DE3208574C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Vakuum-Schachtofen, der
auch als Hubwagenofen ausgebildet sein kann, zur Wärme
behandlung von Werkstücken mit einer Einrichtung zur Ab
kühlung der wärmebehandelten Charge mittels einer Gas
strömung, die über Öffnungen durch das Innere der vor
zugsweise zylindrischen Kammer geführt wird und außer
halb der Heizkammer im geschlossenen Ofengehäuse durch
ein Gasgebläse über einen Gaskühler umgewälzt wird.
Vakuumöfen dieser Art, die neben einer Heizeinrichtung
eine integrierte Gas-Schnellkühleinrichtung aufweisen,
sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Für die An
forderungen an die Kühleinrichtung sind neben verfahrens
technischen auch wirtschaftliche Gründe maßgeblich. Zu
den Hauptanforderungen gehören eine gute Anpassung der
Gasströmung an den Chargenaufbau, eine gleichmäßige
Kühlgeschwindigkeit innerhalb einer Charge und inner
halb eines einzelnen Werkstückes und nicht zuletzt die
Möglichkeit, die Kühlgeschwindigkeit unterschiedlich
großen Chargen in einfacher und wirtschaftlicher Weise
anpassen zu können. Auch kommt es auf eine gute Regel
barkeit des Kühlprozesses auf unterschiedliche Solltem
peratur-Verläufe der Charge an. Die verfahrenstechni
schen Anforderungen rühren in erster Linie daher, daß
es bei derartigen Wärmebehandlungen darauf ankommt, ge,
zielte Veränderungen von Werkstoffeigenschaften zu er
reichen und zugleich einen Verzug der Werkstücke zu ver
meiden. In wirtschaftlicher Hinsicht wird angestrebt,
bei den vorkommenden Behandlungsprozessen eine möglichst
kostengünstige Verfahrensweise zu erreichen.
Da Vakuum-Schachtöfen dieser Art in der Regel für Wärme
behandlungen größerer Chargen bzw. größerer Werkstücke
eingesetzt werden, haben sie entsprechend groß bemessene
Nutzräume. Bei solchen Öfen ist es besonders schwierig,
bei Werkstücken, deren Werkstoffe eine hohe Abkühlge
schwindigkeit erfordern, Verzüge während einer Wärme
behandlung zu vermeiden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Va
kuum-Schachtofen die Einrichtung zur Abkühlung der
wärmebehandelten Charge mit Hilfe einer Gasströmung so zu
gestalten, daß die gestellten Anforderungen besser als
bisher erfüllbar sind, d. h. vor allem, daß bei den vor
kommenden Chargen und Werkstücken bei der Abkühlung eine
gute Anpassung an die werkstoffbedingten Vorgaben auf
einfache Weise möglich ist und zugleich auch eine
kostengünstige Arbeitsweise erreicht wird.
Bei einem Vakuum-Schachtofen in der eingangs beschrie
benen Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch ge
löst, daß für eine vertikale Strömung in der Heizkammer
im Boden und in der Decke und für eine horizontale
Strömung an gegenüberliegenden Stellen in der Seiten
wand der Heizkammer auf ihrer ganzen Höhe übereinander
liegende verschließbare Öffnung angeordnet sind. Damit
besteht die Möglichkeit, in der Heizkammer je nach den
Erfordernissen die Gasströmung vertikal oder horizontal
oder auch kombiniert zu führen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Heiz
kammerboden um die senkrechte Kammerachse drehbar ge
lagert und mit einem Drehantrieb ausgestattet. Die
Drehung der Charge während des Abkühlprozesses bietet
den Vorteil, daß der Gasstrom noch gleichmäßiger über
die Gesamtanordnung der Charge verteilt werden kann,
was vor allem für Chargen wichtig ist, bei denen Einzel
stücke übereinander gestapelt sind.
Vorteilhaft ist es, den Heizkammerboden mit Hilfe einer
nach unten ragenden Führungsbüchse an einem feststehen
den Zapfen drehbar anzuordnen und auf seiner Unterseite
Laufräder vorzusehen, die auf einer kreisrunden Lauf
fläche abrollen. Zur Ausführung der Drehbewegung wird
zweckmäßigerweise der Heizkammerboden an seinem Umfang
oder auf seiner Unterseite mit einem Zahnkranz ausge
stattet, in den ein von einem Motor angetriebenes Stirn-
Zahnrad eingreift.
