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Anordnung für den Empfang telegraphischer Zeichen, deren verschiedene
Frequenzkomponenten infolge ungleicher Dämpfung und ungleicher Übertragungszeit
durch ein armiertes Seekabel verzerrt sind Die vorliegende Erfindung bezieht sich
auf Empfangsausrüstungen für Seekabeltelegraphie.
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Es ist bekannt, daß telegraphische Nachrichten, welche über Seekabel
übermittelt werden, derartig verzerrt ,werden, daß sie bei liolienTelegraphiergeschwindigkeiten
ohne die Benutzung irgendeiner Art von Entzerrungsgerät nicht mehr leserlich empfangen
werden können. Kabel der kürzlich verlegten Art mit fortlaufendem Metallmantel können
viel größere Geschwindigkeiten aufnehmen als nicht damit versehene Kabel, aber bei
diesen hohen Geschwindigkeiten ist die Aufgabe der Entzerrung viel schwieriger zu
lösen.
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Es hat sich herausgestellt, daß die Verzerrung der Nachrichten sowohl
aus der ungleichen Dämpfung der verschiedenen, die Einzelsignale bildenden Frequenzkomponenten
als auch aus ungleichen Übertragungszeiten der Frequenzkomponenten entspringt.
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Erfindungsgemäß werden Schaltanordnungen vorgesehen, von denen jede
jeweilig nur eine der beiden Verzerrungsarten kompensiert; die eine kompensiert
im wesentlichen die ungleichen Übertragungszeiten der Frequenzkomponenten. Die andere
bewirkt im wesentlichen die Kompensierung der Verzerrung infolge ungleicher Dämpfung
der Frequenzkomponenten. Die ersterwähnte Schaltanordnung kann von der früher bei
Kabelempfängern benutzten Art sein, z. B. Reihenschlußkondensator mit N ebenschlußwiderstand,
welche Dänipfungswiderstand besitzt. Die zweite Schaltanordnung, welche in dem erläuterten
Falle die Kompensierung der ungleichen Dämpfurig bewirkt, ist zur Verhinderung von
Phasenverschiebungen, welche die Übertragungszeiten der Frequenzkomponenten beeinflussen
würden, stark gedämpft.
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Andere Schalteinheiten können zwischen den aufeinanderfolgenden Verstärkerstufen
vorgesehen sein, welche in verbesserter Weise dazu beitragen, die Entzerrung der
Nachrichten zu bewirken und auch als Filter zur Aussonderung unerwünschter Frequenzen,
beispielsweise von Störungen aus fremden Störungsquellen, zu dienen.
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Die Empfangsschalteinheiten dienen auch zur Verkörperung einer höheren
Impedanz als der des Kabels, besonders bei den niedrigen Frequenzen des Signalbereiches.
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Bei der zur Veranschaulichung der Erfindung gewählten Ausführungsform
ist ein einadriges, mit einer Nickeleisenlegierung belastetes Überseekabel mit einem
zweiadrigen Abschnitt abgeschlossen, von dein jede Ader gleichbelastet ist. Am See-Ende
des paarigen Abschnittes ist eine Ader an das Einfachkal).el
angespleißt,
und die andere Ader ist über einen im wesentlichen Ohmschen und nur schwach induktiven
Widerstand geerdet, der gleich der charakteristischen Impedanz des Einfachkabels
ist. Am Uferende ist der zweiadrige Abschnitt durch Kunstschaltung abgeschlossen,
die aus einem Kondensator in Reihe mit einer nebengeschlossenen Induktanz und einem
Ohmschen Widerstand besteht. Alle drei Elemente sind so bemessen, daß, wenn diese
Schaltung mit einem Empfangselektronenröhrenverstärker mit Hilfe eines Transformators
gekoppelt ist, der ein hoben Verhältnis von Induktanz zum Widerstand hat, die Schaltung
entzerrend wirkt.
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Die Erfindung soll sowohl in ihrem Aufbau als auch in ihrem Betriebsverfahren
zusammen mit ihren anderen Zwecken und Vorteilen im folgenden unter Bezugnahme auf
die beiliegende Zeichnung näher erläutert werden.
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Abb. i zeigt schematisch die bevorzugte Ausführungsform der oben beschriebenen
Erfindung.
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Abb.2 veranschaulicht schematisch eine Art des zum Gebrauch in der
Anlage der Abb. i geeigneten Empfangsverstärkers.
