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Verfahren und Vorrichtung zum Einwickeln von Patronen von plastischem Sprengstoff, beispielsweise
Dynamit, in Papier od. dgl.
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einwickeln von Patronen von plastischen Sprengstoffen, wie z. B. Dynamit, in Papier od. dgl. Umhüllungen.
Nach der vorliegenden Erfindung erfolgt das Einwickeln der Patronen selbsttätig mit Hilfe einer Maschine in der Weise, dass die Patronen über als Hülle dienende Blätter von Papier od. dgl. gerollt werden, von welchen dabei je eines von der Patrone erfasst und auf dieselbe aufgewickelt wird, worauf unter fortgesetztem Vorrollen der Patrone die über die Enden der Patrone vorspringenden Randteile des Papierblattes mittels geeigneter Organe selbsttätig über die Endflächen der Patrone umgeschlagen werden, so dass die Patrone vollständig eingewickelt wird.
Es ist schon bekannt, nicht explosive, zylindrische Gegenstände in wesentlich gleicher Weise mit Umsehlägen zu versehen ; nicht bekannt aber ist, plastische Sprengstoffe, z. B. Dynamit, mit einem Umschlag in dieser Weise zu versehen ; diese Arbeit wurde gewöhnlich mit der Hand ausgeführt, was zeitraubend und kostspielig war.
Durch die Benutzung der für andere Zwecke bekannten Maschinen oder Verfahrensweisen auf dem Gebiete der Sprengstofftechnik wird aber der Stand der Technik auf diesem Gebiete beträchtlich erhöht und werden grosse Vorteile gewonnen.
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform einer für den angegebenen Zweck geeigneten Vorrichtung veranschaulicht, u. zw. zeigt Fig. 1 die Maschine in Seitenansicht, Fig. 2 in Draufsicht, während Fig. 3 eine Stirnansicht der Maschine, Fig. 4 einen Schnitt einer Einzelheit nach der Linie IV-IV in Fig. 2 zeigt. Fig. 5 ist ein Querschnitt nach der Linie V-V der Fig. 4, Fig. 6 eine Seitenansicht der Faltorgane, Fig. 7 eine Draufsicht. Fig. 8 ist ein Schnitt nach der Linie VIII-VIII der Fig. 9 des Teiles der Maschine, in welchem die Papierblätter oder Hüllen auf die Patronen aufgewickelt werden.
Fig. 9 zeigt in Draufsicht dieselbe Vorrichtung im Schnitt nach der Linie IX-IX der Fig. 8 und die Fig. 10,11, 12 und 13 ver-
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1 ist ein Ständer, welcher einzelne Teile der Vorrichtung trägt, 2 und 3 sind im Ständer drehbar gelagerte Rollen, über welche ein endloser Transportriemen 4 läuft, auf welchem die Patronen 5 in der in Fig. 1 durch den Pfeil angedeuteten Richtung vorbewegt werden. Im Ständer sind zwei weitere Rollen 6,7 mit Transportband 8 gelagert, dessen Unterfläehe, wie aus Fig. 1 ersichtlich, gegen die auf dem Transportriemen 4 liegenden Patronen gedrückt wird und diese erfasst.
Der untere Teil des Bandes 8 bewegt sich in derselben Richtung wie der obere Teil des Riemens 4, jedoch mit etwas grösserer Geschwindigkeit, so dass die von diesem Band 8 erfassten Patronen über die nachstehend beschriebenen Teile der Vorrichtung mit etwas grösserer Geschwindigkeit als durch den Riemen 4 vorgerollt werden, wodurch zwischen den Patronen zweckmässige Abstände entstehen, wenn sie vom Band 8 erfasst worden sind, wie dies in Fig. l angedeutet ist.
Durch das Band werden die Patronen vom Transporteur 4 in der aus Fig. 1 und 8 ersichtlichen Weise über einen Tisch 9 und sodann über einen Behälter 10 weitergerollt, welcher Papierblätter oder-bogen 11 enthält, die mittels eines in dem genannten Behälter angebrachten
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wird durch eine an ihm befestigte oder mit ihm aus einem Stück hergestellte und durch eine entsprechende Öffnung im Boden 15 des Behälters 10 hindurchgehende Stange gefÜhrt. Damit die Papierblätter bzw. der Kolben nicht zu weit nach aufwärts gedrückt werden, ist am oberen hinteren Rand des Behälters 10
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ein für den rückwärtigen Rand der Papierblätter als Anschlag wirkender flansch ähnlicher Vorsprung 16 vorgesehen.
