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Sicherheitsvorrichtung für selbsttätige Mittelpufferkupplungen an Eisenbahnfahrzeugen-
Gegenstand der Erfindung ist eine Sicherheitsvorrichtung für selbsttätige Mittelpufferkupplungen an Eisenbahnfahrzeugen, die mit selbsttätigen Kupplungsvorrichtungen für Stromkabel und Druckluftbremsleitung an solchen Fahrzeugen zusammenwirken.
Mit der Einführung selbttätiger Mittelpufferkupplungen hat sich auch das Verlangen nach selbsttätigen Kupplungsvorrichtungen für die Stromkabel an elektrischen Fahrzeugen und für die Luftleitungen der Druckluftbremse geltend gemacht.
Es würde nun zu Unzuträglichkeiten führen, wenn es möglich wäre, die Mittelpufferkupplung zwischen zwei Fahrzeugen zu lösen, ohne dass eine Gewähr dafür besteht, dass die Stromkabel stromlos sind und dass die Druckluftleitung der Bremsanlage vor und hinter der Entkupplungsstelle gesperrt ist. Denn würde die Mittelpufferkupplung gelöst werden können, ohne dass die Luftleitung gesperrt und die
Stromkabelkupplung stromlos gemacht ist, so würde die Luft aus der Bremsleitung entweichen, und es würde in den zu trennenden Teilen des Zuges eine Bremsung auftreten, die erst unter beträchtlichem Druckluftaufwand und unter Zeitverlust aufgehoben werden müsste, und in der Stromkabelkupplung würde beim Trennen der Kontakte ein Lichtbogen auftreten, der unter Umständen eine zerstörende Wirkung haben könnte.
Dies zu verhüten ist die Aufgabe der Sieherheitsvorrichtung nach der Erfindung. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass eine Sperrvorrichtung, die die Auslösevorrichtung für die Mittelpufferkupplung nach dem Kupplungsschluss sperrt, in einem solchen Abhängigkeitsverhältnis von den Absperrvorrichtungen für die Druckluftbremsleitung und von der Stromkabelkupplung steht, dass die Sperrung der Lösevorrichtung der Mittelpufferkupplung erst aufgehoben wird, nachdem die Druclluftbremsleitung gesperrt ist und die Stromkabelkupplung stromlos gemacht ist.
Die bauliche Durchbildung dieser Sperrvorrichtung kann verschiedenartig sein. So kann beispielsweise der etwa an dem einen Seitenpuffer-wenn solche vorhanden sind-angebrachte Handhebel für die Mittelpufferkupplung so angeordnet sein, dass die Handgriffe für den Schalter der Stromkabelkupplung und für den Absperrhahn der Bremsleitung in seinem Bewegungsbereich liegen.
Eine solche Anordnung ist in Fig. 1 und in Fig. 2 der Zeichnung dargestellt.
Ferner kann das Auslöseorgan der Mittelpufferkupplung unter dem Einfluss eines Sperrzylinders stehen, der bei geöffnetem Bremsleitungshahn mit Druckluft beaufschlagt ist ; diese Anordnung ist aus Fig. 3 der Zeichnung ersichtlich. Dieser Zylinder kann selbstredend auch so angeordnet sein, dass er den am Seitenpuffer angeordneten Handgriff für die Auslösevorrichtung der selbsttätigen Mittelkupplung unmittelbar sperrt.
Schliesslich kann der Sperrzylinder auch so ausgebildet sein, dass sowohl die Druckluft aus der Bremsleitungskupplung als auch der Strom aus der Stromkabelkupplung die Sperrung bewirken. Ein entsprechend ausgebildeter Sperrzylinder ist in Fig. 4 schematisch dargestellt.
In den Fig. 1 und 2 ist a der Auslösehebel für die selbsttätige Mittelpufferkupplung, der durch die Kette b mit dieser, die-als für das Verständnis der Erfindung überflüssig-selbst nicht dargestellt ist, verbunden ist. c ist die Welle für die Betätigung eines Druckluftbremsleitungsabsperrhahnes und d diejenige für einen Stromkabelschalter. f und g sind die auf den Wellen c und d angeordneten Handgriffe.
In Fig. 1 sind diese Handgriffe in derjenigen Stellung dargestellt, die sie bei geöffnetem Bremsleitungshahn bzw. bei eingeschalteter Stromkabelkupplung einnehmen. Man erkennt aus den beiden Figuren, dass es bei dieser Stellung der Handgriffe f und g zwar möglich ist, den Handgriff a ; der Auslösevorrichtung für die
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Mittelpufferkupplung um einen Winkel n, auszuschwingen, der hinreicht, die Kette b straff zu spannen, dass aber eine Weiterbewegung des Handgriffs a-durch die die Kupplung gelöst wird-nicht möglich ist. Diese kann erst durchgeführt werden, wenn die Handgriffe f und g nach oben oder unten gedreht worden sind, wodurch die Bremsleitung gesperrt und die Stromkabelkupplung abgeschaltet wird.
Bei der Ausführungsform der Sicherheitsvorrichtung gemäss Fig. 3 ist der Sperrzylinder h angeordnet, dessen Kolben i unter dem Einfluss einer Rückdruckfeder k steht und dessen Kolbenstange l sich riegelartig in eine Bohrung eines Organes m der Auslösevorrichtung für die Mittelpufferkupplung n schiebt, wenn die Stromkabelkupplung unter Strom und die Bremsleitungskupplung unter Luftdruck steht.
Das Wesen der Erfindung würde auch dann gewahrt bleiben, wenn der Sperrzylinder h so angeordnet wäre, dass er statt das Organ m der Auslösevorrichtung den Handhebel a unmittelbar verriegelte.
In der Fig. 4 ist ein Sperrzylinder dargestellt, der sowohl von der selbsttätigen Bremsleitungskupplung als auch von der selbsttätigen Stromkabelkupplung aus betätigt wird.
Der Zylinder h ist aus unmagnetischem Metall, beispielsweise aus Kupfer hergestellt. In ihm befindet sich ein eiserner Kolben i, der mit einer üblichen Dichtungsmanschette-beispielsweise aus Leder versehen ist. Der Kolben i steht unter dem Einfluss der Rückdruckfeder k und bildet den Anker für einen Elektromagneten, der aus zwei Stromspulen o mit Eisenkernen besteht. Die Spulen sind einerseits an die selbsttätige Stromkabelkupplung, anderseits an das Erdfeld angeschlossen. Durch ein Rohr p steht der Raum über dem Kolben i mit der selbsttätigen Bremsleitungskupplung in Verbindung.
Solange die Bremsleitungskupplung verbunden ist und unter Druck steht, herrscht dieser Druck auch über dem Kolben i und bewirkt die Verriegelung der Auslösevorrichtung für die Mittelpufferkupplung, und so lange, als die selbsttätige Stromkabelkupplung unter elektrischer Spannung steht, wird der Kolben t durch die Spulen o angezogen. Erst wenn sowohl die Bremsleitungskupplung mittels der üblichen Absperrhähne entlüftet und die Stromkabelkupplung stromlos gemacht ist, vermag die Feder k den Kolben nach oben zu bewegen und die Sperrung der Auslösevorrichtung für die Mittelpufferkupplung aufzuheben.