusammenhang darauf hinzuweisen, daß sich das Emissionsspektrum der in dem vorstehen-
den Aufsatz aus »Philips Research Reports« genannten
Oxyhalogenide wesentlich vcm dem Emissionsspektrum
der Leuchtstoffe des erfindungsgemäßen Leüchtschirmes unterscheidet. - .",';;■ . ■
Zufriedenstellend stöchiometrische Leuchtstoffe zur
Verwendung in dem erfindungsgemäß ausgebildeten Leuchtschirm können nach einem von mindestens zwei
Verfahren erhalten werden. Diese Verfahren werden nachstehend am Beispiel eines Darstellungsverfahrens
für die Herstellung Terbium-aktivierten Lantbanöxidbromids
kurz beschrieben. Analoge Verfahren finden
für die Herstellung des Oxidchlorids und Oxidjodids des Lanthan sowie für die Herstellung der Oxidhalogehide
des Gadolinium mit geeigneter Terbiumaktivierung und unter Berücksichtigung geeigneter Atomgewichte An-Wendung.
Bei dem einen Herstellungsverfahren werden .zuerst entsprechende Mengen Lanthanoxid und Terbiumoxid
in verdünnter Salpetersäure während einiger Minuten gekocht und aufgelöst. Nach Abkühlen der Lösung auf
50 bis 6O0C werden unter ständigem Rühren 120 bis
200% der stöchiometrischen Menge Oxalsäure hinzugefügt Das Rühren wird während weiterer ft Minuten
fortgesetzt Anschließend läßt man die Mischung auf Raumtemperatur abkühlen, die zusammen ausgefallenen
Oxalate von Lanthan und Terbium werden abfiltriert und bei 1000C an der Luft getrocknet Nach
dem Trocknen werden die Niederschläge während 1 Stunde an der Luft bei 1100° C gebrannt und dadurch
die Oxalate in die Oxide überführt Lm die Aufnahme w
unerwünschter Verunreinigungen zu vermeiden, wird das Erhitzen in Schiffchen aus Hartfeuerporzellan und
in Quarzröhren vorgenommen. Das erhaltene Oxidgemisch wird als Ausgangsmaterial für die Herstellung des
Lanthanoxidbromid-Leuchtstoffs verwendet
Im einzelnen wurden 15,48 g 99,99%iges La2Ü3 und
0,94 g Tb4O7 in HNO3 aufgelöst, als gemischte Oxalate
zusammen ausgefällt und auf die vorstehend beschriebene Weise zu den gemischten Oxiden gebrannt.
Bei diesem Verfahren wird das gemischte Oxid von Lanthan und Terbium dann mit Alkalicarbonat, z. B.
Na2CO* und mit Ammoniumbromid vermischt. Nach
gründlichem Vermischen wird die Mischung während 1 Stunde auf 400 bis 500° C erhitzt Anschließend wird
die Mischung vermählen, wiederum gemischt und während mindestens 1 Stunde auf 800 bis 1100° C
erhitzt. Wahrend <3es Brennens &ei dieser hohen
Temperatur wird das Lanthanoxidbromid, das sich während des Erhitzens bei der niederen Temperatur
gebildet hat, umkristallisiert Die Mischung wird anschließend vermählen, ausgewaschen, abfiltriert und
getrocknet. Das erhaltene Material ist ein gut kristallisierier, sehr wirksamer Terbium-aktivierter
Lanthanoxidbromid-Leuchtstoff. Soweit die Anwesenheit des durch die Umsetzung des Alkalicarbonate mit
dem Ammoniumbromid gebildeten Alkalibromids zwar für die Bildung des LaOBR: Tb nicht notwendig aber
während des Umkristallisierens erforderlich ist, kann das Verfahren dadurch abgeändert werden, daß man das
Alkalicarbonat vor der ersten Brennstufe wegläßt und erst kurz vor der zweiten Brennstufe ein Alkalibromid
zugibt.
Bei dem zweiten grundlegenden Verfahren zum Herstellen der Leuchtstoffe geht man, ausgehend von
der Oxidmischung, folgendermaßen vor:
Die gemischten Oxide von Lanthan und Terbium werden gründlich mit Ammoniumbromid vermischt.
