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Akustische Signalanlage zur selbsttätigen Erzeugung ein-oder mehrtöniger Signale.
Die Erfindung betrifft eine Anlage zur selbsttätigen Erzeugung ein-oder mehrstimmiger akustischer Signale von bestimmter Tondauer bzw. Tonfolge. Sie eignet sich besonders für die Verwendung bei Kraftfahrzeugen, z. B. bei Feuerwehrautos.
Es besteht seit längerer Zeit das Bestreben, die bei Feuerwehrfahrzeugen üblichen Warnungssignale nicht mehr durch Hornisten, sondern durch eine möglichst automatisierte Vorrichtung zu erzeugen.
Man verwendet zu diesem Zweck zwei Saughupen, die auf die zu erzeugenden Töne abgestimmt sind.
Der zu ihrem Betrieb nötige Unterdruck wird vom Antriebsmotor des Fahrzeuges erzeugt. Ein Nachteil dieser bekannten Vorrichtung ist, dass die Betätigung der Hupen nicht selbsttätig erfolgt, sondern vom Fahrer vorgenommen werden muss. Dies geschieht durch wechselweises manuelles Öffnen der in den Vakuumleitungen der Saughupen vorgesehenen Ventile.
Es sind schon teilweise oder vollständig selbsttätig wirkende Signalanlagen mit durch Druckluft betriebenen Tonerzeugern vorgeschlagen worden. Bei diesen Anlagen erfolgt die Einschaltung der verschiedenen Tonerzeuger in bestimmter Aufeinanderfolge durch in die Zuführungsleitungen eingeschaltete Tongeber, die durch die zum Betrieb der Tonerzeuger dienende Druckluft betätigt werden. Diese bekannten Anlagen haben aber den Nachteil, dass sie entweder nicht ganz selbsttätig arbeiten und daher die Aufmerksamkeit des Fahrers in unnötigem Ausmass beanspruchen, oder sehr kompliziert, teuer und empfindlich sind. Ausserdem sind sie bei Verwendung von Tonerzeugern die mit Unterdruckarbeiten nicht brauchbar.
Gemäss der Erfindung werden diese Nachteile durch Verwendung eines Tongebers mit einem mechanisch angetriebenen Drehschieber vermieden, der die Zuführungsleitungen zu den Hupen, in die er eingeschaltet ist, fortlaufend in gewünschtem Rhythmus öffnet bzw. absperrt. Da es wünschenswert ist, die selbsttätige Signalgebung fallweise abzustellen bzw. an ihrer Stelle eintönige Signale zu willkürlichen Zeitpunkten und mit willkürlicher Dauer zu erzeugen, kann gemäss der Erfindung ausser dem Tongeber eine Schaltvorrichtung vorgesehen werden, die es gestattet, mit einem Handgriff die Anlage für die gewünschte Art der Signalgebung einzustellen.
Diese Schaltvorrichtung besteht aus einem in die Zuführungsleitung zum Tongeber eingeschalteten zylindrischen Schieber, der in einem Gehäuse axial verschiebbar und ausserdem verdrehbar ist und je nach seiner Stellung die Zuführungsleitung ständig unterbricht oder freigibt, oder nur vorübergehend zu willkürlichen Zeitpunkten und für willkürliche Dauer freigibt.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung den prinzipiellen Aufbau der erfindungsgemässen Signalanlage für die Verwendung bei einem Feuerwehrfahrzeug. Mit 1 ist der Motor, mit 2 dessen Vergaser bezeichnet. Von dem Verbindungsrohr des Vergasers mit dem Motor ist ein Röhrchen 3 abgezweigt, das (zweckmässig über einen Unterdruckkessel 4) zur Schaltvorrichtung 5 führt. Die Schaltvorrichtung ist durch ein Röhrchen 6 mit dem Tongeber 7 und dieser durch die Röhrchen 8und 9 mit den Saughupen 10 und 11 verbunden. In der Rohrleitung 3 ist zwischen Motor und Kessel ein Rückschlagventil eingebaut, um das Eindringen von Luft bei Stillstand des Motors zu verhindern.
Selbstverständlich können an Stelle der Saughupen auch mit Druckluft betriebene Hupen oder ähnliche Apparte, wie z. B. Hörner, Pfeifen usw., Verwendung finden. Konstruktion und Funktionsweise des Tongebers und der Schaltvorrichtung werden dadurch nicht beeinflusst. Auch der prinzipielle Aufbau der Anlage bleibt gleich. Es ist lediglich das Röhrchen 3 statt an den Vergaser an den Kompressor anzuschliessen und an dem nun als Windkessel fungierenden Unterdruekkessel 4 ein Sicherheitsventil an Stelle des Rückschlagventils vorzusehen.
