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Einrichtung für Dampfheizkörper von Eisenbahnwagen.
Bei Dampfheizkörpern von Eisenbahnwagen ist es vorteilhaft, das Kraftgestänge für die Handverstellung des im Dampfraum liegenden Regulierventil über einen den Dampfraum von der äusseren Luft abdichtenden Membranbalg zu führen. Ist nun dieser in der Weise eingebaut, dass er beim Schliessen des Ventils gedehnt und beim Öffnen zusammengedrückt wird, so ergibt sich folgender Übelstand :
Es bleiben im Dampfraum nach dem Abstellen der Heizung Kondenswasserreste, die die Zwischenräume zwischen den Falten des Membranbalges ausfüllen und beim Auskühlen der Heizanlage vereisen.
Wird nun beim Wiederanstellen der Heizung das Ventil geöffnet, so wird der Membranbalg durch das Eis, das ein Hindernis gegen das Zusammendrücken bildet, deformiert und schon nach kurzer Betriebszeit zerstört.
Die Erfindung besteht nun darin, dass zur Vermeidung dieses Übelstandes der Membranbalg so eingebaut wird, dass seine Falten beim Öffnen des Ventils auseinandergezogen werden. Es lösen sich dann die Faltenflanken vom Eis ohne Deformation. Da es bei letzterer Anordnung aber vorkommen kann, dass man irrtümlicherweise, in der Meinung, dass man das geschlossene Ventil öffnet, das ohnehin offene Ventil schliesst, wobei wieder der in den Falten mit Eis erfüllte Membranbalg gewaltsam zusammengedrückt werden würde, so wird erfindungsgemäss das ScHiessen des Ventils der Kraft einer Feder überlassen. Diese kann eine Deformierung des in seinen Falten mit Eis erfüllten Membranbalges nicht zu Wege bringen.
Die handbetätigte Spindel gibt dann das Ventil für die Schliessbewegung frei, aber erst, wenn durch das offenstehende Ventil Dampf in die Heizanlage eingetreten ist und das Eis aufgetaut hat, wird die Federkraft den Schluss des Ventils bewirken.
Die Anordnung wird daher so durchgebildet, dass die von aussen auf den Membranbalg zur Steuerung des Ventils wirkende Spindel das Öffnen des Ventils zwangsläufig auch gegen grossen Widerstand bewirkt, so dass die Inbetriebsetzung der Heizung auch bei Frost möglich ist, während bei Betätigung der Ventilspindel im Sinne des Ventilschlusses das Schliessen erst durch die Federkraft erfolgt, nachdem das Eis in den Falten des Balges aufgetaut ist.
Damit die oben angegebenen Mittel den Membranbalg vor gefährlichen Deformationen unter allen Umständen schützen können, ist es vorteilhaft, den Hohlraum des Balges mit der freien Luft zu
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nur in den Falten, sondern auch im übrigen Hohlraum so viel Eis ausserhalb der Falten festsetzen, dass der Balg bei Betätigung der Spindel im Sinne einer gewaltsamen Dehnung des Balges gefährliche Deformationen erleidet.
Legt man aber die Aussenfläche des Balges in den Dampfraum, so kann nur zwischen den Falten des Balges an dessen Aussenfläche Wasser hängen bleiben und verfrieren, was, wie erwähnt, beim Auseinanderziehen des Balges unschädlich ist.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung bei einem in einem vertikalen Schnitt gezeichneten thermostatisch geregelten Dampfheizkörper.
Dieser Dampfheizkörper besteht aus einem Rippenheizrohr 1, das an dem einen Ende durch die Kappe 2 verschlossen ist, während die Kappe 8 das andere Ende abschliesst. Der Dampf tritt in den Hohlraum 3 der Kappe 2 durch das Rohr 4 ein und strömt über das durch den Dampfdruck und eine Feder 5 im schliessenden Sinne belastete Einlassventil 6, das durch die im Hohlraum des Rippenrohres 7 liegende und mit der Kappe 8 in der später beschriebenen Art verbundene Stange 7 aufgestossen werden kann.
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Zu diesem Zwecke ist die Stange 7 in einer Verschraubung 9 befestigt, die den Abschluss des einen Endes eines Membranbalges 10 bildet. Durch die Mutter 11 ist das Ende dieses Membranbalges an die Verschraubung 9 dichtend angepresst. Das andere Ende des Balges 10 ist an der Kappe 8 mittels der Verschraubung 12 dichtend befestigt. Es bildet also der Membranbalg 10 einen dampfdichten Abschluss des Innenraumes des Heizrohres 1 gegenüber der freien Luft, wobei der Hohlraum des Membranbalges 10 mit der freien Luft in Verbindung steht. An die Verschraubung 9 ist gegen den Luftraum zu der hülsenartige Teil 13 angeschraubt und in einem Hohlraum der Verschraubung 9 und der Hülse 13 liegt eine kräftige Feder 14, die die Verstellspindel.