Anschließend wird die Mischung während 1 Stunde zur Bildung des Terbium-aktivierten LanthancJKidbromids
bei 400 bis 500°C gebrannt Dieses Material wird
anschließend durch Brennen während !mindestens 1 Stunde meiner Bromwasserstoff/Stickstojifatmosphäre
umkristallisiert Hierbei wirkt Sticktstoff ials Inertgas
und kann deshalb durch Argoiti oder andere Edelgase ersetzt werden. Wahlweise kann die Zugabe des
Ammoniumbromids völlig entfallen und man erhitzt die gemischen;.Oxide von Lanthan und Terbium in einer
HBr-haltigen Inertatmosphäre, wodurch die Bildung und Umkristallisation des LaOBR: Tb in einer einzigen
Brennstufe stattfindet Diese Art des Verfahrens wird für die Herstellung der Oxidjodäde vorgezogen. ,
Im Interesse optimaler Ergebnisse können bei der Herstellung der anderen Oxidhalogenide; außer den
Oxidbromiden geringfügige Abänderungen getroffen werden. Im Falle des LaOCI: Tb kann HCl-Gas mit Luft,
CO2, N2 oder Edelgasen vermischt werden. Zur
Herstellung der Oxidjodid-Leüchtstoffe wird für die Arbeit mit HJ als Trägergas nahezu reiner Stickstoff
vorgezogen.
Im einzelnen kann das zweite prinzipielle Herstellungsverfahren
auf folgende Weise durchgeführt werden:
10 g der gemischten Oxide von Lanthan und Terbium, die auf die vorstehend beschriebene Weise erhalten
wurden, wurden in einem Schiffchen aus Hiartfeuerporzellan
in ein Brennrohr aus Quarz eingeführt Das Brennrohr wurde mit einer Mischung aus HBr-Nj
ausgespült, die 20 min lang mit einer Geschwindigkeit von 45 cm3/min hindurchströmte, ehe man das Brennrohr
in die heiße Ofenzone einführte. Das Erhitzen der Mischung erfolgte während 1 Stunde bei 1200° C,
während das HBr-N2-Gemisch durch das Rohr strömte. Nach einer Stunde wurde die Zufuhr von HBr abgestellt
Die Mischung wurde für weitere 20 min gebrannt, wobei lediglich Stickstoff durch das Rohr strömte. Anschließend
wurde das Rohr aus der heißen Zone entfernt und die Mischung im Stickstoffstrom abgekühlt. Das
Produkt war LaOBr : 0,05 Tb.
Gegebenenfalls kann Cer dem Ausgangsmaterial dadurch zugegeben werden, daß sein Oxid, zusammen
mit den Oxiden von Lanthan und Terbium in Salpetersäure aufgelöst wird. Anschließend wird durch
Zugabe von Oxalsäure das Cer zusammen mit Lanthan und Terbium ausgefällt.
Die so erhaltenen Leuchtstoffe sind für viele Verwendungszwecke geeignet, doch verleiht ihnen ihre
hohe Absorption von Röntgenstrahlen und ihre hohe Lichtausbeute unter Röntgenstrahlerregung eine hervorragende
Stelle bei der Verwendung in Leuchtschirmen von Röntgenbildwandlern.
