DE86013C - - Google Patents
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01B—CABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
- H01B11/00—Communication cables or conductors
- H01B11/02—Cables with twisted pairs or quads
- H01B11/12—Arrangements for exhibiting specific transmission characteristics
- H01B11/16—Cables, e.g. submarine cables, with coils or other devices incorporated during cable manufacture
Landscapes
- Cable Transmission Systems, Equalization Of Radio And Reduction Of Echo (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
(England).
Entfernungen.
Die vorliegende Erfindung betrifft die elek- . irische Uebertragung von Zeichen für telegraphische,
Fernsprech- oder andere Zwecke durch Kabel, und bezweckt im wesentlichen, die Entfernung, bis zu welcher eine solche
Uebertragung erfolgen kann, sowie die Schnelligkeit und Leichtigkeit der Uebertragung selbst
zu erhöhen.
Unter Uebertragung von Zeichen soll die Vermittelung irgend' welcher Zeichen verstanden
werden, mögen dieselben bestehen aus gesprochenen Worten, wie beim Fernsprecher,
oder summenden Lauten, wie beim harmonischen Telegraphen, oder schnell umgekehrten
Stromstöfsen, wie in der selbstthätigen TeIegraphie, oder aus Punkt- und Strichzeichen, hervorgerufen
durch Stromunterbrechung oder Umkehrung oder Ablenkungen einer Nadel nach rechts und links, oder Bewegungen eines
»Siphon-Recorder's« oder des Ankers eines Relais und so weiter.
Die bisherige Bauart von oberirdischen, unterirdischen oder unterseeischen Linien und
Kabeln giebt eine praktische Grenze für die Entfernung, innerhalb welcher mit den bekannten
Einrichtungen eine Uebertragung von Zeichen möglich ist. Ebenso besteht für eine
Linie oder ein Kabel von bestimmter Lä'nge und bisher bekannter Bauart eine Grenze für
die Schnelligkeit, mit welcher durch Vermittelung bestimmter Einrichtungen Zeichen übertragen
werden können. Diese Schnelligkeit soll durch die vorliegende Erfindung erhöht werden.
Für eine Linie oder ein Kabel von gegebener Länge nach bisher bekannter Bauart besteht
aufserdem eine Grenze für die Art der zum Zeichenübertragen benutzten Vorrichtungen, indem
z. B. Instrumente, welche mit grofser Geschwindigkeit - arbeiten, wie harmonische
Telegraphen " und Fernsprecher, nicht für sehr lange Kabel oder sehr lange Linien verwendet
werden können. Durch die vorliegende Erfindung soll die Leichtigkeit der Zeichenübertragung
dadurch erhöht werden, dafs Linien und Kabel für Vorrichtungen brauchbar gemacht
werden, für welche sie bisher nicht geeignet waren.
Auch wird die Leichtigkeit der Zeicheniibertragung
durch unterseeische Kabel dadurch erhöht werden, dafs diese Uebertragung nunmehr
bewirkt werden kann ohne theuere Einrichtungen zur Sicherung des Gleichgewichtes,
wie solche als künstliche Kabel bekannt und gegenwärtig an den Küstenenden benutzt
werden.
Bekanntlich begrenzt die elektrostatische Capacität
der Kabel und Leitungen das Mafs der Uebertragung und die Entfernung, ebenso wie
die Art der Zeichen, welche auf eine gegebene Entfernung übertragen werden können. So
verzögert beispielsweise die. Capacität eines atlantischen Kabels, die etwa Y3 Mikrofarad für
die Seemeile beträgt, telegraphische Zeichen so
sehr, dafs nur wenige Worte in der Minute übertragen werden können. Die Entfernung,
bis auf welche schnelle selbstthätige Zeichen durch Kabel dieser Art sich übertragen lassen,
beträgt nur einige zwanzig Seemeilen. Für lange Kabel bestehender Bauart können aus den
angeführten Gründen Fernsprecher, harmonische Telegraphen und schnell arbeitende selbstthätige
Instrumente überhaupt nidjt verwendet werden.
