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Fernspreehvermittlungseinriehtung für Gesellsehaftsleitungen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Gesellschaftsleitungen. bei denen an eine von der Zentrale kommende Doppelleitung mehrere Teilnehmer angeschlossen sind. Ein derartiges System wird z. B. im Wiener Telephonnetz verwendet. Hier werden an eine Doppelleitung vier Teilnehmer angeschlossen. Fig. 1 zeigt grundsätzlich eine solche Anordnung.
Um einen bestimmten von den vier Teilnehmern anzurufen, wird ein sogenannter Selektivruf verwendet. Der Leitungswähler kanu folgende vier Arten von Rufstrom aussenden : 1. Einen an der a-Leitung liegenden Wechselstrom, dem ein Gleichstrom einer bestimmten Polarität überlagert ist. In Fig. l ist dies am vierten Leltungswähler 4 L Ir derart dargestellt, dass an
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a-Leitung liegt R an Minus. 4. An der b-Leitung liegt R an Plus.
Beim Wiener System ist nun folgende Anordnung getroffen : Von dem dem Leitungwähler vorangehenden Gruppenwähler verlaufen die Leitungen zu vier Gruppen von Leitungwählern. Jede dieser Gruppen von Leitungswählern ist so eingerichtet, dass sie eine bestimmte Art von Selektivruf ausschicken kann. So geht von der ersten Etage des dritten Gruppenwählers die a-, b- und c-Leitung zu solchen Leitungswählern, die z. B. den Selektivruf b-Leitung Plus aussenden. Welcher Selektivruf ausgeht, ist also durch die Etage am dritten Gruppenwähler bestimmt. Die zu einer Stammleitung gehörigen vier Teilnehmer unterscheiden sich daher durch die dritte Stelle ihrer Rufnummer. Es gehören also z. B. folgende vier Nummern zur selben Stammleitung : 65-1-80, 65-2-80. 65-3-80 und 65-4-80.
Diese Anordnung hat jedoch den Nachteil, dass jeder Etage eine Anzahl von Leitungwählern zugeordnet ist, die nur dieser Etage zur Verfügung stehen. So sind z. B. beim Wiener System jeder Etage vier Leitungswähler mit bestimmtem Selektivruf zugeordnet. Sind alle Leitungswähler einer Etage besetzt. so kann ein weiterer Ruf derselben Etage nicht mehr weiterkommen, auch wenn noch Leitungswähler einer andern Etage frei sind. Infolge der Teilung der Leitungswähleranzahl in vier Gruppen ist die Ausnutzung eine schlechtere und deshalb eine grössere Anzahl von Leitungswählern notwendig.
Eine Verbesserung wurde in dieser Hinsicht derart gemacht, dass je zwei Etagen derart einander zugeordnet werden, dass, wenn alle Leitungswähler der einen Etage besetzt sind, sie aus der andern Etage durch eine Umschaltung einen Leitungswähler zugewiesen bekommen können. Auch hier ist jedoch eine Gruppenteilung vorhanden, und es können nicht alle Leitungswähler allen Etagen zur Verfügung stehen.
Es ist auch eine Schaltung bekannt, bei der sämtliche Leitungswähler allen vier Etagen zur Verfügung stehen. Zu diesem Zweck wird den für den Gesellschaftsanschluss bestimmten. vom letzten Gruppenwähler ankommenden c-Leitungen je ein Relais zugeordnet, das die Art des Selektivrufes bestimmt. Sind an die Gesellschaftsleitung vier Teilnehmer angeschlossen, so sind zur Auswahl des Selektivrufes vier Relais notwendig.
Durch die Erfindung wird eine Verminderung der znr Auswahl des Selektinnfes dienenden
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ist, die über zwei der drei vom vorherliegenden Gruppenwähler zum Leitungswähler ver- laufenden Leitungen, z. B. über die b- und c-Leitung, gesteuert wird,
Fig. 2 zeigt diese Anordnung :
Die a-Kontakte aller vier Etagen sind miteinander verbunden, und von hier verläuft die a-Leitung zum Leitungswähler. Vom ersten und vierten b-Kontakt verläuft eine Leitung b direkt und vom zweiten und dritten b-Kontakt verläuft eine Leitung bl über ein Relais B I zum Leitungs- wähler. Der erste und dritte c-Kontakt führen über eine Leitung Cl direkt, vom zweiten und vierten verläuft eine Leitung c über ein Relais C zum Leitungswähler.
Die Wirkungsweise ist folgende : Kommt ein Ruf über die erste Etage zum Leitungs- I wähler, so verlaufen a, b und Cl direkt. Der Leitungswähler sendet in diesem Falle jenen Selektivruf aus. bei dem an der abgehenden a-Leitung der Plusrufstrom liegt.
Kommt ein Ruf über die zweite Etage, so verläuft der vom c-Arm kommende Strom über c und das Relais C, welches niederohmig ist und während der ganzen nachfolgenden Verbindung hält. Da vom dritten Gruppenwähler nun die Leitung bl verläuft, wird, da zwischen der Zehnerimpulsserie und der Einerimpulsserie ein Steuerimpuls kommt, der bekanntlich beim
Wiener System die Umsteuerung von Heben auf Drehen bewirkt, das Relais BI ansprechen.
Das Relais hält sich über seine Wicklung B 11 und den Kontakt B2 und über den Kopfkontakt AT während der ganzen nachfolgenden Verbindung werter. Durch Kontakt B3 wird BI kurz- geschlossen, so dass in der b-Leitung keine Wicklung liegt.
Es ist nun ersichtlich, dass durch die beiden Kontakte Cl und C2 die vom Leitungswähler abgehenden Leitungen a und b gekreuzt werden. Ferner wird durch Kontakt ss der Rufstrom
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Kommt ein Ruf über die dritte Etage, so wird nur das Relais B zum Ansprechen gebracht. C jedoch nicht. Die Kreuzung der abgehenden Leitungen unterbleibt daher, und es
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Bei Rufen von der vierten Etage spricht nur das Relais C an, wodurch die Leitungen gekreuzt werden und der Selektivruf mit Plus über die b-Leitung geschickt wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Fernsprechvermittlungseinrichtung für Gesellschaftsleitungen, bei der allen für den Gesellschaftsanschluss bestimmten Etagen der Wähler der letzten Gruppenwahlstute sämtliche für den Selektivruf bestimmten Leitungswähler zur Verfügung stehen, dadurch gekennzeichnet, dass die Art des Selektivrufstromes. den ein Leitungswähler auszuschicken hat, durch eine ihm zugeordnete Kombination von zwei Relais (B, C) bestimmt wird, die über zwei der drei vom vorherliegenden Gruppenwähler zum Leitungswähler verlaufenden Leitungen, z. B. über die b-und c-Leitung. gesteuert wird.