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Elektrische Entladungsröhre mit lumineszierender Glaswand.
Die Lumineszenz der Glaswandung elektrischer Entladungsröhren ist in vielen Fällen sehr erwünscht.
Bei Entladungsröhren mit hohem Vakuum, in denen Kathodenstrahlen auftreten, kann die lumineszierende Glaswand dazu dienen, die auf die Wandung treffenden Kathodenstrahlen sichtbar zu machen.
Es kann entweder die ganze Röhre aus derartigem Glas bestehen oder wenigstens die wesentlichen Teile derselben, auf welche Kathodenstrahlen, die sichtbar gemacht werden sollen, auftreffen. Man kann also zum Beispiel Crookessche Röhren und Braunsche Kathodenstrahlröhren ganz aus solchen Gläsern herstellen oder wenigstens den der Kathode gegenüberliegenden Teil, den sogenannten Boden der Röhre.
Die Glaswandung kann auch dazu dienen, irgendeine vagabundierende, an sich unerwünschte Strahlung festzustellen, etwa bei Röntgenröhren. Bei elektrischen Gasentladungsröhren, wie Kathodenglimmlieht- lampen oder den verschiedenen Arten von Leuchtröhren, kann die lumineszierende Glaswand einen dreifachen Zweck erfüllen. Zunächst kann die Strahlungsfarbe der Lichtquelle mit Hilfe des zusätzlichen, von der Gasstrahlung verschiedenfarbigen Lumineszenzlichtes beeinflusst werden. Weiterhin wird die
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in der Glaswand nutzlos in Wärme verwandelt wurde, mehr oder weniger vollständig in sichtbares Licht umgewandelt wird. Auch die bei solchen Röhren auftretende Stosserregung kann auf diese Weise statt in Wärme in Licht umgesetzt werden.
Stellt die Lumineszenzstrahlung der Glaswand ein breites Kon. tinuum dar, was meist der Fall ist. und zeigt die Gas- bzw. Metalldampfstrahlung der Röhre ein LinienSpektrum, so wird der Raum zwischen den einzelnen Linien ganz oder teilweise durch das Kontinuum der Lumineszenzstrahlung aufgefüllt". Die Beleuchtung durch eine solche Lichtquelle wird dadurch dem Tageslicht ähnlicher, natürlicher.
Gemäss der Erfindung erhält man Röhren mit teilweise sehr kräftig lumineszierender Glaswand, wenn das die Wandung bildende Glas ein bei entsprechender Erregung die Lumineszenz des Glases her- vorrufendes Metall in irgendeiner Bindungsform in einem geeigneten Konzentrationsbereich enthält und wenn der Eisengehalt des Glases, als Fe203 berechnet, eine bestimmte für das betreffende Metall charakteristische Höchstgrenze nicht übersehreitet. Diese Höchstgrenze ist verschieden, je nachdem, was für ein erregbares Metall die Glaswandung enthält.
Weiterhin kann gemäss der Erfindung das die Wandung bildende Glas gleichzeitig zwei oder mehr die Lumineszenz des Glases hervorrufende Metalle ent- I alten, wobei der Eisengehalt des Glases gegebenenfalls diejenige Höchstgrenze erreicht, die in dem Glas eingehalten werden müsste auf Grund seines Gehaltes an demjenigen erregbaren Metall, bei welchem von den tatsächlich vorhandenen der grösste Eisengehalt in der Glaswand zulässig ist.
Es wurde nämlich zunächst gefunden, dass bei Gläsern, die an sich bereits als lumineszierend bekannt sind, diese unter dem Einfluss der in Entladungsröhren vorhandenen Strahlen auftretende Lumineszenz dadurch um ein Vielfaches des normalerweise vorhandenen Weites gesteigert werden kann. dass man den Eisengehalt des Glases unter eine bestimmte Grenze herunterdlückt. Diese Steigerung der Lumineszenz der Glaswandungen elektrischer Entladungsröhren durch Verminderung des Eisengehaltes in solchen Gläsern war bisher nicht bekannt und auch nicht ohne weiteres vorauszusehen. Lumineszierende Gläser für elektrische Entladungsröhren, etwa gelbgrün leuchtende Urangläser oder blau leuchtende Bleigläser, sind bekannt.
