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Faltenbalg fiir Eiseabahuwagei.
Die Durchgangsfaltenbälge für Eisenbahnwagen bestehen zumeist aus einem metallenen Rahmen- gestell, auf welchem Wände aus Gewebe oder Leder befestigt sind. Diese Wände bestehen aus mehreren Teilen, die miteinander durch Nähte verbunden sind. Um die Form der Falten zu sichern, wird das Balgmaterial, zumeist Leder, durch Eisenbeschläge verstärkt, die durch die Nähte festgehalten werden. Die Herstellung solcher Faltenbälge erfordert kostspielige Handarbeit. Die Nähte faulen rasch, wodurch die Lebensdauer der Bälge sehr verkürzt wird. Das Leder wird hart und rissig, nimmt Feuchtigkeit auf und beginnt ebenfalls zu faulen. Die Metallverstärkungen treten dann durch den Balg hindurch, rosten und tragen zum beschleunigten Verschleiss des Balges bei.
Die Erfindung bezweckt nun einen Faltenbalg zu schaffen, der all die oben angeführten Nachteile vermeidet. Erfindungsgemäss bestehen die Wände des Balges aus einem elastischen, homogenen, undurchlässigen und festen Material (Kautschuk). Vorzugsweise besteht der Balg aus einem nahtlosen Stück und weist auch eine Seele aus Textilstoff auf, die in die Kautschukmasse eingebettet ist.
In der Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Fig. 1 zeigt eine Gesamtansicht des Balges, Fig. 2 ist ein Schnitt durch einen Teil des Balges nach der Linie 11-11 der Fig. 1, Fig. 3 ist ein ähnlicher Schnitt durch eine abweichende Ausführungsform und Fig. 4 zeigt einen Grundriss zweier Eisenbahnwagen, die durch Bälge gemäss der Erfindung verbunden sind und sich in einer Kurve befinden.
Der Balg 1 besitzt die übliche Gestalt und ist allseits mit Falten 2 versehen. Die Enden der Bälge sind rahmenartig ausgebildet und bestehen aus Balgmaterial (Kautschuk). in welches metallische Versteifungen (Rahmen) eingebettet sind. Diese Verbindungsrahmen 3 der Bälge können durch beliebige Mittel, beispielsweise durch ineinandergreifende Zapfen und Löcher 4 miteinander verbunden werden.
Die Bälge bestehen erfindungsgemäss aus einem elastischen, homogenen, undurchlässigen und festen Material, z. B. Kautschuk, damit das Gewicht des Balges verkleinert, Geräusche beseitigt und die Kupplung aneinander anstossender Bälge erleichtert wird.
Zweckmässig ist in das Material des Balges eine Seele J aus Textilstoff eingebettet. An den Faltkanten sind in das Material und vorzugsweise auch in die Seele Metallstangen 6 eingelassen, die um den ganzen Balgquerschnitt herumreichen und so Rahmen bilden, gegen die sieh die Balgfalten abstützen können. Die Tuchseele 5 wird vorzugsweise in die gefaltete Balgform gebracht und in diesem Zustand in eine warme Kautsehukmasse 7 derart eingebettet, dass die Kautschukmasse eine bestimmte durchlaufende Wandstärke aufweist und ihre äussere Form den Falten der Tuch-bzw. Textilstoffseele entspricht.
Dadurch wird ein nahtloser, ein homogenes Ganzes bildender Faltenbalg erzielt.
Gemäss der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform sind die Stabrahmen 6 durch metallene Flaeh- rahmen 8 ersetzt, die in den Falten angeordnet sind und vorteilhaft von einer Falte eines Textilstoffstückes 9 eingefasst sind. Dieser Textilstoff 9 ist an der Innenseite der Seele 5 des Faltenbalges angeordnet und wird gemeinsam mit dieser in die Kautschukmasse 7 eingebettet.
Bei Verbindung zweier Halbbälge behält der Durchgang die dem Material eigene Elastizität bei, wobei die Seitensteifigkeit durch die Metalleinlagen gesichert ist. Beim Fahren in der Kurve (Fig. 3) oder wenn infolge der Wagenschwingungen Höhenunterschiede zwischen zwei benachbarten Wagen eintreten, können die Falten jedes Halbbalges beliebig nachgeben, da sie durch kein starres Kupplungsglied gehindert werden. Der Balg kann sich mit einem Wort nach allen Richtungen verlagern, ohne dass dadurch
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irgendein Nachteil oder merkbare Abnutzung entsteht. Mit den Kupplungskanten aus Kautschuk sind auch sich festsaugende Versehlussmittel benutzbar.
Die Wände des Balges gemäss der Erfindung sind also bis zur vollständigen Abnutzung vollkommen biegsam und elastisch, ein Eindringen von Feuchtigkeit ist vollkommen unmöglich, ein Faulen des Balges oder Rostigwerden der Einlagen ist ausgeschlossen. Die Schalldiehtheit des Balges ist wesentlich grösser als bei den bekannten Faltenbälgen und die Rückkehr des Balges in seine Normallage ist durch die Elastizität seines Materiales sicher gewährleistet.
Selbstverständlich kann Anordnung und Form der Metallverstärkungen entsprechend den besonderen Betriebserfordernissen beliebig geändert werden und ebenso kann an Stelle des Kautschuks ein anderes Material gleicher Eigenschaften Verwendung finden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
EMI2.1
homogenen, undurchlässigen und festen Material (Kautschuk) bestehen.