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Selbsttätige Nachstellvorriehtung für Fahrzeugbremsen.
Die Erfindung betrifft selbsttätige Nachstellvorrichtungen für Fahrzeugbremsen, insbesondere Eisenbahnwagenbremsen, derjenigen Art, die nicht nur zu grosse Spielräume zwischen den Bremsklötzen und den Radreifen verkleinern, sondern auch zu kleine Spielräume zwischen denselben vergrössern können, wobei eine derartige Vergrösserung durch die in solchem Fall vorzeitig während des Bremsens auftretende Anspannung des Bremsgestänges verursacht und durch eine in Abhängigkeit eines bestimmten Bremskolbens gesteuerte Sperrvorrichtung begrenzt wird.
Zweck der Erfindung ist, zu vermeiden, dass eine die Wirkung der ganzen Bremse gefährdende Vergrösserung der Bremsklotzspielräume unter Einwirkung der im Bremsgestänge auftretenden Spannung beim Bremsen wegen ausbleibender Begrenzung der Vergrösserung durch die Sperrvorrichtung auftreten kann, falls die Steuerung der Sperrvorrichtung in Abhängigkeit des Bremskolbenhubes ausfällt, z. B. aus dem Grunde, dass sich irgendein Bolzen in der Steuerungsvorrichtung gelöst hat oder diese aus irgendeinem andern Grunde nicht wirkt.
Zu diesem Zwecke ist gemäss der Erfindung die zur Begrenzung der Spielraumvergrö, sserungsbewegung der Naehstellvorrichtung dienende Sperrvorrichtung derart eingerichtet, dass sie beim Ausbleiben der vom Bremskolbenhub abhängigen Zwangssteuerung selbsttätig in die für die Begrenzung der unter Einwirkung der Anspannung des Bremsgestänges verursachten Spielraumvergrösserungsbewegung der Nachstellvorrichtung wirksame Lage durch Einwirkung dieser Bewegung selbst geführt wird.
Die Erfindung ist in der Zeichnung in drei verschiedenen Ausführungsformen veranschaulicht. Die Ausführungsform nach Fig. 1 veranschaulicht eine hydraulische Vorrichtung, während die in Fig. 2 und 3 gezeigten Ausführungsformen mechanische Vorrichtungen sind.
Die in Fig. 1 gezeigte Ausführungsform stimmt nur mit Ausnahme der den Erfindungsgegenstand bildenden Einrichtung der die Spielraumvergrösserung begrenzenden Sperrvorrichtung mit der Fig. 2 des deutschen Patentes Nr. 504688 überein. Diese Sperrvorrichtung, die in der Rohrleitung 9 angebracht ist, durch die der Raum im Zylinder 3 auf der Aussenseite des Kolbens 5 in Verbindung mit dem Raum im Zylinder 4 auf der Aussenseite des Kolbens 6 steht, besteht aus einem Abschlusshahn , der von einer durch den Bremskolben beim Bremsen in Bewegung versetzten Steuerungsvorrichtung derart betätigt wird, dass der Hahn geschlossen wird, wenn der Bremskolben einen gewissen, den normalen Spielräumen entsprechenden Teil seines Hubes, d. h. seinen normalen Spielraumhub, zurückgelegt hat.
Gemäss der Erfindung ist nun der Abschlusshahn derart angeordnet, dass er. falls seine Betätigung durch die Steuerungvorrichtung ausbleiben sollte, unter Einwirkung des infolge der beim Bremsen auftretenden Anspannung des Bremsgestänges im Zylinderraum auf der Aussenseite des Kolbens 6 auftretenden Druckes selbsttätig in Abschlusslage geführt wird. Zu diesem Zwecke steht z. B. ein Zylinder 11 a, der einen mit dem Hahn verbundenen Kolben enthält, in Verbindung mit dem Raum im Zylinder 4 auf der Aussenseite des Kolbens 6. Bei ausbleibender Zwangssteuerung des Hahnes 11 durch die genannte Steuerungvorrichtung wird der Hahn deshalb geschlossen, sobald beim Bremsen der Druck im Zylinderraum auf der Aussenseite des Kolbens 6 steigt.
Durch Abschliessen des Hahnes wird eine weitere Verschiebung des Kolbens 6 im Zylinder 4 in Richtung einer Vergrösserung der Spielräume verhindert, so dass die Bremse nicht ausser Wirkung gerät, wenn auch der aufgetreten Fehler in der Steuerungsvorrichtung zum Abschliessen des Hahnes in Abhängigkeit des Bremskolbenhubes nicht unmittelbar beseitigt wird.
Hiedurch wird eine wesentliche Erhöhung der Sicherheit gewonnen.
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Die in Fig. 2 gezeigte mechanische Ausführungsform stimmt nur mit Ausnahme der den Erfindungsgegenstand bildenden Einrichtung der die Spielraumvergrösserung begrenzenden Sperrvorrichtung mit der Fig. 3 des deutschen Patentes Nr. 504688 überein. Die Sperrvorrichtung besteht in diesem Falle aus dem für die Zusammenwirkung mit dem Sperrzahnkranz 34 angeordneten Sperrkranzring 35, der von dem mit sehräggestellten Nockenfläche 33 versehenen Ring 31 gesteuert wird, welch letzterer durch eine Keil- und Nutenverbindung 32 axial verschiebbar, aber nicht drehbar mit dem Ring 28 verbunden ist.
