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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Einrichtungen zur selbsttätigen Regelung der Raum- temperatur in Fahrzeugen mittels Temperaturfühler, die der Einwirkung der Raumluft ausgesetzt sind und bei Sinken der Raumtemperatur eine Verstärkung der Heizwirkung der im Raume vorgesehenen
Heizung und bei Steigen der Raumtemperatur eine Verringerung der Heizwirkung auf irgendeine. Art bewirken, so dass die Raumtemperatur annähernd konstant gehalten wird.
Die Erfahrung lehrt nun, dass namentlich auf Eisenbahnwagen bei solchen Einrichtungen die
Aussentemperatur auf die Raumtemperatur dann einen störenden Einfluss ausübt, wenn der die Heizung beeinflussende Raumtemperaturfühler in der Nähe einer Abkühlungsfläche des Fahrzeuges, wie z. B. in der Nähe der Aussenwand oder des Daches, angebracht ist, was bei Fahrzeugen häufig der Fall ist.
Die Ursache der erwähnten Störungen liegt darin, dass die Aussenwand eine mittlere Temperatur zwischen der der Raumluft und der der Aussenluft hat, die sich natürlich mit der Aussentemperatur ändert. Dieser variable Wärmezustand der Wand überträgt sich hauptsächlich durch Strahlung, zum Teil aber auch durch Wärmemitteilung auf den Raumtemperaturfühler, so dass dieser die Heizung so beeinflusst, dass bei höherer Aussentemperatur eine tiefere und bei niedrigerer Aussentemperatur eine höhere als die erwünschte Raumtemperatur konstant gehalten wird.
Um nun diesen Nachteil zu beseitigen und die Raumtemperatur annähernd gleich hoch zu halten, wird der Erfindung gemäss noch ein zusätzlicher Temperaturfühler, der nur entweder der Aussentemperatur oder der Wandtemperatur ausgesetzt ist, angeordnet, dessen Volumen-bzw. Längen-oder Gestalts- änderungen so auf ein die Heizung steuerndes Organ übertragen werden, dass dieses Organ die Heizung bei sinkender Aussentemperatur im abstellenden Sinne und bei steigender Aussentemperatur im anstellenden Sinne beeinflusst, u. zw. in dem gleichen Ausmasse, als die Heizung durch den Raumtemperaturfühler infolge des Einflusses der Aussentemperatur im gegenteiligen Sinne beeinflusst wird.
Diese Anordnung kann erfindungsgemäss so ausgebildet werden, dass der Zusatzfühler seine Volumen-, Längen-oder Gestaltsänderungen auf mechanischem Wege auf den RaumtemperaturfÜhler überträgt und so den Einfluss der Aussentemperatur kompensierende Verstellungen des letzteren bewirkt.
Wenn man zur Regelung der Raumtemperatur einen Fühler verwendet, der bei steigender Raumtemperatur durch die Wärmedehnung einer Flüssigkeit oder eines Gases die Heizung im abstellenden Sinne beeinflusst, ergibt sich eine besonders vorteilhafte Anordnung erfindungsgemäss dadurch, dass als Zusatzfühler ein mit Flüssigkeit oder Gas gefüllter Membranefühler gewählt wird, dessen bei sinkender Aussentemperatur zustande kommende Membranebewegung auf mechanische Weise auf eine den Flüssigkeits-bzw. Gasraum des Raumtemperaturfühlers abschliessende Membrane in der Weise übertragen wird, dass sie diesen Raum zu verkleinern sucht.
Die Zeichnung zeigt zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes. In der Fig. 1 sind ein Raumtemperaturfühler und ein Zusatzfühler mit starrem Dehnungskörper in erfindungsgemässem Zusammenbau schematisch gezeichnet ; die Fig. 2 zeigt einen solchen Zusammenbau bei Verwendung von mit Dehnungsflüssigkeit arbeitenden Membranerohrfühlern und die Fig. 3 stellt den Zusatzfühler nach Fig. 2 etwas vergrössert dar. In allen Figuren sind die gleichartigen Teile mit den gleichen Bezugsziffern versehen.
Die Luft des Raumes 1 eines Fahrzeuges (s. Fig. 1) soll durch eine Dampfheizeinrichtung, die durch das Rohr 2 ihren Frisehdampf erhält und durch das Ventil 3 gesteuert wird, auf einer mittleren Temperatur
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gebildeten Fühler 4 befestigt, so dass durch seine Längenänderungen bei Temperaturschwankungen der Raumluft die Heizung mehr oder weniger abgedrosselt wird. Der Fühler 4 ist an einer Aussenwand 5 des Fahrzeuges angebracht. Er wird also durch Strahlung und Mitteilung vom Wärmezustand dieser Wand beeinflusst.
Geht man von einem gewissen Wärmezustand der Wand aus, der einer bestimmten Aussentemperatur entspricht, bei der die gewünschte Raumtemperatur eingestellt wurde, so würde eine Erhöhung der Aussentemperatur sieh über die Wand 5 dem Fühler 4 mitteilen, so dass er sich etwas dehnen und die Heizung etwas abdrosseln würde. Solange nun diese höhere Aussentemperatur herrscht, würde der Raumtemperaturfühler 4 die Temperatur des Raumes 1 tiefer halten und, wenn die Aussentemperatur sinkt, höher. Um diese Verstellungen der Einstellung des Raumtemperaturfühlers 4 zu kompensieren, ist nun der Zusatzfühler 6 an der Aussenseite der Wand 5 des Wagens angebracht und ist also gezwungen, stets die Temperatur der Aussenluft anzunehmen. Dieser Temperaturfühler ist oben durch einen einarmigen Hebel 7 mit dem Fühler 4 verbunden.