Die Erfindung wird im folgenden an Ausführungsbelspielen
anhand der Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigt
F i g. 1 eine schematische Zeichnung eines Ausführungsbeispiels einer Röntgenbildverstärkerröhre mit
Leuchtschirm,
Fig. la den vergrößerten Querschnitt einer Leuchtschirmphotokathod'in-Anordnung
in Sandwichform, die in dieser Röhre Verwendung findet,
F i g. 2a bis 2d die Emissionslinien verschiedener Leuchtstoffe, und zwar:
F i g. 2a von LaOCI: 0,005 Tb bei 100 kV Röntgenstrahlanregung,
F i g. 2b von LaOCl: ^,05 Tb bei 100 kV Röntgenstrahlanregung,
Fig. 2c von LaOBr: 0,05Tb, 0,005 Ce bei 20 kV
Fig. 2c von LaOBr: 0,05Tb, 0,005 Ce bei 20 kV
Kathodenstrahlanregung und
F i g. 2d von LaOBr : 0,05 Tb bei UV-Anregung (253.7 nm),
Fig.3 die Wirkung der Cerkonzentration auf die
Helligkeit von LaOBr: 0,OjTb bei UV-Anregung ■>
(365 nm),
Fig.4 die Wirkung des Schirmgewichtes, ausgedrückt in mg Leuchtstoff/cm2, auf die Helligkeit
bestimmt mit Hilfe einer S-20-Photokathode für die folgenden Leuchtstoffe: n>
a) LaOBr: 0,02 Tb,Teilchengröße 10 μπι
b) ZnCdS: Ag, Teilchengröße 50 μπι
c) ZnCdS: Ag, Teilchengröße 4 μπι
I ")
unter 100 kV Röntgenstrahlanregung mit einem 2,5 cm
Aluminiumfilter, und
Fig.5 schematisch ein Röntgenbildverstärkungssystem
mit einem Leuchtschirm und einer angeschlossenen Spiegeioptik sowie Licht-in-Licht-Verstärkerrohre. -'<
>
F i g. 1 zeigt Einzelheiten der Bauweise einer Röntgenbildverstärkerröhre,
die mit Ausnahme des Leuchtschirmes den derzeit verwendeten Röhren dieser Art
gleicht. Wie schematisch in Fig. 1 gezeigt ist, tritt ein Röntgenstrahl 1 nach Durchgang durch ein Objekt 2 -'">
durch das Eingangsfenster 4 in die Bildverstärkerröhre 3 ein. Das Objekt 2 kann ein unbelebter Gegenstand oder
ein Teil des menschlichen Körpers sein. Infolge seiner jeweiligen Struktur absorbiert das Objekt 2 einen Teil
der Strahlung in einer räumlich ungleichmäßigen Weise und führt dadurch zur Entstehung eines unsichtbaren
Röntgenbildes. Ein Teil dieses Röntgenbildes wird mittels des Leuchtschirmes 6, der innerhalb der in
Fig. la besser gezeigten Sandwichanordnung 5 vor einer Photokathode 8 angebracht ist, in ein sichtbares
Bild verwandelt. Dieser Leuchtschirm 6, in dem die Umwandlung der Röntgenstrahlen in ein sichtbares Bild
stattfindet, enthält erfindungsgemäß die angegebenen
Leuchtstoffe.
Wie Fig. la zeigt, besteht die Sandwichanordnung 5 ίο
aus Leuchtschirm 6 und Photokathode 8. wobei erst der Leuchtschirm 6 in Form einer Leuchtstoffschicht auf
einer Seite einer dünnen Glasmembran 7 abgeschieden und anschließend auf der anderen Seite der Glasmembran
7 die Photokathode 8 hergestellt ist. Wahlweise *5 kann der Leuchtschirm 6 unter Verwendung einer
Leuchtstoff-Siliconharz-Mischung direkt auf der Vakuumseite des Eingangsfensters 4 oder auf einer dünnen
Aluminiumplatte abgeschieden sein, wobei anschließend der Leuchtschirm mit einem geeigneten, dünnen so
Trennfilm, etwa einem aufgedampften Siliciummonoxidfilm,
abgedeckt und schließlich die Photokathode als photoemittierender Film auf dem Trennfilm hergestellt
wird. Zur Erzielung optimaler Ergebnisse sollten das Emissionsspektrum des Leuchtstoffs und das Erreger-Spektrum
der Photokathode aufeinander abgestimmt werden.
Eine Betrachtung der weiter unten näher erläuterten Emissionseigenschaften der verwendeten Leuchtstoffe,
wie sie in den F i g. 2a bis 2d gezeigt sind, läßt, ebenso &o
wie die spektrale Sensibilisierungskurven der bekannten
Photokathodenmaterialien leicht erkennen, daß die unter der Bezeichnung S-20 bekannte Photoka'thode
hierfür geeignet ist. Die Spektren der F i g. 2a und 2b
sind nicht in bezug auf das Ansprechen des für die ·"
Aufzeichnung der Spektren verwendeten S-5-Photodetektors
korrigiert worden.