Die Ausführung der Öffnungs- bzw. Schließbewegung der
Abdeckungen der Öffnungen in der Wandung der Heizkammer
kann zweckmäßigerweise mit einem Hubzylinder als Stell
gerät bewirkt werden.
Für das Verschließen der Öffnungen in der Seitenwand
der Heizkammer wird zweckmäßigerweise auf jeder Seite
eine alle Öffnungen überdeckende Abdeckplatte vorge
sehen, die mit den Öffnungen in der Seitenwand deckungs
gleiche Öffnungen enthält und um wenigstens eine halbe
Öffnungsteilung verschiebbar ist.
Für einen automatischen Kühlvorgang mit wechselnden
Kühlbeeinflussungen können die Abdeckungen der Öffnungen
und ebenso der Antrieb des Heizkammerbodens nach einem
vorprogrammierten Programm gesteuert werden.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der Zeichnung beschrieben.
Die Zeichnung zeigt
in schematischer Form einen Längsschnitt eines Vakuum-
Schachtofens in der Bauart eines Hubwagenofens.
Der dargestellte Vakuum-Schachtofen enthält ein auf
rechtstehendes zylindrisches Gehäuse 1 mit einem oberen
Deckel 2 und einem für das Einsetzen der Charge abnehm
baren unteren Deckel 3. Die eigentliche Heizkammer 4
wird von einer zylndrischen Wandung 5, einer Decken
platte 6 und einer Bodenplatte 7 umschlossen. Die vor
genannten Wandungsteile bestehen aus einem wärmeiso
lierenden Material, z. B. auf Keramik- oder Grafitbasis.
Die Bodenplatte 7 dient zur Lagerung der zu behandelnden
Werkstücke, also Charge, die in der Zeichnung mit einem
Quadrat 8 angedeutet ist und auf einer Tragkonstruktion
ruht. Ebenfalls nur angedeutet ist in der Zeichnung
innerhalb der Heizkammer 4 die Heizeinrichtung 9, die
beispielsweise als elektrische Widerstandsbeheizung
ausgebildet sein kann.
Die Bodenplatte 7 der Heizkammer ruht mit einer geeig
neten Stützkonstruktion auf dem Deckel 3, der für das
Beschicken des Schachtofens nach unten absenkbar ist.
Gegenüber dem Deckel 3 ist die Bodenplatte 7 um die
senkrechte Mittenachse der Heizkammer 4 drehbar ge
lagert. Hierzu ist an der Unterseite der Bodenplatte 7
eine Führungsbüchse 10 befestigt, die auf einem am
unteren Deckel 3 starr befestigten Zapfen 11 gegebenen
falls unter Zwischenschaltung geeigneter Lager wie Gleit-
oder Rollager geführt ist. Weiterhin sind an der Unter
seite der Bodenplatte 7 Laufräder 12 angebracht, die
auf einer fest mit dem Deckel 3 verbundenen kreisrunden
Lauffläche 13 abrollen. Die gesamte Gewichtsbelastung
der Bodenplatte 7 wird über die Laufrollen auf den
Deckel 3 übertragen.
Der Antrieb für die drehbare Bodenplatte 7 besteht aus
einem an der Bodenplatte oder an der Stützkonstruktion
befestigten Zahnkranz 14, in den ein von einem Motor 15
angetriebenes Stirn-Zahnrad 16 eingreift.
Am oberen Deckel 2 ist in einem Deckeldom 17 der Motor
18 eines Gebläses untergebracht, das mit einem Schaufel
rad 19 eine Umwälzströmung erzeugt, wobei der Gasstrom
vor dem Eintritt in das Gebläse einen Gaskühler 20 in
der Pfeilrichtung durchströmt. Die gewünschte Lenkung
der Gasströmung außerhalb der Heizkammer wird durch den
Einbau von Leitblechen, wie sie in der Zeichnung mit
21 und 22 bezeichnet sind, bewirkt.
Kühler und/oder Gebläse können ebensogut außerhalb des
Schachtofens angeordnet und über geeignete Einlaß- und
Auslaßrohre mit diesem verbunden sein.
