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In der Patentschrift Nr. 110580, die ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Zerkleinerung von feuchten und trockenen Stoffen mittels umlaufender Zähne einer Trommel und feststehender Gegenzähne eines Gehäuses betrifft, ist der Vorschlag gemacht, die Kopffläche der Trommelzähne und die ihnen gegenüberliegende Innenwand des Gehäuses aufzurauhen, um das Gut gleichzeitig durch zerreissend wirkende, durch zerfasernde und durch mahlende Organe zu bearbeiten.
Dabei war vorausgesetzt, dass der Hauptteil der Zerkleinerungsarbeit den Kanten der umlaufenden und feststehenden Zähne zufällt, von welchen die Gutteile zerschlagen werden, nicht den rauhen Flächen der Gehäusewand, die auf das Gut eine Schleifwirkung ausüben. Überraschenderweise hat sich indessen herausgestellt, dass die Schleifund Mahlwirkung rauher Wände allein ausreicht, die Auffaserung und Zerkleinerung der verschiedenartigsten Stoffe herbeizuführen, sofern Vorsorge getroffen wird, dass Wirbelbewegungen vermieden werden, die bei der bekannten Vorrichtung in erheblichem Masse auftreten, weil sich die Relativlage der Trommel-und Gehäusezähne in rasch aufeinanderfolgenden Perioden ständig ändert.
Im Sinne der Erfindung wird das zu verarbeitende Gut durch eine Trommel, auf welcher die in zur Drehachse senkrechten Ebenen liegenden Zahnreihen unmittelbar oder beinahe unmittelbar aneinanderschliessend angeordnet sind, in Umlauf gesetzt und durch Zentrifugalkraftwirkung an die Innenwand eines zahnlosen, auf seiner ganzen Oberfläche aufgerauhten Gehäuses gepresst, so dass es während der Wanderung vom Einlass zum Auslass unter konstantem oder nahezu konstantem Druck ausschliesslich der zerfasernden und mahlenden Wirkung rauher Wände ausgesetzt ist.
Das Verfahren gemäss der Erfindung ist dem älteren Verfahren insofern überlegen, als der Kraftaufwand herabgesetzt und die Beschaffenheit des Produktes verbessert wird. Bei der Zerkleinerung nach dem bekannten Verfahren entfällt nämlich ein beträchtlicher Teil der Arbeitsleistung auf die Überwindung des Widerstandes, den zwischen den Zahnflanken geklemmte Gutteile der Trommeldrehung entgegensetzen. Demgegenüber kann beim Verfahren gemäss der Erfindung ein Klemmen von Gutteilen nicht stattfinden ; es wird daher die ganze Leistung für die Zerkleinerung ausgenutzt. Da ferner zerschlagend wirkende Organe nicht vorhanden sind, wird die Faser geschont, was in vielen Fällen von wesentlicher Bedeutung ist.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäss der Erfindung unterscheidet sich von der bekannten dadurch, dass die ganze Innenwand des zahnlosen Gehäuses aufgerauht ist und dass die in zur Drehachse senkrechten Ebenen liegenden Zahnreihen der Trommel so nahe aneinandergerückt sind, dass die ganze Gehäuseinnenwand von umlaufenden Zähnen bestrichen wird. Als besonders zweckmässig hat es sich erwiesen, die Zähne in den aufeinanderfolgenden Zahnreihen gegeneinander zu versetzen, so dass im Trommelmantel Kammern vorhanden sind, die durch Spalte zwischen den Zähnen benachbarter Reihen in Verbindung stehen.
Das zu verarbeitende Mahlgut wird bei dieser Ausgestaltung vom Trommelmantel wie von einem Futter festgehalten, das der Wanderung des Gutes in der Achsenrichtung einen gewissen Widerstand entgegensetzt, wodurch erreicht wird, dass alle Teile der Gehäusewand in gleichem Masse zur Wirkung kommen.
