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Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Blättern, Bändern, Folien od. dgl. für Verpackung und für andere Anwendungen, für die als Ausgangsmaterial die Wurzeln der zur Gattung derAmorphophalen, Dickkolben, gehörenden Pflanzen dienen. Die vorzugsweise zur Verwendung kommende Art dieser Pflanzen ist unter den Namen Amorphophallus RIVIERI, DURIEU, var. Konjac, Amorphophallus Konjac, SCHOTT, Conophallus Konjac, SCHOTT bekannt. Diese Pflanzenart wird in Tonkin mit Khoai-Na, in Indien mit Suran oder Elephant Foot, in Japan mit Konnyaku bezeichnet.
Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, dass dieses knollenförmige Naturprodukt einer Oxydation unterworfen wird, welche die Substanz der Knollen verändert und in einen löslichen Stoff verwandelt, der gelöst leicht abfiltriert und gereinigt werden kann. Es ist bekannt, dass Konnyaku im Naturzustand mit Wasser gewöhnlich ein Gel ergibt ; oxydiert wird es aber zu einem sirupartigen Stoff. Das neue Produkt, in dünnen Schichten getrocknet, ergibt durchsichtige und praktisch farblose Blätter.
Die Oxydation des Ausgangsmateriales kann durch beliebige Mittel und unter beliebigen Bedingungen bewirkt werden. Man kann die Knollensubstanz beispielsweise der Einwirkung von Sauerstoff, Ozon, Wasserstoffsuperoxyd, von Peroxyden, Persalzen, unterchlorigsauren Salzen usw. aussetzen.
Zur Erläuterung der Erfindung werden nachstehende Ausführungsbeispiele beschrieben. Die Knollen werden in Scheiben geschnitten, getrocknet und gemahlen. Hiedurch erhält man ein Pulver, in welcher Form das Material vorzugsweise verarbeitet wird.
1. Ausführungsbeispiel :
1. Das aus den Knollen hergestellte Pulver wird in einer schwachen Alkohollösung gereinigt, ausgeschöpft, an der Luft getrocknet und gedörrt.
2. Man gibt in einen Behälter auf je 1000 Gewichtsteile destillierten Wassers
1-5 Teile Ammoniumpersulfat
30 Teile gereinigtes Pulver des Ausgangsmaterials, mischt von Zeit zu Zeit durch und lässt es mehrere Stunden lang quellen.
3. Die Masse wird einige Minuten lang erhitzt, z. B. in einem heissen Wasserbad, wodurch sie verflüssigt wird.
4. Die Abscheidung erfolgt durch Filter oder Zentrifuge.
5. Das sirupartige Produkt kann im Vakuum konzentriert und auf die gewünschte Viskosität gebracht werden.
6. Das zähflüssige Produkt wird auf eine ebene Unterlage gegossen, wo es in einer gleichmässigen Schichte trocknet.
7. Die von der Unterlage abgenommenen Folien können in diesem Zustande verwendet oder vorher durch einen geeigneten Firnis, der einen sehr dünnen Überzug bildet, undurchlässig gemacht werden.
2. Ausführungsbeispiel :
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<tb>
<tb> In <SEP> einen <SEP> Behälter <SEP> werden <SEP> vereinigt <SEP> :
<tb> Wasser <SEP> 880 <SEP> Teile
<tb> Alkohol, <SEP> 94-950............................................ <SEP> 400"
<tb> Wasserstoffsuperoxyd <SEP> .............................................320 <SEP> #
<tb> Ausgangsmaterial <SEP> in <SEP> Form <SEP> von <SEP> gereinigtem <SEP> Pulver <SEP> 320"
<tb> Kohlensaures <SEP> Ammonium <SEP> (Hirschhornsalz)...................... <SEP> 16 <SEP>
<tb>
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Die in den beiden Ausführungsbeispielen angegebenen Mischungsverhältnisse können auch ge- ändert werden.