Sie wurden jedoch bisher mit einem Eisengehalt geschmolzen, wie er bedingt war durch die Verwendung von Rohstoffen, die auch für Apparateglas und Röhrengläser. die in der Gebläseflamme weiterverarbeitet werden sollen, benutzt werden. Es wurde also dem Eisengehalt des Glases für elektrische Entladungs-
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röhren in Verbindung mit der Lumineszenz dieses Glases keine besondere Beachtung geschenkt. Der Eisengehalt dieser Gläser kann so hoch sein, dass ihr Farbton unter Verwendung der in der Glastechnik üblichen Entfärbungsmittel noch als halbweiss bezeichnet werden kann. Allgemein liegt er höher als 0-1% Fe20,.
Ein bleihaltiges Glas mit einem Eisengehalt von 0-048% FeOg luminesziert bei seiner Verwendung als Leuchtröhre, die mit einem Gemisch von Edelgasen und Quecksilberdampf gefüllt ist, schwach blau.
Die Erhöhung der Lichtausbeute einer solchen Röhre infolge der Lumineszenz der Glaswand beträgt kaum 10% gegenüber einer Röhre von gleichem Innendurchmesser und einer gleich starken Wandung aus nicht lumineszierendem Glas. Verwendet man jedoch ein Glas von gleichem Bleigehalt, aber mit einem Eisengehalt von nur 0. 012% Fie., 03, so beträgt die Erhöhung der Liehtausbeute der Röhre infolge der blauen Lumineszenz der Glaswand, fast 130%. Das Lumineszenzspektrum des Glases erstreckt sich kontinuierlich von Violett bis Rot, am stärksten ist es im Blau. Es kommt also zur blauen Strahlung des Edelgasmetalldampfgemisches noch die kräftige blaue Lumineszenz der Glaswand hinzu.
Dieses Ergebnis wurde erhalten durch Messung der Gesamtstrahlung der Röhren mit einer Photozelle, deren Empfindlichkeitskurve derjenigen des menschlichen Auges entspricht. Senkt man den Fe203-Gehalt des Glases auf 0'008%, so beträgt die Steigerung der Lichtausbeute der Röhre schon über 140%. Die obere Grenze des FeOg-Gehaltes, der in einem bleihaltigen Glas gemäss der Erfindung noch vorhanden sein darf, beträgt also 0-048%.
Bei einer elektrischen Leuchtröhre, die mit dem obenerwähnten Gemisch gefüllt ist und deren
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Glaswand zirka 14%. Dieser Wert ist trotz der verhältnismässig starken Lumineszenz des Uranglases so gering, weil das gelblich gefärbte Glas anderseits einen Teil der violetten und blauen Gasstrahlung absorbiert.
Senkt man durch Verwendung anderer Rohstoffe den Fe2O3-Gehalt des Glases auf zirka 0-012 o unter Beibehaltung des oben angegebenen UgOs-Gehaltes, so wird die Lichtausbeute der Röhre infolge der jetzt wesentlich verstärkten Lumineszenz nicht mehr um zirka 14%, sondern um zirka 105% erhöht.
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Die erregbaren Metallverbindungen brauchen in den Glaswandungen der Entladungsröhren gemäss der Erfindung nicht in einer ganz bestimmten Konzentration vorhanden zu sein, sondern sie können in einem von Fall zu Fall mehr oder weniger grossen Konzentrationsbereich vorliegen. Erst von einer bestimmten Mindestmenge, an, die in dem Glas der Wandung vorhanden sein muss, erreicht die Lumineszenz des Glases Werte, die praktisch von Interesse sind.
Diese untere Grenze setzt voraus, dass der Eisengehalt des Glases so klein als nur irgend erreichbar ist. Je geringer dieser letztere ist, um so kleinere Mengen des erregbaren Metalls genügen, um noch eine genügend starke Lumineszenz der Glaswand hervorzurufen. Bei Gläsern, die Blei bzw. Uran bzw. Samarium enthalten, liegt diese untere Grenze etwa bei 0'001 % Pb bzw, 0'0005% U bzw. 0-001% Sm, wobei vorausgesetzt ist, dass der FeOg-Gehalt des Glases nur etwa 0'005% beträgt, damit noch eine Lumineszenz auftreten kann. Diese Angaben gelten jedoch nur ungefähr.