Der Leuchtschirm 6 wandelt das Röntgenbild in ein sichtbares Bild um. Dieses sichtbare Bild wird auf die
Photokathode 8 übertragen, die es in ein Elektronenbild verwandelt. Dieses Elektronenbild wird von der
Photokathode kontinuierlich emittiert, solange das sichtbare Bild auf die Oberfläche der Photokathode
projiziert wird. Das emittierte Elektronenbild wird durch die Röhrenspannung zwischen der Verbindung 9
der Photokathode und der Anode 13 beschleunigt. In Übereinstimmung mit den bekannten Grundsätzen der
Elektronenoptik wird das lilektronenbild durch die Elektroden 11 und 12 durch eine öffnung 10 in der
Anode auf einen Ausgangsleuchtschirm 14 gebündelt, der ein hohes Auflösungsvermögen aufweist. Auf diese
Weise wird ein verkehrtes und verkleinertes, jedoch stark verstärktes Bild des ursprünglich visuellen Bildes
erhalten, das durch Umwandlung des Röntgenbildes im Leuchtschirm 6 erzeugt wurde. Das Bild, das auf dem
Ausgangsleuchtschirm 14 erscheint, der als Sichtschirm dient, kann mit Hilfe eines Spiegellinsensystems
betrachtet oder mit Hilfe eines internen Videosysiems
weiter verstärkt und auf dem Monitor eines Videosystems gezeigt werden. Wahlweise kann das auf dem
Ausgangsleuchtschirm 14 erscheinende Bild mit Hilfe einer geeigneten Stand- oder Filmkamera photographiert
werden.
Eine andere Ausführungsform einer Röntgenbildverstärkerröhre
ist ähnlich der in F i g. 1 gezeigten, mit der Abwandlung, daß das Eingangsfenster 4, durch eine
faseroptische Stirnplatte ersetzt ist, daß der Leuchtschirm 6 auf der Außenseite dieser faseroptischen
Stirnplatte gebildet und daß die Photokathode 8 auf der Innenseite dieser faseroptischen Stirnplatte abgeschieden
ist.
Eine Betrachtung der in den F i g. 2a, 2b, 2c und 2d gezeigten Emissionspektra zeigt: *
1. Bei Erregung des Terbium-aktivierten Lanthanoxidchlorid-Leuchtstoffes
durch 100 kV-Röntgenstrahlung führt eine Erhöhung der Terbiumkonzentration
zu einer starken Unterdrückung der Emissionspeaks im Gebiet von 370 bis 470 nm (F i g. 2a
und 2b).
2. Fig.2c zeigt das Emissionsspektrum des mit Cer
sensibilisierten und Terbium-aktivierten Lanthanoxidbromids unter 2OkV Elektronenstrahlerregung.
Zu beachten ist die Ähnlichkeit mit F i g. 2b, aus der zu entnehmen ist, daß sich Elektronenstrahl-
und Röntgenstrahlerregung; sehr ähnlich auswirken.
3. Fig.2d zeigt das Emissionsspektrum des LaOBr:
0,05 Tb unter UV-Erregung bei 253,7 nm. Ein Vergleich dieses Spektrums mit dem Spektrum des
in den obigen »Philips Research Reports« genannten Lanthanoxidbromid-Leuchtstoffes ergibt, daß,
obwohl beide Spektren im wesentlichen die gleichen Spektrallinien aufweisen, dias beim Spektrum
des Leuchtstoffes nach Fig.2d die meiste ausgestrahlte Energie im Bereich von 540 bis
550 nm liegt, während der Leuchtstoff nach »Philips Research Reports« mit gleichen Intensitäten
bei verschiedenen Wellenlängen emittiert Offensichtlich handelt es sich um zwei verschiedene
Leuchtstoffe.