Unten ist er durch die Schraube 8 einstellbar.
Dehnt sich infolge Steigens der Aussentemperatur der Zusatzfühler 6, so nimmt sein oberes Ende mittels des Hebels 7 den Raumtemperaturfühler 4 nach oben mit, was eine Verstellung des Einlassventils 3 im öffnenden Sinne zur Folge haben würde, wenn nicht die gleichzeitige Erhöhung der Temperatur der Wand 5 den Fühler 4 so erwärmt hätte, dass seine Dehnung das Einlassventil 3 im gegenteiligen, d. h. schliessenden Sinne beeinflusst hätte. Bei entsprechender Wahl der Abmessungen oder Materialien der Fühler 4 und 6 ist es, wie man einsehen muss, erreichbar, dass Aussentemperaturschwankungen Verstellungen des Einlassventils 3 nicht bewirken können.
Die Fig. 2 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes. Dabei finden mit Dehnungsflüssigkeit gefüllte Rohre als Temperaturfühler Verwendung. Das Rohr 9, welches an einer Wand und an der Decke des Innenraumes 1 eines Eisenbahnwaggons angebracht und mit Dehnungflüssigkeit gefüllt ist, stellt den Raumtemperaturfühler dar. Der Raum 1 wird durch ein Dampfheizsystem, welches seinen Frisehdampf durch das Rohr 2 empfängt, beheizt. Das Einlassventil 3 dieses
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rohres 10 gesteuert, dessen Innenraum ebenfalls mit Dehnungsflüssigkeit erfüllt ist. Das obere freie Ende des Rohres 9 ist durch ein zweites Membranerohrstück 11, s. auch Fig. 3, abgeschlossen.
Den oberen Abschluss des Membrajierohrstückes n bildet die Platte 12, die durch den Druck der Feder 13 dem Flüssigkeitsdruck im Rohr 9 einen solchen Widerstand entgegensetzt, dass sieh die Wärmedehnungen dieser Flüssigkeit über das unten mit dem Einlassventil 3 verbundene Membranerohrstüek. M als Verstellungen des Ventils 3 auswirken. Um das Membranerohrstück-H ist ein Gehäuse 14 gebaut, welches ebenfalls mit Dehnungsflüssigkeit ausgefüllt ist und dessen Deckel ein Membranerohr 15, das grösser als das Membranerohr. 11 ist, so trägt, dass der Boden desselben von der Platte 12 gebildet wird, wie dies die Zeichnung zeigt.
Die Dehnungsflüssigkeit im Gehäuse 14 ist also von den starren Wänden dieses Gehäuses 14 und dem Membranerohr 15 nach aussen hin vollständig abgeschlossen und bildet einen Temperaturfühler, der als Zusatzfühler, welcher der Aussenluft ausgesetzt ist, Verwendung findet.
Sinkt die Aussentemperatur, so wird der flüssige Inhalt im Gehäuse 14 sich zusammenziehen und die Platte 1. 2 unter dem Drucke der Feder 13 sich senken. Sie drückt die Flüssigkeit im Membranerohr 11 unter Zusammendrücken dieses Rohres in das Rohr 9, und es würde weiters auch eine gleiche Flüssigkeitsmenge in den Innenraum des Membranerohrstückes 10 geschoben werden, welche dieses Rohr 10 dehnen und das an seinem Boden 16 befestigte Einlassventil 3 um ein Stück im schliessenden Sinne verstellen würde.
Da aber unter dem Einfluss der sinkenden Wandtemperatur sich auch die Dehnungflüssigkeit des Raumtemperaturfühlers 9, u. zw. bei entsprechender Bemessung des Flüssigkeitsraumes, um das gleiche Volumen zusammenzieht, so wird keine Flüssigkeit in das Membranerohr 10 gedrängt.
Wie man sieht, ist es auch hier erreichbar, dass die Aussentemperatursehwankungen ohne Einfluss auf die Verstellungen des Einlassventils 3 der Heizung bleiben, wenn die mit Dehnungsflüssigkeit erfüllten Hohlräume 10, 11 und 15 entsprechend bemessen sind.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Regeleinrichtung zur Konstanthaltung der Raumtemperatur in Eisenbahnwagen, bei welcher ein der Raumtemperatur ausgesetzte in der Nähe des Daches oder einer Aussenwand des Wagens angeordneter Temperaturfühler zusammen mit einem nur der Aussentemperatur oder der Temperatur einer Aussenwand ausgesetzten Zusatzfühler die Heizung steuert, dadurch gekennzeichnet, dass die Volumenbzw. Längen-oder Gestaltsänderungen des Zusatzfühlers so auf ein die Heizung steuerndes Organ (.'3) übertragen werden, dass bei sinkender Aussentemperatur die Heizung im abstellenden Sinne und bei steigender Aussentemperatur im anstellenden Sinne beeinflusst wird.