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Verfahren zur Herstellung gefärbter Baustoffe.
Es ist bekannt, die gebräuchlichen Baustoffe, z. B. Kalk-, Zement-, Trassputz, Kunststeinmassen, Gipsmassen usw., zu färben, indem man ihnen Mineral-oder Erdfarben in geeigneter Weise zumischt. Zur Erzielung genügender Farbtiefen ist es hiebei in vielen Fällen nötig, so hohe Mengen der anorganischen Farbpigmente zuzusetzen, dass die Festigkeitseigenschaften der Baustoffe ungünstig beeinflusst werden.
Von der Anwendung der ausgiebigeren organischen Farbstoffe für diese Zwecke hat man in der Praxis bisher im allgemeinen Abstand genommen, weil diese den in der Bauindustrie zu stellenden besonders hohen Ansprüchen hinsichtlich der Licht-, Kalk-und Zementechtheit vielfach nicht genügten.
Es wurde nun gefunden, dass man Baustoffe, wie Kalk-, Zement-, Gips-oder Wasserglasmassen, in einwandfreier Weise färben kann, wenn man hiezu die bekannten Pigmentfarbstoffe verwendet, die in an sich bekannter Weise durch Erhitzen der Abkömmlinge von aromatischen o-Dicarbonsäuren, wie Phthalsäure, Naphthalin-o-dicarbonsäuren u. dgl., die aus diesen durch Bindung von Stickstoff an die C-Atome der beiden benachbarten Carboxylgruppen gebildet sind, oder ihrer Substitutionsprodukte, zweckmässig in Gegenwart von Metallen oder Metallverbindungen, erhalten werden.
Die unter Verwendung der genannten Pigmentfarbstoffe gefärbten Baustoffe zeigen eine ausgezeichnete Farbbeständigkeit. Die Färbung der Baustoffe kann in allgemein üblicher Weise erfolgen, indem man die genannten Farbstoffe mit oder ohne Substrat mit den Baustoff bestandteilen in trockenem oder nassem Zustande mischt. Man kann auch so verfahren, dass man fertig verputzte Flächen mit einem Anstrich versieht, welchem zur Färbung Pigmentfarbstoffe der oben genannten Art zugesetzt sind.
Hiebei arbeitet man zweckmässig so, dass man die Pigmentfarbstoffe in Teigform, gegebenenfalls mit Zusätzen, wie Weisspigmenten, anorganischen Farbpigmenten, Substraten usw., mit den gebräuchlichen Bindemitteln, z. B. Weisskalk, Leinölemulsionen usw., innig vermischt und die Mischung als Anstrichfarbe benutzt.
Beispiel 1 : 6 Gewichtsteile Sand, 1 Gewichtsteil Sackkalk und 1 Gewichtsteil Portlandzement werden mit 0'5 Gewichtsteilen einer Ausmahlung von 4 Teilen des Farbstoffes, den man durch Erhitzen von Phthalodinitril mit Kupferpulver oder Kupferchlorür auf etwa 2000 C erhält, mit 96 Teilen Schwerspat innig vermischt ; die erhaltene Masse wird nach dem Anteigen mit Wasser auf Mauerwerk aufgetragen. Man erhält auf diese Weise einen Putz von intensiver, leuchtend blauer Farbe, der eine ausgezeichnete Wetterbeständigkeit besitzt.
Beispiel 2 : 250 Gewichtsteile Wasserglas und 250 Gewichtsteile Kreide werden mit 100 Gewichtsteilen eines 20% eigen Teiges von einem Farbstoff, der gemäss den Angaben des Beispiels 1 erhältlich ist, unter Zusatz von 100 Gewichtsteilen Wasser innig vermischt. Die Mischung, die als Zement-oder Kalkfarbe Verwendung finden kann, liefert intensiv leuchtend blaugrüne Färbungen von ausgezeichneter Beständigkeit.
Beispiel 3 : 300 Teile Splitt und 100 Teile weissen Portlandzement vermischt man innig mit 1'5 Teilen einer 20% igen Kupferphthaloeyaninpaste. Diese Mischung rührt man mit Wasser an. Sie kann zum Färben von Baustoffen der verschiedensten Art dienen. Man erhält dabei leuchtend blaue Färbungen, die gegenüber Witterungseinflüssen ausgezeichnet beständig sind.
Beispiel 4 : Eine Mischung von 600 Teilen Holzmehl, 300 Teilen gepulvertem Magnesit, 100 Teilen Kalk und 30 Teilen einer 20% igen Kupferphthalocyaninpaste macht man durch Zugabe einer Magnesiumchloridlösung von etwa 180 Bé erdfeucht. Wenn man diese Paste zum Färben von Baustoffen benutzt, erhält man Überzüge von grosser Wetterechtheit und tiefblauem Farbton.
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