DE1625830C3

DE1625830C3 - Selbsttätige, mechanische Nachstellvorrichtung für Teilbelagscheibenbremsen

Info

Publication number: DE1625830C3
Application number: DE1625830A
Authority: DE
Inventors: Gerhard 6000 Frankfurt Krause
Original assignee: Alfred Teves GmbH
Current assignee: Continental Teves AG and Co oHG
Priority date: 1967-12-12
Filing date: 1967-12-12
Publication date: 1974-10-24
Also published as: JPS4938232B1; US3590964A; DE1625830A1; DE1625830B2

Description

Die Erfindung betrifft eine selbsttätige, mechanische Nachstellvorrichtung für Teilbelagscheibenbremsen mit mindestens einem im Bremszylinder des Bremssattels geführten Bremskolben und mit einer im Bremszylinder in Anlage am Bremskolben angeordneten Mutter und einer mit dieser in Schraubverbindung stehenden Nachstellspindel, die unter der Vorspannung einer Spiralfeder steht, die die Mutter und die Nachstellspindel gegeneinander im Nachstellsinne zu verdrehen sucht.

Eine derartige Nachstellvorrichtung ist aus der USA.-Patentschrift 3 255 851 bekannt. Die Nachstellung erfolgt in der Weise, daß bei Betätigung der Bremse die Mutter nach Überwindung des Lüftspiels in Richtung der Bremsscheibe entsprechend der Axialverschiebung des Bremskolbens bedingt durch eine Bremsbelag-Abnutzung auf der Spindel verdreht und der Bremskolben stets in der neuen Lage bezüglich zur Spindel gehalten wird. Diese Nachstellvorrichtung hat den Nachteil, daß im drucklosen Zustand der Bremse ein Festgehen der Bremse möglich ist, da die Nachstellung während der Bremsbetätigung, d. h. während eines hydraulischen Druckes im Bremszylinderinneren, erfolgt, welcher den Bremszylinder ausdehnt.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Nachstellvorrichtung der eingangs genannten Gattung zu schaffen, bei der die Nachstellung im im wesentlichen drucklosen Zustand in einem Nachstellschritt erfolgt und somit keine Nachstellung bei Satteldehnung eintritt.

Zur Lösung der Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß auf der Nachstellspindel ein Zwischenkolben axial verschieblich geführt ist, der bei Betätigung der Bremse durch ein Druckmittel in Anlage an die Spiralfeder gepreßt wird.

Hierdurch wird erreicht, daß die Nachstellung im

ίο drucklosen Zustand erfolgt, d. h., daß keine Nachstellung bei Satteldehnung und normalerweise auch nicht unter hydraulischem Druck durchgeführt wird. Durch diese Ausbildung wird ein Festgehen der Bremse ausgeschlossen, da die Satteldehnung nicht berücksichtigt wird. Bei der erfindungsgemäßen Nachstellvorrichtung wird immer der ganze Nachstellweg sofort nachgestellt, und es findet keine Nachstellung in kleinen Schritten statt.

Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß an der Nachstellspindel eine Tellerfeder angeordnet ist, die den Zwischenkolben in Richtung von der Spiralfeder weg vorspannt. Hierdurch wird ein vorteilhaftes Lösen des Zwischenkolbens von der Spiralfeder im drucklosen Zustand bewirkt.

Ein vorteilhaftes Lösen des Zwischenkolbens von der Spiralfeder im drucklosen Zustand kann auch erzielt werden durch eine am äußeren Umfang der Spiralfeder angeordnete Schraubendruckfeder, welche den Zwischenkolben von der Spiralfeder weg vorspannt.

Zur Begrenzung des Weges des Zwischenkolbens von der Spiralfeder weg kann schließlich in einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ein Anschlag im Bremskolben angeordnet sein.

Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise an Hand der Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt

F i g. 1 einen Axialschnitt einer Schwimmsattelscheibenbremse, bei der die Erfindung angewendet ist, und

F i g. 2 einen Axialschnitt entsprechend der Fig. 1, in der eine abgewandelte Ausführungsform dargestellt ist.

