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Verfahren zur llerstellung von knitteriesten Appreturen auf Textilfasern.
Es wurde gefunden, dass man hochwertige knitterfeste Appreturen auf Textilfasern, insbesondere Kunstseide, mit Hilfe von Kondensationsprodukten aus polymeren Verbindungen, z. B. polymeren Alkoholen, oder deren Abkömmlingen, wie Estern oder Äthern und Aldehyden herstellen kann, wenn man die Textilfasern mit einer wässerigen Lösung eines Gemisches aus einem polymeren Körper und einem Aldehyd imprägniert und alsdann das Gewebe einer Wärmebehandlung bei 70-150 C unterwirft.
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Acrylsäuremethylester und Vinylacetat, Styrol und Maleinsäure.
Als Aldehyde kommen in Frage : Formaldehyd und dessen Polymerisationsprodukte wie ParaFormaldehyd, Acetaldehyd, mehrwertige Aldehyde wie Glyoxal.
Man kann beispielsweise folgendermassen verfahren : Ein Kunstseidengewebe wird mit einer wässerigen Lösung eines Polyvinylalkohols und Formaldehyd getränkt, getrocknet und dann einer Wärmebehandlung zirka bei 1100 C unterworfen. Man erhält so ein knitterfestes Gewebe, das elastisch und fliessend ist und sich insbesondere durch einen weichen Griff auszeichnet.
Beispiele :
1. 50 Gewichtsteile eines Polyvinylalkohols werden in 2000 Gewichtsteilen Wasser gelöst und 300-500 Gewichtsteile Formaldehyd (35% ig) und 20 Gewichtsteile Salzsäure 1 : 10 hinzugefügt. Nach genügendem Abkühlen wird ein Gewebe, z. B. Kunstseide, mit dieser Lösung imprägniert, getrocknet und einer Wärmebehandlung bei 1100 C unterworfen.
2.50 Gewichtsteile eines Polyglyzerins und 1 Gewichtsteil Ammonacetat werden mit 200 Gewichtsteilen Acetaldehyd versetzt und in 3000 Gewichtsteilen Wasser gelöst. Ein Textilgewebe, z. B.
Kunstseide, wird mit dieser Lösung imprägniert und dann einer Wärmebehandlung bei 70-90 C unterworfen.
3. 50 Gewichtsteile eines Polyäthers vom Typ des oxäthylierten Polyvinylalkohols, 150 Gewichtsteile Para-Formaldehyd und 1 Gewichtsteil Ammoniumchlorid werden in 3000 Gewichtsteilen Wasser gelöst. Kunstseide wird mit dieser Lösung imprägniert und dann einer Wärmebehandlung bei zirka 1500 C unterworfen.
4.20 Gewichtsteile eines Fettsäureesters des Polyvinylalkohols, 100 Gewichtsteile Formaldehyd und 1 Gewichtsteil Salzsäure werden in 3000 Gewichtsteilen Wasser gelöst. Mit dieser Lösung wird mercerisiertes Baumwollgewebe imprägniert und dann einer Wärmebehandlung bei zirka 90 C unterworfen.
5.5 Gewichtsteile des Ammoniumsalzes eines Mischpolymerisationsproduktes aus Vinylbutyläther und Maleinsäure werden in 1000 Gewichtsteilen Wasser gelöst. In dieser Lösung wird das Gewebe imprägniert, abgequetscht und in ein angesäuertes Bad mit wässerigem Para-Formaldehyd gebracht.
Nach erneutem Abquetschen wird auf zirka 100 C erhitzt.
6.10 Gewichtsteile des Ammoniumsalzes eines Mischpolymerisationsproduktes aus Styrol und Maleinsäure werden in 1000 Gewichtsteilen Wasser gelöst und in dieser Lösung Viskose-Kunstseide kurze Zeit behandelt. Das Gewebe wird abgequetscht und in eine Lösung aus 1000 Teilen Wasser und 50 Teilen Glyoxal gebracht. Nach diesem Bade wird abgeschleudert und bei 800 C getrocknet.
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7. Kupferseide wird in einer Lösung aus 2000 Teilen Wasser und 30 Teilen des alkalisch verseiften Mischpolymerisationsproduktes aus Acrylsäuremethylester und Vinylacetat bei 50 C behandelt und nach Abschleudern der überschüssigen Flüssigkeit in ein Bad aus 1000 Teilen Wasser, 500 Teilen Formaldehyd und 1 Teil Ammonehlorid gebracht. Nach kurzer Zeit wird das Material abgequetscht und in einer Trockenapparatur auf 1100 C gebracht.
8.100 Teile des Verseifungsproduktes eines Mischpolymerisationsproduktes aus gleichen Teilen Vinylacetat und Maleinsäureanhydrid werden in Form seiner Ammoniumverbindung in 10.000 Teilen Wasser gelöst. Nach Zufügen von 3000 Teilen Formaldehyd wird Kunstseidengewebe bei 400 C kurze Zeit behandelt, dann abgeschleudert und bei 1000 C -einer Wärmebehandlung unterworfen.
Es ist bereits bekannt (österr. Patentschrift Nr. 118595), Gewebe dadurch knitterfest zu machen, dass man das mit einer Kunstharzlösung imprägnierte Gewebe nach dem Vortrocknen auf eine für Textilien ungewöhnlich hohe Temperatur erhitzt. Eine derartige starke Temperatureinwirkung ist aber für Fasern von erheblichem Nachteil, insbesondere kann hiemit leicht Verfärbung und Brüchigwerden des Materials auftreten.
Demgegenüber genügt bei dem vorliegenden Verfahren überraschenderweise eine Wärmebehandlung bei den in der Textilindustrie üblichen Temperaturen, um einen sehr guten Effekt zu erzielen. Es wird also bei Verwendung der bei dem vorliegenden Verfahren verwendeten Produkte, die in der österr. Patentschrift Nr. 118595 nicht genannt sind, ein erheblicher technischer Fortschritt erzielt.