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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Presskörpern.
Zur Herstellung vonPresskörpern aus kalten oder warmen Rohlingen finden hydraulisch, mittels Druckluft, Dampf oder mechanisch betätigte Vorrichtungen Anwendung. Hydraulische Pressen arbeiten unter dem Einfluss mehr oder weniger hohen Flüssigkeitsdrucks mit stetig gleichmässigem Druck, jedoch mit weniger hoher Geschwindigkeit. Mechanische Pressen dagegen arbeiten meistens unter Anwendung von Schlagwirkungen und fast immer mit veränderlichen Drücken, die sich während des Arbeitshubes, u. zw. nach den Verhältnissen äussern, wie sie sich aus dem jeweiligen Arbeitselement Kurbel, Kniehebel od. dgl. ergeben.
Mit Druckluft oder Dampf betriebene Vorrichtungen arbeiten ebenfalls wie mechanische Pressen im allgemeinen mit einer Schlagwirkung auf das Pressstück, wobei ebenfalls die jeweiligen Drücke während des Hubes meistens veränderlich sind oder sein können.
Den sich mit vorgenannten Vorrichtungen ergebenden Arbeitsverfahren gegenüber hat der Erfindungsgegenstand zum Ziel, zum Verformen eines Pressstücks, z. B. zu einem Hohlkörper, eine Schlagwirkung und eine reine Druckwirkung mittels einer Presse zu erzeugen. Die Vereinigung beider Vorgänge in einer Vorrichtung gestattet es, unter Anwendung eines hohen spezifischen Druckes unter gleichzeitiger einleitender oder vorangehender schlag-oder stossartiger Wirkung zu arbeiten, so dass unter dem spezifischen Druck und der Schlag-oder Stosswirkung auf den Rohling das Fliessen des Werkstücks herbeigeführt und fortgesetzt wird. Es findet also gleichzeitig eine Zugbeanspruchung des Werkstücks an der Fliessstelle statt.
Die Zugwirkung wird mit stetiger Kraft von einem vorzugsweise hydraulischen Teil und die Schlagwirkung von einem mechanischen Teil der beides vereinigenden Vorrichtung bewirkt. Die Grösse der Zugkraft kann den verschiedenen Werkstücken entsprechend so angepasst werden, dass die Zugspannung am fliessenden Teil des Werkstückes die Elastizitätsgrenze nicht überschreitet, sondern nur zu einem gewissen hohen Anteil erreicht oder mit anderen Worten ausgedrückt : die Veränderlichkeit einer mechanisch erzeugten Schlagwirkung, die auf die Strukturbildung des fliessenden Werkstoffs von einem entsprechenden Einfluss ist, wird durch die besondere Zugwirkung ausgeglichen.
Die Vorrichtung besteht aus einer Presse, deren Schlagstempel mechanisch, z. B. mittels eines Kurbeltriebs oder Kniehebel bewegt wird, während in dem Pressstempel ein Ziehkopf geführt ist, der mit einem vorzugsweise unter hydraulischem Druck stehenden Kolben Verbindung hat. Beides ist so vereinigt, dass der Ziehkopf in Tätigkeit tritt, wenn durch den Pressstempel das Fliessen des Rohlingwerkstoffes eingeleitet worden ist.
Die Zeichnungen veranschaulichen verschiedene Ausführungsbeispiele einer Presse mit hydraulisch zu betätigendem Ziehkopf bei in einem Falle mittels Kurbeltriebs und im anderen Falle durch Kniehebel bewegtem Pressstempel. Es stellen dar : Fig. 1 und 4 Aufriss im Schnitt, Fig. 3 einen Längsschnitt und Fig. 2 eine Einzelheit.
1 bezeichnet den Aufnehmer für den zu einem Hohlkörper oder Rohr zu verarbeitenden napfartigen Rohling. 2 ist ein in oder unter den Aufnehmer eingesetzter Ring oder an diesem gebildeter Ringansatz, durch den der mechanisch angetriebene Pressstempel 3 das Werkstück formgebend hindurchdrückt (Fig. 2), wobei der Ringspalt zwischen dem Stempel 3 und dem Ring 2 die Wandstärke des zu erzeugenden Hohlkörpers bestimmt. In seiner Wirkung drückt der Stempel 3 auf den Boden und mit der Ringfläche 4 auf den oberen Rand des Rohlings. Der Stempel. 3 hat mittels seines Trägers 5 mit dem Körper 6 Verbindung, der zwischen den schlittenartigen Schuhen 7 (Fig. 3) gelagert ist, die kreuzkopfartig in den FÜhrungen 8 gleiten.
Seitliche Zapfen 9 an dem Stempelträger 5 dienen zum
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Räder 14 mit einer nicht dargestellten Synchronisierungswelle in Verbindung stehen. Nach Fig. 4 werden statt des Kurbeltriebes Kniegelenkhebel 15, 16 zur Bewegung des Stempelträgers 5,6 benutzt.
Der Stempelträger 5, 6 bildet gleichzeitig den Rückzugzylinder 17 für den hydraulisch zu betätigenden Kolben 18, der ferner in dem im Pressengestell ortsfest gelagerten Zylinder 19 gleitet, an den eine Druckmittelleitung bei 20 angeschlossen ist. An. den Kolben 18 ist über eine Druckstange 21 der Ziehkopf 22 angeschlossen.
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gedeutet.
Mittelbar oder-unmittelbar von dem Pressstempel 3 aus kann die Zugwirkung des Ziehkopfes so gesteuert werden, dass der Zug unmittelbar nach dem Eintritt des Werkstoffliessens zur Einwirkung gelangt.
Es ist selbstverständlich, dass die Form des Ziehkopfes 22 und seiner Verbindungsstange 21 zum Kolben 18 nach massgabe'der jeweilig zu erzielendenwerkstürkformen-eingerihtet werden können.
In der Fig. 1 ist ein zusätzlicher Ring 2'oder Ringansatz vorgesehen,. zu dem Zwecke, in einem Arbeitsgang gewissermassen zwei verschiedene Arbeitszüge, d. h. eine abnehmende Wandstärkenverminderung des Hohlkörpers, durchzuführen.
In Fig. 3 werden die Ringe 2, 2'durch einen Halter 23 gestützt, der an dem Keilkörper 24 ruht.
Dieser Keilkorper ist an einem in einem Zylinder 2 ? * gleitenden Kolben 26 angeschlossen, der unter
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um beispielsweise das Pressgut aus der Presse entfernen oder. die Ringe 2, 2'leicht auswechseln zu können.
Es ist vorteilhaft, die Werkzeuge mit einem Ölfilter versehen, arbeiten zu lassen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern aus vorzugsweise napfförmigen Rohlingen, dadurch gekennzeichnet, dass nach Einleitung einer schlag-oder stossartigen Druckwirkung auf den Rohling eine Ziehwirkung zugeschaltet wird.