Durch die Schleuderwirkung der Trommel wird das Mahlgut an die aufgerauhte Innenwand des Gehäuses gepresst und dabei zerfasert bzw. zwischen den rauhen Zahnköpfen und der Gehäusewand zermahlen, bis die entsprechenden zerkleinerten Mahlgutteile einer weiteren Zerteilung ausweichen
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falls kann die Weite der Lücken zwischen den Kanten der Zähne gegen den Auslass zu abnehmen. Unter der Einwirkung einer durch die Versetzung der Zähne unterstützten axialen Kraftkomponente wandern die zerfaserten Mahlgutteile zur Austrittsstelle, wo der Erfindung gemäss der Zwischenraum zwischen Trommel und Gehäuse zu einem Spalt verengt ist, durch den nur Teilchen, die im gewünschten Mass zerkleinert worden sind, durchtreten können.
Die gröberen Teile werden weiter von den Trommelzähnen an der rauhen Gehäuseinnenwand entlang geführt, bis auch sie den gewünschten Feinheitsgrad erreicht haben. Die den Spalt begrenzenden Wände werden vorteilhaft als Mahlringe ausgebildet und zwecks Erzielung einer Förderwirkung in zur Drehachse senkrechten Ebenen angeordnet.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
In dem Gehäuse 1, dessen Innenfläche zur Gänze aufgerauht ist, dreht sich die Trommel 2, deren Mantel mit eingeschraubten, an den Kopffläche aufgerauhten Zähnen 3 besetzt ist. Die Zähne sind in zur Achse senkrechten Reihen gegeneinander versetzt angeordnet und begrenzen Kammern, die durch die Spalte zwischen den Zähnen benachbarter Reihen miteinander in Verbindung stehen. Die Weite der Spalte, gegebenenfalls auch der Abstand zwischen den Kopffläche der Zähne und der Gehäuseinnenwand kann gegen den Auslass zu abnehmen.
An den beiden Enden ist das Gehäuse mit Flanschen 4 versehen, an welchen Mahlringe 5 befestigt sind. Die Ringe 5 wirken mit Mahlringen 6-zusammen, die an den Flanschenringen 7 der Trommel befestigt sind. Der Spalt zwischen den Mahlringen ist durch Schrauben 8 einstellbar,
Das durch den Stutzen 9 des Gehäuses eingebrachte Gut wird durch die Zähne der Trommel in Umdrehung versetzt und dabei durch Zentrifugalkraftwirkung an die Innenwand des Gehäuses gepresst, dessen aufgerauhte Oberfläche das Gut zerfasert. Zwischen den aufgerauhten Kopfflächen der Trommelzähne 3 und der Gehäusewand findet gleichzeitig ein Zermahlen des Gutes statt. Das Gut wandert
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fein zermahlen ist, durch den Spalt zwischen den Mahlringen 5 und 6 aus.
Da die Teilchen im Spalt einer kräftigen Zentrifugalkraftwirkung unterworfen sind, ist ein Verklemmen derselben wirksam vermieden.
Eine Förderwirkung kann gegebenenfalls auch dadurch herbeigeführt werden, dass man das Gehäuse als Doppelkonus ausbildet, dessen Durchmesser sich gegen die Auslässe zu erweitert. Dementsprechend sind auch die Zähne so auszugestalten, dass ihre Kopffläche auf einem Doppelkonus liegen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Zerkleinerung, Auffaserung, Vermahlung oder ähnliche Behandlung von feuchten und trockenen Stoffen durch die Schleifwirkung, welche eine rauhe Gehäusewand auf das durch Zentrifugalkraftwirkung angepresste Gut ausübt, dadurch gekennzeichnet, dass das Gut durch eine Trommel, auf welcher die in zur Drehachse senkrechten Ebenen liegenden Zahnreihen unmittelbar oder beinahe unmittelbar aneinanderschliessend angeordnet sind, in Umdrehung versetzt und durch Zentrifugalkraftwirkung an die Innenwand eines zahnlosen, auf seiner ganzen Oberfläche aufgerauhten Gehäuses gepresst wird, so dass es während der Wanderung vom Einlass zum Auslass unter konstantem oder nahezu konstantem Druck ausschliesslich der zerfasernden und mahlenden Wirkung rauher Wände ausgesetzt ist.