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Verfahren und Vorrichtung zum Ziehen von Wellen in Blech.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren hauptsächlich zur Herstellung von elektrischen Koch- bzw. Heizplatten aus zunderfreien Blech. Um den Heizwiderstand so nahe als möglich an die Ausstrahlungsfläche der Heizplatte zu bringen, ist es erforderlich, in die Platte 5-6 mm tiefe und zirka 6 MMK breite Rillen (Vertiefungen) in Form einer Spirale einzupressen, welche zur Aufnahme und zur Befestigung des Heizwiderstandes dienen.
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht einer solchen Platte. Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht der Platte zur Hälfte im Schnitt. Fig. 5 zeigt die fertige Platte im Schnitt mit der Anordnung des Heizwiderstandes und der Befestigungsmasse. Anfänglich wurde versucht diese Vertiefungen (Rillen), welche spiralförmig knapp nebeneinander verlaufen, in einer Matrize auf einen Druck unter der Presse zu pressen. Dieser Versuch schlug jedoch fehl, da das für diesen Zweck geeignete Material spröde ist und sich, wenn es zwischen zwei Pressstempel auf einmal auf die fertige Form gebracht wird, nicht an allen Stellen gleichmässig dehnt und daher an den schwächsten Stellen trotz des vorhergehenden Ausglühens reisst.
Der Grundgedanke des Verfahrens beruht auf dem Schrittweisen Hineinziehen des Bleches in ein Gesenk (d) mittels eines schlagartig wirkenden Stempels (s) nach Fig. 3, wobei das Blech oben an beiden Seiten an das Gesenk (d) angepresst und zurückgehalten wird, wodurch sich die ganze Welle an den nach abwärts bewegten, unten kugelig ausgebildeten Stempel s anschmiegt und gleichmässig dehnt, während die nach Fig. 4 vor dem Stempel s liegenden und noch weniger tief gezogenen Stellen des Bleches, die entsprechend der Tiefe allmählich verlaufend noch stärker sind, die am tiefsten gezogenen, also schwächeren Stellen vor dem Reissen schützen.
Fig. 3 und 4 zeigen eine beispielsweise Ausführungsform einer Maschine, mit welcher einwandfreie Heiz-bzw. Kochplatten hergestellt werden können, u. zw. in Fig. 3 die Maschine in der Seitenansicht und teilweisem Schnitt und in Fig. 4 eine Teilansicht von X (Fig. 3) aus gesehen, teilweise im Schnitt.
Der Ring c ist im Ring e drehbar gelagert und dient zum Einspannen der Platte a. Auf der Grundplatte n, in welcher das Gesenk d sitzt, sind Führungsleisten t angebracht, welche zur Führung des mit zwei Nuten versehenen und auf der Platte n längsverschiebbaren Ringes e dienen. Der Stempels, welcher unten halbkugelförmig ausgebildet ist, sitzt in einer Bohrung der im Lager r geführten Achse w. Das Lager rist in der Aehsrichtung der Achse w verstellbar angeordnet. Die Hubbewegung des Stempels s erfolgt entweder durch Pressluft, so wie der Antrieb eines Presslufthammers, oder durch eine Nockenwelle, die bei jeder Umdrehung ein oder mehreremale eine Feder spannt, welche den Stempel s in das Gesenk d bewegt.
Der Stempel s mit dem in das Gesenk d hineingezogenen Blech berührt nie den Grund des Gesenkes d, sondern es schlägt vorher der Ansatz der Welle w auf das Lager r auf.
Die Tiefe der Rillen kann durch die Verstellbarkeit des Lagers r in der Achsrichtung der Welle w verändert werden. Der Vorschub der Platte a durch Drehung des Ringes c um seine Achse in der Richtung des Pfeiles in Fig. 4 ist sehr klein und beträgt ungefähr 0'1 mm, wenn der Stempel s einen Hub macht.
Die Umdrehungszahl des Ringes e ist abhängig von der Längsbewegung des Ringes e entsprechend der Steigung der in die Platte a einzuziehenden spiralenförmigen Vertiefung. Der Antrieb erfolgt so wie bei einer Drehbank durch ein Wechselrädergetriebe von einer Riemenscheibe aus. Die Schlagzahl des Stempels s beträgt minutlich ungefähr 800 bis 1000 und kann so wie der Vorschub beliebig, je nach der Beschaffenheit des zu bearbeitenden Materials, verändert werden. Die Steigung der in die Platte a einzuziehenden Rillen kann durch Aufstecken verschiedener Wechselräder verändert werden.
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Die ideale Form der Vertiefungen (Rillen) für die grösstmöglichste Auflage des Kochtopfes, wie sie Fig. 5 zeigt, wird mittels eines dieser Form entsprechend ausgebildeten Stempels durch Nach- bearbeitung der gezogenen Rollen erreicht.
An Stelle eines Ziehstempels können auch deren zwei, die neben oder hintereinander arbeiten, vorgesehen sein.
Nach diesem Verfahren können auch andere Artikel ausser Heizplatten hergestellt werden, u. zw. Kühlbleche, die grosse Oberfläche bei kleinen Bleehquerschnitt verlangen, oder Versteifungen, die sehr leicht sein sollen, beispielsweise im Flugzeugbau u. dgL und allgemein solche Artikel, die sich durch Temperaturveränderung nicht verziehen sollen.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zum Ziehen von Wellen in Blech, insbesondere zum Ziehen der spiralförmig ver- laufenden zur Aufnahme des Heizwiderstandes dienenden Rillen von elektrischen Koch-bzw. Heiz- platten u. dgL, gekennzeichnet durch ein mittels eines schlagartig wirkenden Stempels dem Verlauf der Rillenrichtung fortschreitend erfolgendes Einziehen des Bleches in ein der Rillenform entsprechendes
Gesenk, in der Weise, dass das Blech durch den Stempel mit den beiden RiUenrändern an das Gesenk angepresst und dadurch, zurückgehalten wird, wodurch sich beim Ziehen die ganze Welle des Bleches an den Stempel anschmiegt und gleichmässig dehnt.