Dieser Ring 28 wird durch eine in Abhängigkeit des Bremskolbenhubes wirkende, die Kurbel 30 angreifende Steuerungsvorrichtung beim Bremsen in der einen und beim Lösen der Bremsen in der andern Richtung gedreht. Gemäss der Erfindung ist die Steuerungsvorrichtung derart eingerichtet, dass der Ring 28 beim Bremsen in der gleichen Richtung gedreht wird, in der sich das mit der Mutter 20 versehene Apparatgehäuse 19 bei dem von der beim Bremsen im Bremsgestänge auftretenden Spannung verursachten Ausschrauben zur Vergrösserung der Bremsklotzspielräume dreht.
Die Nockenflächen 33 sind dabei derart angeordnet, dass der Sperrkranzring 35 durch die Drehung des Ringes 28 in der soeben genannten Richtung in Eingriff mit dem Sperrzahnkranz 34 gebracht wird. Da ausserdem z. B. durch Anordnung besonderer Reibungsorgane 19'zwischen dem drehbaren Apparatgehäuse und dem Ring 28 für eine genügende Reibung zwischen diesen beiden Teilen gesorgt wird, wird beim Ausbleiben der vom Bremskolbenhube abhängigen Zwangssteuerung des Ringes 28 dieser letztere vom Apparatgehäuse 19 bei dessen Drehung in der Ausschraubungsrichtung, die von der im Bremsgestänge auftretenden Spannung beim Bremsen verursacht wird, mitgenommen.
Durch das Drehen des Ringes 28 in dieser Richtung wird aber der Sperrkranzring 35 in Eingriff mit dem Sperrzahnkranz 34 gebracht, wodurch die Aussehraubungsbewegung selbsttätig begrenzt wird, so dass ein Aufheben der Bremswirkung nicht mehr zu befürchten ist.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3, die ebenfalls mit Ausnahme nur der den Erfindungsgegenstand bildenden Einrichtung der die Ausschraubbewegung begrenzenden Sperrvorrichtung bekannt ist, besteht diese letztere aus einem konischen Kupplungsring 40, der an dem mit der Mutter 41 in der nichthemmenden Verschraubung 41-48 verbundenen, drehbaren Stangenteil 42 fest angebracht ist und mit
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zusammenwirkt. Die Steuerung der Sperrvorrichtung in Abhängigkeit des Bremskolbenhubes geschieht durch das drehbare Apparatgehäuse 45, bei dessen Kurbel 30 die in Abhängigkeit des Bremskolbenhubes wirkende Steuerungsvorrichtung angreift, durch die das Apparatgehäuse in die eine oder andere Richtung beim Bremsen bzw. beim Lösen der Bremsen gedreht wird.
Das Apparatgehäuse 45 und die Hülse 44 sind mit zusammenwirkenden Gewinden 46 und 47 versehen, und diese Gewinde einerseits und die Gewinde der nichtselbsthemmenden Verschraubung 41-48 anderseits verlaufen in entgegengesetzten Richtungen, so dass das Einschalten des Kupplungsringes 40 in Eingriff mit der entsprechenden konischen Ansatzfläche in der Hülse 44 durch Drehung des Apparatgehäuses 45 in der gleichen Richtung geschieht, in der sich der drehbare Stangenteil 40-42 beim Ausschrauben unter Einwirkung der beim Bremsen auftretenden Anspannung des Bremsgestänges dreht.
Gemäss der Erfindung ist nun ausserdem die Gewindesteigung in der Verschraubung 46-47 zwischen dem Apparatgehäuse 45 und der Hülse 44 so gewählt, dass diese Versehraubung nicht selbsthemmend oder wenigstens nahezu nicht selbsthemmend ist.
Infolgedessen wird sich das Apparatgehäuse 45 in der gleichen Richtung wie der drehbare Stangenteil 40-42 unter Einwirkung der beim Bremsen im Bremsgestänge auftretenden Spannung drehen oder begegnet einem so geringen Widerstand gegen Verdrehung in dieser Richtung, dass das Apparatgehäuse beim Ausbleiben der Zwangssteuerung durch die Steuerungsvorrichtung an der beim Bremsen infolge der im Bremsgestänge auftretenden Spannung verursachten Drehung des drehbaren Teiles 40-42 in der Ausschraubungsrichtung teilnimmt. Hiedurch wird dann der Kupplungsring 40 in verriegelndem Eingriff mit der Hülse 44 gebracht, so dass danach ein weiteres Ausschrauben unter Einwirkung der Spannung im Bremsgestänge nicht mehr stattfinden kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Selbsttätige Nachstellvorrichtung für Fahrzeugbremsen, insbesondere Eisenbahnwagenbremsen, derjenigen Art, die nicht nur zu grosse Spielräume zwischen den Bremsklötzen und den Radreifen verkleinern, sondern auch zu kleine Spielräume zwischen denselben vergrössern kann, wobei eine derartige Vergrösserung durch die in solchem Falle vorzeitig während des Bremsens auftretende Anspannung des Bremsgestänges verursacht und durch eine in Abhängigkeit eines bestimmten Bremskolbenhubes gesteuerte Sperrvorrichtung begrenzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass diese Sperrvorrichtung derart eingerichtet ist,
dass sie beim Ausbleiben der vom Bremskolbenhub abhängigen Zwangssteuerung selbsttätig in die für die Begrenzung der unter Einwirkung der Anspannung des Bremsgestänges verursachten Spielraumvergrosserungsbewegung der Nachstellvorrichtung wirksame Lage durch Einwirkung dieser Bewegung selbst geführt wird.