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Verfahren zur Herstellung von beschrifteten Platten, insbesondere Grabplatten.
Es sind Verfahren zur Herstellung von beschrifteten Platten bekannt, die aus Kunststein bestehen und welche die Schrift entweder in Form von Vertiefungen oder in Form von Erhöhungen der Platten aufweisen. Zur Herstellung dieser Platten verwendet man eine Formplatte aus Glas, auf welche die körperlichen Schriftzeichen, z. B. Metallbuchstaben, aufgeklebt werden, worauf in einem Rahmen, in idem die Platte mit den Schriftzeichen eingespannt ist, der Abguss erfolgt. Bei diesen bekannten Verfahren wird in der Regel darauf keine Rücksicht genommen, ob das Negativ so vorbearbeitet ist, dass das gegossene Positiv auch eine schöne, glatte, dem Schliff von Hartplatten gleichende Oberfläche besitzt.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren, das bereits bei der Herstellung der Platte die Wetterfestigkeit und die glatte Oberfläche des Fertigproduktes berücksichtigt, wobei das wesentliche Kennzeichen der Erfindung darin besteht, dass vorerst auf einer ebenen Platte der Beschriftung gemäss Buchstaben befestigt werden, hierauf diese sowie auch die Platte mit Leinöl eingelassen werden, sodann die Platte in einem Rahmen eingespannt wird, der iiber der Platte mit einer feinkörnigen Masse (z. B.
Gips) ausgegossen wird, das so erhaltene Negativ nach Glättung und Nachbearbeitung gegebenenfalls in einen andern Rahmen eingespannt, sodann zweckmässig mit einer Schellacklösung imprägniert und hierauf mit einem Gemisch aus Leinöl und Petroleum bestrichen wird, und sodann der Rahmen mit Kunstmasse, wie Marmorzement, Marmormehl, Wasserglas und Farbstoff, ausgegossen und schliesslich die Kunstmasse in den Rahmen eingestampft, gepresst und längere Zeit trocknen gelassen wird.
Das Verfahren wird folgendermassen durchgeführt : Es werden auf einer ebenen glatten Platte, z. B. einer Glasplatte, Buchstaben, insbesondere aus Metall, gemäss dem Wortlaut der zukünftigen Beschriftung und in der Folge, wie sie auf der zukünftigen Schrift aufscheinen, unverrückbar befestigt, z. B. aufgeklebt. Dieses Aufkleben erfolgt z. B. mittels Kitt. Hierauf wird die Glasplatte, ihr Rand sowie der Buchstabensatz mit einem Öl, z. B. Leinöl, bestrichen. Sodann wird die Platte samt den Buchstaben in einen Rahmen eingesetzt, der diese Platte dicht umschliesst. Der Rahmen wird über der Platte z. B. mit Gips ausgegossen und dieses Negativ trocknen gelassen. Das Negativ wird nunmehr nachbehandelt, um eventuelle Fehler (z. B. unsaubere Buchstabenränder) auszugleichen.
Das Negativ bleibt entweder in dem Rahmen oder es kommt in einen andern Rahmen, worauf das so erhaltene Negativ (Platte samt den vertieften Buchstaben) zweckmässig mit einer Sehellaeklösung imprägniert wird. Hierauf wird das Negativ mit einer Mischung bestrichen, die insbesondere aus Leinöl und Petroleum besteht. Dieser letzte Anstrich wird knapp vor dem Guss des Originals vorgenommen, damit er noch beim Giessen desselben feucht ist. Die Kunststeinmasse besteht in an sich bekannter Weise aus Marmorzement, Marmormehl, Wasserglas und Farbstoff.
Nach dem Eingiessen wird vorsichtig gestampft, gepresst und eine dreitägige Trocknungszeit verstreichen gelassen, worauf das Fertigprodukt, das ohne Nachbearbeitung einen matten Glanz aufweist, aus dem Rahmen herausgenommen wird.
Man kann das Verfahren auch dahin abändern, dass man das Negativ aus einem in erwärmtem Zustand bildsamen oder schmelzbaren Material herstellt. Hiezu ist Wachs oder Pech oder Bitumen (Asphalt) usw. geeignet. In dieses Material werden Buchstaben, zweckmässig aus Metall, die jedoch in der Form das Spiegelbild der im Vorstehenden genannten Buchstaben darstellen, eingedrückt und mit einer Glasplatte zur Erreichung einer ebenen Grundfläche niedergepresst. Hierauf wird wie bei der erstgenannten Ausführungsform des Verfahrens die Oberfläche mit einem Gemisch aus Petroleum und Leinöl imprägniert und darauf die Kunststeinmasse gegossen.
Der Zweck der letztgenannten
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Massnahme ist die Vermeidung des Klebens der Kunststeinmasse am Negativ und die Erzielung einer entsprechenden mattglänzenden Oberfläche des fertigen Steines.
Nach diesem Äusfuhrungsverfahren wird erreicht, dass das Negativ immer wieder verwendet werden kann, was bei Negativen z. B. aus Gips nicht der Fall ist. Auch wird durch die Verwendung von bildsamem oder schmelzbarem Material erreicht, dass noch vor dem Giessen des Positivs Ausbesserungen vorgenommen werden können, was bei Verwendung eines Materials wie Gips od. dgl. nicht ohne Neuguss des Negativs möglich ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von beschrifteten Platten, insbesondere Grabplatten, bei welchen die Buchstaben über die Ebene der Platte vorstehen (erhaben sind), dadurch gekennzeichnet, dass vorerst auf einer ebenen Platte der Beschriftung gemäss Buchstaben befestigt werden, hierauf diese sowie auch die Platte mit Leinöl eingelassen werden, sodann die Platte in einen Rahmen eingespannt wird der über der Platte mit einer feinkörnigen Masse (z. B.
Gips) ausgegossen wird, das so erhaltene Negativ nach Glättung und Nachbearbeitung gegebenenfalls in einen andern Rahmen eingespannt wird, sodann zweckmässig mit einer Sehellacklösung, imprägniert und hierauf mit einem Gemisch aus Leinöl und Petroleum bestriehen wird, und sodann der Rahmen mit Kunststeinmasse, wie Marmorzement, Marmormehl, Wasserglas und Farbstoff ausgegossen und schliesslich die Kunstmasse in den Rahmen eingestampft, gepresst und längere Zeit trocknen gelassen wird.