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Drehgestell für Last-und Ackerwagen.
Es ist bekannt, dass bei Lastwagen (Ackerwagen), die oft über unebenes Terrain mit Löchern, Ackerfurchen und Wasserrasten fahren müssen, durch das Einsinken oder Hochheben eines der Räder eine Verwindung (Verdrehung) des Plateaus eintritt, die, insbesondere im schwerbeladenen Zustande, an die Festigkeit und Haltbarkeit des Wagens hohe Anforderungen stellt. Man hat diesem Umstande durch besonders kräftige Bauart solcher Wagen Rechnung getragen, muss aber dabei in Kauf nehmen, dass ein solcher Wagen über Gebühr schwer wird und sich die Herstellungskosten unverhältnismässig erhöhen.
Dies trifft auch bei Wagen mit sogenannter Dreipunktaufhängung zu, weil der ganze Vorderteil des Plateaus lediglich auf einem einzigen Punkt aufliegt und die Seitenteile desselben daher bei schwerer, insbesondere einseitiger Belastung einer um so grösseren Verwindungs-und Bruchgefahr unterworfen sind. Bei letzterer Konstruktion liegt ausserdem die Vorderachse vor dem Plateau, weshalb solche Wagen übermässig lang sind.
Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung am Drehgestell solcher Wagen, die die genannten Übelstände nicht mehr aufweist.
Die Erfindung soll an Hand lediglich schematischer Zeichnungen erläutert werden. Fig. 1 zeigt das erfindungsgemässe Drehgestell im Querschnitt durch den Drehpunkt, Fig. 2 im Längsschnitt nach
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der Fig. 2, den rückwärtigen bzw. vorderen starren Drehscheibenlagerbock im Schnitt darstellend, Fig. 4 eine Ansicht des Drehgestells von oben, Fig. 5 einen Drehscheibenlagerbock gemäss der Erfindung'in vergrösserter Darstellung und Fig. 6 eine Bewegungsskizze gemäss Fig. 1.
1 ist die Vorderachse, 2 der starr mit derselben verbundene Achsträger, an welchem sich die Deichselträger 3 und der Kugelgelenkszapfen 4 befinden. Mit letzterem ist mit Hilfe der Kugelgelenkschalen 5 der sogenannte Scheibenträger 6 beweglich verbunden, auf welchem wieder mit Hilfe der Längsträger 7 das Plateau 8 ruht.
Unter dem Scheibenträger 6 ist die an sieh bekannte Drehscheibe 9 angebracht. Diese stützt sich bei den Wagen bekannter Bauart auf vier sogenannte Schmierfelgen oder auch auf eine zweite, ebenso wie die obere am Plateau bzw. am Scheibenträger mittels der Achsträger mit der Achse stair verbundene Drehscheibe, welche die Auflager für das Plateau bilden und somit Träger des Aufladegewiehtes sind.
Eine Änderung der Lage des Seheibenträgers gegenüber dem Achsträger war daher in senkrechter Richtung nicht möglich ; beim Überfahren von Wasserrasten, Löchern od. dgl. hing also eines der beiden Seitenräder in der Luft oder das Plateau musste der Bewegung nachgeben, was, wie eingangs dargelegt, sehr bald den Wagen reparaturbedürftig machte, wenn diesem Übelstand nicht durch besonders kräftige, schwere und daher teure Bauart des Plateaus begegnet wurde. Gleichzeitig sank mit der Erhöhung des Wagengewichtes auch das Hoehstladegewieht bei normaler Bespannung.
Durch die im folgenden dargestellte Abänderung des Drehgestells werden die beschriebenen Nachteile beseitigt.
Der Aehsträger 2 ist nicht mehr unmittelbarer Träger des durch die Drehscheibe 9 vermittelten Ladungsgewiehtsdruekes ; die seitlichen Schmierfelgen werden nämlich durch je einen keilförmigen Drehscheibenlagerbock 10 ersetzt, auf dessen oberer waagrechter Fläche die Drehscheibe gleitet und dessen gegen die Innenseite schräge untere Fläche auf einer im gleichen Winkel abgeschrägten Fläche des Achsträgers gleiten kann.