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Fig. 2 zeigt eine beispielsweise Ausführungsform des Tongebers in Auf-und Grundriss, u. zw. teilweise im Schnitt. In einem dosenförmigen Gehäuse 12, in das die Rohrleitungen 6, 8 und 9 münden, bewegt sich-der genau eingepasste Drehschieber 13. Je nach seiner Stellung im Gehäuse sperrt der Schieber alle drei Leitungen ab oder stellt mittels der Ausnehmung 14 die Verbindung zwischen zwei Leitungen her. (In der gezeichneten Stellung verbindet er die Leitungen 6 und 8). Der Drehschieber wird durch einen Elektromotor 15 über ein Zahnradvorgelege 16 angetrieben. Die Antriebswelle 17, auf der der Drehschieber aufgekeilt ist, tritt durch eine Stopfbüchse 18 aus dem Gehäuse aus.
Die Form des Schiebers und die Anordnung der Leitungsmündungen im Gehäuse richtet sich nach der Art der zu erzeugenden Signale. An Stelle einer Ausnehmung können auch mehrere Ausnehmungen oder Schlitze, Kanäle usw. verwendet werden. Der Antrieb des Schiebers muss nicht durch einen eigenen Motor, sondern er kann auch durch eine geeignete Kraftübertragungseinrichtung vom Fahrzeugmotor oder von den Radachsen aus erfolgen.
Fig. 3 zeigt eine beispielsweise Ausführungsform der Schaltvorrichtung im Schnitt. 19 ist ein zylindriscfer Schieber, der im Gehäuse 20 in axialer Richtung verschoben und ausserdem verdreht werden kann. Durch eine Feder M wird er in der gezeichneten Ruhelage gehalten, in der er die Verbindung zwischen den in das Gehäuse mündenden Leitungen 3 und 6 unterbricht. Wenn man auf den mit dem Schieber verbundenen Druckknopf 22 drückt und den Schieber dadurch unter Überwindung des von der Feder 21 ausgeübten Druckes verschiebt, dann gelangt die in den Schieber eingedrehte Ringnut 23 vor die Leitungsmündungen und stellt eine Verbindung der Leitungen 3 und 6 her, solange der Schieber niedergedrückt bleibt. Dem Fahrer ist daher die Möglichkeit gegeben, durch beliebig langes Niederdrücken beliebig lange Signale zu geben.
Soll die Signalanlage automatisch funktionieren, dann muss der Schieber der Schaltvorrichtung dauernd niedergedrückt bleiben. Zu diesem Zweck ist am Hals des Schiebers ein Stift 24 vorgesehen, der bei axialer Verschiebung des Schiebers in einer Nut 25 des Gehäuses gleitet, durch Verdrehen des Druckknopfes in der niedergedrückten Stellung aber ist in eine seitliche Erweiterung 26 dieser Nut'gebracht wird und dadurch den Schieber in der niedergedrückten und verdrehten Stellung festhält.
Es ist natürlich auch möglich die erfindungsgemässe Schaltvorrichtung anders auszuführen, so z. B. an Stelle der im Schieber eingedrehten Ringnut zwei gekreuzte Bohrungen zu verwenden usw.
Wenn die Schaltvorrichtung niedergedrückt und in dieser Stellung fixiert ist, funktioniert die Signalanlage automatisch, d. h. der Tongeber betätigt abwechselnd eine der beiden Hupen. Wenn die automatische Signalgebung unterbrochen und an ihrer Stelle willkürliche Signalgebung erfolgen soll, wird zunächst der Antrieb des Tongebers in dem Augenblick abgeschaltet, in dem eine der beiden Hupen ertönt, so dass der stillstehende Tongeber diese Hupe dauernd eingeschaltet lässt ; dann wird die Schaltvorrichtung in ihre Ruhelage gebracht, wodurch Verstummen der Hupe erreicht wird, die nun nur mehr tönt, wenn und solange der Druckknopf der Schaltvorrichtung niedergedrückt wird.
Zum Übergang auf automatische Signalgebung ist lediglich die Fixierung der Schaltvorrichtung in niedergedrückter Stellung und das Wiedereinschalten des Tongeberantriebes notwendig.
Vorstehend wurde eine Anlage beschrieben, die sich für die Erzeugung zweitöniger Signale bei Feuerwehrfahrzeugen eignet. Selbstverständlich kann die erfindungsgemässe Signalanlage auch zur Erzeugung andersartiger Signale bei beliebigen Fahrzeugen und für verschiedene andere Zwecke verwendet werden, z. B. zum Betätigen eines Nebelhornes auf Schiffen, zur Betätigung von Heulboyen usw.
Es kann auch die Sehaltvorrichtung fortgelassen werden, wenn die Anlage nur selbsttätig zu funktionieren braucht und auf die Möglichkeit zur Erzeugung eintöniger Signale mit Willkürliçher Dauer und zu willkürlichen Zeitpunkten verzichtet-werden kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Akustische Signalanlage zur selbsttätigen Erzeugung ein-oder mehrtoniger Signale mit bestimmter Tonfolge oder Tonbau durch mit Unterdruck oder Druckluft betätigte Tonerzeuger, wie Hupen, Pfeifen usw., mit einem in die Zuleitungen der Tonerzeuger eingebautenTongeber, dadurch gekennzeichnet, dass dieser Tongeber mechanisch angetrieben ist, wobei die Zuleitungen fortlaufend in gewünschtem Rhythmus freigegeben bzw. abgesperrt werden.