Für die Einstellung einer horizontalen Strömung inner
halb der Heizkammer 4 sind in der Seitenwand 5 an gegen
überliegenden Stellen auf der ganzen Höhe mit Abstand
übereinander Öffnungen 23 enthalten. Zum Verschließen
dieser Öffnungen 23 ist jeweils eine Abdeckplatte 24
vorgesehen, die deckungsgleiche Öffnungen 25 enthält und
mit Hilfe eines Stellgerätes, beispielsweise eines Hub
zylinders 26, längs verschiebbar ist, so daß die Öff
nungen 23 in der Seitenwand 5 entweder geöffnet oder
verschlossen sind.
Für eine vertikale Strömung der umgewälzten Kühlgase
sind in der Bodenplatte 7 Öffnungen 27 enthalten, die
durch je eine Abdeckplatte 28 verschließbar sind, die
ebenfalls durch einen Hubzylinder 29 aus der Offen- in
die Schließstellung und umgekehrt bewegbar sind. Für
das Austreten der in vertikaler Richtung strömenden Gase
am oberen Ende der Heizkammer 4 ist bei dem Ausführungs
beispiel die Deckenplatte 6 als Ganzes heb- und senkbar
ausgebildet, so daß in der angehobenen Stellung ein sich
über den ganzen Umfang erstreckender Austrittsspalt 30
vorhanden ist, wie es in der rechten Hälfte der Schnitt
darstellung veranschaulicht ist. Anstelle dieser Aus
führung können in der Deckenplatte 6 auch einzelne ver
schließbare Öffnungen wie bei der Bodenplatte 7 ange
wendet werden.
Während des Abkühlvorganges kann das umgewälzte Kühl
medium im Innern der Heizkammer 4 vertikal oder horizon
tal oder auch wechselnd in beiden Richtungen strömen,
wobei durch die Drehung der Bodenplatte 7 die zu be
handelnden Werkstücke einer Charge von allen Seiten der
Strömung ausgesetzt sind, so daß optimale Bedingungen
für die Erzielung einer gleichmäßigen Kühlgeschwindig
keit innerhalb aller Werkstücke gegeben sind.
Claims (6)
1. Vakuum-Schachtofen zur Wärmebehandlung von Werk
stücken mit einer Einrichtung zur Abkühlung der wärme
behandelten Charge mittels einer Gasströmung, die über
Öffnungen durch das Innere der vorzugsweise zylindri
schen Heizkammer geführt wird und außerhalb der Heiz
kammer im geschlossenen Ofengehäuse durch ein Gasgebläse
über einen Gaskühler umgewälzt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß für eine vertikale
Strömung in der Heizkammer (4) im Boden (7) und in der
Decke (6) verschließbare Öffnungen (27, 30) und für eine
horizontale Strömung an gegenüberliegenden Stellen in
der Seitenwand (5) der Heizkammer (4) auf ihrer ganzen
Höhe übereinanderliegende verschließbare Öffnungen (23)
angeordnet sind.
2. Schachtofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Heizkammerboden (7) um die senkrechte Kammer
achse drehbar gelagert und mit einem Drehantrieb (14, 15,
16) ausgestattet ist.
3. Schachtofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Heizkammerboden (7) mit Hilfe einer nach unten
ragenden Führungsbüchse (10) an einem feststehenden
Zapfen (11) drehbar geführt ist und daß auf seiner Unter
seite Laufräder (12) angebracht sind, die auf einer
kreisrunden Lauffläche (13) abrollen.
4. Schachtofen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Heizkammerboden (7) an seinem Umfang oder seiner
Unterseite einen Zahnkranz (14) aufweist, in den ein
von einem Motor (15) angetriebenes Stirn-Zahnrad (16)
eingreift.
5. Schachtofen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß für das Bewegen der Abdeckungen (28
bzw. 24) der Öffnungen (27 bzw. 23) in der Wandung der
Heizkammer (4) Hubzylinder (29 bzw. 26) vorgesehen sind.
6. Schachtofen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Verschließen der Öffnungen (23)
in der Seitenwand (5) der Heizkammer (4) eine alle Öff
nungen (23) überdeckende Abdeckplatte (24) vorgesehen
ist, die mit den Öffnungen (23) in der Seitenwand (5)
deckungsgleiche Öffnungen (25) enthält und um eine
halbe Öffnungsteilung verschiebbar ist.
Priority Applications (1)
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DE19823208574 DE3208574A1 (de) | 1982-03-10 | 1982-03-10 | "vakuum-schachtofen" |
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ID=6157800
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