DE2218929C3 - Selbsttätige Nachstellvorrichtung, insbesondere für Fahrzeugbremsen - Google Patents

Selbsttätige Nachstellvorrichtung, insbesondere für Fahrzeugbremsen

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Karl 6072 Dreieich Stoerzel
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Continental Teves AG and Co OHG
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine selbsttätige Nachstellvorrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Bei einer bekannten Nachstellvorrichtung dieser Art (DE-OS 19 21898) sind die Nachstellmutter und die Mitnehmerhülse von einem ringförmigen Gehäuse umgeben, dessen dem Kolbenboden zugewandte Stirnkante die Schulter bildet, an der der Reibkonus der Mitnehmerhülse anliegt. In der Außenfläche dieses Gehäuses und in der Kolbenbohrung des Betätigungskolbens sind einander gegenüberliegende Ringnuten vorgesehen, in die der Klemmring eingerastet ist, um den Betätigungskolben mit dem Gehäuse lösbar zu verbinden. Die Tiefe der Ringnut im Gehäuse ist dabei größer als der Querschnitt des Klemmrings. An den Nachstellbewegungen der Nachstellvorrichtung nimmt der Klemmring nicht teil, sondern er überträgt allein die Bremsanlegebewegung des Betätigungskolbens auf das Gehäuse und schützt durch seine begrenzte Haltekraft die Nachstellvorrichtung vor einer Beschädigung, beispielsweise wenn die Bremse nach dem Herausnehmen der Bremsbacken versehentlich betätigt wird. Weiterhin ist zwischen dem Gehäuse und der Nachstellmutter eine Rutschkupplung vorgesehen, die die Nachstellmutter gegen Drehen sichert, wemi die Mitnehmerhülse beim Lösen der Bremse in ihre Ausgangslage gedreht wird.
Es ist weiterhin eine selbsttätige Nachstellvorrichtung bekannt (DE-OS 19 41 080), bei der die mit einem nicht selbsthemmenden Gewinde mit einer drehfest gehaltenen Nachstellspindel verschraubte Nachstellmutter im Inneren eines topfförmigen Betätigungskolbens angeordnet ist und an ihrer dem Kolbenboden zugekehrten Stirnseite einen Reibkonus aufweist, mit dem sie federnd an einer konischen Schulter des Betätigungskolbens anliegt. Eine .Mitnehmerhülse und eine Rutschkupplung sind bei dieser bekannten Nachstellvorrichtung nicht vorhanden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Nachstellvorrichtung der eingangs angegebenen Art in ihrem Aufbau und ihrer Herstellbarkeit wesentlich zu vereinfachen.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. In den Ansprüchen 2 bis 4 sind vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung angegeben.
Mit tier Erfindung wird eine Nachstellvorrichtung geschaffen, bei der die Nachstellmutter und die Mitnehmerhülse unmittelbar mit dem Betätigungskolben zusammenwirken, so daß auf ein Nachstellmutter und Mitnehmerhülse umschließendes Gehäuse verzichtet werden kann. Der Klemmring erhält zusätzlich die Funktion einer Rutschkupplung, wodurch auch die bisher zwischen Gehäuse und Nachstellmutter vorhandene Rutschkupplung entfallen kann. Die Anzahl der Bauteile der Nachstellvorrichtung wird damit erheblich verringert und ihre Montage vereinfacht. Mit der in Anspruch 2 angegebenen Weiterbildung der Erfindung wird der Klemmring in vorteilhafter Weise zur Erzielung einer Rückstellwirkung genutzt. Diese Weiterbildung ist besonders bei der Verwendung der Nachstellvorrichtung für Scheibenbremsen zweckmäßig, da bei diesen der Betätigungsweg des Bremskolbens verhältnismäßig klein ist. Die im Anspruch 3 angegebene Weiterbildung der Erfindung ermöglicht in vorteilhafter Weise deren Verwendung in Radbremszylindern für Trommelbremsen. Bei dieser Anwendung ist auch die Weiterbildung der Nachstellvorrichtung gemäß Anspruch 4 zweckmäßig, da sie das Drehen der Mitnehmerhülse bei geringerer Neigung des Schlitzes begünstigt.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch den mit einer Nachstellvorrichtung versehenen Betätigungskolben einer Scheibenbremse und
Fig. 2 einen Längsschnitt durch den mit einer Nachstellvorrichtung versehenen Bremszylinder einer Trommelbremse.