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Abb. 3 zeigt Abänderungen der Anordnung der Abb. 2.
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Nach Abb. i der Zeichnung endigt ein einadriges Kabel 5 in einem zweiadrigen
Abschnitt des Überseekabels 6, welcher sich zwischen den Linien W-W und X-X erstreckt.
Eine Ader 7 des zweiadrigen Abschnittes ist an einem Ende mit einem Einfachkabel
5 verspleißt und am anderen Ende mit einem Schalter 8 verbunden, mit Hilfe dessen
es in seiner oberen Stellung mit den Signalenipfangsapparaten R und in seiner unteren
Stellung mit den Sendeapparaten T verbunden werden kann. Die andere Ader 9 des zweiadrigen
Abschnittes ist am See-Ende über einen Mriderstand io mit einem Leiter verbunden,
der in Berührung mit dem Seewasser steht. In der im besonderen dargestellten Anordnung
ist der Widerstand bei Punkt 13 reit den Kabelbewehrungsdrähten verbunden, und eine
übliche, durch punktierte Linien dargestellte Verbindung ist dazu benutzt, um anzudeuten,
daß die Bewehrungsdrähte geerdet sind. Die Ader 9 bildet zusammen mit der bei Punkt
13 geerdeten Kunstschaltung io eine das Kabel ausgleichende Kunstleitung. Das Uferende
der Ader 9 ist mit dem Empfangsapparat R verbunden.
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Das Sendegerät T enthält einen bekannten Sender 17 für positive und
negative Stromstöße, einen Reihenwiderstand 18 und Kondensator i9 mit einem Nebenschlußwiderstand
2o. Wie oben ausgeführt, kann das Sendegerät T mit der Ader 7 des paarigen Abschnittes
6 durch den Schalter 8 in seiner unteren Stellung verbunden werden. T:in ähnliches
Sendegerät (nicht dargestellt) ist auf der entfernten Endstation des Kabels zum
Senden nach dem Empfangsgerät R vorgesehen und braucht nicht weiter beschrieben
zu werden.
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Der unmittelbare Abschluß für den zweiadrigen Abschnitt 6 besteht
aus dem Kondensator 21 in Reihe mit einer Induktanz 2::". Der Widerstand 23, im
Nebenschluß des Kondensators 21 geschaltet, der Widerstand 2-t, im Nebenschluß der
Induktanz 22, undWiderstand 25, in Reihe mit der Induktanz 22, sind zu dem Zwecke
vorgesehen, Störschwingungen zu verhindern und für die Überwachung der Niederfrequenzkomponenten
des Zeichenstromes, wie später ausgeführt werden soll. Für die Koppelung der Induktanz
22 mit einem Empfangsverstärker A wird ein gekapselter Transformator 26 benutzt.
Die Sekundärwickelung 27 des Transformators 26 ist von einer Abschirmung 28 umgeben,
die an die örtlich geerdete Klemme der Wickelung 27 angeschlossen ist.
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Der Verstärker A kann von irgendeiner geeigneten Bemessung sein, und
zum Verstärken können zweckmäßig Elektronenentladeröhren verwendet werden. Der Ausgangskreis
des Verstärkers A verläuft über eine Empfangsvorrichtung 29, die, wie angegeben,
ein Syphonrekorder sein kann. Nach der dargestellten Anordnung ist die Anzeigevorrichtung
29 in erheblichem Abstand von dem Verstärker A aufgestellt und damit über ein Kabel
30 verbunden. Eine zweite Anzeigevorrichtung 31, die ebenso ein Syphonrekorder,
wie dargestellt, sein kann, steht in Reihe mit dem benachbarten Ausgangskreis des
Verstärkers A zur Unterstützung in Verbindung.
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Wie oben erwähnt, ist eine das Kabel abgleichende Rückleitung für
das Kabel 5 vorgesehen, um von örtlichen Feldern herrührende Störungen zu verhindern.
Die Wirksamkeit einer derartigen Anordnung hängt davon ab, ob die Leiter 7 und 9
gleiche Impedanzen zur Erde haben; es ist klar, daß eine Ungleichheit der Leiter
gegen Erde die Störungsmöglichkeit steigert.
