DE502408C - Ziehwerkzeug mit zwei einander umschliessenden, getrennt unter Druck stehenden Blechhalterringen - Google Patents

Description

Die üblichen Ziehwerkzeuge, bei denen dem vom Ziehpressenstößel bewegten Ziehring (Ziehmatrize) ein einziger gegen eine Feder oder ein Druckluftkissen abgestützter Blechhalterring gegenübersteht, haben den Nachteil, daß der Blechhalterdruck, der Druck also, mit dem das Werkstück sich zwischen Ziehring und Blechhalterring eingespannt befindet,, mit zunehmender Ziehtiefe ebenfalls zunimmt. Dies gilt schlechthin bezüglich der Zieh.werkzeuge, die durch eine Feder abgestützt sind. Bezüglich der durch Druckluft abgestützten Ziehwerkzeuge gilt es für den spezifischen Blechhalterdruck, den Druck also, der jeweils auf die Flächeneinheit des eingeklemmten Werkstückrandes ausgeübt wird. Dieser Werkstückrand wird ja, insbesondere bei tiefen Zügen, mit zunehmender Ziehtiefe immer kleiner, während der Gesamtblech-

ao halterdruck praktisch unverändert bleibt.

Der zunehmende Blechhalterdruck wirkt sich insbesondere bei tiefen Zügen schädlich im Sinne der Bildung von Rissen im Werkstück aus.

Zur Behebung dieses Übelstandes sind schon verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen worden, u.a. bei Druckluftziehwerkzeugen, die auf den niedergehenden Druckluftkolben durch ein von der Presse gesteuertes Ventil einen Gegendruck, möglichst in mit der Ziehtiefe steigendem Maße, geben. Dies erfordert aber außer der Anordnung des Ventils und der Einrichtung zu seiner Steuerung die Verwendung zweier Windkessel o. dgl. oder aber, bei Verwendung von Druckluft einheitlicher Spannung, die Anordnung von zusätzlichen Druckkolben, die einerseits den erforderlichen Blechhalterdruck, andererseits das selbsttätige Wiederhochgehen des Ziehrings sichern.

Die Erfindung bietet eine viel einfachere Lösung der Aufgabe dadurch, daß der Blechhalterring aufgeteilt wird in zwei einander umschließende Blechhalterringe, die getrennt unter Druck stehen und gleichzeitig der Einwirkung des Ziehrings unterliegen derart, daß anfänglich beide Ringe, später nur noch der innere Ring, das Blech festhält.

So ergibt sich anfänglich ein Blechhalterdruck, der gleich der Summe der Drücke der beiden Blechhalterringe ist, später, im zweiten Teil des Zuges, nur noch ein Blechhalterdruck, der dem Druck des inneren Blechhalterringes entspricht.

Die Anordnung ist sowohl für Druckluftblechhalter als auch für Blechhalter mit Federdruck verwendbar.

Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in Anwendung auf einen Druckluftblechhalter, und zwar in senkrechtem Schnitt durch das Gesamtwerkzeug.

Der unter dem Einfluß des Ziehringes a bzw. dessen Unterfläche b stehende Blechhalterring ist danach in zwei einander umschließende Ringe c, d aufgeteilt, deren letz-

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terer den feststehenden Ziehstempel e umgibt. Der innere Blechhalterring d ist über Druckstangen f, ein Kopfstück g und eine Kolbenstange h auf einen Kolben i abgestützt, der tinter dem Einfluß von Druckluft steht, die der unter ihm befindlichen Kammer k eines feststehend am Pressentisch befestigten Gehäuses m von einem Windkessel oder einer sonstigen Druckluftquelle zugeführt wird.

ίο Der äußere Blechhalterrring c befindet sich durch Stangen η und eine auf der Kolbenstange h gleitende Büchse ο auf einen Kolben^ abgestützt, der innerhalb einer zweiten Kammer q des Gehäuses m unter Druckluft steht. Die Spannung der Druckluft in den beiden Kammern k, q kann verschieden sein, je nach den besonderen Betriebsverhältnis'sen, insbesondere der Dicke des zwischen Ziehriing und Blechhalterring einzubringenden Bleches und der erforderlichen Ziehtiefe. Daß die beiden Druckkolben in der beschriebenen Weise gleitend aufeinander gelagert sind, ist kein notwendiges Erfordernis.

Geht der Ziehring α auf das Werkstück nieder, so setzt er sich unter Abschneiden des letzteren am feststehenden Schnittring r gleichzeitig auf beide Ziehringe c, d auf und drückt sie beide entgegen dem Druck der in den Kammern q, k stehenden, in den Windkessel o. dgl. zurückströmenden Druckluft nieder, indem er das AVerkstück über den Stempel e zu einem Napf auszieht. Der anfänglich dabei bestehende Blechhalterdruck ist gleich der Summe der auf die beiden Kolben von unten her ausgeübten Drücke. Ist aber der Zug so weit vorgeschritten, daß der Blechrand den äußeren Blechhalterring freigegeben hat, so ist für den Rest des Zuges der Blechhalterdruck nur noch gleich dem auf den unteren Kolben i ausgeübten Luftdruck.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Ziehwerkzeug mit zwei einander umschließenden, getrennt unter Druck stehenden Blechhalterringen, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Blechhalterringe (c, d) gleichzeitig der Einwirkung des Ziehringes (α) unterliegen derart, daß anfänglich beide Ringe, später nur noch der innere Ring, das Blech festhalten.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   ERLIN. GEDRUCKT IN DER KEICHSDRUCKEUE!

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