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Branntweinvorlage.
Die Erfindung betrifft eine Branntweinvorlage. Eine zuverlässige Entlüftung der Glasglocke ist bei den Branntweinvorlagen bisheriger Bauart deshalb nicht möglieh, weil bei geringer Verstärkung des Durchflusses das aus dem Becken austretende Luftrohr sich zusetzt und die oberhalb befindliche Luft nicht entweichen kann. Bei auftretenden Stössen, wie sie sieh in Brennereibetrieben niemals vermeiden lassen, besteht der weitere Nachteil, dass in das Ablaufrohr des Beckens leicht Luft mitgerissen wird.
Eine solche Luftsäule wandert, falls kein besonderes Staugefäss vorhanden ist, nach unten, in die Messuhr, und stösst die darüber befindliche Flüssigkeitssäule an der Zuflussvorriehtung aus, so dass sich das Über- laufkästchen füllt.
Diese Nachteile werden durch die vorliegende Erfindung dadurch beseitigt, dass das Entlüftungsrohr der Vorlage in den zur Messuhr führenden Ablauf mündet, der unterteilt und mit dem Hauptluftrohr unmittelbar verbunden ist.
In den Zeichnungen sind zur näheren Veranschaulichung der Erfindung Ausführungsbeispiele dargestellt.
Fig. 1 zeigt das obere Ende eines in der Glasglocke befindliehen Entlüftungsrohres mit aufgesetztem Thermometerhalter, Fig. 2 eine Vorlage, deren Ablauf durch Ansetzen eines Zwischenstückes umgestaltet ist, Fig. 3 eine Vorlage, deren Ablauf unmittelbar unterteilt ist, Fig. 4 den Ablauf nach Fig. 3 in grösserem Massstabe, Fig. 5 die Ausgestaltung des Ablaufes in einer andern Ausführungsform, Fig. 6 zum Vergleich eine bisherige Vorlage.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich, ist das Ablaufrohr 1 der Vorlage durch eine Wand 2 in zwei Räume unterteilt, deren oberer rechtsseitig das Luftrohr J aufnimmt, während der linke, über dem Ablaufrohr befindliche Raum durch das grössere Luftrohr 4 unmittelbar mit dem Hauptluftrohr 6 in Verbindung steht. Das Luftrohr 3 reicht bis in den obersten Teil der Glasglocke hinein. Die in die Glasglocke gelangende Luft nimmt bei der neuen Vorlage nun folgenden Weg : Aus dem Raum unter der Glasglocke 5 tritt sie oben in das Luftrohr 3 ein und gelangt in die obere Kammer des Abflussrohres 1 und von dort durch das Rohr 4, zu dem grossen Luftrohr 6. Die in dem oberen Teil der Glasglocke befindliche Luft kann auf dem eben beschriebenen Wege ungehindert entweichen.
Auch vermögen Luftteile, die sich in dem zur Messuhr führenden Abflussrohr 7 (Fig. 3) befinden, nach oben zu steigen und durch das Rohr 4 zu entweichen.
Der unterhalb der Trennwand 2 (Fig. 4) befindliche Raum 8 des Ablaufstutzens dient dazu, die aus dem Becken austretende Flüssigkeit aufzunehmen und der Messuhr zuzuleiten. Um diese Flüssigkeitsmenge möglichst der Grösse der Messuhr anzupassen, werden Stauscheiben oder Patronen 9, 10 (Fig. 4) eingesetzt, deren Öffnungen sieh nach der Grösse des Aufnahmevermögens der anzuschliessenden Messuhrart richten.
Die Patronen sind leicht auswechselbar. In dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Trennwand durch ein Rohr 10a ersetzt, in das eine Patrone 11 eingesetzt ist. Das Rohr 10a ist etwas länger als der Auslauf der Vorlage, damit die entstehende Saugwirkung, die sieh auf das Luftrohr 4 auswirkt, möglichst abgeschwächt wird.
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Entsteht nun aus irgendeinem Grunde ein starkes Übertreiben des Branntweines, so staut sich dieser in der Vorlage an, u. zw. zunächst bis an das Luftrohr 3 (Fig. 3). Infolge der Drosselung dureh die Patrone 9 (Fig. 4) oder 11 (Fig. 5) kann der Messuhr niemals so viel Flüssigkeit zufliessen, dass das Überlaufkästchen der Zuflusseinrichtung gefüllt wird. Erst wenn die Flüssigkeit unter der Glasglocke 5 so hoch steigt, dass sie in die obere Öffnung des Luftrohres 3 (Fig. 3) eintritt, wird die Höchstleistung der Messuhr überschritten und dem Beamten durch Befüllung des Überlaufk stehens angezeigt, dass der Brenner zu stark getrieben hat.
Das, was also früher bei einem kleinen Stoss schon auftrat, kann jetzt erst auftreten, nachdem die Glasglocke ganz mit Branntwein angefüllt ist, was nur bei einer dauernden Unaufmerksamkeit des Brenners eintreten kann.
Das Luftrohr 3 (Fig. 3) hat an seinem oberen Ende zwei Haken 12, die in Fig. 1 in vergrössertem Massstabe dargestellt sind. Die Haken dienen zur Aufhängung des Thermometers. Das Thermometer kann jeweils an derjenigen Seite aufgehängt werden, an der die günstigste Ablesung möglich ist.
Um andre, namentlich alte, noch in Betrieb befindliche Vorlagen in neue Vorlagen zu verwandeln, kann man zwischen Vorlage und Ablaufrohr ein Zwischenstück j ! anordnen (r ig. z). Das Zwischenstück hat ähnlich wie in Fig. 5 dargestellt ein Rohr 14. Der über dem Rohr 14 befindliche Raum steht durch das Rohr 15 mit dem oberen Teile der Glasglocke in Verbindung. In der oberen Wand des Ansatzstückes 1. 1 ist ein Rohr 16 eingebaut, das ins Freie führt. Das Ansatzstück 13 ist, wie aus Fig. 2 ersichtlich, waagrecht angeordnet, so dass von der Gefällhöhe zur Messuhr nichts verlorengeht, falls diese schon den vorgeschriebenen Mindestwert besitzt.
Das Luftrohr 15 muss, wie in Fig. 2 dargestellt, bei 17 getrennt werden, da es sonst nicht gut eingeführt werden kann. Auch bei dem Zwischenstück können selbstverständlich, wie in Fig. 5, Patronen eingesetzt werden, um den Abfluss der entsprechenden Messuhrart anzupassen.
PATENT-ANSPRUCHE :
1. Branntweinvorlage, dadurch gekennzeichnet, dass das Entlüftungsrohr in den zur Messuhr führenden Ablauf mündet, der vorzugsweise in Richtung seiner Achse unterteilt und mit einem Luftrohr, namentlich dem Hauptluftrohr, unmittelbar verbunden ist.