Die obere Grenze des Gehaltes der Glaswand an erregbarem Metall wird durch von Fall zu Fall verschiedene Faktoren bestimmt. Bei Gläsern, die z. B. Uran. Kupfer, Nickel. Kobalt oder Vanadin enthalten, ist die obere Grenze für den Gehalt der Glaswand an Verbindungen dieser Metalle dadurch gegeben, dass die Absorption der Glaswand sonst zu stark wird. Das gleiche gilt für Glaswandungen, die Gold enthalten. Bei Überschreitung einer bestimmten Konzentration innerhalb des Glases scheidet es sich bekanntlich in elementarer Form wieder aus und macht das Glas purpurfarbig. Hiedurch werden dann beträchtliche Teile der Lumineszenzstrahlung, bei Leuchtröhren und Kathodenglimm1ichtlampen auch der Gasstrahlung, vernichtet.
Eine scharfe obere Grenze des Gehaltes an erregbarem Metall lässt sich
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so ist die obere Grenze für den Gehalt der Glaswand an Blei gegeben durch die mit höherem Bleigehalt schwieriger werdende Verarbeitkarbeit des Glases in der Gebläseflamme, durch die bei höheren Bleigehalten auftretende Gelbfärbung des Glases, wodurch ein Teil des hindurchgehenden Lichtes absorbieit wird, und letzten Endes auch dadurch gegeben, dass bei sehr hohen Bleigehalten die Stärke d & r Lumines- zenz de r Glaswand wieder abnimmt.
Je nach der Art und Form der Entladungsröhre, deren Wandung aus dem betreffenden Glas hergestellt werden soll, ist die eine oder die andere eben genannte Erscheinung überwiegend massgeblich für die Festlegung der oberen Grenze des Bleigehaltes, die dadurch auch verschieden hoch liegen kann. Ähnliche Betrachtungen gelten bei Entladungsröhren, bei denen die Lamines- zenz der Wandungen durch einen Gehalt des Glases an Silber oder Arsen oder Antimon hervorgerufen wird.
Bei Entladungsröhren, deren Glaswandungen Zinn oder Wolfram enthalten, die dem betreffenden Gemengesatz des Glases als Zinndioxyd oder Wolframtrioxyd zugegeben wurden, wird die obere Grenze des Gehaltes der Glaswandung an diesen Metallen auch durch eine möglicherweise auftretende allzu starke Trübung bestimmt, die die Lichtdurchlässigkeit des Glases stark behindern kann.
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Die Lumineszenzfarbe der Glaswandungen gemäss der Erfindung kann dadurch beeinflusst werden, dass die Zusammensetzung des Grundglases geändert wird, indem z. B. Borsäure oder Phosphorsäure in grösserem oder geringerem Masse an Stelle der Kieselsäure treten.
Steht das Bedürfnis, durch die Lumineszenz der Glaswand die Lichtausbeute der Röhre zu steigern, weniger im Vordergrund als etwa das Bestreben, an teuren erregbaren Metallverbindungen zu sparen, so kann gemäss der Erfindung durch das Herabdrücken des Eisengehaltes des Glases schon mit einem wesentlich kleineren Gehalt an erregbarer Metallverbindung der gleiche Lumineszenzeffekt erhalten werden, als in einem Glase mit höherem Eisengehalt. Werden beispielsweise Verbindungen gewisser seltener Erden oder des Urans zur Lumineszenzerregung verwendet, so ergibt sich durch die Einsparung an diesen teuren Stoffen ein erheblicher Preisvorteil, der so gross ist, dass er die Verteuerung infolge der Verwendung besonders eisenarmer Rohstoffe überwiegt. So ist es z.
