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Werkzeug zur Bearbeitung von Hutstumpen.
Nach dem Walken des Hutstumpens erfolgt bekanntlich dessen Veredlung, nämlich die Be- arbeitung der Haare des Stumpens, um eine regelmässige Haardecke, Glanz und andere Effekte zu erhalten.
Zu diesem Zwecke wird der Stumpen mit umlaufenden Arbeitsscheiben behandelt, die aus Filz bestehen oder mit Glas-oder Karborundumpapier, einer Fischhaut od. dgl. überzogen sind. Der Hutstumpen wird gegen diese umlaufenden Arbeitsscheiben gedrückt und so seine Oberfläche in aufeinanderfolgenden
Arbeitsgängen bearbeitet. Entsprechend dem gewünschten Effekt werden verschiedene Arbeitsscheiben nacheinander benutzt.
Beispielsweise wird ein Stumpen auf der Oberfläche mittels einer Scheibe mit feinkörnigem Glaspapier glatt gerieben, dann mittels einer Scheibe mit grobkörnigem Glaspapier oder einer Fischhaut gerauht und schliesslich mit Hilfe einer Filzseheibe das Stumpenhaar an der Stumpenoberfläche gestreckt und geglänzt.
Die Erfindung bezweckt die Zurichtung der Hutstumpen dadurch zu vereinfachen, dass mehrere bisher aufeinanderfolgende durchgeführte Arbeitsgänge in einen Arbeitsgang vereinigt werden, z. B. das Aufrauhen und Glänzen oder das Glattreiben, Aufrauhen und Glänzen. Das wird durch Verwendung eines Zurichtwerkzeuges erreicht, das als umlaufende Scheibe ausgebildet ist, welche erfindungsgemäss aus mehreren lösbar miteinander verbundenen Teilen besteht, die mit verschiedenen Zurichtmitteln ausgestattet sind, welche als verschiedene Zurichtwerkzeuge für den Stumpen wirken. Die Stumpenoberfläche wird somit bei der aufeinanderfolgenden Einwirkung dieser Werkzeuge, z. B. abgerieben, aufgerauht und dann geglättet und geglänzt usw. Auf allen oder mehreren Teilen der Arbeitsscheibe sind die Arbeitsmittel in Form von auswechselbaren Belägen vorgesehen.
Durch Auswechslung der Teile der Arbeitsscheibe oder der Beläge kann die Reihenfolge der Zurichtarbeiten nach Bedarf geändert werden.
Die Zeichnung veranschaulicht das Werkzeug nach der Erfindung in beispielsweiser Ausführung in Fig. 1 in Ansicht bei abgenommener Seitenplatte und in Fig. 2 in Seitenansicht.
Bei der dargestellten Ausführungsform besteht das Werkzeug aus einer Scheibe aus zwei Seitenplatten 1, 2 zwischen welchen die, die verschiedenen Zurichtwerkzeuge bildenden Teile der Arbeitsscheibe eingesetzt sind. Es sind in diesem Falle drei Teile oder Zurichtwerkzeuge vorhanden ; der ähnlich einem Doppelsektor geformte Teil 3 aus Filz, in dessen seitlichen Einschnitten kleinere segmentähnliche Teile 4,5 untergebracht sind. Die aus beliebigem Material bestehenden, mit einer Seitenplatte 1 verbundenen Teile 4, 5 sind mit einem Belagstreifen des zur Bearbeitung der Stumpen erforderlichen Materials, z. B. der Teil 4 mit Glas-oder Karborundumpapier 6 oder einer Fischhaut, der Teil 5 mit feinkörnigem Reibpapier 7 überzogen.
Durch beide Seitenplatten 1, 2 reicht unter jeden der Teile 4,5 eine auf einem Stück ihrer Länge geschlitzte Schraube 8. Die Enden jedes der Belagstreifen 6,7 der Zurichtwerkzeuge 4,5 sind in dem Schlitz 9 der zugehörigen Schraube 8 eingeklemmt, um so die Beläge, das Glaspapier, das feinkörnige Reibpapier usw. festhalten und über die Oberfläche des Zurichtwerkzeuges zu spannen. Die beiden Seitenplatten 1, 2, welche die Zurichtwerkzeuge 3, 4, 5 festhalten, sind mittels auch durch Teile der Vorrichtung reichende Schrauben 10 miteinander verbunden und klemmen die Teile 3,4, 5 der Vorrichtung fest. Diese Teile sind so geformt und angeordnet, dass ihre Umflächen sich zu einer nahezu geschlossenen Umfläche der Arbeitsscheibe ergänzen.
Wird ein Stumpen gegen die umlaufende Arbeitsscheibe gedrückt, dann wirken die verschiedene Zurichtwerkzeuge bildenden Teile der Arbeitsscheibe auf den Stumpen ein. Die auf der Oberfläche des unbearbeiteten Stumpens nach allen Richtungen liegenden, teilweise verfilzten Haare werden von dem
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feinkörnigen Reibpapier 7 abgerieben. Das grobkörnige Glaspapier 6 zieht bei seiner Einwirkung aus dem an der Oberfläche abgeriebenen Stumpen neuerlich Haar aus, streckt es und legt es nach der Umlaufsrichtung der Arbeitsseheibe um, arbeitet also etwa wie ein Kamm. Der hierauf wirkende Teil 3 der Arbeitsscheibe aus Filz, Leder, Stoff od. dgl. glättet und glänzt das eben aus dem Stumpen ausgezogene und gestreckte Haar, das nunmehr auf der Oberfläche des Stumpenfilzes liegt.
Kommt nun wieder das erste, also feinkörnige Zurichtwerkzeug der Scheibe zur Wirkung auf die gekämmte und geglänzte Stelle des Stumpens, dann greift es das in einer Richtung liegende gestreckte und geglättete Stumpenhaar nicht mehr an, da es dieses wegen der feinen Körnung nicht angreifen kann. Das nachfolgende grobkörnige Zurichtwerkzeug wirkt, wie erwähnt, wie ein Kamm und bewirkt noch eine weitere Streckung der Stumpenhaare und der folgende Teil der Arbeitsscheibe erhöht die Glanzwirkung, je öfter dieser Teil über die zu bearbeitende Stelle des Stumpens geführt wird. Die Arbeitsscheibe muss folgerichtig mit Rücksicht auf die Wirkung jedes Belages und das verlangte Ergebnis mit den erforderlichen Zurichtwerkzeugen ausgestattet sein.
Nach Lösen der Schrauben 8, 10 können die einzelnen Zurichtwerkzeuge des Werkzeuges oder deren Belagstreifen 6, 7 abgenommen und durch andere Werkzeuge oder Belagstreifen ersetzt werden, wenn eine andere Behandlung des Stumpens gewünscht wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Werkzeug zur Bearbeitung von Hutstumpen, das als umlaufende Scheibe ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsscheibe aus mehreren lösbar miteinander verbundenen Teilen besteht, welche mit verschiedenen Zurichtmitteln ausgestattet sind, die als verschiedene Zurichtwerkzeuge für den Stumpen wirken, um die Stumpenoberfläche bei ihrer aufeinanderfolgenden Einwirkung, abwechselnd Abreiben, Aufrauhen, Glänzen usw. zu können.