Die elektrostatische Gapacität von Kabeln und langen Leitungen ist bekanntlich auf der
ganzen Länge des Kabels vorhanden, sie ist also im allgemeinen nicht an irgend einem
bestimmten Punkt vereinigt, sondern mehr oder weniger gleichförmig im Gesammtstromkreise
vertheilt. Diesem Umstände ist es zuzuschreiben, dafs alle bisherigen Versuche, die Wirkung
der elektrostatischen Capacität durch an den Enden der Kabel angeordnete Vorrichtungen
aufzuheben, nur sehr geringen Erfolg hatten. Der einzige Weg, um die verzögernden Einflüsse
der vertheilten Capacität zu beseitigen, besteht in der Anwendung eines vertheilten
Mittels, d. h. es müssen Mittel aufgefunden werden, welche auf der ganzen Länge des
Kabels an einzelnen Stellen oder ununterbrochen vertheilt angeordnet werden können.
Um die neuen Hülfsmittel der Ausgleichung näher zu erläutern, wird es angemessen sein,
die, vertheilte Capacität eines Kabels figürlich durch eine Anzahl Condensatoren darzustellen,
welche in gleichmäfsigen Abständen von einander auf der Länge des Kabels angeordnet
sind. Denn ein Draht, der nur Widerstand besitzt und auf seiner Länge mit einer genügenden
Anzahl kleiner Condensatoren versehen ist, die zwischen ihm und der Rückleitung angeordnet
sind, würde die gleichen verzögernden Eigenschaften wie ein Kabel besitzen. Demgemäfs
ist in Fig. ι der Zeichnung die Leitung A1 A2 mit der Rückleitung B1 B2 oder bei
einem eindrähtigen Kabel mit der Metallhülle durch eine Anzahl Condensatoren Zc1 k.2 k3 in
Parallelschaltung verbunden. Da die Capacität atlantischer Kabel gewöhnlich etwa */3 Mikrofarad
für die Seemeile beträgt, so kann ein solches Kabel in Bezug auf solche Capacität
dadurch veranschaulicht werden, dafs man in einem Abstande von je io Seemeilen Condensatoren
von 3,3 Mikrofarad anordnet, oder, weniger vollkommen, auf je ioo Seemeilen
Condensatoren von 33 Mikrofarad. Die an den Enden der Kabel befindlichen Batterien sind
mit S1 S2, die Morse-Taster mit T1 T2 und die
Empfänger mit R1 R2 bezeichnet. Wäre das
Kabel für Doppelübertragung zu verwenden, so müfste die Anordnung in bekannter Weise
abgeändert werden.
Erfolgt die Uebertragung von links nach rechts, so würde eine von dem bei A1 B1 angeordneten
Geber in die Leitung A1 gesandte Stromwelle, falls keine Capacität, sondern nur
Widerstand in der Leitung A1 A2 vorhanden
wäre, sich ohne Verzögerung durch die Leitung bewegen. Infolge der Capacität wird aber
alles geändert. Wenn das Potential bei ^1
steigt, wird das Potential an irgend einem Punkte α der Leitung infolge der Capacität der
zwischen beiden Punkten. liegenden Strecke nicht gleichzeitig steigen. Das Potential bei a
kann erst den entsprechenden Werth annehmen, wenn der zwischen A1 und α befindliche Condensator
Ie1 geladen ist. Ebenso kann das Potential bei c, infolge der Capacität des Leiters
zwischen α und c, nicht so schnell wie bei a steigen. Andererseits wird bei Abnahme des
Potentials im Punkt A1 das Potential in a oder
c nicht gleichzeitig abnehmen, da die zwischen A1 und α bezw. c befindlichen Condensatoren
bestrebt sind, das Potential bei α und c zu behalten und Zeit zur Entladung gebrauchen.
Jedesmal, wenn das Potential an irgend einer Stelle der Leitung steigt, hat ein Theil des
Stromes das Bestreben, an dieser Stelle in den Condensator zu fliefsen, was zur Folge hat,
dafs die Erhöhung des Potentials an dieser Stelle verzögert wird, während der Strom jenseits
der betreffenden Stelle für den Augenblick schwächer ist als der ankommende Strom.