B. möglich, der Glaswand einer Entladungsröhre noch eine rötliche Lumineszenz zu verleihen, wenn sie bei einem Fe203-Gehalt von 0'007% nur 0'005% Samariumoxyd enthält. Bei einem Eisengehalt des als Wandung dienenden Glases von 0'35% Fe203 tritt auch bei einem Sm203-Gehalt von mehreren Prozenten nur noch eine schwache Lumineszenz auf. In analoger Weise kommt man bei Entladungsröhren, deren Glaswand Erbiumoxyd enthält und dadurch rötlich-gelb luminesziert, mit einem sehr kleinen Erbiumgehalt dieses Glases aus, wenn sein FeOs-Gehalt etwa 0'01% beträgt, Steigt der Eisengehalt, so muss auch der Gehalt der Glaswand an Erbium grösser sein, um eine gleich starke Lumineszenz derselben zu erhalten.
Von einem bestimmten für jedes erregbare Metall charakteristischen Eisengehalt an ist jedoch eine Steigerung des Gehaltes an erregbarer Metallverbindung zwecks Verstärkung der Lumineszenz zwecklos. Diese Grenze des Eisengehaltes fällt im allgemeinen mit dem Eisengehalt solcher Gläser zusammen, wie sie bisher für elektrische Entladungsröhren hergestellt wurden ; für manche erregbare Metalle liegt sie höher. Bei erbiumhaltigem Glas beträgt diese obere Grenze etwa 0#3% Fe2O3.
Erteilt die Verbindung des erregbaren Metalls der Glaswand eine Absorption im sichtbaren Gebiet, so hat die Glaswand der Entladungsröhre bei kleinerem Gehalt an dieser Metallverbindung auch eine geringere Absorption, was bei Leuchtröhren wieder der Steigerung der Lichtausbeute der Röhren zugute kommt. Eine mit Edelgasquecksilberdampf gefüllte Leuchtröhre, deren Wandung 0'6% U30g und O'014o Fez03 enthält, gibt ungefähr die gleiche Lichtausbeute wie eine ebensolche Röhre, deren Glaswandung 2% UOjj und 0'1% Fe203 enthält. Dies ist zurückzuführen auf die Verstärkung der Lumineszenz des Glases durch Verringerung des Eisengehaltes, wodurch die Verminderung des Urangehaltes teilweise ausgeglichen wird, weiterhin auf die verminderte Absorption des an Uran armen Glases.
Der Preisvorteil bei Verminderung des Urangehaltes der Glaswand liegt auf der Hand.
Sehr augenfällig tritt der Vorteil der erhöhten Lichtausbeute zutage bei Entladungsröhren, insbesondere Leuchtröhren, deren Glaswandungen Verbindungen des Vanadins als erregbares Metall enthalten. Vanadinverbindungen erteilen einem Glase mit etwa 0'1% Fe, g eine hellbräunliche Lumineszenz. Ein Glas mit 0'8 o V ; 0g ist aber grün gefärbt, absorbiert also noch einen beträchtlichen Teil des hindurchgesandten Lichtes. Durch Verminderung des Eisengehaltes dieses Glases wird seine Lumineszenz kräftiger, sie geht in ein helles Goldgelb über. Bei einem Fe2O3-Gehalt von 0#012% ist weniger als 0'3% VO vollkommen ausreichend, damit ein solches Glas als Wandung einer Leuchtröhre, die mit dem schon mehrfach erwähnten blau leuchtenden Gemisch gefüllt ist, kräftig gelb luminesziert.
Bei einem Glas mit 0'3"o VO ; ist aber die grüne Färbung nur noch schwach. Der Liehteindruck dieser Leuchtröhre kommt infolge additiver Farbenmischung dem Weiss sehr nahe. Der maximale Fe2O3-Gehalt, bei welchem auch durch einen höheren Vanadingehalt der Glaswandung keine allzu starke Lumineszenz derselben mehr hervorgerufen wird, beträgt etwa 0'20%.
Enthält die Glaswandung elektrischer Entladungsröhren Verbindungen des Praseodyms und Neodyms, so luminesziert sie violett bis rötlich. Die Grenze für den Eisengehalt, unterhalb welcher die Lumineszenz der Glaswand wesentlich verstärkt wird, liegt bei etwa 0'03%.
