<Desc/Clms Page number 1>
Einrichtung zum Anlassen von fahrbaren, für verschiedene Saughöhe bestimmten Pumpen.
Zum Anlassen von Pumpen, die aus einer gewissen Tiefe Flüssigkeit ansaugen sollen, sind bisher zwei Wege gebräuchlich. Entweder wird die im Saugrohr und im Pumpenkörper vorhandene Luft mittelseiner Luftpumpe, eines Ejektors od. dgl. verdünnt, oder das Saugrohr mit dem im Druckrohr in einem Behälter od. dgl. enthaltenen Wasser gefüllt.
Diese bekannten Mittel reichen aber nicht aus, wenn das Saugrohr nicht dicht hält, d. h. Luft eintreten oder Wasser entweichen lässt, oder wenn das Fussventil nicht dicht schliesst. Ferner sind sie nicht anwendbar, wenn der Pumpenbetrieb nicht kontinuierlich ist und das Fussventil nicht dicht schliesst, so dass sich das Saugrohr während jeder Betriebspause entleert und der Anlassvorgang wiederholt werden muss ; hiedurch entstehen Zeitverluste, die schwere Folgen haben können, insbesondere, wenn die Pumpe zur Feuerlöschung dient.
Besonders bei Feuerlöschgeräten zeigt sich die Unzulänglichkeit der angeführten Mittel, da das Mitnehmen von Anlasswasser auf Feuerlöschfahrzeugen im Hinblick auf das beträchtliche Wassergewicht und die Gefahr des Einfrierens unpraktisch ist und ausserdem die erforderliche Wassermenge nicht vorausgesehen werden kann. Anderseits ist bei Anwendung des zweiten Verfahrens eine ausreichende Luftverdünnung nicht immer genügend rasch oder überhaupt nicht durchführbar, weil die beweglichen und rasch montierten Leitungen häufig nur mangelhafte Dichtheit aufweisen. Wo schliesslich das Wasser nur in Tiefen von über 8 oder 9 m zu treffen ist, oder nur sehr lange und gekrümmte Saugrohre verfügbar sind, ist man gegenüber der dringenden Notwendigkeit, rasch zu handeln, völlig hilflos.
(Die Feuerausbreitung lässt sich vielfach vermeiden, wenn man sofort, wenn auch nur mit geringen Wassermengèn, eingreift. ) Die gleichen Erwägungen sind zuweilen auch bei für die Ent-oder Bewässerung von Land dienenden Pumpen von wesentlicher Bedeutung.
Um wenigstens einige der angeführten Übelstände teilweise zu beseitigen, wurde bereits vorgeschlagen, an der unteren Saugrohr mündung eine von Hand oder von der Hauptpumpenwelle unter Vermittlung einer mechanischen Übersetzung (biegsamen Welle) angetriebene Hilfspumpe vorzusehen.
Wenn aber derartige Anordnungen das Anlassen der Hauptpumpe bewirkt haben, durchströmt das angesaugte Wasser auch weiterhin die Hilfspumpe, was eine nicht unbeträchtliche Wirkungsgradverminderung zur Folge hat, einerlei, ob die Hilfspumpe zu arbeiten fortfährt oder ob sie stillgesetzt wird. Da es im allgemeinen unmöglich ist, im vorhinein zu wissen, ob ein kontinuierliches Anlassen, also ein andauernder Betrieb der Hilfspumpe, nötig sein wird oder nicht, da insbesondere beim Betriebe von Feuerspritzen Wasserstands- oder Druckermittlungen nicht durchgeführt werden können, ist es bei der bekannten Einrichtung ratsam, die Hilfspumpe dauernd arbeiten zu lassen, um Betriebsunterbrechungen zu vermeiden.
Die gleichen Überlstände treten bei einer andern bekannten Einrichtung auf, bei der innerhalb des Saugrohres ein Ejektor angeordnet ist, der von einem von der Hauptpumpe selbst abgezweigten Wasserstrom gespeist wird.
Die vorliegende Erfindung hat nun eine Einrichtung mit solcher Anordnung einer Hilfspumpe am Fusse des Saugrohres zum Gegenstand, dass sie den Einbau mit Hilfe einfacher Anschlüsse und biegsamer Rohre, somit durch Handgriffe ermöglicht, mit denen die Bedienungsmannschaft von Feuerspritzen od. dgl. vertraut ist. Überdies wird bei der Einrichtung nach der Erfindung der Durchgang des von der Hauptpumpe angesaugten Wassers durch die Hilfspumpe unterbrochen, sobald diese das Anlassen der Hauptpumpe bewirkt hat, die Hilfspumpe aber selbsttätig wieder eingeschaltet, wenn ein Wieder-
<Desc/Clms Page number 2>
anlassen erforderlich wird. Wenn wegen Defekten im Saugrohr kontinuierlich angelassen werden muss, bleibt die Hilfspumpe dauernd wirksam, ebenso, wenn die Saughöhe grosser als die durch den atmo-
EMI2.1
werden kann.
