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Verfahren zur Vorbereitung von Lever tir den Sehleifprozess.
Die vorliegende Erfindung bezieht sieh auf ein Verfahren zur Vorbereitung von Leder auf den Schleifprozess. Es kommt bei solchen Ledern zur Anwendung, bei denen ein velourartiges Aussehen und ein sammetartiger Griff durch Abschleifen der Narbseite, Fleischseite oder Spaltseite des Leders erzielt wird. Diese Velourzurichtung ist bekannt, denn Handschuhleder in verschiedenen Gerbarten (wie sämisch-, formaldehyd-und alaungar), Schuhoberleder (wie Nubuk- und Samtkalbleder), Gürtel-
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bei gewissen Teilen der Haut (wie z.
B. den ausserhalb des sogenannten Kerns liegenden Partien) und bei minderwertigen Ledern jeder Gattung ist man jedoch mit den bisher bekannten Zurichtungsmethoden nicht in der Lage, den erstrebten gleichmässigen, vollen und dennoch kurzen Velour zu erzielen, weil
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material mit sieh gerissen wird und, je länger man schleift, um so langfaseriger und ungleichmässiger ausfällt. Durch die vorliegende Erfindung wird nun bezweckt, die Velourbildung beim Schleifen zu verbessern und insbesondere die Erzielung eines gleichmässigen, vollen und kurzen Velours auch bei solchen Ledern, die diesen mit den bisher bekannten Zurichtungsmethoden nicht ergaben, zu ermöglichen.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass das Leder für den Schleifprozess durch die Einlagerung vorzugsweise wasserunlöslicher Mineralien, insbesondere Kreide, gemahlener Bimsstein, Silizium-Carbid, u. zw. in möglichst fein verteiltem Zustande, für den Schleifprozess vorbereitet wird. Die eingebrachten Mineralien verbinden sich mit der Lederfaser und füllen die Zwischenräume zwischen den einzelnen Fasern aus, so dass die erfindungsgemäss behandelte Lederoberfläche in der Lage ist, beim späteren Schleifen dem Schleifmaterial einen erhöhten Widerstand entgegenzusetzen. Hiedurch wird erreicht, dass die Lederfaser durch das Schleifmaterial nicht wie bisher gerissen, sondern gleichsam abrasiert wird.
Das Ergebnis ist ein wesentlich schönerer, vollerer und kürzerer Velour und-bei farbigen Ledern-auch eine wesentlich gleichmässigere Färbung, als sie bei den bisher bekannten Zurichtungsmethoden möglich war.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, Fettemulsionen zum Fetten von Leder und zur Fettgerbung durch Verreiben eines Öles oder Fettes mit hochkolloidalem Ton herzustellen. In diesem Falle handelt es sich aber nur darum, durch das Einbringen von hochkolloidalem Ton eine gleichmässige Fettverteilung im Leder zu erzielen, also ausschliesslich um einen auf die Fettung geriehteten Effekt. Die Imprägnierung des Leders mit hochkolloidalem, also schmierendem Ton wäre ganz ungeeignet zur Vorbereitung für
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Die Einbringung der erfindungsgemäss anzuwendenden Mineralien kann an sich auf beliebige Weise erfolgen.
Es hat sich aber herausgestellt, dass es besonders zweckmässig ist, die fein zerteilten Mineralien dem Leder während des Liekerprozesses zuzusetzen oder mit einem Finish zusammen auf
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Mineralien sowohl während des Lickerns als auch mit einem Finish erfolgen.
Um das Leder beim Lickern erfindungsgemäss zu behandeln, kann beispielsweise der Fettlicker, der dem Leder im Walldass eingewalkt wird, derart zusammengesetzt sein. dass er ungefähr zu 50-60% aus den üblichen Stoffen, nämlich Seife, Tran, Eigelb, Dégras, lickeröl und Wasser, und ungefähr zu 40-50% aus fein zerteilten Mineralien, vorzugsweise Kreide, gemahlener Bimsstein, Silizium-Carbid, besteht.
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Um das Leder bei der Aufbringung eines Finish erfindungsgemäss zu behandeln, kann beispielsweise ein Finish, der auf die Leder mittels einer Bürste aufgetragen wird oder mittels einer Spritzpistole aufgespritzt wird, derart zusammengesetzt sein, dass er ungefähr zu 50% aus den üblichen Stoffen, nämlich Gummitragant, Eigelb, Glyzerin, Anilin-oder Pigmentfarben und Wasser, und ungefähr zu 50% aus fein zerteilten Mineralien, vorzugsweise Kreide, gemahlener Bimsstein, Silizium-Carbid, besteht. Der Finish enthält keine Anilin-oder Pigmentfarben. wenn die Leder nicht gefärbt werden sollen.
Durch die Anwendung des vorerwähnten Liekers und Finish oder eines von beiden ergibt sich der Vorteil, dass ein besonderer Arbeitsvorgang zur Einbringung der Mineralien in das Leder nicht erforderlich ist.
Die Einbringung der Mineralien in das Leder kann auch noch auf andere Weise geschehen. Zweck- mässigerweise ist jedoch darauf zu achten, dass die Mineralien nicht in trockenem Zustande, sondern
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PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Vorbereitung von Leder für den Schleifprozess zum Zwecke der Erzeugung von
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