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Einrichtung zum kontinuierlichen Ausschmelzen von Talg u. dgl.
Das für die Speisefetterzeugung verwendete Premier-Jus gewinnt man aus dem Rindertalg bekanntlich durch Schmelzen des Talges bei einer Temperatur, die etwa 45 C nicht übersteigen soll, da Bestandteile, des Talges, die einen höheren Schmelzpunkt haben, von hochwertigem Premier-Jus fernzuhalten wahren.
Bei den bisher meist gebräuchlichen, die Wärme von aussen oder von innen zuführenden Einrichtungen zum Schmelzen des Talges, insbesondere beim Schmelzen durch die unmittelbare Einwirkung von Wasserdampf auf den Talg, konnte die zum Gewinnen von hochwertigem Premier-Jus günstigste Temperatur nicht genügend genau eingehalten und auch wegen der Grösse der Gefässe nicht allen Teilen des Schmelzproduktes gleichmässig mitgeteilt werden, was zur Folge hatte, dass in die geschmolzene Masse auch Stoffe hineingerieten, die das Erzeugnis verschlechterten und auch seine Reinigung erschwerten.
Die geschmolzene flüssige Masse, die nebst dem Fettstoff auch noch feste Verunreinigungen, wie z. B.
Gewebeteile, dann Wasser und in diesem gelöste Beimengungen u. a. m. enthält, wurde bisher der Hauptsache nach in Kläranlagen so lange stehengelassen, bis die Trennung der Stoffe verschiedenen spezifischen
Gewichtes zustande gekommen war, und so kam es, dass das gesamte Verfahren viele Stunden Zeit benötigte, wobei aber in der Regel trotzdem kein vollkommen reines Erzeugnis erhalten werden konnte.
Abgesehen davon, dass diese lange Dauer des Verfahrens in jeder Beziehung sehr unwirtschaftlich ist, hat es auch noch den Nachteil, dass sich dabei Gelegenheit zur Entstehung von Fäulsnisstoffen ergab. Die Fabrikationsdauer kann wesentlich verringert werden, wenn das Abscheiden der erwähnten Beimengungen durch die Weiterbehandlung des Fettes in einer Zentrifuge erfolgt. Diese Art der Befreiung des Fettes von den unerwünschten Beimengungen wurde bisher in Verbindung mit einem Niederschmelzen des Talges durch gespannten Wasserdampf geübt, mit welchem ein Fett von beträchtlichem Wassergehalt erhalten wird, der eben von der Zentrifuge wieder abgeschieden werden muss.
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Ausschmelzen von Talg u. dgl., bei welcher einzeln bei andern bekannten Verfahrensweisen in Verwendung gezogene Einrichtungen unter gleichzeitiger Beobachtung einer präzisen Temperaturhöhe in eine hiedurch bedingte Gesamtanordnung gebracht sind, die als wesentliche Vorteile eine beträchtlich abgekürzte Erzeugungsdauer bei rationellerer Aus- beute des Rohproduktes und grösserer Haltbarkeit der Endprodukte gegenüber den bekannten Verfahren mit sich bringt.
Dies wird bei der Vorrichtung gemäss der Erfindung dadurch erzielt, dass ein oder mehrere Duplikat- kessel, eine Wanne mit Siebeinrichtung und ein Zentrifugalseparator unmittelbar hintereinander gereiht sind, wobei der Mantelraum des oder der Duplikatkessel in an sich bekannter Weise mit einem Flüssig- keitsgemisch von wählbarem Siedepunkt gefüllt ist.
Eine Einrichtung, die zur Ausführung des geschilderten Verfahrens geeignet ist, ist in der Zeich- nung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Der zu schmelzende Talg wird in den Duplikatkessel A eingebracht, dessen \1antel A'zur Aufnahme eines flüssigen, dampf-oder gasförmigen Heizmittels dient.
Durch die Art der Beheizung kann man die Temperatur, die zum Niederschmelzen des Rohtalges und dessen Umwandlung in Premier-Jus benötigt wird, genau einhalten, so dass Überschreitungen dieser
Temperatur, die Stoffe des Talges von höherem Schmelzpunkt zum Schmelzen bringen würden, vermieden werden können. Anderseits kann die Temperatur genügend hoch gehalten werden, um eine Pasteurisierung des Schmelzgutes zu bewirken. Diese genaue Einhaltung der Höhe und Dauer der erforderlichen Tem- peratur ist bei Einrichtungen, bei denen der Talg mit dem Dampf in unmittelbare Berührung kommt, nicht möglich.
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Mit ist eine Kondensvorrichtung bezeichnet.
Das Schmelzgut wird durch den Hahn A3 in die Siebwanne B ablaufen gelassen, die mit einem Sieb Be und einem Mantel Bi zur Aufreehterhaltung einer bestimmten Temperatur versehen ist. Durch das Sieb B= werden grobe Unreinigkeiten abgeschieden und das so vorgereinigte Schmelzgut wird durch den Hahn Ba in den Separator C abfliessen gelassen, wo eine vollkommene Trennung der verschiedenen Stoffe vor sich geht, die dann in die Gefässe D abfliessen.
Diese Einrichtung gestattet das kontinuierliche Ausschmelzen von Talg infolge der unmittelbaren Hintereinanderreihung der einzelnen Apparate.