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Verfahren zur Herstellung von Buntreserven mit Indigosolen unter Kupenfarbstoifen.
Das Interesse für die Herstellung von bunten Küpenfarbstoffeffekten auf mit Küpenfarbstoffen gefärbtem Grund ist infolge der erreichbaren Echtheit ein sehr grosses. Es sind verschiedene Verfahren bekannt, die die Reservierung mit Küpenfarbstoffen zum Gegenstande haben, des weiteren Verfahren, welche die Herstellung von Buntreserven mit Küpenfarbstoffen unter Indigosolen bezwecken. Letztere sind beständige und wasserlösliche Ester reduzierter Küpenfarbstoffe.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren, demgemäss Indigosole als Buntreserven unter gewöhnlichen Küpenfarbstoffen verwendet werden.
Die Indigosole erfordert zu ihrer Fixierung auf der Faser die Gegenwart eines Oxydationsmittels und Vermeidung einer alkalischen Druckfarbe.
Versuche in dieser Richtung haben nun gezeigt, dass die von den Erzeugern der Indigosole empfohlenen Rezepturen auch als Grundlage für Buntreserven unter Küpenfarbstoffe dienen können, wenn entweder bestimmte Oxydationsmittel oder Metallverbindungen zugesetzt werden.
Die reservierende Wirkung dieser Zusätze ist bekannt.
Den Gegenstand der Erfindung soll jedoch der Gedanke bilden, die reservierende Wirkung mit den Indigosolen zu kombinieren und die hiebei auftretenden Schwierigkeiten zu beheben.
Die I. G. Farbenindustrie gibt in ihrer Veröffentlichung Sol. 22/B. d."vom September 1928 für Direktdruek von Indigosolgoldgelb IGK, d. i. ein Ester des reduzierten Indanthrengoldgelb IGK, folgendes Rezept an :
50 g Indigosolgoldgelb IGK 25" Glyecin A = Äthylen-Thiodiglykol 25" Solentwickler GA = Diäthylglykol 425 Wasser
EMI1.1
25 chlorsaures Natron (1 : 2) 20" vanadinsaures Ammon (1 : 100)
1000 g
Wird dieser Druckfarbe das bekannte auch als Reservierungsmittel in Verwendung stehende Oxydationsmittel Ludigol, d. i. nitrobenzolsulfosaures Natrium in der Menge von etwa 1-2%, zugesetzt und versucht, diese Druckfarbe nunmehr als Buntreserve zu verwenden, so misslingt der Vorversuch.
Anlässlich der Vorversuche wurde die Feststellung gemacht, dass bei Zusatz von Ludigol zum angegebenen Rezept eine nicht entsprechende Buntreserve dann erreicht wurde, wenn als Verdickung eine solche aus Weizenstärke und Tragant verwendet worden ist ; dagegen wurde ein besseres Resultat erzielt, wenn Gummiverdickung genommen wurde. Es ist nun bekannt, dass im allgemeinen die Ver- dickung einen mehr oder weniger starken Einfluss auf das Ergebnis des Druckes hat. Gewöhnlich wird aber dieser Einfluss nicht als wesentlich betrachtet, weil er in den meisten Fällen leicht durch Änderung der Zusammensetzung der Verdickung in die gewünschten Bahnen gelenkt werden kann.
Ebenso hat sich im vorliegenden Fall gezeigt, dass dieses Verhalten bei Verwendung von Weizenstärke-Tragantverdickung kein unüberbrückbares Hindernis darstellt, denn diese Verdickung ist genau so bekannt und gangbar, wie die aus Gummi.
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Wird jedoch an Stelle der Weizenstärke-Tragantverdickung eine solche mit Gulmi-Cordofan verwendet, so ergab die vorstehende Druckfarbe eine gute reservierende Wirkung. Dagegen zeigte sich die Gummiverdiekung von ungünstiger Wirkung auf die Entwicklung bzw. Fixation des Indigosolfarbstoffes. Diese ungünstige Wirkung konnte jedoch durch eine Erhöhung der Konzentration des Solentwicklers GA bzw. durch Zusatz im geeigneten Ausmass von Milchsäure od. dgl behoben werden.