Auf Grund der Erfindung ist es möglich, Enrladungsröhren mit lumineszierender Glaswand herzustellen, deren Lumineszenz von Metallverbindungen hervorgerufen wird, die bisher überhaupt noch nicht zur Herstellung lumineszierender Gläser verwendet worden sind. Die Lumineszenz dieser Gläser ist bei höherem Eisengehalt so gering, dass sie bisher nicht weiter beachtet wurde oder ganz unbekannt war.
Beispiele hiefür sind Gläser mit einem Gehalt an Oxyden, Silikaten, Boraten, Phosphaten und anderen Verbindungen des Kupfers, Antimons, Wismuts, Arsens, Chroms, Thoriums, Kobalts, Thalliums, Wolframs, Silbers, Molybdäns, Nickels, Zinns, Cadmiums, Niobs, Tantals, Yttriums, Lanthans, Ytterbiums, Zirkons, Bariums, oder an Gold. Solche Gläser gemäss der Erfindung sind auf Grund ihrer Lumineszenzeigenschaften bisher noch nicht als Wandungen elektrischer Entladungsröhren verwendet worden, weil eben ihre Lumineszenz bei den üblichen Eisengehalten praktisch gleich Null war.
Bei Leuchtröhren ist die Erhöhung der Gesamtsumme des von der Röhre ausgestrahlten Lichtes bei Verwendung eines oder mehrerer dieser Metalle in der möglichst eisenarmen Glaswand teilweise erheblich. Bei einer Hochspannungsleuchtröhre, z. B. die mit Edelgasen und Quecksilberdampf gefüllt ist, erhält man bei einer Belastung von zirka 35 bis 40 : \1illiampere durch Verwendung eines Glases als Wandung,
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Röhre ausgesandten Strahlung zu der Strahlung einer Röhre aus nicht lumineszierendem Glase zirka 1-18 zu 1.
Verwendet man als Wandung einer Leuchtröhre, die mit dem weiter oben erwähnten blau leuchtenden Gemisch gefüllt ist, ein Glas, das neben zirka 0"08% Cu nur 0'015% FezOa enthält, so luminesziert die Glaswand intensiv weisslichgelb, etwa in der gleichen Stärke wie ein uranhaltiges Glas mit zirka
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Glases sich von Violett bis Rot erstreckt mit einem Maximum der Intensität im Grüngelb. Durch additive Mischung der überwiegend blauen Gasstrahlung und der überwiegend gelben Lumineszenzstrahlung der Glaswand ergibt sich ein schöner weisser Lichteindruck der Leuchtröhre, bei welcher auf Grund des geringen Cu O-Gehaltes der Glaswandung fast kein Licht im sichtbaren Gebiet absorbiert wird.
Beim Ausschalten leuchtet die Glaswand etwa eine Minute lang zuerst kräftig, dann schwach gelblichweiss nach. Höhere Eisengehalte des Glases, selbstverständlich bis zu einer gewissen Grenze, erfordern grössere Kupfermengen zur Erzielung der gleichen Lumineszenz. Hiebei wirkt aber die hauptsächlich im Rot liegende Absorption des Glases von einem Kupfer (Cu) gehalt von etwa 2% an störend. Bei einem Eisen- (Fe2O3) gehalt des Glases von etwa 0#35% ist die Lumineszenz desselben jedoch praktisch vollständig erloschen.
Würde dem Gemengesatz des als Wandung einer Entladungsröhre dienenden, aus besonders eisenarmen Rohstoffen hergestellten Glases Antimonoxyd beigegeben, so luminesziert die Wandung der Röhre stark rötlichweiss. Bei einer Leuchtröhre, die mit dem schon erwähnten blau leuchtenden Gemisch gefüllt ist und deren Wandung aus solchem Glas besteht, ergibt sich durch additive Farbenmischung wieder ein schöner weisser Lichteindruck. Das kräftige Lumineszenzspektrum der Glaswand ist kontinuierlich von Rot bis Violett, sein Maximum der Intensität liegt im Rot. Da das von der Leuchtröhre ausgestrahlte weisse Licht, bei einem Gehalt an sämtlichen Wellenlängen, also verhältnismässig viel Rot enthält, erscheint die Farbe der von der Röhre beleuchteten Umgebung vollständig natürlich.
