<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zum Schwelen von Brennstoffen im Drehrohr durch gleichzeitige und voneinander unab- hängige Innen-und Aussenheizung.
Brennstoffschwelverfahren mit Drehschweler sind sowohl für Innen-als auch für Aussenbeheizung und für kombinierte Innen-und Aussenbeheizung bekannt. Die Nachteile der reinen Innenbeheizung bestehen in der Notwendigkeit einer grossen, der Menge der Spülgase angepassten Kondensationsanlage, während die Vorteile in der Erzeugung eines sehr guten und unzersetzten Öles zu erblicken sind. Drehschweler mit Aussenbeheizung haben den Vorteil einer kleinen Kondensationsanlage, doch sind die gewonnenen Öle infolge einer vorzeitigen Zersetzung weniger wertvoll. Die bekannte Kombination beider Verfahren hebt den letzterwähnten Nachteil nicht auf, weil dabei die Aussenheizung die Hauptwärmequelle bildet.
Die bekannten Drehschweler, welche nach den vorerwähnten Verfahren arbeiten, weisen den Mangel eines geringen Durch-
EMI1.1
grösster Durchsätze durch den Drehschweler die Hauptforderung der Wirtschaftlichkeit einer Schwelanlage. Diesen Anforderungen wird die Erfindung durch die Vereinigung eines Kombinations-
EMI1.2
darin, dass der die Innenheizung bewirkende Gasstrom die Hauptwärmequelle bildet und der Gasstrom für die Aussenheizung derart geregelt wird, dass die Temperatur der Aussenbeheizung den Temperaturverlauf der Innenbeheizung an keiner Stelle um ein vorher bestimmtes Ausmass (z. B. 150 bei Steinkohle) überschreitet, um auch bei grossem Brennstoffdurchsatz unzersetzte Öle zu erhalten. Um dieses zu erreichen, ist die Innen-und die Aussenheizung regelbar.
Der Schweler besteht aus einem zwischen Endkammern angeordneten Rohrbündel, das von einem Manteldrehrohr umgeben ist, dem die Heizgase zugeführt werden, während die Spülgase in eine der Endkammern eingeleitet werden.
Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Fig. l
EMI1.3
Fig. 3 ist ein Querschnitt durch die Einlasskammer gemäss Linie 3-3 der Fig. 1, Fig. 4 ist ein Querschnitt nach Linie 4-4 der Fig. 1 ; Fig. 5 zeigt eine geänderte Ausführungsform der Endkammern und Fig. 6 eine Einzelheit.
Der Schweler besteht aus einem äusseren rotierenden Zylinder a mit Isolation b, der an beiden Enden durch Platten al mit Ein- und Ausalssstutzen all abgeschlossen ist. Die Platten al sind gegenüber dem Rohr a mittels Stopfbüchsen a3 abgedichtet. Konzentrisch im Rohre a liegen an beiden Enden desselben zwei Kammern c und d, zwischen welchen Schwelrohre e vorgesehen sind. Die Kammern stützen sich mit ihren Wänden c'bzw. cl'auf das Rohr a derart, dass die Kammern von einem Ringraum f umgeben werden, der durch Schlitze f' (Fig. 2) mit dem mittleren Raum des Schwelers a in Verbindung stellt. Die Frontplatten ei' bzw. d" der Kammern c. d sind mit Rohren g verbunden, die mittels Stoffhüchsen gl abgedichtet sind.
In die Kammer c führt ein Guteinlass A, während mit der Kammer d ein Auslass i verbunden ist, der einen Trichter i'aufweist, in welchen die Schaufeln i" das entschwelte Gut befördern.
Die Schwelrohre e sind in konzentrischen Bündeln angeordnet ; im vorliegenden Falle in drei. Das innerste Bündel besteht beispielsweise aus einem verhältnismässig weiten Rohr mit Zwischenwänden e'und bildet vier Schwelzellen. Das mittlere Bündel besteht aus acht Rohren und das äusserste Bündel besteht aus sechzehn Rohren. Vor jedem Bündel, in die Endkammern vorstehend, ist ein Ring m vorgesehen, welcher zum Ein-bzw. Austragen des Gutes dient. Für das äussere Rohrbündel dient die Aussenwand der Kammern e, d als Gutzubzw.-abführung. Das Schwelgut wird von Schurren it (Fig. 3) von dem Boden der Kammer r zu den Ringen m. gebracht.