Nimmt ferner das Potential an irgend einer Stelle ab, so hat die Ladung des Condensators
das Bestreben, abzufliefsen und dadurch das Potential ein wenig länger auf gleicher Höhe
zu halten, so dafs in dem betreffenden Augenblick die von der betreffenden Stelle des Leiters
abfliefsende Strommenge gröfser ist als die zufliefsende. Geschieht nichts, um diese Wirkung
aufzuheben, so wird thatsächlich die ganze in das Kabel bei A1 gesandte Stromwelle in die
Condensatoren und aus denselben herausfliefsen, und nur ein unbeträchlicher Theil der Welle
wird verspätet bei A2 ankommen.
Um die verzögernde Wirkung der Capacität aufzuheben, werden nach vorliegender Erfindung
in geeigneten Zwischenräumen Hin- und Rückleitung durch Drähte mit Selbstinduction
mit einander verbunden. Man kann diese nach Art von Brücken angeordneten Spulen Compensatoren nennen.
Capacität und Selbstinduction üben, in einen elektrischen Stromkreis eingeschaltet, entgegengesetzte
Wirkungen aus, derart, dafs bei elektrischen Stromstöfsen von bestimmter Anzahl
durch geeignete Gestaltung des Condensators und der Selbstinductionsspulen das Bestreben
beider, die Phase zu verschieben, ausgeglichen werden kann.
Die Bedingung eines vollkommenen Ausgleiches zwischen einem Condensator von der
Capacität K und einer Selbstinductionsspule mit dem Coefficienten L in einem Stromkreis
mit der Periodenzahl n ist ausgedrückt durch die Forme]:
± = 4*\LK
Demgemäfs verbindet man die Hinleitung mit der Rückleitung an geeigneten Zwischenstellen
durch eine Anzahl von Selbstiiiductionsspulen. Dies setzt das Vorhandensein eines zweidrähtigen
Kabels voraus oder die Benutzung der Kabelhülle als Rückleitung. Die Selbstinductionsspulen
sind in dem Kabel eingeschlossen und bilden einen Theil desselben. Eine solche-Anordnung
entspricht demgemäfs schematisch der Fig. 2, in der wie vorher die Capacität des
Kabels durch eine Anzahl kleiner Condensatoren U1 k2 k& versinnbildlicht ist, die gleichmäfsig
auf der Länge des Kabels vertheilt angeordnet' sind. Die Selbstinductionsspulen verbinden die Punkte α und b, c und d u. s. w.
mit einander. Die Wirkungsweise dieser Spulen bei der Aufhebung des verzögernden Einfiusses
der Capacität erklärt sich wie folgt:
Wenn das Potential bei α zunimmt, so beginnt ein Strom durch die Selbstinductionsspule
ab zu fliefsen, und dieser Strom ist infolge der bekannten, Trägheit ähnlichen Wirkung
der Selbstinduction bestrebt, weiter zu fliefsen, nachdem die elektromotorische Kraft,
die ihn.erzeugte, aufzuhören beginnt oder selbst verschwunden bezw. ihre Richtung umgekehrt
ist. Der Strom in der Selbstinductionsspule a b wird daher seinen gröfsten Werth zu einer
Zeit erhalten, wo das Potential bei α anfängt abzunehmen. Er wird gerade durch diesen
Umstand, als eine Folge des elektromagnetischen Momentes, das Bestreben haben, das Potential
bei α früher zu verringern, als es sonst der Fall sein würde.. Die entsprechenden Wirkungen
der Selbstinductionsspule und des Condensators sind demnach entgegengesetzter Natur. Die
eine sucht die Veränderung des Potentials zu verzögern, die andere zu verfrühen. Deshalb
haben beide an derselben Stelle angeordneten Einrichtungen das Bestreben, ihre Wirkungen
gegenseitig auszugleichen. Aber die Capacität einer Leitung oder eines Kabels ist nicht an
einer Stelle desselben angehäuft, sie ist vielmehr auf der ganzen Länge vertheilt, deshalb
ist es wesentlich, dafs die Ausgleicheinrichtungen auf der ganzen Länge in genügend häufigen
Zwischenstellen vertheilt angeordnet sind.
