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Verfahren zur Verminderung des Nebensprechens in Vielfaehleitungen, bei denen mehrere Leitungen gleichzeitig mit demselben Text besprochen werden.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verminderung des Nebensprechens in Vielfachleitungen, bei denen mehrere Leitungen gleichzeitig mit demselben Text besprochen werden. Eine solche Mehrfach- übertragung (Nachrichten, Musik, Bildzeichen) kann den Vorteil haben, dass die übertragung von zufälligen Störungen, z. B. Bruch oder Kurzschluss, auf einer Leitung unabhängig gemacht wird. Andere häufig vorkommenden Fälle stellen die Rundsprnchanlagen (Drahtfunk) dar.
Wird eine Anzahl von Fernsprechleitungen in einem gemeinsamen Kabel oder auf denselben oder benachbarten Trägern verlegt, so werden, sobald in einer oder in mehreren dieser Leitungen Sprechströme fliessen, in den übrigen Leitungen Geräusehspannungen induziert, deren Auftreten als Nebensprechen bekannt ist. Das Nebensprechen ist um so störender, je grösser die Amplituden der Sprechströme sind. Es darf deshalb ein bestimmter Spannungspegel in den besprochenen Leitungen nicht überschritten werden, damit in den unbesproehenen Leitungen die Geräusehspannung innerhalb ihrer höchst zulässigen Grenzen bleibt.
Dabei steigt der Störpegel des Nebersprechens, wenn an Stelle einer Leitung gleichzeitig mehrere Leitungen mit verschiedenen Texten besprochen werden, und auf dieselbe Leitung nebensprechen, nur in geringem Masse, da in den einzelnen besprochenen Leitungen die Spitzen der Störspannungen in verschiedenen Zeiten auftreten und sich zum Teil ineinanderschachteln.
Anders jedoch, wenn eine Mehrzahl von Leitungen gleichzeitig mit dem gleichen Text besprochen wird, ein Fall, der besonders häufig bei der Übertragung von Rurdspruchprogrammen (Musikübertragung)
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leitungen, z. B. desselben Kabels, entstehenden Störspannungen in ihrer induzierenden Wirkung. Es muss deshalb die Amplitude der Ströme in den die Rundspruchdarbietungen übertragenden Leitungen herabgesetzt werden, damit die zulässige Geräusch Spannung nicht überschritten wird. Die Amplitudenverminderung kann jedoch für die Übertragung der Darbietungen von grossem Nachteil sein, z. B. wegen des Verhältnisses des Leitungspegels der Rundspruchübertragung zum Störpegel durch äussere, insbesondere Starkstromstörungen.
Erfindungsgemäss wird die Herabsetzung der Amplituden dadurch vermieden, dass die Übertragung der gleichen Texte in den einzelnen Leitungen oder Leitergruppen mit einer Phasenverschiebung erfolgt.
Man kann dabei z. B. so verfahren, dass man die Ströme in den einzelnen Leitungen gegeneinander in der Phase elektrisch oder um zeitlich sehr geringe Beträge, in denen die Schwingungen noch quasistationär sind, verschiebt, so dass die in der gestörten Ader von den benachbarten Adern induzierten Spannungen sich in ihrer Summenwirkung infolge der gegenseitigen Phasenverschiebung grösstenteils aufheben. Die zeitlich kleine Verschiebung kann z. B. für Telegraphie (Gleichstrom, Impuls oder Wechselstrom, wie auch Unterlagerungstelegraphie) von grossem Vorteil sein. Auch Sprache und Musik, bei denen ebenfalls kleine Intervalle quasistationär sind, sind ein Anwendungsgebiet.
Eine andere Ausführung des Erfindungsgedankens kann darin bestehen, dass zeitliche Verschiebungen in den einzelnen Adern in solchen Zeitabständen erfolgen, in denen sich die Amplitude bereits völlig geändert haben. Dann treten die gleichen Verhältnisse auf, als wenn die einzelnen Adern
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mit verschiedenen Texten besprochen werden, d. h. die mehrfach vorgenommenen Übertragungen. z. B.
Rundfunkübertragungen, können mit ungesehwächter Amplitude erfolgen.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens ist auch der, dass das auftretende Nebensprechen unverständlich wird, was vom Standpunkt der Geheimhaltung sehr erwünseht ist. Der Leitungspegel kann also nur vom Geräuschpegel abhängig gemacht, d. h. höher genommen werden.
Fig. 1 zeigt eine Anordnung, bei der die auf das Kabel zu verteilende Energie bei (1) einem tbertrager (2) zugeführt wird, von dessen Sekundärseite zwei Sammelschienenpaare 3, abgezweigt sind deren Spannungen für alle Frequenzen um 180 phasenversehoben sind. Es könnten in ähnlicher Weise auch mehrere Sammelschienen vorgesehen werden, die etwa um 60,90 oder 120 elektrisch gegeneinander phasenverschoben sind, so dass sich ihre Summennebensprechwirkung aufhebt.
Fig. 2 zeigt eine Anordnung der zweiten Art, bei der grössere zeitliche Phasenversehiebungen dadurch erzielt werden, dass beispielsweise ein gemeinsamer Stahldraht durch die Rundfunkdarbietungen über einen Spreehkopf (5) besprochen wird und dass räumlich voneinander getrennte Spreehköpfe (z. B.
6-9) zu verschiedenen Sammelsehienen führen, die ihrerseits mit den Kabeladern verbunden sind.
Zum Löschen der Stahldrahtbespreehung wäre ein besonderer Sprechkopf (10) vorzusehen.
An Stelle des Stahldrahtes können grössere zeitliche Verzögerungen auch dadurch erzielt werden, dass z. B. gemäss Fig. 3 elektrische Verzögerungsketten Z vorgesehen werden. Damit eine gleichmässige
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sehaltung eines künstlichen Kabels mit einer Phasenausgleichsschlatung gebildet werden, wobei durch Verstärker V die Dämpfung der Ketten ausgeglichen werden kann.
Für Rundspruehanlagen ist die Erfindung von besonderer Wichtigkeit. Damit die Leitungen, welche gerade nicht für Rundspruch, sondern für Telephonie benutzt werden, geringstes Nebensprechen aufweisen, ist erforderlich, dass eine möglichst gleichmässige Verteilung der mit verschiedener Phase ausgesandten Texte über die Teilnehmerleitungen vorhanden ist. Dies kann vorteilhaft dadurch erreicht werden, dass automatische Wahleinrichtungen vorgesehen werden, welche die Verbindungen der einzelnen Sammelschienen der Rundspruchsendeeinriehtungen mit den einzelnen Kabelleitungen in der Weise
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Leitergruppe, z. B. das Kabel, erfolgt.
Bei Anrufen einer Zentrale kann das in der Weise gesehehen, dass der Anschluss an diejenigen der Sammelschienen mit phasen-oder zeitlich verschobenen Strömen gelegt wird, die gerade am wenigsten durch Anschlüsse belastet ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur gleichzeitigen Übertragung desselben Textes über mehrere benachbarte Fern- meldekreise, insbesondere Leitungen ein und desselben Kabels, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragung gleichen Textes über die einzelnen Fernmeldekreise, insbesondere Kabelleiturgen, mit einer derartigen Phasenverschiebung erfolgt, dass das Nebenspreehen auf andern Zweeken dienenden benaehbarten Fernmeldekreisen vermindert wird.
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