Nach Herabdrücken des Kolbens werden in den Behälter 10 die einer Arbeitsperiode entsprechend Anzahl Papierblätter eingebracht. Der vordere Rand derselben, d. h. der Rand, auf welchen die Patronen bei ihrem Vorrollen zuerst auftreffen, ist dagegen frei, so dass, wenn eine Patrone über den Behälter 10 vorrollt, in jedem Falle das zu oberst liegende Papierblatt in der in Fig. 8 angedeuteten Weise an der Patrone halten bleibt und sich beim Vorrollen auf diese aufwickelt. Der rückwärtige Teil des Papierblattes (bzw. des Behälters 10) ist zweckmässig schräge abgeschnitten in Fig. 9, so dass der eine Endteil des Papierblattes die Form eines schrägen Zipfels 17 erhält, der nach dem Aufrollen des Papierblattes auf der Patrone aussen liegt und geeignet ist, ein dichtes Anliegen des Papierblattes an der äusseren Seite der Hülle zu erleichtern.
Um sicher zu sein, dass das Papierblatt an den vorrollenden Patronen auch haften bleibt, ist es zweckmässig, diese für den Fall, als sie selbst für den genannten Zweck nicht hinreichend Klebkraft besitzen sollten, mit einem klebenden Überzug zu versehen. Dies kann selbsttätig, z. B. in der Weise geschehen, dass im Tisch 9 ein Querkanal. M vorgesehen ist, welcher durch eine Leitung 19 mit einem Behälter oder mit einer (nicht dargestellten) Pumpvorrichtung für ein geeignetes Klebemittel solcher Art in Verbindung steht, dass eine schädigende Einwirkung auf die Patronen ausgeschlossen ist.
In dem Tisch 9 ist eine mit dem genannten Kanal in Verbindung stehende Schlitzöffnung 20 (oder eine Reihe feiner Löeher), die sich quer über den Tisch 9 erstreckt, angebracht. Der in den Kanal 18 hineingepresste Klebstoff wird durch die genannte Schlitzöffnung 20 austreten und auf die Patronen gelangen, wenn diese über die genannte Öffnung rollen.
Mittels einer einstellbaren bzw. auswechselbaren Platte 21, die in den Tisch eingelassen und dort mittels Schrauben 22 befestigt ist, kann die Grösse der Schlitzöffnung 20 je nach Wunsch reguliert werden.
Wenn die allenfalls mit Klebstoff versehenen Patronen über den Behälter 10 vorrollen, wird in jedem Falle das zu oberst befindliche Papierblatt in der in Fig. 8 angedeuteten Weise auf die Patrone aufgewickelt oder aufgerollt und wenn die Patrone durch die Wirkung des Bandes 8 über den Behälter 10 hinausgerollt ist, ist sie von einem Papierkleid umschlossen, das an den Enden der Patrone ein Stück über deren Endflächen vorragt (Fig. 10).
Um ein Umfalten der vorstehenden Endpartien 23 des Papiers über die Endflächen 24 der Patrone zu bewerkstelligen, ist die Maschine mit Falzorganen 25 versehen, welche so beschaffen sind, dass beim Vorbeirollen der Patronen entlang und zwischen den beiderseits angeordneten Sätzen dieser Falzorgane an den Enden der Patrone vorspringende Teile 23 der Papierblätter zu Faltlappen (Fig. 11-13) umgebogen werden, welche die Endflächen der Patrone überdecken und gleichzeitig auch ein Abwickeln oder Loslösen des Papierumschlages von der Patrone hinanhalten.