Bekanntlich hat Varley an jedem Ende des Kabels eine inducirende Abzweigung angewendet;
diese kann aber die Capacität höchstens auf wenige Meilen an den Enden aufheben.
Man kann annehmen, dafs die Spule a b (Fig. 2) die Capacität der benachbarten Leitertheile
auf eine gewisse Entfernung hin aufhebt, ' ebenso die Spule c d u. s. w. Jede Selbstinductionsspule
kann als in einen Localstromkreis eingeschaltet angesehen werden, wobei die Capacität in ihrer Nachbarschaft sich be-"
findet. Fig. 3 zeigt eins der Elemente, aus denen das Kabel gewissermafsen zusammengesetzt
ist. Wenn jedes Element lediglich aus einer einzigen Selbstinductionsspule und einem
Condensator an derselben Stelle des ganzen Stromkreises gebildet würde, so ist es klar,
dafs ihre Wirkungen sich nur für eine bestimmte Periodenzahl das Gleichgewicht halten
würden. Da aber die Capacität nicht an einzelnen Punkten vereinigt, sondern vollkommen
gleichmäfsig auf der ganzen Länge der Leitungen vertheilt ist, so kann die beschriebene
Anwendung von Selbstinductionsspulen an bestimmten Punkten für irgend eine Periodenzahl
keinen vollkommenen Ausgleich herbeiführen, sondern nur einen angenäherten für verschiedene Periodenzahlen innerhalb gewisser
Grenzen. Wenn alle Selbstinductionsspulen in geeigneter Weise auf der Länge des Kabels
angeordnet sind, wird die gesammte verzögernde Wirkung der verfheilten Capacität im günstigsten
Falle praktisch aufgehoben sein und in weniger günstigen Fällen zum Theil, wodurch
die Schnelligkeit der Uebertragung erhöht wird. Die Selbstinductionsdrähte wirken demnach
gewissermafsen als Lecke zwischen den Leitungen A1 A.2 und B1 B2, sie beseitigen durch
ihre Inductionswirkung die sich anhäufenden Ladungen, welche sonst die Zeichen verzögern
würden. Die auf der Länge des Kabels vertheilte, elektrostatische Capacität wird demgemäfs
ebenso aufgehoben, als wenn die Linie oder das Kabel in Abtheilungen getheilt wäre,
indem jede einzelne Inductionsspule einen die Wirkung der elektrostatischen Capacität aufhebenden
Einflufs in diesen benachbarten Theilen des Kabels ausübt. Wenn demnach beispielsweise eine, wie später zu beschreiben,
eingeschaltete Selbstinductionsspule eine genügende Gröfse und Kraft hat, um annähernd die
Wirkung der elektrostatischen Capacität irgend eines Kabels auf eine Strecke von je fünf Meilen
auf beiden Seiten der Stelle, an der sie sich befindet, aufzuheben,. so genügt es, in Entfernungen
von je zehn Meilen am Kabel solche Selbstinductionsspulen anzubringen. Es ist wichtig, dafs diese Spulen sämmtlich unter sich
für diese Kabelbauart und Abmessung gleich und in annähernd gleichen Abständen von einander
angeordnet sind, da die Compensation, um wirksam zu sein, eine örtliche, d. h. an
eine bestimmte Stelle gebunden sein mufs. Demnach ist es erforderlich, dafs die Compensatoren
in einer genügenden Anzahl vorhanden und auf der ganzen Länge des Kabels vertheilt
sind. .
Die als Compensatoren benutzten Selbstinductionsspulen müssen ebenso wie die später
zu beschreibenden Inductionsspulen nicht nur
eine hohe Zeit-Constante (Zeit, die erforderlich ist, um den Strom in der Spule auf 0,634
seines Endwerthes anwachsen zu lassen), sondern auch einen hohen Widerstand besitzen
im Vergleich zu demjenigen der Kabelabtheilung, mit der sie verbunden sind oder zusammenhängen.
