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Aufnahmevorrichtung für galvanisch zu überziehende Massenwaren.
Um auf Massenwaren, insbesondere kleinen Gegenständen, wie Schrauben, Federn, Stiften, Bolzen usw., in einfacher Weise gute galvanische Überzüge zu erzeugen, wird gemäss der Erfindung zur Lagerung der Massenwaren eine siebartig durchlochte Platte mit erhöhtem Rand vorgesehen, mit welcher eine sie ständig bewegende Antriebsvorrichtung verbunden ist. Man spart also bei der erfindungsgemässen Einrichtung insbesondere ganz erheblich an Zeit für das Hineinbringen der Massenwaren gegenüber den bekannten Einrichtungen, da die Massenwaren bei der erfindungsgemässen Einrichtung auf die Platte geschüttet werden können. Anderseits wird bei dieser Einrichtung der Vorteil der ständigen Bewegung der Massenware und damit die Erzeugung recht gleichmässiger Überzüge in verhältnismässig kurzer Zeit beibehalten.
Die vorliegende Einrichtung ist insbesondere hervorragend geeignet, um Überzüge aus Chrom, Nickel oder Zinn herzustellen, da mit ihrer Hilfe die sonst bei der Herstellung dieser Überzüge auftretenden Schwierigkeiten vermieden werden. Sollen die zu behandelnden Gegenstände nämlich nicht einzeln in das Bad gehängt werden, was bei kleinen Gegenständen sehr zeitraubend und kostspielig ist, so müsste man das Niederschlagen des galvanischen Überzuges in einem bekannten Trommel-oder Schaukelapparat vornehmen. In diesen Apparaten tritt aber häufig eine, wenn auch nur kurzzeitige Unterbrechung des Abscheidungsvorganges auf einzelnen Gegenständen ein, so dass matte und brüchige Überzüge entstehen. Bei der erfindungsgemässen Einrichtung werden diese Schwierigkeiten vermieden.
Es empfiehlt sich, zwei verschiedenartig wirkende Gruppen von Antriebselementen mit der Platte zu verbinden. Am besten geschieht dies in der Weise, dass die eine, an einem Ende der Platte angreifende Gruppe von Antriebsmitteln die Platte kontinuierlich hin und her bewegt, während die andere, an dem entgegengesetzten Plattenende angreifende Gruppe von Antriebselementen diskontinuierlich dieses Plattenende in die eine oder die andere von zwei in verschiedener Höhelage vorgesehenen Grenzstellungen überführt.
Infolge des Zusammenwirkens dieser beiden Gruppen von Antriebselementen wird auf die Lagerungsplatte, die ständig eine etwas geneigte Lage hat, wobei bald das eine und bald das andere Ende der Platte höher liegt, die Massenware infolge der Wirkung der erstgenannten Antriebselemente abwechselnd von dem einen Plattenende aus durch die übertragene Schüttelbewegung nach dem andern Ende hin sich bewegen und nach einiger Zeit, wenn das zuletzt genannte Plattenende in die andere Grenzlage überführt ist, in umgekehrter Richtung bewegt. Diese Ausführungsform kann noch wesentlich verbessert werden. Während nämlich bei der zuvor beschriebenen Anordnung zwei getrennte Antriebselemente vorhanden sein müssen, ist bei der weiterhin verbesserten Einrichtung nur eine Vorrichtung zum Bewegen der die Gegenstände tragenden Platte nötig.
Diese durchbrochene Platte ist an starren Stangen beweglich aufgehängt, und die starren Stangen werden gemäss der Erfindung in ihrer pendelnden Bewegung durch feste Anschläge begrenzt. Wenn die Stangen mit einer gewissen Geschwindigkeit auf diese Anschläge treffen, so werden sie plötzlich angehalten, und die auf der durchbrochenen Platte liegenden Gegenstände werden in starke Erschütterungen versetzt.
In den Fig. 1 und 2 sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. In der Fig. 1 ist in einen Badbehälter eine beispielsweise plattenförmige Anode 2 hineingehängt. Als Kathode dient
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falls kann man auch den Hebel 7 etwas elastisch ausbilden und ihn im Punkt 6 unbeweglich befestigen.
In diesem Falle erfolgt der Stromübergang im Punkte 6 zwischen ruhenden Teilen.
Das andere Ende Jss der Platte 3 ist mit einer Stange 11 verbunden, welche exzentrisch an einer Scheibe 12 befestigt ist, die von einem Uhrwerk in nicht näher dargestellter Weise angetrieben wird. Auf der Antriebsachse 13 ist eine zweite Scheibe 14 vorgesehen, auf welcher um 1800 gegeneinander versetzt zwei Anschlagstifte 15 befestigt sind. In der gezeichneten Stellung liegt der untere Stift gegen den Anker 16 eines Elektromagneten 1'7 an, so dass dadurch eine Drehung der Welle 13 und damit eine Bewegung der Platte 3 durch die zuletzt beschriebenen Antriebselemente verhindert wird. Wird der Stromkreis des Elektromagneten J ? y bei. M unterbrochen, so fällt der Anker 16 ab und gibt damit die Welle 13 frei.
Die Öffnung des Kontaktes 18 erfolgt periodisch während so kurzen Zeiten, dass bei der nächstfolgenden Schliessung des Stromkreises des Elektromagneten 1'7 die Welle 13 infolge Berührung seines Ankers mit dem auf der Zeichnung oben dargestellten Stift 15 wieder festgehalten wird.
