DE652601C

DE652601C - Presse mit Ziehvorrichtung

Info

Publication number: DE652601C
Application number: DEK142132D
Authority: DE
Original assignee: Rheinische Werkzeug & Maschf
Current assignee: Rheinische Werkzeug & Maschf
Priority date: 1936-05-09
Filing date: 1936-05-09
Publication date: 1937-11-03

Description

Hydraulische Pressen, Friktionspressen tmd Exzenterpressen haben den Nachteil, daß man auf diesen keine Tiefzieharbeiten, ausführen * kann, ohne daß an der Presse Änderungen vorgenommen werden müssen. Man kann jedoch besonders mit hydraulischen Pressen und mit Friktionspressen einen Bodendruck oder Bodenschlag ausführen. Will man also Preßteile herstellen, die im Boden bestimmte Konturen, wie Prägungen, Verstärkungssicken u.dgl., aufweisen müssen, so ist es erforderlich, daß man diese Preßteile zuerst auf einer Ziehpresse vorzieht und dann unter einer hydraulischen Presse oder Aufschlagpresse nachschlägt. Wenn, man solche Pressen mit einer aus einem Faltenhalter und einem Satz Luftfederkissen zum Andrücken des Halters bestehenden Ziehvorrichtung ausrüstet, kann man auf diesen Zieharbeiten und gleichzeitig Prägearbeiten' in einem Arbeitsgang ausführen.

Die Erfindung betrifft eine derart ausgerüstete Presse und besteht darin, daß die Luftfederkissen neben dem Ober- oder Unterstempel auf einer Aufspannplatte verstellbar befestigt und zum Anschluß an den Druckluftbehälter untereinander mittels einer biegsamen Schlauchleitung verbunden sind.

Dadurch wird gegenüber den bekannten Pressen mit aus einem Faltenhalter und einem Satz Luftfederkissen bestehender Ziehvorrichtung der Vorteil erreicht, daß man die Luftfederkissen ungehindert um den Oberoder Unterstempel herum anordnen, also an jede gewünschte Stelle des Stempelumfanges bringen und dabei auf diesem gleichmäßig verteilen kann, so daß auch der Druck auf den Faltenhalter und damit die Beanspruchung des Bleches beim Ziehvorgang überall gleichmäßig ist. Weiterhin kann man bei der neuen Einrichtung, wenn auf der Presse ungleich geformte Teile hergestellt, d. h. Teile an bestimmten Stellen, tiefer oder breiter gezogen werden sollen, den erforderlichen Faltenhalterdruck durch entsprechendes Verstellen der einzelnen Luftfederkissen auf der Auf spannplatte den jeweiligen Verhältnissen entsprechend anpassen, wobei die Einzelverstellung der Luftfedeirkissen .keinerlei Schwierigkeiten bereitet, zumal die biegsame Schlauchleitung jeder Verstellung der Luftfederkissen folgen kann.
' Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausfülirungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt

Abb. ι eine hydraulische Presse mit der neuen Einrichtung in Aufsicht und teilweise im senkrechten Schnitt,

Abb. 2 einen Grundriß zur Anordnung der Luftfederkissen um. den Stempel,

Abb. 3 die Aufspannplatte in Aufsicht und Abb. 4 eins der Luftfederkissen im Achsenschnitt.

α sind die für die gewünschte Ziehtiefe entj; sprechend gebauten Luftfederkissen, veil· denen beliebig viele neben dem Werkzeug;-¹ bei dem dargestellten Ausführuiigsbeispiel' neben dem Oberstempel k einer hydraulischen Presse auf einer Spannplatte e befestigt

ίο sind. Die Spannplatte e ist mit einer Anzahl in beliebiger Richtung, z.B. strahlenförmig verlaufenden Spannuten ζ versehen, in welche die Befestigungsschrauben der Luftfederkissen eingreifen. Letztere können infolgedessen auf der Aufspannplatte in Richtung der Spannuten verschoben und an jeder gewünschten Stelle, je nach der Größe des verwendeten Stempels, festgespannt werden. Die Luftfederkissen sind untereinander und mit dem Druckluftbehälter Ii durch Hochdruckmetallschläuche ύ verbunden, c ist der Faltenhalterring, auf den die Bolzen δ der Luftfederkissen # drücken. / sind Haken, die beim Abwärtsgehen des den Unterstempel i* tragenden Preßtisches den Faltenhalterring c festhalten.

Die Wirkungsweise der Presse ist folgende:

Die Blechplatte g wird, wenn der Preßtisch

sich in seiner unteren Stellung befindet, auf den Unterstempelt gelegt. Alsdann wird die ■ Presse eingeschaltet, und der hochgehende Unterstempel berührt zuerst den Faltenhalterring c. Ehe der Oberstempel das Blech berührt, drücken die Bolzen b der rund um den Stempel angebrachten Luftfederkissen auf den Faltenhalterring c, der das Blech g festhält. Dabei kann man den Druck aus dem Kessel h, den man an einem Manometer ablesen kann, so regulieren, daß nicht mehr und nicht weniger Druck auf den Faltenhalter ausgeübt wird, als zum Ziehen ohne Falten erforder-.iieh ist, d.h. bilden sich unter dem Faltenzu viel Falten, muß mit mehr Druck ' den Faltenhalterring gearbeitet werden, ■reißt das Blech ein, so ist das ein Zeichen dafür, daß der Faltenhalterdruck zu stark ist. Nachdem der Faltenhalterring c durch die Luftfederkissen gegen das Blech gedrückt ist und dieses dadurch von dem Ring festgehalten wird, zieht der Oberstempel k und drückt das Blech bis auf den Boden des Unterstempels /. Dabei gehen die Bolzen g mit ihren Kolben in den Luftfederkissen hoch und drücken hierbei die in den Kissen befindliche Luft wieder in den Kessel h zurück. Nach dem Umschalten der Presse senkt sich der Preßtisch mit dem Unterstempel, wobei die Haken/ unter den Faltenhalterring greifen und diesen festhalten. Beim Rückgang der Presse tritt' gleichzeitig die Luft wieder in die Luftfederkissen ein, und ein neuer. Preßvorgang kann beginnen.

Claims

Patentanspruch:

Presse mit aus einem Faltenhalter und einem Satz Luftfederkissen zum Andrücken des Halters bestehender Ziehvorrichtung, dadu/eh gekennzeichnet, daß die Luftfederkissen (ä) neben dem Ober- oder Unterstempel auf einer Aufspannplatte (s) verstellbar befestigt und zum Anschluß an den Drucklüftbehälter (Vz) untereinander mittels einer biegsamen Schlauchleitung (d) verbunden sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

BERLIN. GETlRUCKT IN DER