Wenn es wichtig ist, eine erhebliche Abschwächung der zu übermittelnden Ströme durch die Compensatoren zu vermeiden, ist es
vortheilhaft, den Widerstand der Compensatoren gröfser als den des ganzen Kabels zu
wählen. Jede Spule mufs solche Abmessung und eine solche Anzahl von Windungen von
Draht solcher Stärke erhalten, mit einem gut vertheilten Kern aus weichem Eisen von
solcher Gestalt und Länge, dafs die Zeit-Constante nicht weniger bezw. vorzugsweise gröfser
als 0,01 Secunde ist, während der Widerstand jeder Spule vortheilhaft gröfser als der einer
Kabellänge von 10 bis 20 Meilen betragen mufs, und in den vorhin erwähnten Fällen vortheilhaft
so grofs oder gröfser, als der Widerstand der ganzen Linie ist.
Die Selbstinductionsspulen müssen so angeordnet sein, dafs sie nicht unmäfsige Verdickungen
des Kabels bilden, sie erhalten zweckmäfsig eine längliche dünne Form mit
dem Kabel paralleler Achse. Gewöhnliche Elektromagnete mit den gewöhnlichen Eisenkernen
genügen nicht. Wenn Eisenkerne über- !haupt Verwendung finden, so dürfen sie nur
wenig, aber fein zertheiltes Eisen enthalten. Unter Berücksichtigung der erwähnten Grundsätze,
geeignete Vertheilung, hoher Leitungswiderstand und geeignete Zertheilung des in
den Spulen verwendeten Eisenkernes können die Selbstinductionsspulen in verschiedener
Weise eingerichtet sein. Die einfachste Form besteht aus einem Draht von hohem Widerstand,
der um einen Kern aus gut zertheiltem Eisen gewickelt ist, vorzugsweise feinen Eisendrähten,
die durch Firnifs oder oxydirte Ueberzüge von einander isolirt sind.
Fig. 4 zeigt eine Abänderung der beschriebenen Einrichtung, bei welcher, um Raum
innerhalb der Kabelhülle zu gewinnen, der Draht von hohem Widerstände, welcher als
Brücke dienen soll, um den einen Leitungsdraht gewickelt ist, welcher demgemäfs durch
den Kern der Spule geht. In diesem Falle sind die beiden Enden α b der Brücke an
Punkten der beiden Leitungen angeschlossen, die nicht unmittelbar nahe an einander liegen.
Ein anderes Verfahren, Selbstinductionsspulen zur Aufhebung der Capacität eines Kabels anzuwenden, besteht in der Anwendung eines
dritter) Leiters, der als Ausgleichdraht dient. Dies Verfahren ist in Fig. 5 angedeutet. Das
Kabel enthält drei Leitungen A1 A2, B1 B2
und C1 C2, von denen der letztgenannte den
Ausgleichdraht bildet. Die Selbstinductionsbrücken verbinden die Leitungen A1 A.2 und
C1 C2 bezw. B1 B2 und C1 C2 in abwechselnder
Ordnung. So ist beispielsweise zwischen dem Punkte α der Leitung A1 B2 und dem
Punkte m der Leitung C1 C2 eine Brücke at m
von genügend hohem Widerstände und Selbstinduction angeordnet; die nächste Brücke befindet
sich zwischen dem Punkte d der Leitung B1 B2 und dem Punkte η der Leitung C1C2
und so fort. In diesem Falle kann die metallische Hülle des Kabels als dritte Leitung benutzt
werden. Die beiden anderen Leitungen sind innerhalb der Kabelhülle gut von einander
isolirt. Die dritte Leitung kann auch aus einem wirkliehen Drahte von hohem Widerstände bestehen,
der innerhalb des Kabels angeordnet ist. Diese dritte Leitung (Ausgleichleitung) ist
an ihren Enden mit keiner Vorrichtung weiter verbunden. Sie braucht nicht über die erste
und letzte Verbindungsstelle der selbstinductorischen Brückendrähte hinaus verlängert zu
werden. ,
Die gleichen Mittel zur Aufhebung der störenden Wirkung der Capacität sind auch
für Kabel mit drei oder vier Leitungen anwendbar, um mehr als eine Uebertragung gleichzeitig zu bewirken. Sind zwei Orte
durch drei Telegraphenlinien von gleichem Widerstände mit einander verbunden, so können
diese Linien unter Anwendung geeigneter Vorkehrungen bekanntlich benutzt werden, um
gleichzeitig drei Uebertragungen zu bewirken. Werden die Leitungen beispielsweise mit A, B
und C bezeichnet, so ist es möglich, die Leitung A als eine Hinleitung, B und C aber als
gemeinsame Rückleitung zu benutzen, wobeidie eine gegen die andere so ausgeglichen
wird, dafs B gleichzeitig als eine zweite unabhängige Hinleitung mit C und A als Rückleitung
verwendet werden kann, und endlich C als dritte unabhängige Hinleitung mit A und B
als gemeinsame ausgeglichene Rückleitung.