Die Wirkungsweise der dargestellten Einrichtung ist wie folgt :
Die galvanisch zu überziehenden Massenwaren werden auf die Platte 3 geschüttet, wobei der erhöhte Rand 4 ein Herabfallen der Waren von der Platte verhütet. Darauf werden der Strom und die Antriebsvorrichtung für die Bewegung der Platte 3 eingeschaltet. Infolge der kontinuierlichen Wirkung des Exzenterantriebes 8, 9 wird die Platte 3 mit den auf ihr lagernden Massenwaren in ständiger Bewegung hin und her gerüttelt.
Da nun, wie dargestellt, die Platte 3 stets etwas geneigt angeordnet ist, so bewegen sich die auf ihr liegenden Massenwaren bei dieser Schüttelbewegung nach dem gegenüberliegenden Plattenende 10. Nach einiger Zeit wird nun in der bereits beschriebenen Weise die Welle 13 infolge Lösens der Sperrung 15, 16 freigegeben, und der Exzentertrieb 11, 12 hebt das Plattenende 10, das sich bisher in der unteren Grenzstellung befand, in die obere Grenzstellung. Nunmehr bewegen sich die Massenwaren infolge der durch den Exzenterantrieb 9 bewirkten Schüttelbewegung in Richtung nach dem Plattenende 5. Dieses Spiel wiederholt sich so lange, bis die Massenwaren einen Überzug von der gewünschten Stärke erhalten haben.
Die Platte 3 wird dann mit den Massenwaren am besten aus dem Bade herausgenommen und nach Beschickung mit neuen Massenwaren wieder eingebracht.
Um ein bequemes Einführen und Herausbringen der Massenwaren zu ermöglichen, kann z. B. die Verbindung zwischen der Stange 11 und der Scheibe 12 sowie die Verbindung zwischen der Stange 7 und dem Hebel 9 und die Befestigung bei 6 lösbar ausgebildet sein, so dass man nach Lösen dieser Ver- bindungen die Platte 3 mit den Massenwaren an den Stangen 7 und 11 aus dem Bad herausheben kann.
Gewünschtenfalls kann man auch statt der Stangen'7 und 10 je ein Paar solcher Stangen anbringen, wodurch'ein seitliches Kippen der Platte 3 während des Betriebes oder beim Herausheben vermieden wird.
Bei der in der Fig. 2 dargestellten Jbmrlchtung ist in das die Badtlüssigkeit 21 enthaltende Gefäss 22 mit Hilfe der Schienen 23 und 24 das als Kathode wirkende Sieb 25 mit Hilfe der Achsen 26 und 27 be-
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der Federn 34 und 35 gekoppelt. Um die hin und her gehende Bewegung der Schienen plötzlich zu unterbrechen, sind die Anschläge 36 und 37 vorgesehen.
Es ist vorteilhaft, diese Anschläge verstellbar anzuordnen, um die beim Bremsen der Stangen entstehenden Stösse je nach der Grösse und Form der zu behandelnden Gegenstände stärker oder schwächer
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vorgesehen sind.
Die Anode 38 ist mit Hilfe der Schienen 39 und 40 oberhalb der Kathode aufgehängt, und die Stromzuführung erfolgt mit Hilfe der Kontaktelemente 41 und 42. An diese Elemente können direkt die Kabel angeschlossen werden, so dass Gleitkontakte oder leicht brechende flexible Anschlüsse vermieden werden. Wird am Anschluss 41 der positive Pol und am Anschluss 42 der negative Pol der Strom-
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geschehen, so dass als Nebenschluss wirkende Stromübergänge zu den Schienen 23 und 24 möglichst vermieden werden.
Die erfindungsgemässe Einrichtung ist besonders gut zum Herstellen von Überzügen solcher Metalle geeignet, die zu ihrer Abscheidung eine hohe Stromdichte bzw. Spannung erfordern und bei denen eine wenn auch nur kurzzeitige Unterbrechung der galvanischen Abscheidung störend auf die Güte des Nieder-
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schlages wirkt. Als solche Metalle kommen besonders Chrom, Eisen und Kobalt in Frage ; aber auch Nickel und Zinn zeigen ähnliche Schwierigkeiten wie diese Metalle.
Zur Behandlung mit Hilfe der erfindungsgemässen Einrichtung sind besonders solche Gegenstände gezeigt, die leicht eine rollende oder stürzende Bewegung ausführen, wie z. B. Schrauben, Ringe, Kugeln, Stifte. Die zu behandelnden Gegenstände dürfen nur in so geringer Menge auf die Schüttelvorrichtung gelegt werden, dass sie nur eine Schicht bilden und die Gefahr eines Übereinanderliegens mehrerer Gegenstände völlig ausgeschlossen ist. Die Durchbrechungen müssen in einer derartigen Anzahl und Dimen- sionierung vorhanden sein, dass ein Festliegen der Gegenstände nicht eintreten kann, da sonst die galvanische Abscheidung an der Berührungsstelle zwischen der Platte und dem betreffenden Gegenstand unterbrochen würde.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Aufnahmevorrichtung für galvanisch zu überziehende Massenwaren, bei welcher zur Lagerung der Massenwaren eine siebartig durchlochte, kathodisch geschaltete Platte mit erhöhtem Rand vorzugsweise aus Material hoher Leitfähigkeit, z. B. Kupfer, vorgesehen ist, die mit einer sie ständig bewegenden Antriebsvorrichtung verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsvorrichtung aus zwei die Platte verschiedenartig bewegenden Gruppen von Antriebselementen besteht.