Die Fig. 1 zeigt einen Betätigungskolben 1, der in einem nicht dargestellten Bremszylindergehäuse durch hydraulische Kräfte axial verschiebbar ist. Dieser Betätigungskolben 1 ist als Hohlkolben mit einer
'^ Kolbenbohrung 2 ausgebildet, in den eine mit einem ebenfalls nicht dargestellten Bremssattel drehfest verbundene Nachstellspindel 3 ragt. Auf diese Nachstellspindel 3 ist in einem nicht erkennbaren selbsthem-
menden Gewinde eine Nachstellmutter 4 mit Flankenspiel geschraubt Dieses Flankenspiel entspricht dem für die Bremse erforderlichen Lüftspiel. Die Nachstellmutter 4 hat einen Kopf 5 von annähernd gleichem Durchmesser wie die Kolbenbohrung 2. In diesem Kopf ist in eine Ringnut 6 ein Klemmring 7 eingelegt, der in eine entsprechende umlaufende Nut 8 der Kolbenbohrung 2 greift. Der Klemmring drückt mit radialer Vorspannung nach außen, so daß in Ruhelage eine Verbindung zwischen dem Betätigungskolben 1 und der Nachstellmutter 4 gegeben ist. Die umlaufende Nut 8 hat entgegengesetzt der Betätigungsrichtung des Betätigungskolbens 1 eine Einlauffläche 9. Für die Funktionsweise der Anordnung ist es auch wichtig, daß die Ringnut 6 so tief ist, daß der Klemmring 7 sich vollständig in diese Ringnut 6 legen kann.
Auf die Nachstellmutter 4 ist eine Mitnehmerhülse 10 mit einem zur Längsachse schräg verlaufenden Schlitz 11 geschoben. In diesen Schlitz 11 ragt ein auf der Nachstellmutter 4 fester Zapfen 12. Die Mitnehmerhülse 10 hat an ihrem dem Kopf 5 der Nachstellmutter abgewandten Ende einen sich entgegengesetzt zur Nachstellrichtung erweiternden Konus 13, mit dem sie gegen eine entsprechend gestaltete konische Schulter 14 des Betätigungskolbens 1 anliegt.
Als weitere Einzelheit der Nachstellvorrichtung ist eine gewundene Biegefeder 15 zu nennen, die mit einem Ende an der Nachstellspindel 3, mit ihrem anderen Ende an der Mitnehmerhülse 10 befestigt ist, derart, daß auf die Mitnehmerhülse ständig ein Drehmoment -virkt, durch das sie unter Drehung der konischen Schulter 14 folgt, wenn der Betätigungskolben 1 sich bei Bremsbetätigung bewegt.
Die beschriebene Nachstellvorrichtung wirkt wie folgt. Solange die Bremsbeläge noch nicht verschlissen sind, entspricht der Arbeitshub des Betätigungskolbens 1 dem Flankenspiel zwischen der Nachstellmutter 4 und der Gewindespindel 3. Die Nachstellvorrichtung braucht dabei nicht in Tätigkeit zu treten. Ist infolge Belagsverschleiß ein größerer Arbeitshub erforderlich, so drückt der Betätigungskolben 1 über die Einlauffläche 9 den Klemmring 7 um einen bestimmten Betrag in die umlaufende Nut 8. Gleichzeitig wird die Mitnehmerhülse 10 durch die Kralt der Drehfeder 15 in Betätigungsrichtung des Betätigungskolbens 1 verschoben. Da der Zapfen 12 in den Schlitz 11 der Mitnehmerhülse 10 ragt und die Mitnehmerhülse sich leichter drehen kann als die Nachslellmutter 4, verdreht sich die Mitnehmerhülse bei diesem Vorwärtshub um einen geringen Winkelbetrag.
Bei Druckentlastung schiebt der Klemmring 7 den Betätigungskolben 1 wieder in seine ursprüngliche Lage zurück. Dabei legt sich die konische Schulter 14 gegen den Konus 13 der Mitnehmerhülse, wodurch diese gegen Verdrehen gesichert ist Das führt dazu, daß beim Rückhub des Betätigungskolbens 1 die Nachstellmutter 10 verdreht wird, wodurch die erstrebte Nachstellung erfolgt.