Die genannten Organe bestehen bei der in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsform aus einer Anzahl Eisenbleehstreifen od. dgl. 26, deren nach einwärts gekehrten Enden zu abgeschrägten, hakenförmigen und schräge stehenden Teilen 27 ausgebildet sind (Fig. 7 und 9). Diese Organe sind an den Seiten der Bahn der Patrone durch die Maschine einstellbar derart angeordnet, dass ihre hakenförmigen Teile beim Vorrollen der Patrone mit den vorspringenden Teilen 23 der Hülle in Kontakt kommen, den Patronen selbst jedoch den Weg nicht versperren. Während des Vorrollens der Patrone werden durch die genannten Organe die Endteile 23 der Hülle zu Faltlappen 62 umgebogen, welche die Endflächen der Patrone überdecken. Die Faltorgane 26 können zweckmässig durch Schienen 28 und Schrauben 29 am Maschinenständer befestigt und in Arbeitsstellung gehalten werden.
Wenn die Patronen an den genannten Faltorganen vorbeigehen, liegen ihre Stirnflächen an den Führungsschienen 26'an, wodurch die Faltlappen 62 so lange gegen die Stirnflächen der Patrone gedruckt erhalten werden, bis sie durch die nachstehend beschriebene Einrichtung weiter in den Körper der Patrone eingepresst und so sicher festgehalten werden.
Mittels der Druckwalzen 30 wird der untere zweckmässig geriffelte Teil des Bandes 8 (Fig. 5) gegen die Patronen gedrückt gehalten, so dass diese sicher, jedoch ohne Deformation, vorwärts geführt werden. Nach Passieren der Faltorgane rollen die Patronen über einen Tisch 31 (Fig. 1 und 6), welcher an seinem (in der Bewegungsrichtung) rückwärtigen Ende eine Einsenkung 32 aufweist, in welche sich die Patrone einsenkt und damit gleichzeitig ausser Eingriff mit dem Band 8 kommt. Hier wird die Patrone von Vorrichtungen erfasst. die teils die über die Stirnflächen der Patrone umgebogenen Zipfe162 des Papiers niederpressen, teils die Patronen weiterführen.
Eine endlose, über angetriebene Kettenräder 34, 35 laufende Gliederkette 33 trägt in geeigneten Abständen voneinander angebrachte federnde Bügel 36, die an ihren freien Enden mit nach einwärts vorspringenden Stiften 37 versehen sind. Gemäss der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform geht der untere Teil der Kette 33 in einen Behälter 38 über, der geschmolzenes Paraffin zum Paraffinieren der Patronen enthält. 57 und 58 (Fig. 2) sind Ein-bzw. Auslassstutzen für Dampf oder ein anderes Heizmittel.
Der Behälter kann, wenn ein Paraffinieren nicht erforderlich ist, wegbleiben oder es kann auch das Paraffin durch eine andere geeignete Behandlungsflüssigkeit ersetzt werden. Die Kette 33 bewegt sich in der durch die Pfeile in Fig. 1 gezeigten Richtung, d. h. derart, dass sich ihr oberer Teil in der Richtung vom Tisch 31 nach abwärts gegen den Behälter 38 zu und sich ihr unterer Teil von dem Behälter nach aufwärts
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richtung der Kette vorne gelegene und verjüngte Ende 40 des Bügels 39 übergreifen und bei der fortgesetzten Bewegung an den äusseren Seitenteilen 41 des Bügels 39 entlang gleiten, wobei die Schenkel des Bügels 36 gespreizt werden,
so dass dabei die nach einwärts gerichteten freien Enden der Stifte 37 mit der auf dem Tische 31 ruhenden Patrone 5 nicht in Berührung kommen, sondern entlang der äusseren Seiten der Schienen 26'passieren. Die Länge der bügeiförmigen Führungsschiene 39 ist so gewählt,
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vor den Stirnflächen der auf dem Tische 31 ruhenden Patrone 5 befinden.
Sobald nun der Bügel 36 ausser Kontakt mit den Endteilen 52 kommt, federn seine gespreizten Schenkel in der Richtung zueinander aus, d. h. sie nehmen wieder ihre Normallage ein, wobei die Stifte 37 in Ausschnitte 262 der Schienen 26'
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so einpressen, dass der Verschluss der Umhüllung an den Stirnflächen völlig gesichert wird, während gleichzeitig die Patrone nun mehr von den Stiften gehalten und von dem Bügel 36 während der Bewegung der Kette mitgenommen wird. Die Patronen werden auf diese Weise durch das Paraffinbad im Behälter 38 geführt und bei der fortgesetzten Bewegung der Kette aus dem Bade mit heraufgenommen, bis sie schliesslich durch das Spreizen der Bügel vermittels der Schiene 39 freigegeben werden und in einen zu ihrer Aufnahme dienenden Behälter 43 abfallen.