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Das Anschlußkabel3o, das sich zwischen dem Verstärker A und dem Rekorder
29 erstreckt, kann starken Störungen unterworfen sein; deshalb müssen die Verstärkerheizfädei:
örtlich am Kabelende mit Erde verbunden werden. Um auch Ungleichheiten der Kabelabgleich-Kunstleitung
zu vermeiden, muß man den Verstärker A mit dein abschließenden Netz mittels des
Transformators 26 koppeln.
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Um auf dem belasteten Kabel 5 eine hohe Zeichengeschwindigkeit aufrechtzuerhalten,
mußderTransforinator26
einen breiten Bereich v onFrequenzkomponenten in treuer Wiedergabe übermitteln können.
Für Zeichengeschwindigkeiten von 6o Hertz oder weniger ist es wünschenswert, daß
der Transformator bei der Zusammenschaltung mit besonderen Kunstschaltungen etwa
für die Dauer einer Sekunde ein gleichbleibendes Sekundärpotential aufrechterhalten
kann, wenn das Potential auf dem Sende-Ende des Kabels durch irgendeine Zeichenkombination
auf gleichen Wert erhalten wird. Um die Zeichen genau wiederzugeben, muß der Tarnsformator
Frequenzen von etwa dem i,5fachen der Sib,nalisierfrequenzverzerrungsfrei durchlassen.
Mit anderen Worten, der Transformator muß über einen Bereich von nahezu 1-/",Hertz
bis zu ioo Hertz mit hohem Wirkungsgrad arbeiten. Um die bestmögliche Zeichenwiedergabe
zu erzielen, muß bei Verwendung der Kabelausgleich-Kunstleitung die (-las Kabel
und die Kunstleitung abschließende Kunstschaltung eine Impedanz haben, die bei allen
wesentlichen Zeichenfrequenzen erheblich höher als 8oo Olim liegt, so daß sie nahezu
der Impedanz zwischen Kabel und Kunstleitung gleichkommt. Um das Auftreten großer
Stromamplituden niedriger Freqiiei?z am Kabelempfangsende zu verhindern und damit
eine störende Art der Hystereseverzerrung möglichst klein zu machen, muß die Impedanz
der Kunstschaltung auch für @lie niedrigen Frequenzen möglichst hoch sein. Das ist
ein Erfindungsmerkmal.
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Es hat sich herausgestellt, daß bei geeigneter Bemessung der Bestandteile
der Kunstschaltung und des Transformators 26 diese Erfordernisse erhalten werden
können. Es hat sich ferner erwiesen, daß ein Transformator mit einer Primärinduktanz
von einigen tausend Henry und einem wirksamen Widerstand in der Größenanordnung
von 1j. 01-im je Henry für die untere Frequenzgrenze geeignet ist. Um einen derartigen
Transforinator zu erhalten, muß man für den Magnetkern eine Nickel-Eisen-Legierung
verwenden, die bei schwach magnetisierenden Kräften eine hohe Permeabilität hat:
Die Aufgabe der Kunstschaltung soll nun betrachtet werden. Der am Empfangsende eines
übersee-Telegraphenkabels ankommende Strom enthält Zeichenkomponenten von naliezu
o aufwärts bis zu einer Frequenz, die den höheren Harmonischen der normalen Zeichenfrequenz
entspricht, jedoch werden die Komponenten der unteren Frequenzen sehr viel stärker
wiedergegeben als die Bestandteile schnellerer Schwingungen, wobei letztere den
ersteren zeitlich vorauseilen. Uni die ursprüngliche Zeichenform wiederzugewinilen,
muß der beste Wirkungsgrad der .@nordnung für etwa das i,5fache der Zeichenfrequenz
vorgesehen sein, wodurch natürlich schnellere und langsamere Schwingungen dementsprechend
einbüßen. Desgleichen muß diePliasenverschiebung bericlitigtund Schwingungen in
irgendeinem angeschalteten, abgestimmten Schwingungskreis vermieden werden. Auch
muß die Klemmenimpedanz für alle wesentlichen Zeichenfrequenzen hoch erhalten werden
und besonders hoch bei den langsameren Schwingungen zur Vermeidung der Hystereseverzerrung.
