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Röntgenröhre mit während des Betriebes umlautender Anode.
Bei Röntgenröhren mit während des Betriebes umlaufender Anode ist eine Kühlung durch direkte
Berührung mit einem flüssigen oder gasförmigen Mittel nicht möglich, so dass besondere Mittel vor- gesehen werden müssen, um eine gute Ableitung der im Anodenkörper entstehenden Wärme zu ermög- lichen. In der Hauptsache ist man bei derartigen Röntgenröhren auf die Wärmeabgabe durch Strahlung angewiesen, welche bekanntlich von der Beschaffenheit der strahlenden Oberfläche abhängig ist.
Die Erfindung betrifft eine Röntgenröhre mit während des Betriebes umlaufender Anode, an deren Ende der Brennfleck entsteht, und hat zum Zweck, die während einer Röntgenaufnahme am
Brennfleck entwickelte Wärmemenge möglichst schnell wieder wegzuschaffen.
Erfindungsgemäss ist die aus gut wärmeleitendem Metall (z. B. Kupfer) bestehende Anode von üblicher Form in ihrem an dem Anodenspiegel angrenzenden Teil massiv ausgebildet und in ihrem übrigen
Teil mit Einschnitten (Einkerbungen, Hohlräumen) oder an ihrer Oberfläche mit einer rauhen dunklen
Deckschicht von z. B. Nickeloxyd oder auch mit beiden zusammen, versehen, um die am Brennfleck entwickelte Wärmemenge möglichst rasch auf eine grosse Masse zu verteilen und durch die Beschaffenheit der Oberfläche des Anodenkörpers die Abstrahlung zu begünstigen. Die rasche Wärmeabgabe gestattet es, die für die Abkühlung der Anode zwischen zwei Aufnahmen erforderliche Zeit zu verkürzen.
Bei einer bekannten Ausführung einer Drehanodenröhre weist die Anode einen geringen Rauminhalt mit Bezug auf ihre Oberfläche auf, und die Wärmeabstrahlung findet aus dem Brennfleck selbst und während der Aufnahme statt. Dabei herrscht also zwischen der Wärmeentwicklung und der Ausstrahlung Gleichgewicht. Der wirksame Teil der Anode dieser Röhre hat keine wärmeleitende Verbindung mit andern Teilen, und die grosse Oberfläche hat nicht den Zweck, die Abstrahlung zu verbessern, sondern die Belastung pro Oberflächeneinheit zu verkleinern, so dass die Ausstrahlung pro Oberflächeneinheit möglichst klein bleiben kann.
Demgegenüber ist die Erfindung auf Drehanoden normaler Bauart anwendbar. In dem massiven Anodenkörper wird während der Aufnahme eine grosse Menge Wärme aufgespeichert, die in der Pause zwischen zwei Aufnahmen ausgestrahlt wird. Eine möglichst schnelle Wärmeabfuhr von der Auftreffstelle an den angrenzenden massiven Teil der Anode erhöht die dauernd zulässige Belastung.
Die Anode kann aus einzelnen : Metallscheiben geschichtet sein, welche abwechselnd einen grossen und einen kleinen Durchmesser haben, oder man kann auf den Anodenkörper eine Drahtwicklung aufbringen, die mit ihr wärmeleitend verbunden ist und die Wärme gut abstrahlen kann.
In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele dargestellt. Fig. 1 zeigt eine Röntgenröhre mit umlaufender Anode im Schnitt, während die Fig. 2 und 3 zwei weitere Ausführungsformen der Anode allein zeigen.
In Fig. 1 ist eine zylindrische Röntgenröhre dargestellt, deren Elektroden durch isolierende Glashälse 1 und 2 getragen werden. Zweckmässig kann der den Entladungsraum umgebende Wandungsteil3 aus einem Metallzylinder 3 bestehen, der hochvakuumdicht mit den Glashälsen 1 und 2 verschmolzen
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aus einer Glühspirale 6 und der Sammelvorrichtung'7 besteht. Mit dem Glashals 1 ist ein Metallteil X verschmolzen, an welchem in Wälzlager drehbar der Anodenkopf 10 aufgehängt ist. Die Oberfläche dieses Anodenkopfes ist durch zahlreiche Einkerbungen oder Nuten 11 unterteilt. Hiedurch kann die
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Wenn diese Einkerbungen oder Nuten über ein gewisses Mass vertieft werden, so entstehen ringförmige Hohlräume, deren jeder sich wie ein dem schwarzen Körper angenäherter Hohlraum verhält.
Es hat sich gezeigt, dass bei hohen Belastungen, d. h. bei grossen Wärmeenergien, auf diese Weise ein
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Die Drehung des Anodenkörpers wird durch einen aussen an der Röhre angebrachten Drehstromstator 12 bewirkt.
In Fig. 2 ist eine Anode. M dargestellt, die zum Teil aus geschichteten Scheiben 14 und 15 zusammengesetzt ist. welche abwechselnd einen grossen und einen kleinen Durchmesser besitzen. Es entstehen auf diese Weise ähnlich wie bei Beispiel der Fig. 1 tiefe Einkerbungen oder Nuten und eine wesentliche Vergrösserung der Oberfläche des Anodenkörpers. Auch besteht bei der Bauart nach Fig. 2 die Möglichkeit,
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In Fig. 3 ist ein Anodenkörper 16 dargestellt, um welchen ein Draht 17 spiralig herumgewickelt ist. Zwischen den einzelnen Windungen bestehen dann Einkerbungen, wodurch die Oberfläche des Anodenkörpers vergrössert wird. Um die Abstrahlungswirkung zu erhöhen, kann der Draht aus ober- flächlich oxydiertem Nickel oder aus einem Metall, das an sich gut die Wärme abstrahlt, wie Wolfram, Tantal oder Molybdän, bestehen. Auch können solche die Wärme gut ableitende Drähte selbst ge- schwärzt sein.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Röntgenröhre mit während des Betriebes umlaufender Anode, dadurch gekennzeichnet, dass die aus gut wärmeleitendem Metall (z. B. Kupfer) bestehende Anode von üblicher Form in ihrem an den Anodenspiegel angrenzenden Teil massiv ausgebildet und in ihrem übrigen Teil mit Einschnitten (Einkerbungen, Hohlräumen) und/oder an ihrer Oberfläche mit einer rauhen dunklen Deckschicht (z. B. aus Nickeloxyd) versehen ist, um die am Brennfleck entwickelte Wärmemenge möglichst rasch auf eine grosse Masse zu verteilen und durch die Beschaffenheit der Oberfläche des Anodenkörpers die Abstrahlung zu begünstigen.