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Apparat zur Herstellung von Wattepfropfen für ärztliche Zwecke in vorbestimmten Grössen.
Wattepfropfen (Tampons) gelangen, insbesondere in der zahnärzlichen Praxis ständig und in grosser
Anzahl zur Verwendung. Ihre Herstellung erfolgte bisher entweder durch Drehen von Kügelchen aus
Watte mit den Fingern der Hand vom Arzte selbst oder auch maschinell, wobei Wattekügelchen oder aus dünnen Wattesträngen durch Zerschneiden erzeugte Pfropfen gebrauchsfertig in den Handel kamen.
Während nun die Erzeugung mit der Hand nicht nur zeitraubend, sondern auch unhygienisch ist, besteht bei der maschinell erzeugten fertigen Ware der Nachteil, dass die im Behälter vorrätig gehaltenen Kügelchen oder Pfropfen aneinander haften und der fallweise zum Gebrauche erforderliche einzelne Tampon erst mit Zeitverlust von den anhängenden andern Tampons abgesondert werden muss.
Der Zweck des nachstehend beschriebenen Apparates ist es nun, dem Arzte zu ermöglichen, Tampons vorbestimmter Grösse fallweise Stück für Stück in hygienisch einwandfreier Weise herzustellen.
Das Neuartige an der gegenständlichen Erfindung und das, wodurch sich dieselbe von bekannten Vorrichtungen zur Erzeugung von Wattetampons unterscheidet, besteht darin, dass die zur Herstellung der Tampons bestimmten Wattestränge aus senkrecht über einem Schneidetischchen angeordneten Röhren zwischen die Schneideblätter einer auf dem Tischchen horizontal gelagerten Hebelschere gelangen.
Die Länge des durch Betätigung der Schere herzustellenden Tampons ist dadurch bestimmbar, dass unterhalb der durch die Scherenblätter gebildeten Schnittebene eine im vertikalen Sinne bewegliche bzw. einstellbare Aufsatzfläche angeordnet ist. Der nach Vollzug eines Schnittes erforderliche Nachschub des Wattestranges wird dadurch gesichert, dass diesem an seinem oberen Teile eine durch Gewicht oder Feder wirkende Druckvorrichtung aufsitzt. Da die Wattestränge von Röhren umschlossen sind und die ganze Apparatur überdies durch Anbringung einer Umhüllung gegen äussere Einflüsse abgedichtet werden kann, so wird die Herstellung der Tampons in hygienisch einwandfreier Weise gewährleistet.
Die Zeichnung stellt eine Ausführungsform der oberwähnten Apparatur dar, u. zw. ist : Fig. 1 eine Ansicht des Schneidtisches mit den auf ihm angeordneten Konstruktionsteilen von oben ; Fig. 2 eine
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des gleichfalls senkrecht zum Scherenhebel H angebrachten Griffes Bi. Der Scherenhebel H wird durch die vom Befestigungspunkte p aus mit ihm in Verbindung stehende Feder i nach Vollzug jedes Schnittes in die Ursprungslage zurückgebracht. Im Scherentischchen ist unterhalb der Scherenöffnung der Ausschnitt J, Jl angebracht, in welchem das in diesem eingepasste Klötzchen K in vertikalem Sinne beweglich ist. Durch Heben bzw. Senken dieses Klötzchens mittels der in Fig. 2 gezeigten Vorrichtung wird die Länge des herzustellenden Tampons vorbestimmt.
Unterhalb des Scherenarmes H und unter dem Handgriffe Bi hinausragend ist der um den Drehpunkt A2 bewegliche Hebel R angeordnet, der mittels des Fortsatzes RI einerseits mit der ihn in der Ursprungslage festhaltenden, bei p befestigten Feder f, anderseits durch den Strang T mit dem um den Drehpunkt Al schwingenden Plättchpn W in Verbindung steht. Bei Betätigung des Hebels 72 in der Richtung zum Griffe B gleitet das Plättehen W unterhalb des Scherenarmes Z ? i hindurch und streicht über die Fläche des Klötzchens K. Diese Einrichtung dient zur Beförderung des durch erfolgten Scherenschnitt hergestellten Tampons nach aussen.
Bei pi ist eine parallel und unterhalb der Schneidekante des Scherenhebels Hl verlaufende federnde Lamelle L befestigt, die dazu bestimmt ist. den beim Schneiden an die Schneidekante des Seherenhebels Hl angepressten Wattestrang wieder in die
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Mitte der Aufsatzfläche K zurüekzubefördern. Durch das Zentrum der Scheibe S geht die Buchse U, welche oben durch-die Deckscheibe D (Fig. 3) und unten durch die Grundplatte G (Fig. 3) begrenzt wird und zur Aufnahme der Achse P (Fig. 3) dient.
