DE2429206C2 - Einrichtung zur Regelung des Sperrdampfes an Stopfbüchsen - Google Patents
Einrichtung zur Regelung des Sperrdampfes an StopfbüchsenInfo
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- F01D—NON-POSITIVE DISPLACEMENT MACHINES OR ENGINES, e.g. STEAM TURBINES
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- F01D11/02—Preventing or minimising internal leakage of working-fluid, e.g. between stages by non-contact sealings, e.g. of labyrinth type
- F01D11/04—Preventing or minimising internal leakage of working-fluid, e.g. between stages by non-contact sealings, e.g. of labyrinth type using sealing fluid, e.g. steam
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Description
35
40
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung :*.ur
Regelung des Sperrdampfes an Stopfbüchsen für Dampfturbinen, während des Anfahrens derselben, die
mit einer Sperrdampfzufuhr und einem Leckdampfabfluß ausgerüstet sind, wobei in der Zufuhrleitung ein
Steuerventil mit einem regelbaren Bypaß zu einem Kondensator und in der Abflußleitung eine Absaugpumpe
angeordnet ist.
Bei kurzzeitiger Stillsetzung von Dampfturbinen bleibt die Welle wegen der relativ großen thermischen
Trägheit nahezu auf Betriebstemperatur. Dagegen kühlen die Leitungen und Armaturen der Stopfbüchsen
rasch ab, da deren Speicherfähigkeit wegen der geringen Massen und der bevorzugten Leichtbauweise
eine geringe thermische Trägheit mit sich bringen.
Beim Wiederanfahren der Maschine wird der als Sperrdampf verwendete Frischdampf oder zwischenüberhitzte
Dampf an den Leitungen und Hilfsgeräten abgekühlt und gelangt bereits als nasser Dampf zur
Stopfbüchse. Dort kommt der Naßdampf mit der wärmeren Welle unter einer großen Temperaturdifferenz
in Berührung, wobei erhebliche thermische Spannungen in der Oberflächenzone auftreten. Zusammen
mit den Kerben in der Randzone der Welle, für die darin eingesetzten Lamellen, ergeben sich stellenweise
Spanr.ungsspitzcn, die die zulässige Spannung überschreiten.
Zur Lösung dieser Probleme wurde bereits ein System vorgeschlagen, welches ein Eindringen von
Wasser in das Stopfbüchsensystem vermeiden soll Dazu wurde ein regelbares Bypaß-Ventil mit einer
Kondensat-Absperreinrichtung zwischen der Kondensatorieitung und dem Sperrdampfsystem angeordnet
(FR-PS 9 26 802).
Bei dieser Anordnung weist der Bypaß eine Blende auf, wodurch Dauervorluste entstehen und das Eindringen
von Naßdampf in die Stopfbüchsen nicht verhindert werden kann.
Hier setzt nun die Erfindung ein, deren Aufgabe darin zu sehen ist, diese Spannungen in der Randzone der
Welle, insbesondere an der Stopfbüchse zu vermeiden,
so daß die Temperaturdifferenz nur noch geringen Einfluß auf die Spannungsverteilung ausübt
Die Lösung dieser Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil einen Ein- und Austritt für die
Zufuhrleitung und einen Auslaß zum Bypaß aufweist wobei der Auslaß mit dem Austritt der Zufuhrleitung
von einem Ventilteller mit zwei Ventilsitzen gesteuert wird, und der Ventilteller seinerseits starr mit einem
Antrieb verbunden ist, dessen Betätigung von einer Temperatur-Meß-Sonde temperaturabhängig automatisch
gesteuert wird, und zwar derart daß im Betriebszustand der Dampfturbine der Ventilsitz zur
Labyrinthbüchse geöffnet ist und während des Anfahrens dieser Ventilsitz abgeschlossen, jedoch der
Ventilsitz zum Bypaß geöffnet ist
Daraus ergibt sich, daß beim Anfahren der Dampfturbine kein nasser Dampf in die Stopfbüchse gelangen
kann, denn das automatisch gesteuerte Ventil öffnet die Zufuhrleitung erst bei Erreichen eines trockenen oder
überhitzten Zustandes des Sperrdampfes. Damit wird beim Wiederanfahren nach kurzzeitigem Betriebsunterbruch
ein Thermoschock an der Welle vermieden, und die Gefahr der Rißbildung an der Oberfläche weitestgehend
eliminiert.