Außerdem ergibt sich aus Fig.3 die Wirkung de*·
Cerkonzentratäor, auf die Helligkeit von LaOBR: 0,05 Tb unter 365 nm UV-Erregung.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einem Leucht-
schirm nach der vorliegenden Erfindung ist in Fig. 5
gezeigt. Der Röntgenbildwandler-Leuchtschirm 21 wird durch Abscheidung einer Schicht 22 aus einem der
angegebenen Leuchtstoffe auf einem Teil, wie z. B. einer Korrekturplatte 23, auf der Innenseite der Stirnplatte 24
> des lichtdichten Gehäuses 25 des Bildverstärkersystems hergestellt. Das durch den Röntgenbildwandler-Leuchtschirm
21 erzeugte sichtbare Bild wird durch eine Spiegeioptik 26, 27 bekannter Bauart auf der Photokathode
28 einer Licht-in-Licht-Verstärkerröhre 29 gebündelt. Die äußeren Lichtwege sind durch die Pfeile
in Fig.5 angegeben. Die verminderte GröBe und das verstärkte Bild, das auf dem Bildschirm 30 der
Licht-in-Licht-Verstärkerröhre 29 erscheint, wird durch das Videosystem 31 mit geschlossenem Schaltkreis "
verstärkt. Das Videosystem 31 besteht aus einer Videokamera, die mit einem abgestimmten Video-Monitor
verbunden ist, der das hochverstärkte Bild zeigt. Die Video-Kameraröhre kann eine übliche Vidicon-Röhre
oder eine übliche Orthicon-Bildröhre sein.
För röntgenographische Verwendungszwecke wird der Leuchtschirm dadurch hergestellt, daß einer der
angegebenen Leuchtstoffe in einem geeigneten Harzbinder dispergiert und anschließend der Schirm in
bekannter Weise auf ein Trägerteil aufgebracht wird. Schirme, die mit diesen Leuchtstoffen hergestellt waren,
wurden mit üblichen röntgenographischen Schirmen aus Calciumwolframat verglichen. Unter gleichen
experimentellen Bedingungen wie Strahlungsintensität, Bestrahlungszeit, Art des Films und gleichwertiger J"
Teilchengröße des Leuchtstoffs waren, wie durch photographische Dichtemessungen festgestellt werden
konnte, die mit den angegebenen Leuchtstoffen hergestellten Schirme etwa 4,5mal heller als die
entsprechenden Calciumwolframaischirme. Noch bessere Ergebnisse sind dann zu erwarten, wenn Filme
verwendet werden, deren spektrale Sensibilität sich auf längere Wellenlängen erstreckt.
Bei einer herkömmlichen Röntgenbildverstärkerröhre stellt der erste Leuchtschirm, auf dem das
Röntgenbild in ein sichtbares Bild verwandelt wird, einen Kompromiß zwischen Sensibilität oder Helligkeit
und dem Auflösungsvermögen dar. Um die Sensibilität und die Helligkeit zu erhöhen, muß der Röntgenbildwandler-Leuchtschirm
relativ dick und aus Leuchtstoffkristallen mit großer Teilchengröße hergestellt sein.
Leider zeigen dicke und grobe Leuchtschirme ein geringeres Auflösungsvermögen als dünne Filme, die
mit feinen Leuchtstoffteilchen hergestellt wurden. Die hier beschriebenen Leuchtstoffe absorbieren nicht nur
mehr Röntgenstrahlen als ZnCdS : Ag, sondern weisen auch eine höhere Lichtausbeute als ZnCdS : Ag auf. In
Tabelle I wird nachstehend die Ausbeute, ausgedrückt als relative Lichtausbeute, die durch eine S-20-Photokathode
aus Silber-aktiviertem Zn/Cd-Sulfid gemessen wurde, mit Terbium-aktiviertem Lanthanoxidbromid
der beschriebenen Art verglichen. Diese Messungen wurden alle mit einem Schirmgewicht von 100 mg/cm2
und bei einer 100 kV Röntgenstrahlerregung ausgeführt.