Diese bei den seitlich gegenÜberstehenden beweglichen Lagerböcke sind nun mit einer Zuglasche 11 auf jeder Seite mittels durch Splint gesicherten Bolzen in diesem Bolzen drehbar, jedoch hinsichtlich des Abstandes der Lagerböeke voneinander starr miteinander verbunden,
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Die beiden Zuglaschen 11 verhindern gleichzeitig das Abgleiten der beweglichen Lagerböcke 10 vom Achsträger 2 nach vorn oder rückwärts. Ausserdem können diese Lagerböcke noch mit seitlichen Rändern (Flanschen oder Manschetten) versehen sein, mit denen sie das U- oder Winkeleisen des Achs- trägers 2 übergreifen.
Die Wirkungsweise dieser Einrichtung, sot sinnfällig durch Fig. (s, in der zwei Vorderaehsstellungen dargestellt sind, erläutert.
Angenommen, es fahre das linke Vordcrrad eines schwerbeladenen Wagens über einen grösseren Stein oder Erdhügel. Der einseitigen Aufwärtsdrehung der Achse muss natürlich der mit dieser starr verbundene Achsträger folgen. Bei gewöhnlichen Wagen bekannter Bauart würde nun von den Schmierfelgen der Seheibenträger und mit diesem die linke Vorderseite des Plateaus angehoben werden, welch letzteres somit gegen den übrigen Teil eine Verdrehung erfahren würde, wenn nicht wegen der Versteifung die ganze linke oder vordere Seite des Wagens ruckartig angehoben würde.
Bei der erfindungsgemässen Einrichtung jedoch, bei der der Achsträger 2 mittels eines Kugelgelenks 4 und 5 mit dem das Plateau tragenden Scheibenträger 6'frei beweglich verbunden ist, wird (im angenommenen Falle) der linke Dreh-
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den gegenüberliegenden Keil in den dort sich öffnenden Winkel im selben Masse hineinzieht.
Der Gleitwinkel, der Böcke 10 zur Senkrechten ist so bemessen, dass ein Festklemmen oder Festreiben nicht möglich ist. Selbstverständlich müssen die Gleitflächen ebenso wie früher die sogenannten Schmierfelgen gut geschmiert sein. Ein Festklemmen der Keile ist jedoch schon deshalb ausgeschlossen, weil die gesamte Last über den Vorderrädern auf dem Kugelgelenk 4 ruht.
Zur Begrenzung der Gleitbewegung sind am Achsträger 2 Anschläge 13 (Fig. 5) für die Zuglasche 11 angebracht. Diese Anschläge haben die Aufgabe, ein zu starkes Anheben eines der Vorderräder und damit ein Schleifen an der Unterseite des Plateaus zu verhindern.
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wärts unter der Drehscheibe (also in der Ebene A-B der Fig. 1) starre Drehscheibenlagerböcke 12 (Fig. 2 und 3), ähnlich den bekannten Schmierfelgen, an den Deiehselträgern 3 angebracht. Diese starren Lagerböcke 12 sind, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, nach obenhin halbkreisförmig ausgebildet, damit sie in jeder Stellung der Achse der Drehscheibe 9 ein sicheres Auflager bieten.
Die beschriebene Einrichtung äussert ihre günstige Wirkung bei allen Wagentypen ; sie eignet sich jedoch in besonderem Masse für Wagen landwirtschaftlicher Betriebe, die einerseits schwer und oft einseitig beladen werden und anderseits meist querfeldein, also über unebenen Boden fahren müssen.
Es ist denkbar, dass der Fall eintritt, dass die Wirkung der erfindungsgemässen Einrichtung unerwünscht ist. In diesem Falle lässt sie sich leicht starr stellen, was z. B. durch Hindurchstecken oder An-
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taler Stellung derselben, in zu diesem Zwecke vorgesehene Löcher des Achsträgers augenblicklieh erfolgen kann.
In der Zeichnung sind nur beispielsweise Gummiräder angedeutet. Selbstverständlich wirkt der Erfindungsgegenstand in gleicher Weise bei Verwendung gewöhnlicher Räder.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Drehgestell für Last-und Ackerwagen, dadurch gekennzeichnet, dass es durch Anordnung von
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angeordneten und durch Zuglasche (11) in gleichem Abstande voneinander gehaltenen Drehscheibenlagerböcken (10) und mit Hilfe eines, den auf der Vorderachse (1) angeordneten Achsträger (2) mit
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5) in einer zur Längsachse des Wagens senkrechten Ebene gegenüber dem Plateau schwenkbar eingerichtet ist.