Nach der Zeichnung sind die Betätigungskolben 1 bzw. IA in dem Zylinder eines Schwimmsattelgehäuses 5 hin- und hergleitbar angeordnet. Die Druckmittelzufuhr für die hydraulische Betätigung ist bei 15 angedeutet. Bei Druckmittelzufuhr werden die Kolben 1 bzw. 1A voneinander wegbewegt, und die Bremsbeläge 23 werden in bekannter Weise zur Anlage an die Bremsscheibe 11 gebracht.

Die bei der dargestellten Ausführungsform vorgesehene mechanische Handbremseinrichtung 12 ist in üblicher Weise mit auf einer schiefen Rampe angeordneten Kugeln versehen. Bei Betätigung der Handbremseinrichtung werden ebenfalls die Kolben 1 bzw. IA voneinander wegbewegt und die Bremsbeläge 23 werden in üblicher Weise zur Anlage an die Bremsscheibe 11 gebracht.

Bei Abnutzung des Bremsbelages 23 erfolgt durch die Nachstellvorrichtung eine Nachstellung des Kolbens 1 in Richtung auf die Bremsscheibe 11. Diese Nachstellung erfolgt automatisch im im wesentlichen drucklosen Zustand der Bremse.

Die Nachstellvorrichtung besteht aus einer Nachstellspindel 4, die in dem Kolben 1A bei 18 drehbar gelagert ist und mit einer Gewindehülse oder Nachstellmutter 3 in Eingriff steht, welche durch einen Kerbstift 7 gegen Verdrehung in dem Kolben 1 gesi-

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chert ist. Auf der Nachstellspindel 4 ist eine vorge- dieser automatischen Nachstellung wird immer der

spannte Spiralfeder 2 aufgewickelt, die über einen ganze Nachstellweg sofort nachgestellt; es findet

Kerbnagel 8 mit der Nachstellspindel 4 verbunden keine Nachstellung in kleinen Schlitten statt. Bei Be-

ist. tätigung der Bremse wirkt das Druckmittel unmittel-

Beim Einbau oder Einsetzen des Kolbens 1 wird 5 bar auf den Zwischenkolben 9, so daß dieser bei

die Anordnung an der rechten Seite durch irgendein Druckbeaufschlagung zur Anlage an die Spiralfeder 2

geeignetes Werkzeug gedreht, so daß die Nachstell- kommt.

spindel 4 in die Gewindehülse oder Nachstellmutter 3 Um den Zwischenkolben 9 von der Spiralfeder 2

hineingeschraubt und dadurch der Kolben 1 in den bei Druckabfall zu lösen, kann eine Tellerfeder 22

Zylinder hineingezogen wird. Bei dieser Tätigkeit io vorgesehen sein, die den Zwischenkolben 9 in Rich-

wird auch gleichzeitig die Spiralfeder 2 gespannt. tung von der Spiralfeder 2 weg vorspannt. Die TeI-

In der dargestellten Ausführungsform, in der die lerfeder 22 wird dabei durch einen Sicherungsring 6 Nachstellvorrichtung in Anwendung auf eine an der Nachstellspindel 4 gehaltert.
Schwimmsattel-Scheibenbremse dargestellt ist, ist die Bei einer weiteren Ausführungsform ist am UmSpiralfeder 2 in dem Kolben IA angeordnet. Die 15 fang der Spiralfeder 2 eine Druckfeder 21 angeord-Spiralfeder2 sitzt dabei in einem Blech 10, welches net, die sich an der einen Seite an dem Kolben IA bei 19 in dem Kolben 1A so befestigt ist, daß es sich abstützt und den Zwischenkolben 9 von der Spiralfenicht drehen kann. der 2 weg vorspannt. Dabei kann ein in dem Kolben

Auf der Nachstellspindel 4 ist auf der der Brems- 1A angeordneter Anschlagring 20 vorgesehen sein

scheibe 11 zugewandten Seite der Spiralfeder 2 ein 20 zur Begrenzung des Weges des Zwischenkolbens 9

Zwischenkolben 9 gleitbar angeordnet, der durch die von der Spiralfeder 2 weg.