Tabelle I Leuchtschirm-Leistung |
Teilchengröße des Leuchtstoffs |
Relative Licht ausbeute |
Leuchtstoff | 50 um 5 am 5 am |
100 36 138 |
ZnCdSrAg ZnCdS:Ag LaOBr: Tb |
||
Lanthanoxidbromid absorbiert etwa zweimal soviel Röntgenstrahlen im diagnostischen Bereich wie Zink-Cadmiumsulfid
von gleichem Gewicht. Der Lanthanoxidbromid-Leuchtstoff erzeugt sogar bei einer Teilchengröße
von 5 μπι mehr Licht als der Zn/CdS-Leuchtstoff
mit einer mittleren Teilchengröße von 50 μπι. Praktisch ausgedrückt bedeutet dies, daß die angegebenen
Leuchtstoffe eine bessere Auflösung und hellere Bilder bei der gleichen Strahlungsintensität oder
wahlweise eine höhere Auflösung bei der gleichen Bildhelle ergeben. Dadurch wird eine für den Patienten
geringere Dosierung als mit den gegenwärtig verwendeten Zink-Cadmiumsulfid-Röntgenbildwandler-Leuchtschirmen
ermöglicht Die Auswirkung des Schirmgewichts auf die Empfindlichkeit des Photoverstärkers
wird in F i g. 4 gezeigt
Eine erhöhte Terbiumkonzentration bewirkt eine Änderung der relativen Intensität der verschiedenen
Spektrallinien von Blau bei geringen Konzentrationen
zu Gelb-Grün bei hohen Konzentrationen. Es wurde festgestellt, daß zwischen etwa 2 und 3p Mol-% Td in
LaOBr, abhängig vom Brennverfahren, bei einer
üblichen S-20-Photokaihode die besten Resultate ergibt
Vergleichsweise ergibt LaOBr: 0,025 Tb eine etwa 40% größere Empfindlichkeit als ZnCdS: Ag, wobei beide auf
geeignetes Trägermaterial aufgebracht waren, und das Gewicht des Oberzuges etwa 100 mg/cm2 betrug.
'ή Mit Terbium aktiviertes Lanthanoxidjodid wurde
dadurch hergestellt, daß die gemischten Oxide von Lanthan und Terbium während 4 Stunden bei 12000C
unter einer Mischung aus Jp'wü -erstoff und Stickstoff
gehalten wurden, die beide mit einer Geschwindigkeit von 45cm3/min durchströmten. Ein unmittelbar nach
der Herstellung angestellter Vergleich ergab, daß das Lanthanoxidjodid um 18% wirksamer war als
ZnCdS: Ag, wobei beide durch Röntgenstrahlen mit 100 kV und unter Verwendung eines 2J5 cm starken
Aluminiumfilters erregt wurden. Einige Zeit nach diesen
Versuchen begann das Lanthanoxidjodid, das unmittelbar nach seiner Herstellung farblos ist, eine gelb-braune
Farbe zu entwickeln und etwas an Wirksamkeit zu verlieren. Dies kann wahrscheinlich auf einen ungenügenden
Schutz gegen die Reaktion mit atmosphärischen Gasen zurückgeführt werden. Unter optimalen Bedingungen
kann der Leuchtstoff nicht nur von Anfang dem ZnCdS : Ag überlegen sein, sondern es kann auch eine
verbesserte Konstanz der Ausbeute erhalten werden.
An den beschriebenen Leuchtstoffen wurden Messungen vorgenommen, die die Quantenausbeute bei
Erregung durch 253,7 nm UV-Strahlung und die Energieausbeute bei 20-kV-Kathodenstrahlerregung
zeigen. Die hierin angegebenen Werte sind relativ zu einem angenommenen Wert von 15% für ZnCdS : Ag,
das handelsüblich als grüner Fernsehleuchtstoff verwendet wird und 100 ppm Ag und 40 Gew.-% CdS aufweist.
Die Quantenausbeute ist ein ungefährer Prozentsatz der Zahl der abgegebenen Quanten im Verhältnis zu den
eingehenden Quanten, während die Energieausbeute in Prozent der Energieausbeute im Verhältnis zum
Energieeingang ausgedrückt ist. Für LaOCI: 0,05Tb betrug die Quantenausbeute etwa 65% und die
Epprgieausbeute etwa 13,5%. Messungen mit LaOBr: 0,05 Tb ergaben etwa 85% Quantenausbeute und etwa
16,5% Energieausbeute. Dies zeigt, daß das LaOCI :Tb eine ei% .as geringere und das LaOBr : Tb eine etwas
höhere Energieausbeute als das ZnCdS : Ag aufwies.
Es sei darauf hingewiesen, daß Abweichungen bei der Herstellung und beim Messen diese absoluten Zahlen
etwas ändern können, daß sich jedoch die relativen Verhältnisse, verglichen mit den Sulfidleuchtstoffen,
nicht ändern, wenn stöchiometrisch gut ausgebildete Kristalle der ?ngegebenen Leuchtstoffe verwendet
werden.