Beim Anfahren der Meschint aus kaltem Zustand wird der Sperrdampf erst nach Erreichen des trockenen
Zustandes in die Stopfbüchse geführt, so daß die dabei vorhandene Temperaturdifferenz zwischen Welle,
Stopfbüchse und Sperrdampf kaum einwirken kann. Denn durch den wesentlichen geringeren Wärmeübergangskoeffizienten
von trockenem oder überhitztem Dampf gegenüber Naßdampf, wird eine plötzliche Aufheizung der Oberfläche der Welle oder anderer
Bauteile ausgeschlossen. Aufgrund der temperaturabhängigen Steuerung des Ventils ist auch eine automatische
Anpassung des Ventiles an den jeweiligen Dampfzustand des Sperrdampfes gewährleistet, so daß
eine Fernsteuerung oder Überwachung entfallen kann.
Das Ventil selbst bietet den Vorzug, keine Betätigungsmechanik oder Steuereinrichtung aufzuweisen, da
der mit der Flüssigkeit teilweise gefüllte Balg aufgrund des beim Aufheizen entstehenden Druckes gedehnt
wird und ab einer vorausbestimmbaren Dehnung die Bypaßleitung und die Sperrdampfzufuhr öffnet.
Vorteilhafterweise ist der Balg mit jener Wassermenge gefüllt, die bei Betriebstemperatur der Dampfturbine
mit genügender Sicherheil im überhitzten Bereich liegt.
Daraus ergibt sich der Vorteil, daß ab einer bestimmten Temperatur der Anstieg des Druckes im
Inneren des Balges nicht mehr entlang der Sättigungslinie verläuft, sondern nur eine geringe Druckzunahme
pro Temperaturzunahme erreicht, die erst dann zum Öffnen des Ventiles führt, wenn aus dem Sperrdampf
der Stopfbüchse, aber auch aus den Leitungen zu dieser,
jegliche Feuchte entfernt worden ist, und die effektive Dampftemperatur nahezu mit der Temperatur an der
Oberfläche der Welle übereinstimmt
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung eines Anführungsbeispieles näher erläutert
Es zeigt
Fig. 1 ein Regel-Schema der Stopfbüchse,
F i g. 2 ein Steuerventil zum Regel-Schema. Für einander entsprechende Teile wurden in den
Figuren gleiche Dezugsziffem eingesetzt.
Der Sperrdampf für die Stopfbüchse wird während
des Anfahrens der Anlage über die Zufuhrleitung 1 an
das Steuerventil 2 herangebracht und gelangt bei geöffnetem Ventilteller über die Zufuhrleitung Γ in die
Sperrdampfkammer 7. Die Labyrinthstopfbüchse 5 ist im Turbinengehäuse 12 vorgesehen, wobei die Labyrinthe
in bekannter Weise aus wechselweise in der Welle 11 und den Gehäusehälften des Turbinengehäuses 12
eingesetzten Lamellen 6 gebildet sind.
Bei der kurzzeitigen Außerbetriebsetzung der Anlage bleibt die Welle 11 im Vergleich zu den Zufuhrleitungen
1, Γ relativ heiß. Das heißt, die Leitungsteiie werden in kürzester Zeit soweit abkühlen, daß beim nacnfolgenden
Wiederanfahren zwischen dem in die Sperrdampfkammer 7 eingespeisten Dampf und der Oberfläche der
Welle 11 und der Labyrinthbüchse 5 eine beträchtliche
Temperaturdifferenz auftritt.