Erfindungsgemäss ist bei der neuen Einrichtung das Saugrohrende der Hauptpumpe mit der Hilfs- pumpe organisch zu einem Körper vereinigt, an dem für die Hilfspumpe eine von der Ansaugöffnung oder den Ansaugöffnungen des Hauptpumpensaugrobres getrennte Ansaugöffnung vorgesehen ist, wobei sowohl an den Ansaugöffnungen des Hauptpumpensaugrohres als auch an den oberhalb dieser Öffnungen mündenden Druckstutzenöffnungen der Hilfspumpe Rückschlagventile vorgesehen sind, die so eingestellt sind, dass beim Anlassen zunächst die Ventile der Hilfspumpe sich öffnen, die Saugrohrventile aber schliessen, während die Ventile fernerhin unter der Einwirkung der jeweiligen Druck-und Strömungverhältnisse im Hauptpumpensaugrohr jeweils eine solche Stellung einnehmen, dass sie selbsttätig das Abschalten der Hilfspumpe,
ihre Parallel-oder ihre Reihenschaltung zur Hauptpumpe oder die Wiederholung des Anlassvorganges bewirken. Der Antrieb der Hilfspumpe erfolgt hiebei mittels einer mit dieser zusammengebauten, durch eine in geschlossener Bahn kreisende Hilfsflüssigkeit durch- strömten hydraulischen Hilfskraftmaschine oder einer pneumatischen oder elektrischen Hilfskraftmaschine.
In der Zeichnung ist schematisch ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
An die Hauptpumpe A, die eine Kreiselpumpe ; aber auch eine andere Pumpe sein kann, ist einerseits der Saugstutzen B, anderseits der Druckstutzen C angeschlossen. Auf der Welle dieser Pumpe ist eine kleine Pumpe D (z. B. eine Kapselpumpe) montiert, die mittels der Leitung E, E, E einen Wasseroder Ölstrom durch den Kapselmotor (oder sonstigen. Motor) F drückt. Die Auslassleitung G, G'i des Motors F führt die Flüssigkeit in geschlossenem Kreise zur Pumpe D zurück. Auf der Welle des Motors F ist das Laufrad H der Anlasspumpe aufgekeilt, die ebenfalls eine Kreiselpumpe oder eine andere Pumpe sein kann.
Die Anlasspumpe H fördert das über den Saugkorb K in dieselbe gelangende Wasser durch das Ventil M in das Saugrohr B der Hauptpumpe, so dass diese selbsttätig sofort angelassen wird, nachdem die Hilfspumpe H eine ausreichende Wassermenge in das Saugrohr B gedrückt hat. Dabei hebt sich das Rückschlagventil N ab und das Wasser wird durch die Hauptpumpe A angesaugt, ohne die Hilfspumpe A zu durchfliessen. Diese kann ihre Tätigkeit einstellen, indem die Zirkulationspumpe D abgeschaltet oder über eine die Leitungen E und G verbindende Nebenleitung kurzgeschlossen wird, worauf sich das Ventil M selbsttätig schliesst. Lässt man aber die Hilfspumpe H weiterarbeiten, dann wirkt sie beim Ansaugen in Parallelschaltung zur Hauptpumpe.
Wenn die Ansaugverhältnisse dennoch neuerdings das Einspringen der Hilfspumpe H erforderlich machen, dann erfolgt dieses offenbar selbsttätig.
Erfordert die Saughöhe (ohne Vorwissen der Bedienungsperson) ein kontinuierliches Mitwirken der Hilfspumpe H, dann bleibt das Ventil N selbsttätig geschlossen und alles Wasser strömt nur durch das Ventil M, in welchem Fall die Hilfspumpe H mit der Hauptpumpe A in Reihe arbeitet.
Die Anlasspumpe kann auch mit einer Hauptpumpe beliebiger anderer Art zusammenwirken, ebenso kann der Antrieb der Zirkulationspumpe D, der Anlasspumpe H und des Motors P geändert werden. Selbstverständlich kann an Stelle des hydraulischen Antriebes 0, F der Hilfspumpe H auch ein elektrischer oder pneumatischer Antrieb Anwendung finden. Die aus Motor und Anlasspumpe bestehende Einheit kann auch einen vom Antrieb der Hauptpumpe unabhängigen Komplex bilden und erst bei eintretendem Bedarf mit der Hauptpumpe verbunden werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zum Anlassen von fahrbaren, für verschiedene Saughöhen bestimmten Pumpen, insbesondere für Feuerspritzen, mit einer Hilfspumpe an dem in die zu fördernde Flüssigkeit tauchenden
Saugrohrende der Hauptpumpe, dadurch gekennzeichnet, dass das Saugrohrende der Hauptpumpe (A) mit der Hilfspumpe (H) organisch zu einem Körper vereinigt ist, an dem für die Hilfspumpe (H) eine von den Ansaugöffnungen (P) der Hauptpumpe (A) gesonderte Ansaugöffnung (Q) vorgesehen ist, und die Ansaugöffnungen. (P) des Hauptpumpensaugrohres mit Rückschlagventilen (N), der oberhalb dieser Ansaugöffnungen mündende Druckstutzen der Hilfspumpe (H) mit Rückschlagventilen (M) versehen ist, die so eingestellt sind, dass diese Ventile (M)
der Hilfspumpe (H) beim Anlassen der Hauptpumpe (A) sich öffnen, die Saugrohrventile (N) der Hauptpumpe aber sich schliessen und die Ventile (M, N) fernerhin unter der Einwirkung der wechselnden Druck-und Strömungsverhältnisse im Saugrohr der Hauptpumpe (A) jeweils eine solche Stellung einnehmen, dass sie selbsttätig das Abschalten der Hilfspumpe (H), ihre Parallel-oder ihre Reihenschaltung zur Hauptpumpe (A) oder die Wiederholung des Anlassvorganges bewirken.