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Druckluftbremsvorrichtung mit zwischen Bremszylinderkolben und Kolbenstange
eingeschalteter Kupplung. Die Erfindung bezieht sich auf eine Druckluftbremsvorrichtung
mit zwischen Bremszylinderkolben eingeschalteter Kupplung, bestehend aus zwei entgegengesetzt
drehbaren Muttern, die auf einer mit entgegengesetzt gerichteten schraubenförmigen
Nuten versehenen Spindel angeordnet sind, so daß sie sich in entgegengesetzten Richtungen
drehen, wenn die Spindel längsverschoben wird. Die Anwendung einer Spindel mit entgegengesetzt
gerichteten schraubenförmigen Nuten und entsprechenden Muttern ist also in dieser
vorstehend angegebenen Anordnung und Wirkung bekannt. Die Erfindung besteht nun
bei dieser Art von Druckluftbremsvorrichtungen darin, daß die beiden Muttern in
einem Hohlkörper drehbar gelagert sind, der mit dem Bremszylinderkolben verbunden
ist, wobei der innere Teil, auf welchem die Muttern sitzen, die Kolbenstange bildet,
und wobei die beiden Muttern in gegenseitiger Reibungsverbindung so gehalten werden,
daß ihre gegenseitige Drehung mittels einer Feder. verhindert wird; die Muttern
sind also hierbei an die Kolbenstange angeschlossen, es sei denn, daß der Kolben
sich in seiner innersten Stellung im Bremszylinder befindet, in welcher Stellung
die Muttern voneinander getrennt sind, um ihre freie Drehung zu ermöglichen, und
der Kolbenstange zu gestatten, sich ohne entsprechende Verschiebung des Kolbens
zu bewegen. Eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes besteht darin, daß eine
der Muttern außer Reibungsverbindung mit der anderen Mutter durch Stifte gebracht
werden kann, wobei die Stifte mit einem Bund auf der Mutter in Berührung treten,
wenn der Kolben in seiner innersten Stellung im Zylinder sich befindet, und wobei
cjie entgegengesetzten Enden der Stifte in dieser Kolbenstellung mit dem Kopf des
Bremszylinders in Berührung treten.
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Auf der Zeichnung ist die den Erfindungsgegenstand bildende Einrichtung
im Längsschnitt dargestellt, und zwar zeigt Abb. i die Stellung des Bremskolbens
während des Anziehens der Bremse und Abb. 2 die Lösestellung.
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i ist der Bremszylinder, der den Kolben 2 enthält. Dieser ist mit
einer hohlen Stange verbunden, in welcher die eigentliche, in der üblichen Weise
mit dem Bremsgestänge verbundene Kolbenstange .4 liegt. An dem aus dem Bremszylinder
i herausragenden Ende der hohlen Stange 3 ist ein muffenartiges Gehäuse 5 befestigt.
Im Inneren dieses Gehäuses befinden sich die Muttern 6 und 7. Diese Muttern greifen
in die rechts- bzw. linksgerichteten steilgängigen Gewindenuten 8 und 9 der Stange
.4 ein. Es können natürlich mehrere Gewindegänge vorgesehen werden. Die Gewindesteigung
ist derartig, daß jede der Muttern sich frei, aber in entgegengesetzter
Richtung
dreht, wenn die Kolbenstange .1 längsverschoben wird.
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Die einander -zugekehrten Stirnflächen der Muttern 6 und ; sind mit
Verzahnungen i o versehen. Wenn die Zähne ineinandergreifen, können sich die Muttern
nicht drehen. Die Vorwärtsbewegung der Mutter ; wird dadurch begrenzt, daß ein Flansch
oder Bund 11 geg en den Vorsprung 12 anliegt. Die Mutter 6 trägt einen Flansch oder
Bund 13, in dessen Bereich verschiebbare Ausschaltvorsprünge 1,1 liegen. Diese Ausschaltvorsprünge
1.1 sind 1111 Gehäuse 5 parallel zur Kolbenstangenachse verschiebbar gelagert. Sie
gehen nach rückwärts durch das Gehäuse, aus diesem hervorspringend, hindurch und
können mit der vorderen Stirnfläche des nicht unter Druck. stehenden Zylinderkopfes
15 in Berührung treten.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Befindet sich der Bremszylinderkolben
in Lösestellung (Abb. 2), so liegen die verschiebbaren Ausschaltvorsprünge 1,1 gegen
die vordere Stirnfläche des Zylinderkopfes 15 an. Diese Ausschaltglieder sind also
in das Gehäuse hineinges:-llc>bc-n und halten die Mutter 6 in entsprechend verschobener
Stellung, so zwar, daß sie nicht gegen die Mutter; anliegt, die Verzahnung 1o also
nicht in Eingriff ist. Die Kolbenstange 1 kann sich also bei dieser Stellung in
der Längsrichtung frei und unabhängig- von dem Kolben 2 verschieben, wenn das damit
verbundene Bremsgestänge etwa durch die Einwirkung eines Bremszylinders eine Verschiebung
erfährt; denn bei dieser, in Abb. 2 dargestellten Stellung der Teile können die
Muttern 6 und 7 sich in entgegengesetzter Richtung auf der Stange ,1 drehen.
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Wenn Druckluft in den Bremszylinder 2 eingelassen wird, um Bremskraft
für ein beladenes Fahrzeug zu erzeugen, so tritt bei der Vorwärtsbewegung des Kolbens
2 zu= nächst eine Verschiebung der Ausschaltvorsprünge 1.1 ein, indem diese zusammen
mit der Mutter 6 unter dem Eintluß der Feder 16 verschoben werden. Die Zähne 1o
der Muttern 6 und 7 kommen in Eingriff. Dadurch tritt eine gegenseitige Verriegelung
der Muttern 6, 7 gegen Drehung ein, die Muttern bilden also eine Kupplungsvorrichtung,
mittels welcher die hohle Stange 3 mit der Kolbenstange 1 verbunden wird. Infolgedessen
bewegt sich die Kolbenstange mit der hohlen Stange ; und dem Bremszylinder 2 nach
außen. Eine solche Stellung veranschaulicht Abb. 1. Beim Lösen der Bremsen bewirkt
die Rückwärtsbewegung des Bremszylinderkolbens die rberführung der Vorsprünge 1.1
in die in Abb. 2 dargestellte Lage, bei welcher die Verzahnung 1 o außer Eingriff
kommt, so daß eine Sonderbewegung der Kolbenstange q. möglich ist. Durch die beschriebene
Kupplungsvorrichtung wird ein Ausgleich gegenüber außergewöhnlichen Zugkräften und
sonstigen Beanspruchungen ermöglicht. Bei einer geringen Bewegung des Bremszylinderkolbens
tritt ein Ein- oder Ausschalten der Kupplungseinrichtung ein.
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Da die Kupplungsvorrichtung konzentrisch um die Kolbenstange angeordnet
ist, so ergibt ,-ich dadurch eine sehr günstige Ausführung und sichere Wirkung.