Dichtung 17 gegen die Nachstellspindel abgedichtet Selbstverständlich können die Tellerfeder 22 bzw.

ist. Der in dem Kolben IA ebenfalls gleitbar an- der Anschlagring 6 und 20 und die Druckfeder 21

geordnete Zwischenkolben 9 ist gegen diesen Kolben auch in anderer geeigneter Weise in dem Kolben IA

1A durch die Dichtung 16 abgedichtet. 25 bzw. dem Zylinder angeordnet sein, um im drucklo-

Der Nachstellschritt erfolgt im im wesentlichen sen Zustand den Zwischenkolben 9 von der Spiralfe-

drucklosen Zustand. In diesem Fall wird die Nach- der 2 zu lösen.

stellspindel 4 durch die Spiralfeder 2 gedreht und In der dargestellten Ausführungsform ist die

schiebt über die Gewindehülse oder Nachstellmut- Nachstellvorrichtung in Anwendung auf eine

ter3 den Kolben 1 um die Belagabnutzung vor. Das 30 Schwimmsattel-Scheibenbremse dargestellt, bei der

Lüftspiel des Kolbens 1 wird durch den Dichtring 13 in dem Betätigungszylinder zwei Betätigungskolben 1

bestimmt, welcher den Kolben 1 in Roll-Back-Wir- bzw. 1A verwendet werden.

kung zurückzieht. Die Nachstellvorrichtung tritt erst Bei einer anderen Scheibenbremsenart, beispielsdann in Tätigkeit, wenn kein oder im wesentlichen weise einer Festsattelscheibenbremse, bei der kein kein Druck herrscht. Die Dichtung 13 zieht jedoch 35 Kolben 1A vorhanden ist, würden der Zwischenkolden Kolben 1 bereits dann zurück, wenn noch ein ge- ben 9 und die Spiralfeder 2 in dem Zylinder des Satringer Druck vorherrscht Erst danach tritt die Spi- telgehäuses 5 angeordnet sein und die Nachstellspinralfeder 2 in Tätigkeit, um die Spindel zu drehen. " del 4 würde in dem Gehäuse 5 drehbar gelagert sein.

Bei vorhandener Druckbeaufschlagung wird die Das Gehäuse 5 ist in üblicher Weise mit einer AbSpiralfeder 2 durch den mit ihr in Anlage stehenden 40 dichtung 14 versehen.

Zwischenkolben 9 an einer Drehung gehindert und Falls erwünscht, kann die Nachstellung auch

somit findet auch keine Drehung der Nachstellspin- durch eine geeignete Ausbildung des Zwischenkol-

del und keine Nachstellung des Kolbens 1 statt. Bei bens 9 druckabhängig gemacht werden.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Selbsttätige, mechanische Nachstellvorrichtung für Teilbelagscheibenbremsen mit mindestens einem im Bremszylinder des Bremssattels geführten Bremskolben und mit einer im Bremszylinder in Anlage am Bremskolben angeordneten Mutter und einer mit dieser in Schraubverbindung stehenden Nachstellspindel, die unter der Vorspannung einer Spiralfeder steht, die die Mutter und die Nachstellspindel gegeneinander im Nachstellsinne zu verdrehen sucht, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Nachstellspindel (4) ein Zwischenkolben (9) axial verschieblich geführt ist, der bei Betätigung der Bremse durch ein Druckmittel in Anlage an die Spiralfeder (2) gepreßt wird.

2. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Nachstellspindel (4) eine Tellerfeder (22) angeordnet ist, die den Zwischenkolben (9) in Richtung von der Spiralfeder (2) weg vorspannt.

3. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine am äußeren Umfang der Spiralfeder (2) angeordnete Schraubendruckfeder (21), welche den Zwischenkolben (9) von der Spiralfeder (2) weg vorspannt.

4. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch einen im Bremskolben (la) angeordneten Anschlag (20) zur Begrenzung des Weges des Zwischenkolbens (9) von der Spiralfeder (2) weg.