Tabelle II zeigt nachstehend die relative Helligkeit, bezogen auf die der Probe Nr. 9, und in den meisten
Fällen die Farbe in x- und y-Einheiten entsprechend der Internationalen Kommission für verschiedene Cer-sensibilisierte
und Terbium-aktivierte Leuchtstoffe, die durch 365 nm-Strahlung angeregt wurde. Diese Sensibilisierung
tritt bei 253,7 nm-Anregung nicht auf. Es zeigt sich, daß die besten Ergebnisse mit 15 Mol-% Terbium
und mit 0,5 Mol-% Cer erhalten werden. Diese erwiesene Sensibilisierung durch Cer ist nicht voraussehbar.
Sie tritt bei Lanthan- und Gadoliniumoxidchloriden und -oxidbromiden in verschiedenen Graden nin·
dann ein, wenn diese mit Terbium und nicht, wenn sin
mit anderen Seltenen Erden, einschließlich Europium, Samarium, Holmium, Dysprosium und Tnuiium aktivieri
sind. Die Wirkung ist bei Lanthanoxidbromid am größten.
Relative Helligkeit und Farbe verschiedener Cer-sensibilisierter, Terbium-aktivierter Leuchtstoffe bei 365 nm-Erregung
Proben-Nr.
Grundmaterial
Tb
(Mol)
Ce (Mol)
Relative
Helligkeit
Farbe
.v
1 | LaOBr | 0,05 | 0,000 | 32,5 | 254 | 366 |
2 | LaOBr | 0,05 | 0,001 | 39,1 | 260 | 371 |
3 | LaOBr | 0,05 | 0,005 | 82,1 | 290 | 435 |
4 | LaOBr | 0.05 | 0,005 | 83,5 | 291 | 443 |
5 | LaOBr | 0,05 | 0,005 | 88,0 | 301 | 464 |
6 | LaOBr | 0,05 | 0,010 | 76,0 | 334 | 544 |
7 | LaOBr | 0,05 | 0,050 | 44,0 | 293 | 488 |
8 | LaOBr | 0,15 | 0,000 | 20,3 | - | - |
9 | LaOBr | 0,15 | 0,005 | 100,00 | 350 | 590 |
10 | LaOBr | 0,15 | 0,015 | 79,5 | 374 | 628 |
11 | LaOCl | 0,05 | 0,005 | 43,7 | - | - |
12 | GdOBr | 0,05 | 0,005 | 39,9 | 284 | 392 |
13 | GdOCl | 0,05 | 0,000 | 14,7 | - | - |
14 | GdOCl | 0,05 | 0,005 | 25,8 | - | - |
Weiterhin zeigt Fig. 3, daß etwa 0,6 Mol-% Ce eine optimale Helligkeit bei LaOBr:0,05 Tb ergeben.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Röntgenbildwandier-Leuchtschirm mit einem
auf Röntgenstrahlen ansprechenden Terbium-aktivierten
Leuchtstoff aus einer Verbindung, die mindestens ein Element aus der Lanthan und
Gadolinium umfassenden Gruppe,- Sauerstoff und ein weiteres Element, sowie das Terbium in einer als
Aktivator wirksamen Menge, enthält, dadurch
gekennzeichnet, daß der Leuchtstoff aus gut ausgebildeten Kristallen eines Materials besteht, das
im wesentlichen folgende Formel aufweist:
:Ce)
LnOX :
worin Ln für La und/oder Gd und X für CL Br oder J
und Mischungen dieser Halogene steht, wobei der Halogengehalt innerhalb von ±2£% derstöchiometrischen
Menge Hegt und die Tb-Konzentration bis zu 30 Mol-% der Zusammensetzung beträgt, außerdem
gegebenenfalls Ce als Sensibilisator in einer Menge ViBIiO1I bis 1,0 Mol-% vorhanden ist, und daß
der Leuchtstoff bei Erregung durch einen Kathodenstrahl von 20 keV Energie eine Strahlungsenergieausbeute
von mindestens 10% aufweist
2. Röntgenbildwandler-Leuchtschirm nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Leuchtstoff
Cer in einer Menge von 0,4 bis 0,8 Mol-% enthält
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