Die Fixierung des Klötzchens K in der gewünschten Höhenlage erfolgt durch den um den Stützpunkt P2 drehbaren Hebel Z (Fig. 2) in der Weise, dass das auf dem Hebel aufgesetzte sichelförmige Stücks, dessen obere Kante von links oben nach rechts schräg abwärts verläuft, beim Heranziehen des Hebels Z in der Richtung zum Klötzchen K in die an der Unterseite des Klötzchens befindliche Rille teindringt und derart dessen Höhenlage innerhalb der durch den Zwischenraum zwischen der Scherenplatte S und der Grundplatte G (Figi 3) gegebenen Grenzen bestimmt.
Fig'3 zeigt den vollständigen Apparat. Der ringförmige Streifen N umfängt die Grundplatte G, den Scherentisch 8 und die Deckscheibe D und bildet so den Sockel des Apparates. Die Deckscheibe D weist, analog dem bei. Fig.'l erwähnten Ausschnitte J, J1, den Ausschnitt J2, J3 auf. An der durch die bereits erwähnte Buchse U -hindurchgehenden'und in dieser drehbaren Achse P sind die beiden mit
Löchern m und m2 versehenen Scheiben b und b1 angebracht.
Das Glasrohr a enthält den Wattestrang n, dessen unteres Ende auf dem Klötzchen K ruht, während die unteren Enden der Wattestränge in den andern, kreisförmig um die Achse P gruppierten Glasröhren (in der Zeichnung sind lediglich zwei Glas- röhren dargestellt) auf der Deckscheibe D aufsitzen. Am oberen Ende der Glasröhren sitzt ein Fallgewicht i auf, welches zwar von oben her durch die Röhren gleiten kann. am unteren Ende derselben jedoch am
Herausfallen dadurch verhindert wird, dass die unteren Röhrenöffnungen einen etwas geringeren Durch- messer aufweisen als die. oberen.
Durch den Ring g wird jedes Rohr in einer Höhe fixiert, die dem unteren Ende des Rohres noch ein Gleiten über die Decke D ermöglicht. Die Löcher in der Scheibe b1 haben einen etwas grösseren Durchmesser als jene in der Scheibe b, so dass eine begrenzt perpendikuläre Beweglichkeit der Glasröhren mcglieh ist. Die auf der Deckscheibe D angebrachte Brüstung e verhindert das Herunterfallen der herausbeförderten Tampons von der Deckscheibe. Die Achse P trägt oben einen deer förmigen Abschluss h, der die oberen Enden der Glasröhren überschirmt. Der Deckel wird mittels des Knopfes il auf das obere Ende der Achse P aufgesehraubt.
Nach der hier vorangegangenen Beschreibung der Teile des Apparates ergibt sich dessen Funktion wie folgt : Nach Abnehmen des Deekels h werden in die Glasröhren a die entsprechend dimensionierten Wattestränge n eingebracht und die Fallgewichte i aufgesetzt, worauf der Deekel h wieder aufgeschraubt wird. Während der Wattestrang des über dem Ausschnitte J2, J3, befindlichen Glasrohres auf dem Klötz- chen K aufsitzt, werden die Wattestränge in den andern Glasrohren durch die Deckplatte D zurück- gehalten. Nun wird die Länge des zu schneidenden Tampons in der bereits beschriebenen Weise durch Betätigung des Hebels Z bestimmt.
Hierauf erfolgt der Schnitt durch Betätigung der Handgriffe B, B1. Durch darauffolgende Betätigung des Hebels R erfolgt die Beförderung des abgeschnittenen Tampons an die Peripherie des Ausschnittes J2, J3. Der Wattestrang ist infolge der elastischen Wirkung der in Fig. 1 dargestellten Lamelle L und des laut Fig. 3 ermöglichten perpendikulären Spielraumes der Glasröhre wieder nach der Mitte der Oberfläche des Klötzchens K zurückbefördert worden und der Apparat steht somit zur Erzeugung eines weiteren Tampons wieder bereit. Ist der Wattestrang einer Röhre verbraucht. so wird durch Drehung des Knopfes d (Fig. 3) die nächste Röhre zum Ausschnitte J2, J3 herangebracht.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Apparat zur Herstellung von Wattepfropfen für ärztliche Zwecke in vorbestimmten Grössen, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Erzeugung des Tampons dienenden Wattestränge (n) aus senkrecht über einem Scherentischchen (8) angeordneten Röhren (a) zwischen die Schneideblätter einer horizontal gelagerten Hebelsehere (H, Hi) befördert werden, wobei die Beförderung der Wattestränge in die Schnittebene durch den Druck eines am oberen Teile jedes Wattestranges aufsitzenden Gewichtes (i) oder einer Feder gesichert wird.