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Diese Aufgabe erfüllt erfindungsgemäß die Schaltung, die das Kabel
mit dem Verstärker verbindet, und zwar durch eine Reihenschaltung von Kondensator
und Induktanz, die beide so bemessen sind, daß ihre Recktanzen annähernd dem il/,fachen
Wert der Zeichenfrequenz entsprechen. Schwingungen werden durch den Nebenschlußwiderstand
2q., der über die Induktanz 22 geschaltet ist, vermieden, wobei nur ein bestimmter
Betrag sehr niedriger Zeichenfrequenzkomponenten den Kondensator 2i über den hochohmigen
NebenSChluß durchlaufen darf und das Verhältnis Widerstand zur Recktanz über den
Stromkreis der Spule 22 durch Widerstand 25 auf einen bestimmten Wert eingestellt
wird. Die Spannung an der Induktanzspule 22 lind ihren zugeordneten Widerständen
24 und 25 wird dann der Primärwicklung des Transformators 26 aufgedrückt und durch
ihn dein Eingangskreis des Verstärkers A. Die Minimalimpedanz der Kunstschaltung
liegt dann nahezu bei der Eigenschwingung der Induktanz 22 und des Kondensators
21 und ist auf den wirksamen Widerstand dieser Stromkreise verkleinert. Diese Anordnung
erlaubt es, die Klemmenimpedanz durch Vergröf#erung der Induktanz und entsprechende
Vei#-ringerung der Kapazität zu steigern, und zwar theoretisch bis zum Faktor unendlich.
Praktische Bemessungsfragen haben jedoch die Induktanz auf den Wert von
50 Henry beschränkt. Die Einschaltung eines abgeschirmten Transformators
26 zwischen Induktanz 22 und den Gitterkreis des Verstärkers A beeinträchtigt die
Wirkungsweise des Stromkreises nur wenig.
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Wenn die Primärreaktanz des Transformators im Vergleich zum Widerstand
seines Stromkreises groß ist, so ist der die Primä rwicklung durchfließende Strom
dem Potential direkt proportional und der Frequenz irgendeiner dem Transformator
aufgedrückten Zeichenkomponente umgekehrt proportional. Da das Sekundärpotential
direkt proportional dem Verhältnis der Primärstromv eränderung ist, so ist das Sekundärpotential
über den Frequenzbereich, für den der Stroinkrzisprimärwiderstand gering im Vergleich
zur
Primärreaktion ist, von gleicher Kurvenform wie das Primärpotential.
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Gleichgültig wie groß die Primärreaktanz mit Bezug auf den Widerstand
gemacht wird, es ist unmöglich, ein gleichbleibendes Potential parallel zur Sekundärwicklung
des Transformators aufrechtzuerhalten, wenn das Primärpotential konstant erhalten
wird. Das Sekundärpotential fällt allmählich zu Null. Es ist jedoch möglich, ein
konstantes Sekundärpotential für eine nennenswerte Zeitdauer aufrechtzuerhalten,
wenn man es ermöglicht, daß das Primärpotential beständig im richtigen Verhältnis
ansteigt, um das Bestreben des Sekundärpotentials zu fallen, auszugleichen. Zu diesem
Zweck kann man vorteilhaft den Umstand benutzen, daß die Spannung am Empfangsende
des Kabels für einige Sekunden, nachdem die Spannung auf dem See-Ende angelegt wird,
beständig steigt und indem man dementsprechende Einstellungen der Schaltung vornimmt.
Infolgedessen kann die Schaltung und der übertrager der Abb. i im wesentlichen so
wirken, als ob für die Dauer einer Sekunde gar kein Transformator vorhanden wäre.
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Es ist klar, daß die Einstellungen der Bestandteile der Schaltung
zwischen Kabel und Verstärker nicht nur von den Kabelcharakteristiken abhängen,
sondern ebenso von der Zeichengeschwindigkeit und von den Einstellungen irgendeines
Schwingungsbestandteiles, der im Verstärker selbst enthalten sein mag.
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Eine geeignete Verstärkerschaltung A, zwischen den Leitungen Y-Y und
Z-Z der Abb. i, ist in Abb. 2 dargestellt. Dieser Verstärker enthält vier Verstärkerstufen
von Elektronenröhren mit geeigneten Koppelungskreisen und einer besonderen Kunstschaltung.
Der erste Verstärker 2A1 ist mit einer Gittervorspannungsbatterie ioo von minus
drei Volt iersehen. Wie in Abb. i dargestellt, sind die Heizfäden aller Verstärkerröhren
geerdet und werden durch Strom aus einer Sechs-Volt-Batterie unter Steuerung von
Widerständen, wie in Abb. 2 dargestellt, geheizt.