Auch wurde gefunden, dass ähnlich wie Ludigol auch Pikrinsäure wirkt oder ein anderes oxydierend wirkendes Agens wie ein Nitrat, Chlorat oder Chromat.
Aber auch Metallverbindungen haben sich bei vorliegenden Verfahren als ausgezeichnete Reservierungsmittel erwiesen. Doch können alkalische Metallsalze, deren Alkalinität auch in der Druckfarbe nicht durch andere Zusätze behoben wurde, die Entwicklung des Indigosols beim Dämpfen verhindern.
Stark saure Metallsalze wieder können, wenn ihre Acidität in der Druckfarbe erhalten bleibt, eine Spaltung des Indigosols, d. i. eine Verseifung in der Druckfarbe vor dem Druck herbeiführen.
Die Metallverbindungen sind daher zweckmässig so zu wählen, dass sie weder eine vorzeitige Verseifung der Indigosole bewirken, noch die gewünschte Verseifung während des Dämpfens behindern.
Die Verwendung neutraler Metallsalze stellt sich am günstigsten. Doch können sowohl alkalische, als auch saure Salze der Druckfarbe zugesetzt und in dieser erst durch Neutralisation so weit unschädlich gemacht werden, dass die Reservierung tadellos erfolgt. Schliesslich ist auch noch darauf Rücksicht zu nehmen, dass manche Metallsalze in der notwendigen Konzentration koagulierend auf die Verdickung wirken, wodurch die Druckfarbe unbrauchbar wird. Diese Salze sind zu vermeiden oder es kann, wie umfangreiche Versuche ergeben haben, der Koagulation durch Zugabe von ein-oder mehrwertig gesättigter Alkohole, z. B. von Decolant der Chemischen Fabrik vormals Santoz in Basel vorgebeugt werden.
Bei den Versuchen haben sich als besonders vorteilhaft auch solche Verbindungen erwiesen, die zugleich auch einen Übertritt des Farbstoffes in die Flotte verhindern oder einschränken, wie z. B. Nickel-und Magnesiumsalze.
Nachstehend soll an Hand eines Beispieles die Durchführung des Verfahrens gemäss vorliegender Erfindung erläutert werden :
EMI2.1
-5, Glyecin A -5, Solentwickler GA 3 "Solentwickler D 2 "Ammonvanadat (1 : 100)
EMI2.2
18 g Farbstoff, der in allen folgenden Beispielen gleich zusammengesetzt ist.
60 g Weizenstärke 60"Wasser
210"Cordofan Gummi 1 : 1
330 g Verdickung, die in allen unten angeführten Fällen gleichbleibt.
Die Ware wurde gebleicht und zwecks besserer Farbstoffaufnahme mercerisiert. Die so vorbereitete und getrocknete Ware wurde mit den in den Beispielen angegebenen Druckfarben bedruckt, getrocknet, gedämpft zur Entwicklung der Indigosole und dann auf einer normalen Indanthrenblau Kontinueküpe ausgefärbt.
Beispiel 1 : 18 g Farbstoff obiger Zusammensetzung
81 Verdickung obiger Zusammensetzung l Ludigol
100 g
Bei Verwendung von Metallverbindungen als Reservierungsmittel werden zu 18 g des Farbstoffes und 66 g der Verdickung 16 g Bleinitrat oder Manganchlorür oder Mangansulfat oder Zinksulfat oder Kadmiumnitrat oder Calciumchlorid oder Magnesiumsulfat zugesetzt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Buntreserven mit Indigosolen unter Küpenfarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass zu den bekannten Druckfarben für Indigosole, Oxydationsmittel wie Ludigol usw. zugesetzt werden.