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Glasofen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Glasofen. in welchem das Schmelzen des Glases wesentlich gleichmässiger vor sich geht als in den bisher bekannten Öfen. Der Ofen gestattet ausserdem, zum grossen Teil diejenige Handarbeit zu ersparen, welche gewöhnlich notwendig ist, um das flüssige Glas aus dem Ofen zu den Verarbeitungsmaschinen zu befördern. Der Ofen, welcher sowohl für Häfen wie auch für einen unterteilten Behälter geeignet ist, enthält gemäss der Erfindung eine drehbare Sohle, welche die verschiedenen Häfen oder die verschiedenen Abteilungen des Behälters in die verschiedenen Heizzonen führt, so dass eine gleichmässige Schmelzung gesichert ist. Nach der Schmelzung werden die Behälter nacheinander in die Nähe der Maschinen geführt, wo dann das Glas unmittelbar abgefüllt werden kann.
Die drehbare Sohle dreht sich in einer Kammer, in deren Wand Kanäle münden, durch welche abwechselnd Heizgase eintreten und austreten, welche sich oberhalb der Sohle durch die Kammer bewegen. Vorzugsweise befindet sich die Beschickungsöffnung zwischen den Eintritts- und Austrittskanälen der Gase, während die Abfüllöffnungen an den Umfang des Ofens in der Nähe der Maschine zur Verarbeitung des Glases verteilt sind.
Die Zeichnung stellt ein Beispiel eines gemäss der Erfindung konstruierten Ofens schematisch dar. Fig. l zeigt eine Seitenansicht des Ofens, Fig. 2 einen horizontalen Querschnitt, Fig. 3 einen senkrechten Querschnitt.
Der Ofen enthält eine kreisförmige Kammer aus Mauerwerk 1, in welcher mit leichtem Spiel eine drehbare Sohle 2 angeordnet ist, auf der sich z. B. eine oder mehrere konzentrische Reihen von Glashäfen 3, 3 von verschiedener Grösse befinden. Die Sohle ruht auf einem Spurlager 4. Leitrollen 5,5, welche auf dem Umfang der Sohle verteilt sind, halten sie im Gleichgewicht, indem sie auf einer kreisförmigen Bahn 6 rollen. Ein Luftstrom, welcher durch gesteigerten Zug hervorgerufen werden kann, tritt unter die Wölbungen 7,7 und kühlt die untere Fläche der Sohle, die Leitrollen, die Bahn und das Spurlager 4 ab, in welchem man ausserdem noch zur Vermeidung einer schädlichen Erhitzung Wasser in Umlauf bringen kann.
Der obere Teil der drehbaren Sohle 2 besteht aus feuerfesten Blöcken 8, welche auf einer metallischen Armatur ruhen, die aus zwei Lagen von gekreuzten Balken 9 und 10 besteht. Die Metallarmatur wird ebenfalls durch den vorerwähnten Luftstrom abgekühlt und trägt einen Zahnkranz 11, auf welchen ein Hebel 12 mit einer Sperrklinke wirkt, um die Sohle Grad für Grad in Umdrehung zu versetzen.
Der Ofen wird durch Brenngase erhitzt. die abwechselnd in die Kammer 1 durch einen oder mehrere Kanäle 13 und einen oder mehrere Kanäle 14, die auf derselben Seite der Kammer liegen, eingeführt werden, u. zw. erfolgt diese Einführung zweckmässig jeweils durch den oder die Kanäle, die sich an der einen Seite einer zwischen den Kanalsälzrn gelegt gedachten radialen Mittelebene der Kammer befinden. Die durch einen oder mehrere dieser Kanäle eingeführten Flammen treten durch die auf der andern Seite der genannten Mittelebene befindlichen Kanäle aus, nachdem sie innerhalb der Kammer um einen mock 15, welcher in der Mitte der Sohle-vorzugsweise auf ihr aufruhend - an gebrach 1 ist, gestrichen sind und dadurch die Kammer im Umlauf durchströmt hahen.
Die Vfrbn'lnungs-
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produkte, welche abwechselnd durch den oder die Kanäle austreten, werden in einem in der
Abbildung nicht dargestellten Wärmeaustauscher verwendet.
Beim Drehen führt die Sohle 2 nacheinander alle Häfen 3, 3 in die heisseste Zone des Ofens in der Nähe der Kanäle 13 und 14, so dass das Schmelzen des Glases regelmässig und gleichmässig in den Häfen vor sich geht, ohne dass es notwendig wäre, sie auf der
Sohle zu verschieben, um sie den Kanälen zu nähern oder von ihnen zu entfernen.
Das Einbringen der Häfen 3, 3 geschieht durch eine Tür 16, welche man zweckmässig zwischen den Kanälen 13 und M, wie in Fig. 2 dargestellt, anbringen kann. Die Tür oder die Türen 17 zum Herausnehmen der Häfen können an irgendeiner Stelle des Ofenumfanges angebracht werden, u. zw. zweckmässig in dem Bereich der Beschickungsöffnung gegenüber- liegenden Kammerhälfte und insbesondere in der Nähe der Maschinen, denen das flüssige
Glas zugeführt wird, damit jede Beförderung der Häfen zwischen dem Ofen und den Maschinen und damit die Handarbeit, welche in andern Betrieben notwendig ist, erspart wird.
Obwohl sich die Erfindung besonders für Öfen mit Häfen eignet, kann man sie doch auch ebenso vorteilhaft für Öfen mit einem Behälter anwenden. Die drehbare Sohle bildet in diesem letzteren Falle den Boden eines kreisförmigen Behälters, welcher durch radiale Wände in Abteilungen von veränderlicher Zahl und Grösse geteilt ist, die die Form von Sektoren besitzen, welche beispielsweise um einen dem Block 15 ähnlichen Mittelblock angeordnet sind.
Die Erfindung ist im übrigen auch nicht auf die besonderen baulichen Einzelheiten, welche beispielsweise angeführt sind, beschränkt und kann je nach Bedarf abgeändert werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Glasofen, dadurch gekennzeichnet, dass seine Sohle (2), welche z. B. entfernbare
Häfen trägt, in einer Kammer umläuft, in deren zentralen Teil sich ein Block (15) befindet, welcher von einem Ringraum für die Zirkulation der Flammen umgeben ist.