Entsprechende Schurren n sind in der Kammer d vorgesehen ; sie dienen hier dazu, das Gut ohne freien Fall auf den Boden der Kammer d zu befördern.
Damit sämtliche Schwelzellen gleichmässig beschickt werden, sind Messsohaufeln)/an den Schurren it in der Kammer c vorgesehen, die in ihren Abmessungen derart gehalten sind, dass das Gut im Verhältnis von 16 : S : verteilt wird. Die Höhe des Gutes in den Sehwelrohren e, die etwa 6 zur Horizontalen geneigt sind, so dass das Gut bei der Ofendrehung von selbst zum Ausgang wandert, wird bestimmt durch am Ausgang derselben angeordnete schraubenförmige Stauwände e" (Fig. 6). Da diese gegebenenfalls einen zu geringen Querschnitt zum Durchtritt der Gase freilassen, sind sie schräg gestellt, so dass die Gase zwischen je zwei Wänden durchtreten können, wie der Pfeil e3 in Fig. 6 zeigt.
Das Futter der Frontplatten a'kann durch eine Ringkammer o ersetzt werden (Fig. 5),
EMI1.4
<Desc/Clms Page number 2>
sind mit den Stutzen ( {, t, versehen. Das Rohr g kann mit einem Flansch s ausgerüstet sein, welcher die Kammer c in zwei Teile teilt, wobei die Öffnung h der Einlassschurre h sich hinter dem Flansch s im Kammerteil t befindet. Diese Anordnung hat den Zweck, das Staubwirbeln beim Einlassen des Gutes zu verhindern.
Das durch die Schurre h in die Kammer c eingeführte Gut wird bei der Drehung des geneigt liegenden Schwelers von dem Verteiler 11 zu den Ringen m nach Abmessung durch die Messschaufeln n'gebracht. Sämtliche Rohre e aller drei Bündel werden also gleichmässig mit Schwelgut beschickt, welches durch sie hindurchwandert und in der Auslasskammer d von den Schaufeln ils in die Auslassschurre i gehoben wird. Zu gleicher Zeit werden inerte Gase
EMI2.1
aus dem Gut die Schwelgase frei und tragen sie durch die Kammer c zum Auslassrohr g, das mit der Kondensationsanlage in Verbindung steht. Die Schwelung wird unterstützt durch Heizgase, welche in die Stutzen all bei der Kammer cl eingelassen werden.
Sie treten durch die Schlitze (Fig. 2) und umstreichen, durch entsprechende Prallplatten k geleitet, die einzelnen Sehwelrohre e, an deren Aussenwand sie ihre Wärme abgeben. Die Heizgase verlassen den Schweler auf der andern Seite durch die Stutzen a" und treten ins Freie. Die aus dem Rohre g der Kammer ('austretenden inerten Gase dagegen werden, nachdem sie von den Schwelölen in einer Kondensationsanlage befreit sind. zu einem Rekuperator zurückgeführt. aufgeheizt und von neuem im Kreislauf verwendet. Der Rekuperator kann beispielsweise mit dem Halbkoks oder mit dem Überschussgas befeuert werden.
Es ist Sorge zu tragen, dass die Temperatur der die Aussenheizung bewirkenden Heizgase die zulässige Temperaturdifferenz etwa 150 C) gegenüber dem Spülgas nicht überschreitet. Dies geschieht z. B. in bekannter Weise durch Anordnung von Messinstrumenten im Ein-und Auslass, die entsprechende Einund Auslassventile für die Zirkulations-bzw. Heizgase steuern.
PATENT-ANSPRÜCHE : l. Verfahren zum Schwelen von Brennstoffen im Drehrohr durch gleichzeitige und voneinander unabhängige Innen-und Aussenheizung, dadurch gekennzeichnet, dass der die Innenheizung bewirkende Gasstrom die Hauptwärmequelle bildet und der Gasstrom für die Aussenheizung derart geregelt wird, dass die Temperatur der Aussenbeheizung den Temperaturverlauf der Innenbeheizung an keiner Stelle um ein vorher bestimmtes Ausmass (z. B. 150 bei Steinkohle) überschreitet, um auch bei grossem Brennstoffdurchsatz unzersetzte Öle zu erhalten.