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Der Ausgangskreis des Verstärkers 2A1 ist mit der Schaltung ioi mittels
des Widerstandes iod und des Kondensators 103 verbunden. In Reihe mit dem
Widerstand io2 liegt eine Anodenbatterie 2B1. Die Kunstschaltung ioi besteht aus
dem variablen Kondensator 104, dem Sekundäreinstellkondensator io7, Schiebewiderstand
io5, Induktarzspule io6 und einem Kupferwiderstand. Die obere Klemme der Spule io6
ist mit dem Gitter des Verstärkers 2A2 durch die Gittervorspannungsbatterie io8
verbunden.
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Die Schaltung ioi zeigt keine scharfe Abstimmung, sondern umfaßt einen
Autotransformator mit einem außergewöhnlich hohen Primärwiderstand. Dieser Widerstand
ist so hoch in bezug auf die Primärreaktanz bei allen schnelleren Zeichenfrequenzen,
daß der Strom im Primärkreis praktisch in Phase mit der Klemmenspannung ist. Das
übersetzungsverhältnis des Transformators ist jedoch so groß, daß die sekundär induzierte
Spannung für die höheren Zeichenfrequenzkomponenten sich beträchtlich zu der Gleichspannung
addiert, die durch Leitung auf die Sekundärklemmen durch den Spannungsabfall am
Primärwiderstand übertragen wird. Das sich daraus ergebende Kennzeichen der Schaltung
ioi besteht darin, daß, langsamere Frequenzen unverändert auf die Sekundärklemmen
übertragen werden, während höhere Frequenzen in ihrer Spannung wesentlich anwachsen.
Die Phasen der Zeichenkomponenten werden nahezu proportional zur Frequenz verschoben.
Infolgedessen verändern die Phasenverschiebungen die Zeichenform nicht, sondern
bewirken nur eine zeitliche Nacheilung. Da jedoch die Verstärkung für die schnelleren
Frequenzen größer als für die niedrigeren ist, wird die Kabeldämpfung teilweise
aufgehoben. Der Primärkondensator 104 und der Sekundärkondensator io7 werden dazu
benutzt, um den Einfluß von Störungen, die an Frequenz höher als irgendeine der
wichtigen Zeichenbestandteile ist, zu verringern und um jede gewünschte Phasenverschiebung
dem Zeichen aufzudrücken.
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Der Verstärker 2A= ist mit der Schaltung zog mittels des Widerstandes
i io und des Kondensators i i i gekoppelt. Die Anodenbatterie 2B2 liegt in Reihe
mit dem Widerstand iio. Die Schaltung zog besteht aus der Induktanzspule 11a im
Nebenschluß zu dem Schiebewiderstand 11q. und dem Kondensator 113 und liegt
in Reihe zum Zeichenstromausgangskreis des Verstärkers 2A2. Der Eingangskreis des
Verstärkers 2A3 mit Einschluß der Gittervorspannungsbatterie i 16 liegt parallel
zu dem Kondensator 113, welcher seinerseits durch den Gitterableitungswiderstand
i 1 5 überbrückt ist.
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Der Verstärker 2A3 ist an die Kunstschaltung i2o mittels des Kondensators
i i 8 und des Widerstandes 117 gekoppelt, mit welchem die Anodenbatterie 2B3 in
Reihe liegt. Die Kunstschaltung i2o besteht aus der Induktanzspule 121, überbrückt
durch den Widerstand 122 und den Kondensator 123, welcher parallel zum Zeichenstromausgangskreis
des Verstärkers 2A3 liegt. Parallel zum Kondensator 123, welcher durch den Gitterableitungswiderstand
12q. überbrückt ist, liegt der Eingangskreis des Verstärkers 2A4 einschließlich
der Vorspannungsbatterie 125. Der Verstärker 2A4 erhält den Anodenstrom aus der
Batterie
2B4 und besteht zweckmäßig aus zwei zueinander parallel geschalteten Vakuumröhren.
Der Einfachheit halber ist nur eine einzige gezeichnet.
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Die Schaltungen iog und i2o sind so eingestellt, daß sie Störströme
höherer Frequenz als die wesentlichen Zeichenbestandteile herabsetzen.