Fig.2 zeigt einen Radzylinder 20, in dem zwei gegenläufige Betätigungskolben 1 und Γ axial beweglich sind. Dabei entspricht der Betätigungskolben 1 funktionell dem Betätigungskolben 1 der Anordnung nach F i g. 1. Er hat ebenfalls eine Längsbohrung 2, in die eine Nachstellspindel 3 mit einer Nachstellmutter 4 ragt. Die Nachstellspindel 3 ist drehfest in dem Betätigungskolben Γ angeordnet Insofern entspricht der Betätigungskolben Γ dem in F i g. 1 nicht dargestellten Bremssattel.
Die Nachstellmutter 4 hat ebenfalls einen Kopf 5 mit einer Ringnut 6, in die ein Klemmring 7 eingelegt ist. Auf die umlaufende Nut in der Kolbenbohrung 2 kann bei diesem Ausführungsbeispiel aber verzichtet werden, da der Klemmring 7 nur die Aufgabe hat, eine Rutschkupplung für die Nachstellmutter 4 in der Kolbenbohrung 2 zu bilden und nicht zusätzlich Rückstellfeder sein muß.
Die Gestaltung der Mitnehmerhülse 10 entspricht genau der nach dem Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 1. Sie hat ebenfalls einen zur Längsachse schräg verlaufenden Schlitz 11, in den ein Zapfen 12 der Nachstellmutter 4 hineinragt. Während aber bei dem ersten Ausführungsbeispiel die Nachstellmutter durch eine Drehfeder dem Betätigungskolben nachgeführt wurde, ist hier eine Kegelfeder 21 vorgesehen, die sich in einem Absatz 22 der Nachstellmutter 4 abstützt und mit Vorspannung gegen eine äußere Stirnfläche 23 der Mitnehmerhülse 10 anliegt.
Die Funktionsweise dieser Anordnung entspricht genau der des ersten Ausführungsbeispiels.
Das Lüftspiel, welches bei Trommelbremsen wesentlich größer ist als bei Scheibenbremsen, wird bei diesem Ausführungsbeispiel durch Spiel des Zapfens 12 im Schlitz 11 gewährleistet. Durch dieses Spiel erfolgt bei Bremsbetätigung zunächst noch keine Verdrehung der Mitnehmerhülse 10, so daß beim Rückhub auch noch keine Nachstellung erfolgt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Selbsttätige Nachstellvorrichtung, insbesondere für Fahrzeugbremsen, mit einer an einem selbsthemmenden Gewinde einer drehfest gehaltenen Nachstellspindel verdrehbaren, die Rückbewegung eines eine einseitige Kolbenbohrung aufweisenden Betätigungskolbens begrenzenden Nachstellmutter, die mit einem Zapfen in einen zu ihrer Längsachse schräg verlaufenden Schlitz einer auf ihr axial verschiebbar und drehbar angeordneten Mitnehmerhülse greift, die mit einem Reibkonus an einer drehfesten Schulter federnd anliegt, und mit einem Klemmring, der in einer radial nach außen offenen Ringnut der Nachstellvorrichtung gehalten ist und mit Vorspannung an der Kolbenbohrung anliegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Schulter (14) durch eine zum offenen Ende des Betätigungskolbens (1) hin sich an die Kolbenbohrung (2) anschließende Erweiterung gebildet ist, daß die Ringnut (6) unmittelbar am Außenumfang der Nachstellmutter (4) ausgebildet ist, und daß der Klemmring (7) gleichzeitig als Rutschkupplung dient, deren Reibmoment geringer ist als das bei einer Bewegung der Schulter (14) gegen den Reibkonus (13) an diesem auftretende Reibmoment.
2. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise der Klemmring (7) auch in eine Ringnut (8) in der Kolbenbohrung (2) eingreift und die dem offenen Ende der Kolbenbohrung benachbarte Seitenfläche der Ringnut eine kegelige Einlauffläche (9) bildet.
3. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1 für einen zwei Betätigungskolben aufweisenden Bremszylinder, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachstellspindel (3) drehfest im zweiten Betätigungskolben (Γ) befestigt ist.
4. Nachstellvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum federnden Andrücken des Reibkonus (13) der Mitnehmerhülse (10) gegen die Schulter (14) des Betätigungskolbens (1) eine an einem Absatz (22) der Nachstellmutter (4) abgestützte Kegelfeder (21) dient.
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