Obwohl diese Temperaturdifferenz durchschnittlich nur innerhalb kurzer Zeitspanne, max. 5 Sekunden,
wirksam wird, kann es, wie einleitend gesagt, in der Oberflächenzone der Welle 11 zu über die zulässige
Spannung oder die Streckgrenze des Materials hinausgehende Spannungsspitzen kommen. Diese werden
wegen der konstruktiven Randbedingungen in der Stopfbüchsenzone der Welle 11 besonders wirksam, da
jede in die Welle 11 eingesetzte Lamelle 6 eine Kerbe bildet. Daraus können bei Auftreten eines thermischen
Schocks Rißbildungen entstehen, die zu einem Bruch der Welle 11 führen können.
Durch den Einsatz der Erfindung ist diese Erscheinung vollständig vermeidbar, da das nahe an die
Sperrdampfkammer 7 herangerückte Steuerventil 2 den aufgrund der kalten Leitungen 1, Γ herangeführten
abgekühlten nassen Sperrdampf in den Bypaß 3 zum Kondensator 4 ableitet. Erst nachdem die Dampftemperatur
im Steuerventil 2 selbst mit der Oberflächentemperatur an der Welle 11 annähernd übereinstimmt,
öffnet das Steuerventil 2 die Zufuhrleitung Γ und läßt Sperrdampf in die Sperrdampfkammer 7 einströmen.
Über die durch die Lamellen 6 gebildeten Labyrinthe gelangt L.eckagedampf in die Absaugekammer 8, von
wo er mit der sich zumischenden Leckluft über die Absaugepumpe 9 und die Absaugleitung 10 abgeführt
wird.
Nach Abschluß des Anfahrvorganges, also bei Erreichen des vollen Betriebszustandes, wird der
Sperrdampf nicht mehr über die Zuführleitung 1 in die Sperrdampfkammer 7 strömen, sondern aus dieser wird,
entsprechend dem aufgebauten Druckunterschied aus der Sperrdampfkammer 7 in das Steuerventil 2 und
weiter in die Zufuhrleitung 1 strömen. Das heißt, die
Durchströmungsrichtung wird umgekehrt, wie durch die gestrichelten Pfeile angedeutet ist. Die Absaugleitung
10 bleibt dagegen in der geschilderten Art wirksam.
Die exakte Steuerung des Steuerventils kann entweder automatisch erfolgen (Fig.2) oder wie in
F i g. 1 angedeutet, durch eine an der Welle 11
vorgesehene Temperaturmeßsonde 13 das Steuerventil 2 beeinflussen. Eine elektrische Verbindung 14 zwischen
ίο Sonde 13 und Antrieb 15 ist vom Fachmann ohne
weiteres herstellbar und braucht deshalb nicht beschrieben zu werden. Es ist jedoch auch denkbar, den Antrieb
über ein Zeitrelais zu betätigen, das erst nach einer einstellbaren Betriebszeit, z. B. 5 Minuten., anspricht
oder den Betätigungsimpuls abgibt
In F i g. 2 ist ein automatisches Steuerventil 2 gezeigt bei dem der Zustand des Sperrdampfes im Vergleich
zum Stand eines Vergleichsdampfes in einem Balg die Steuerung bestimmt
Das Steuerventil 2 ist in einem rohrförmigen Gehäuse
16 untergebracht, an dem eine Büchse 17 mit je einem
Ventilsitz 18,19 an den Enden befestig ist In die Büchse
17 ist ein Ventil mit einem oberen 20 ur-d unteren 2i
Ventilteller eingesetzt. Der obere Ventilteller 20 ist am Gehäuse 16 über Gleitpratzen 22 geführt
Der untere Ventilteller 21 ist am Außenumfang 24 im Gehäuse 16 geführt und weist am Schaft 23 Durchtritte
25 für den Sperrdampf auf. Der Ventilsitz 18 liegt radial außerhalb der Durchtritte 25. Bei geschlossenem
.τι Ventilsitz 18 wird der Raum 26 und damit der Bypaß 3
abgesperrt. Gleichzeitig ist der Ventilsitz 19 am oberen
Ventilteller 20 geöffnet, so daß der Sperrdampf über diesevn und vorher durch die Durchtritte 25 in die
Zufuhrleitung 1' gelangt. Gesteuert wird das Steuerventil 2 bzw. die Ventilsitze 18, 19 durch den Balg 27, der
über eine Abstützung 29 am Gehäuse 16 starr befestigt ist und auch mit dem Schaft 23 fest verbunden ist. Im
Inneren des dampfdicht und druckfest verschlossenen Balges 27 ist eine Flüssigkeit 28 eingeschlossen. Dies
kann z. B. Wasser sein, wobei die Wassermtnge derart
bemessen wird, daß bei ca. 170°C im Inneren Sattdampfdruck erreicht wird und beim weiteren
Temperaturanstieg der Dampf im Balg 27 überhitzt wird.