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Eine Abänderung des Verstärkers der Abb. 2 ist in Abb. 3 dargestellt.
Gleiche Bestandteile in den beiden Abbildungen sind durch die gleichen Bezugszeichen
bezeichnet. Die Abänderungen dienen dem Zweck, die Beweglichkeit der Einstellungen
zu steigern und auf diese Weise zu ermöglichen, daß der Verstärker über einen größeren
Bereich von Telegraphiergeschwindigkeiten als der Verstärker der Abb. 2 gut arbeitet.
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Bei dem Verstärker der Abb. 3 sind die Widerstände i o2, i o5, i io
und 117 sowie der Kondensator 103 verstellbar, und die Anordnung der
Zwischenstufenschaltungen iog und 120 ist abgeändert. Die unteren Werte der Kopplungswiderstände
io2, iio und 117, jede in vier Stufen einstellbar, werden zum Betriebe bei geringeren
Zeichengeschwindigkeiten gebraucht, um den Verstärkungsbetrag herabzusetzen. Ein
Potentiometer 13o der Schaltung iog ist für den Widerstand i i 5 eingesetzt worden
und hat seine Lage mit einer Stellung vertauscht, wo es im Nebenschluß sowohl der
Spule i 12 als auch des Kondensators 113 liegt, anstatt im Nebenschluß des Kondensators
113 allein. Der in gleicher Weise für Widerstand 124 in der Schaltung i2o eingesetzte
Widerstand 131 ist im Nebenschluß sowohl der Spule 121 als auch des Kondensators
123 geschaltet, anstatt im Nebenschluß zum Kondensator 123 allein.
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Die Schaltungen iog und 120 können so eingestellt «erden, claß sie
aus einem Widerstand und Kapazität in Reihe oder einer Induktanz und Kapazität in
Reihe oder einer nebengeschlossenen Induktanz in Reihe mit einer Kapazität bestehen,
wobei die Spannung, die dem Eingangskreis des nachfolgenden Verstärkers aufgedrückt
wird, in allen Fällen diejenige parallel zu den Kondensatorklemmen ist. Jede der
Einstellungen siebt Störkomponenten aus, welche höhere Frequenzen haben als die
wichtigen Zeichenkomponenten. Außerdem erzeugt die erste Einstellung ein relatives
Fortschreiten in der Phase für die schnelleren Frequenzkomponenten mit Bezug auf
die langsameren, d. h. eine Verschiebung in gleicher Richtung, wie sie durch das
Kabel erzeugt wird. Die zweite Einstellung kann derart sein, daß sie die Phasen
der Komponenten von einer bestimmten Frequenz aufwärts verhältnismäßig voreilen
und sie jenseits dieser Frequenz nacheilen läßt. Die dritte Einstellung kann derart
sein, daß sie in einer der beiden Arten wirkt, je nach den relativen Größen der
drei Stromkreiselemente. Diese Einstellungen mit Bezug auf die Schaltung iog werden
nicht wirksam, wenn nicht das Potentiometer i 3o auf seinen Maximalpunkt gestellt
ist.
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Ein Verfahren, diese Einstellungen für den Zweck wirksam zu machen,
höhere Störschwingungen wie die Zeichenfrequenz ziT verringern, besteht darin, die
Induktanzen auf ein Maximum und die Widerstände auf unendlich einzustellen und dann
die Kapazität zu steigern, bis eine Schwingung eben beginnt, sich dem Zeichen zu
überlagern. Der Widerstand wird darauf verringert, bis die Schwingungen verschwinden.
Wenn die Schaltungen iog und i2o benutzt werden, ist die Schaulinie des Signals
etwas runder, als wenn sie nicht benutzt werden, die Störung wird jedoch stark herabgesetzt.
Bei langen, belasteten Kabeln kann es notwendig werden, diese Schaltungen zur Berichtigung
der Phasenverschiebungen zu verwenden.
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Jede besondere Einstellungsreibe ist natürlich abhängig von einer
großen Zahl von Bedingungen, und die Erfindung ist nicht auf irgendwelche besonderen
Anordnungen beschränkt, welche vorher geschildert sind oder auf irgendwelche bestimmten
Werte für die verschiedenen Bestandteile der Schaltungen, sondern ist beträchtlicher
Abänderungen fähig, ohne von dem Geiste der Erfindung abzuweichen.