60 ist eine Blechrinne zum Auffangen und Rückleiten des von den Patronen abtropfenden geschmolzenen Paraffins und ihr unterer gekrümmter Teil verhindert, dass eventuell sieh loslösende Patronen herunterfallen und im Paraffinbehälter 33 liegen bleiben.
Für den Antrieb der verschiedenen Transportvorrichtungen können beliebige geeignete Antriebs-
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gemeinsamen Triebvorrichtung aus in Tätigkeit gesetzt werden. Auf jeden Fall muss man darauf achten, dass das Geschwindigkeitsverhältnis zwischen den verschiedenenAntriebsvorriehtungen ein entsprechendes ist, nämlich so, dass das Band 8 mit etwas grösserer Geschwindigkeit läuft als der Riemen 4 und dass die Geschwindigkeit der Transportkette 33 im Verhältnis zur Fördergeschwindigkeit der Patronen so gewählt ist, dass jedesmal, wenn eine Patrone in die in Fig. 4 links gezeigte Lage auf dem Tische 31 gelangt, ein Bügel 36 bereitgestellt ist, sie zu erfassen.
Nach der als Beispiel dargestellten Ausführungsform werden die Kette 33, das Band 8 und der Transportriemen 4 von einer gemeinsamen Kraftquelle mittels eines Treibriemens oder-seiles 45 angetrieben, der über eine Riemenscheibe 46 einer im Ständer gelagerten Welle 47 läuft, welche die Rolle 7 des Bandes 8 und ein aufgekeiltes Zahnrad 48 trägt, das mit einem Zahnrad 49 der Welle 50 in Eingriff steht, die das die Kette 33 treibende Kettenrad 35 trägt.
Die Welle 50 trägt ferner eine Seil-oder Riemenscheibe 51, die mittels eines Treibriemens 52 mit einer Seil-oder Riemenscheibe 53 an einer (nicht dargestellten) Welle in Verbindung steht, die auch eine Friktionsscheibe 55 trägt, welche zwecks Vortriebes des Riemens 4 mit einer Friktionsscheibe 56 an einem Ende der Welle 54 in Eingriff steht, an deren anderm Ende die den Transportriemen 4 treibende Rolle 3 angebracht ist.
Zweckmässig ist letztere Friktionskupplung so angeordnet, dass der Riemen 4 in intermittierende Bewegung versetzt werden kann, während sich die Kette 33 und das Band 8 kontinuierlich bewegen. Zu diesem Zweck kann beispielsweise die Scheibe 56 am Umfange mit einem so beschaffenen Ausschnitt versehen sein, dass die Scheibe stehen bleibt, nachdem sie eine Umdrehung vollendet hat und der Riemen 4 um eine Strecke vorbewegt wurde, die der Länge einer auf ihm liegenden Reihe von Patronen entspricht.
Nachdem neuerlich eine frische Reihe Patronen auf den Riemen 4 aufgebracht worden ist, kann dieser
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beispielsweise mittels eines drehbaren Handhebels 57 und eines Lenkers 58 od. dgl. gesteuert werden. 59 bezeichnet einen Kurbelzapfen, mittels dessen eine (nicht dargestellte) Pumpe für die Zuführung
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PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Einwickeln von Patronen von plastischem Sprengstoff, beispielsweise Dynamit, in Papier od. dgl., dadurch gekennzeichnet, dass die Patronen mittels mechanischer Vorrichtungen in an sich bekannter Weise dazu gebracht werden, über eine Unterlage zu rollen und dabei eventuell nach Überziehen mit einem Klebemittel automatisch von einem Papierblatt umhüllt werden, dessen überstehende Ränder während des weiteren Arbeitsganges selbsttätig umgefalzt werden.