4j Daraus ergibt sich, nach Erreichen des Satidampfzustandes,
z. B. über 170°C, ein langsamerer Druckanstieg
als dem Verlauf der Sättigungslinie entspricht. Diese besondere Ausbildungsform hat den Vorteil, daß der
Ventilsitz 19 erst dann geöffnet wird, wenn der
"'" Sperrdampf garantiert im trockenen Bereich angeliefert
wird, und die Restfeuchte in der kurzen Zufuhrleitung Γ
eine erneute Abkühlung bzw. Feuchtezunahme nicht mehr bewirken kann.
Es hat sich auch als zweckmäßig erwiesen, den oberen
" VentilK.Ibr 20 mit einer Feder 30 zu belasten, die in
einfacher Weise zwischen der Abstützung der Büchse 17 am Gehäuse 16 u.id dem unteren Ventilteller 21
eingesetzt werden kann. Durch diese Feder 30 wird der Balg 27 in kaltem Zustand vorgespannt und baut bereits
w einen zur Vorspannkraft proportionalen Druck auf.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Einrichtung zur Regelung des Sperrdampfes an Stopfbuchsen für Dampfturbinen, während des
Anfahrens derselben, die mit einer Sperrdampfzufuhr und einem Leckdampfabfluß ausgerüstet sind,
wobei in der Zufuhrleitung ein Steuerventil mit einem regelbaren Bypaß zu einem Kondensator und
in der Abflußleitung eine Absaugpumpe angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das
Steuerventil (2) einen Ein- (31) und Austritt (32) für die Zufuhrleitung (1, V) und einen Auslaß (33) zum
Bypaß (3) aufweist, wobei der Auslaß (33) mit dem Austritt (32) der Zufuhrleitung (Γ) von einem
Ventilteller (20, 21) mit zwei Ventilsitzen (18, 19) gesteuert wird, und der Ventilteller (20, 21)
seinerseits starr mit einem Antrieb (15) verbunden ist, dessen Betätigung von einer Temperaturmeßsonde
(13) temperaturabhängig automatisch gesteuert wird, und zwar derart, daß im Betriebszustand
de« Dampfturbine der Ventilsitz (19) zur Labyrinthbüchsc (5) geöffnet ;st und während des
Anfahrens dieser Ventilsitz (19) abgeschlossen, jedoch der Ventilsitz (18) rum Bypaß (3) geöffnet ist
Z Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb (15) des Ventiltellers (20, 21) ein teilweise mit Flüssigkeit (28) gefüllter, dicht
verschlossener, elastischer Balg (27) ist, der am Eintritt (31) des Steuerventiles (2) vom Sperrdampf
umspült angeordnet ist
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, chß Flüssigkeit (28) im Inneren des Balges
(27) Wasser ist, deren Men^e derart bemessen ist,
daß bei der mittleren Betriebstemperatur der Dampfkraftanlage ein überhitzter Dampf gebildet
wird, wobei die Volumenändtrung des Öffnens des Ventiltellers (20) zum Austritt (32) der Zufuhrleitung
(V) der Labyrinth-Stopfbüchse(5)bewirkt.
30
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