Der noch zulässige Gehalt der Glaswand an Eisenoxyd (FeOg) beträgt 0'35%.
Enthält die in analoger Weise also möglichst eisenarm hergestellte Glaswand einer elektrischen Entladungsröhre Thallium, das dem Glassatz etwa als Thalliumcarbonat oder Thalliumoxyd zugegeben wurde, so luminesziert die Glaswandung blau und hat ein kontinuierliches Lumineszenzspektrum von Violett bis Rot. Erst von einem Eisengehalt von etwa 0'25% an, als Fez03 berechnet, wird die Lumineszenz der Wandung auch bei grösserem Thalliumgehalt erheblich geschwächt.
Die Glaswand einer elektrischen Entladungsröhre gemäss der Erfindung luminesziert bei einem 'Gehalt an
Silber, in den Gemengesatz des Glases etwa als Silbernitrat eingeführt, weisslichgelb, wenn der Fe2O3-Gehalt der Glaswand 0'25% nicht überschreitet ;
Arsen, in den Gemengesatz des Glases etwa als Arsentrioxyd eingeführt, rötlichweiss, wenn der Fe2O3-Gehalt der Glaswand 0#25% nicht überschreitet;
Zinn, in den Gemengesatz des Glases etwa als Zinndioxyd oder Zinnoxydul eingeführt, rötlieh- gelb, wenn der Fe2O3-Gehalt der Glaswand 0'5% nicht überschreitet ;
Thorium, in den Gemengesatz des Glases etwa als Thoriumearbonat eingeführt, rötlichweiss, wenn der FeOs-Gehalt der Glaswand 0#2% nicht überschreitet ;
Wismut, in den Gemengesatz des Glases etwa als Wismutoxyd oder-oxydhydrat eingeführt, purpurfarbig, wenn der FczOg-Gehalt der Glaswand 0"2% nicht überschreitet ;
Wolfram, in den Gemengesatz des Glases etwa als Wolframtrioxyd oder als Natriumwolframat
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Nickel, in den Gemengesatz des Glases etwa als Nickelcarbonat oder Nickeloxyd eingeführt, rötlich, wenn der Fe2O3-Gehalt der Glaswand 0'25% nicht überschreitet ;
Cadmium, in den Gemengesatz des Glases etwa als Cadmiumoxyd,-sulfid oder-selenid eingeführt, rötlichgelb oder orange, wenn der Fe203-Gehalt des Glases 0'03% nicht überschreitet ;
Chrom, in den Gemengesatz des Glases etwa als Chromoxyd eingeführt und eventuell stark reduzierend geschmolzen, dunkelblau, wenn der Fe2Oa-Gehalt. der Glaswand 0'15% nicht überschreitet ;
Kobalt, in den Gemengesatz des Glases etwa als Kobaltoxyd eingeführt, stumpf rötlichgelb, wenn der Fe2O3-Gehalt der Glaswand 0#1% nicht überschreitet ;
Molybdän, in den Gemengesatz des Glases etwa als Natriummolybdat eingeführt, rot, wenn der Fez03-Gehalt der Glaswand 0'3% nicht überschreitet ;
Niob in irgendeiner Bindungsform intensiv weisslichgelb, wenn der Fe2O3-Gehalt der Glaswand 0'6 nicht überschreitet ;
Tantal in irgendeiner Bindungsform intensiv gelblichweiss, wenn der FeOrGehalt der Glaswand 0'7% nicht überschreitet ;
Yttrium in irgendeiner Bindungsform rötliehweiss, wenn der Fe203-Gehalt der Glaswand 0'2óo nicht übersehreitet ;
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Lanthan in irgend einer Bindungsform rötlich, wenn der Fe203-Gehalt der Glaswand 0'2% nicht überschreitet ;
Ytterbium in irgendeiner Bindungsform orangerot, wenn der Fe2O3-Gehalt der Glaswand 0'1% nicht überschreitet ;
Zirkon in irgendeiner Bindungsform gelblich, wenn der FeO-GehaIt der Glaswand 0'15% nicht überschreitet,
Barium in irgendeiner Bindungsform rötlich, wenn der FeO-Gehalt der Glaswand 0'04% nicht überschreitet und bei einem Gehalt an
Gold weisslich, wenn der Fe-Gehalt der Glaswand 0'3% nicht überschreitet.