Um nun die beschriebenen Hülfsmittel bei vieldrähtigen Kabeln für irgend ein System der
Telegraphie zu verwerthen, mufs jede einzelne Leitung mit Rücksicht auf ihre Capacität gegen
jede andere Leitung ausgeglichen werden. Fig. 6 und 7 zeigen ein solches Kabel mit drei Leitungen
A1 A2, B1 B2 und C1 C2. Die Capacität
derselben gegen einander ist durch drei Gruppen von Condensatoren veranschaulicht,
welche auf der ganzen Länge des Kabels vertheilt sind. Ebenso sind die Selbstinductions-
oder Brücken in drei Gruppen angewelche, wie bei ab ede J (Fig. 6) an-
'M, in geeigneten Zwischenräumen verthe»..
sind. · Oder diese Spulen vereinigen sich zu dreien je in einem Punkte j (Fig. 7), von
dem sie sternförmig ausgehen. Bei der Einrichtung nach Fig. 6 wird die Aufhebung der
vertheilten Capacitäten jedem Paar Leitungen
durch vertheilte Selbstinductionsbrücken genau so erfolgen, wie mit Bezug auf Fig. ι beschrieben
wurde.
Claims (2)
1. Ein Kabel, bei welchem die Hinleitung mit der Rückleitung direct durch eine Anzahl
auf der ganzen Länge des Kabels entsprechend vertheilter Selbstinductionsspulen
verbunden ist (Fig. 2 und 4), um durch die Selbstinductionsspulen den verzögernden
Einflufs der elektrostatischen Capacität ganz oder theilweise aufzuheben.
2. Ein Kabel mit einer dritten, nicht zur Uebertragung dienenden (Ausgleich-) Leitung
(C1 C2), an welche die in Anspruch 1
angegebenen Selbstinductionsspulen ange-, schlossen sind (Fig. 5).
Eine Ausführungsform des zu 1. bezeichneten Kabels, gekennzeichnet durch mehr als zwei Uebertragungsleitungen, die unter einander durch eine Anzahl entsprechend vertheilter, in Gruppen, je zwischen zwei Leitern (Fig. 6), oder sternförmig (Fig. 7), angeordneter Selbstinductionsspulen verbunden sind.
Eine Ausführungsform des zu 1. bezeichneten Kabels, gekennzeichnet durch mehr als zwei Uebertragungsleitungen, die unter einander durch eine Anzahl entsprechend vertheilter, in Gruppen, je zwischen zwei Leitern (Fig. 6), oder sternförmig (Fig. 7), angeordneter Selbstinductionsspulen verbunden sind.
Die besondere Anordnung der in Anspruch ι bezw. 2 angegebenen Selbstinductionsspulen
in der Weise, dafs deren Achse derjenigen des Kabels gleich gerichtet ist,
so dafs die betreffenden Stellen des Kabels keine unmäfsigen Verdickungen erfahren.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE86013C true DE86013C (de) |
Family
ID=358099
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DENDAT86013D Active DE86013C (de) |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE86013C (de) |
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0
- DE DENDAT86013D patent/DE86013C/de active Active
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