In Gegenwart des Pulvers zersetzt sich das Wasserstoffsuperoxyd und bewirkt die Oxydierung des Pulvers. Man lässt es einige Stunden lang einwirken. Der Alkohol soll verhindern, dass das Pulver quillt und zusammenbackt ; er kann durch jedes andere Mittel gleicher Wirkung ersetzt werden. Nach genügend langer Reaktionszeit säuert man beispielsweise mittels Essigsäure oder Salzsäure zwecks Neutralisierung des Hirschhornsalzes und Bildung von Kohlensäure, damit die Durchführung der Reaktionen erleichtert und die Lösung des oxydierten Stoffes beschleunigt wird. Hierauf lässt man die Masse an der Luft trocknen, wäscht sie in Wasser mit geringem Alkoholzusatz, trocknet an der Luft und dörrt neuerlich.
Dieses Pulver in Lösung übergeführt, z. B. in einem heissen Wasserbad, ergibt wie im ersten Ausführungsbeispiel ein abfiltrierbares Produkt, welches man in Vakuum konzentrieren usw. und trocknen kann, wie oben beschrieben wurde, und das eine durchsichtige Folie liefert, die sogleich verwendet oder vorerst dicht gemacht werden kann.
Die beiden oben beschriebenen Ausführungsformen des Verfahrens sind nur Beispiele, grenzen also den Bereich der Erfindung nicht ab.
Die nach diesem Verfahren hergestellten durchsichtigen und farblosen Folien sind in geringem Masse in Wasser löslich. Um sie vollständig unlöslich zu machen, wird das Material nach der Oxydation oder bereits in erhärtetem Zustande der Wirkung eines Alkalis, z. B. Ammoniak enthaltenden Dämpfen, ausgesetzt.
Man kann den verschiedenen Zwecken entsprechend die Eigenschaften des Produktes beliebig ändern, beispielsweise durch Beimengung chemischer Substanzen, Weglassen einzelner Grundstoffe, wie das Hirschhornsalz gemäss Beispiel 2, Behandlung mit Gasen, physikalische Behandlung wie Erhitzung usw. Auch alle Einzelheiten bei der Durchführung des Verfahrens können im Rahmen der Erfindung geändert werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung eines durchsichtigen Blattmaterials für Verpackungen und andere Zwecke, dadurch gekennzeichnet, dass die Knollen der Amorphophallus-Pflanzen, zweckmässig nach Trocknung und Zerkleinerung, einer Oxydation unterworfen werden, beispielsweise durch Einwirkung von Sauerstoff, Ozon, Wasserstoffsuperoxyd, Peroxyden, Persalzen, unterchlorigsauren Salzen und in Wasser gelöst werden, worauf die Lösung in dünnen Schichten trocknen gelassen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
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<tb>
<tb> ungefähr <SEP> 30 <SEP> Gewichtsteile <SEP> des <SEP> Ausgangsmaterials <SEP> (gereinigtes <SEP> Pulver),
<tb> " <SEP> 1'5 <SEP> " <SEP> Ammoniumpersulfat <SEP> und
<tb> 33 <SEP> 1000 <SEP> je <SEP> Wasser
<tb>
gemischt, erhitzt, das Produkt vom Lösungsmittel abgeschieden und durch Konzentration im Vakuum auf geeignete Zähflüssigkeit gebracht wird, worauf das Trocknen in Schichtenform vorgenommen wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass
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<tb>
<tb> ungefähr <SEP> 880 <SEP> Gewichtsteile <SEP> Wasser,
<tb> " <SEP> 400 <SEP> " <SEP> Alkohol <SEP> 94-950,
<tb> ,, <SEP> 320 <SEP> " <SEP> Wasserstoffsuperoxyd,
<tb> "320"Ausgangsmaterial <SEP> und <SEP> eventuell
<tb> 16 <SEP> Hirschhornsalz
<tb>
gemischt und gemäss dem Verfahren nach Anspruch 2 weiterbehandelt werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Masse vor dem Erhitzen mit Säuren, z. B. Essigsäure oder Salzsäure, behandelt wird.