Das Lumineszenzspektrum stellt in allen Fällen ein mehr oder weniger breites Kontinuum dar, das manchmal den ganzen Raum zwischen dem roten und violetten Ende des sichtbaren Spektrums ausfüllt. Dies ist z. B. besonders deutlich zu erkennen, wenn die Glaswandung der Entladungsröhre Verbindungen des Bleis, Kupfers, Antimons, Thalliums, Zinns, Wolframs, Niobs oder Tantals enthält, da die Lumineszenz bei Gegenwart eines oder mehrerer dieser Metalle in allen Spektralbereichen genügend ist, wenn auch in einem bestimmten jeweils verschiedenen Wellenlängenbereieh ein Maximum der Intensität liegt, bei Kupfer z. B. im Grüngelb, bei Zinn im Orange.
Um eine bestimmte Farbe oder eine bestimmte Stärke der Lumineszenz der Glaswand einer elektrischen Entladungsröhre gemäss der Erfindung zu erreichen, können zwei oder mehr Verbindungen verschiedener erlegbarer Metalle auch gleichzeitig in dem die Wandung bildenden Glas vorhanden sein.
Der Eisengehalt des Glases, als Fe2O3 berechnet, da@f in diesem Falle in der Glaswand nicht höher sein, als wenn von den tatsächlich vorhandenen nur dasjenige erregbare Metall in der Glaswand enthalten wäre, das in seiner Erregbarkeit zur Lumineszenz gegen Eisen "am empfindlichsten" ist, bei welchem also die Höchstgrenze des noch zulässigen Eisengehaltes am tiefsten liegt. Dies gilt unter der Voraussetzung, dass alle erregbaren Metalle möglichst ungeschwächt zu der gewünschten Wirkung beitragen sollen.
Zur Erreichung eines bestimmten Farbtones der Lumineszenz bei Gegenwart zweier oder mehrerer erregbarer Metalle in der Glaswand kann aber auch so vorgegangen werden, dass man die durch einzelne Metalle hervorgerufene Lumineszenz absichtlich mit Hilfe eines Eisengehaltes schwächt, der höher liegt, als er auf Grund der Erfindung zulässig wäre, wenn sich diese Metalle allein in der Glaswand befänden, der aber noch unterhalb der Grenze liegt, die für dasjenige erregbare Metall in der Glaswand gilt, welches von den vorhandenen am wenigsten empfindlich gegen Eisen ist. Das letztere wird also in seiner Erregbarkeit zur Lumineszenz durch den Eisengehalt des Glases höchstens in geringem Masse geschwächt.
In diesem Falle kann also der Eisengehalt der Glaswand gemäss der Erfindung bis zu dem Höchstgehalt ansteigen, den das Glas noch enthalten dürfte bei Gegenwart nur desjenigen erregbaren Metalls, welches von den tatsächlich vorhandenen von dem grössten Eisengehalt in der Glaswand begleitet sein darf.
Bei der Kombination von erregbaren Metallen ist zu beachten, dass die Lumineszenz des Glases durch gegenseitige Beeinflussung der erregbaren Metalle nicht beeinträchtigt wird. Es kann z. B. der Fall eintreten, dass ein erregbares Metall die durch ein anderes erregbares Metall hervorgerufene Lumineszenz vollkommen unterdrückt, auch wenn das letztere in einer Menge im Glas vorhanden ist, die zur Erzeugung einer kräftigen Lumineszenz des Glases vollkommen ausreichend wäre, wenn es sich allein in dem die Wandung bildenden Glas befände.
Es kann auch der Fall eintreten, dass wohl die Lumineszenzspektren, die von den in der Glaswand vorhandenen erregbaren Metallen hervorgerufen werden können, in der Gesamtlumineszenz des Glases alle enthalten sind. dass aber die Stärke der Lumineszenz der Glaswand doch geringer ist, als es auf Grund der Summierung der Einzellumineszenzen, wenn das Glas nur je eins der vorhandenen Metalle in der gleichen Menge enthielte, zu erwarten wäre.
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