M durch festes Anpressen ihres Kopfes 16 an die Hülse 13 mit dieser, der Verschraubung 9 und der Stange 7 so verbindet, dass bei Verstellung der Spindel 15 nach links die Stossstange 7 das Einlassventil 6 gegen die Kraft der Feder 5 und den Dampfdruck öffnet.
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das in Armen 18 gelagert ist und mittels des Hebels 20 von Hand aus verdreht werden kann.
In der gezeichneten Stellung ist die Spindel 15 und somit auch die Stange 7 nach rechts geschoben und das Einlassventil 6 ist geschlossen. Der Heizkörper ist abgesperrt.
Wird der Hebel 20 im Sinne des Pfeiles nach links gedreht, so dass er in die strichpunktiert gezeichnete Lage 20'gelangt, so wird die Stange 7 nach links geschoben und stösst das Einlassventil 6 auf. Nun tritt Dampf in den Hohlraum des Heizrohres J !, erwärmt'dieses und durch die Dehnung desselben wird die Stange 7 wieder < nach rechts verschoben und das Einlassventil schliesst sich bis auf jenen Eröffnungsgrad, bei welchem-gerade so viel Dampf, in den Heizkörper eintritt, dass durch das Abflussrohr M nur Kondenswasser abrinnt. Das Rippenrohr j ! wirT : t bei dieser Heizkörperkonstruktion in der bekannten Weise als ein den Dampfzufluss selbsttätig regelnder Thermostat.
Wird nun durch Drehen des Hebels 20 in die vollgezeichnete Stellung der Heizkörper abgestellt, so kühlt er aus. Dabei verbleibt Kondenswasser in den äusseren Hohlräumen der Falten des Balges 10 und bei entsprechend niedriger Temperatur friert es zu Eis. Wird nun zum Anstellen der Heizung der Hebel 20 wieder in die Stellung 20'gebracht, d. h. der Heizkörper angestellt, so wird der Balg 10 gedehnt, wobei sich die Faltenflanken vom Eis lösen und der durch die Spindel 15 ausgeübten Kraft durch Drehung folgen können, ohne dass eine gefährliche Deformation möglich ist.
Sollte vergessen worden sein, nach Absperren des Dampfzuflusses durch das Rohr 4 den Heizkörper abzustellen, d. h. den Hebel 20 in die vollgezeichnete Lage zu bringen, so können die Reste des Kondenswassers in den nunmehr gedehnten Falten des Balges 10 vereisen. Wird dann der Hebel 20 aus
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Lage, weil das Eis in den Falten das Zusammendrücken des Balges 10 verhindert. Dieser steht hiebei aber nur unter dem Drucke der Schliessfeder 5. Da nun das Ventil 6 ohnelin offen steht, hat bei Wiedereinsetzen des Dampfzuflusses durch das Rohr 4 der Dampf über das Ventil 6 die Möglichkeit, in den Hohlraum des Heizrohres 1 zu gelangen ; er erfüllt das Rohr und taut das Eis in den Falten des Balges 10
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nete Stellung erreicht haben, wobei der Kopf 17 der Spindel 15 an das Exzenter 19 anstösst.
Sollte aus irgendeinem Grunde, z. B. durch Vereisung der Führung der Stange 7 im Lager 22 an der Kappe 2 sich dem Verstellen der Stange 7 mittels des Hebels 20 ein grosser Widerstand entgegenstellen, und die Gefahr eines Durchknicken der Stange 7 bestehen, so tritt die Pufferfeder 14 in Wirkung. Die Spindel 15 wird dann in den Hohlraum der Hülse 13 unter Zusammendrückung der Pufferfeder 14 geschoben, ohne dass eine Deformation irgendeines Bauteiles eintreten kann.
Weil die Führung 22 in wärmeleitender Verbindung mit den Wänden des Raumes 3 steht, der sich beim Anstellen der Heizung sicher mit Dampf füllt, so taut die Führung 22 bald auf und die Pufferfeder 14 schiebt dann die Verschraubung 9 und die Hülse 13 wieder in jene Lage, bei welcher der Spindelkopf 17 an die Hülse 13 angedrückt und die gleichsam starre Verbindung zwischen der Spindel 15 und der Stange 7 wieder hergestellt ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung für Dampfheizkörper von Eisenbahnwagen, in welchen das den Dampfzutritt regelnde Ventil von aussen über eine Membranbalgabdichtung von Hand aus geöffnet oder geschlossen werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass der Membranbalg zum Abdichten der von der äusseren Handverstellvorrichtung in den Heizkörperraum zum Regulierventil eingeführten Spindel od. dgl. in der Art eingebaut ist, dass seine Falten bei dem Öffnen des Ventils auseinandergezogen werden.