DE495540C

DE495540C - Sicherheitsvorrichtung an Eisenbahnfahrzeugen mit selbsttaetiger Mittelpufferkupplung und selbsttaetiger Stromkabel- und Druckluftleitungskupplung

Info

Publication number: DE495540C
Application number: DEK113802D
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Kaiser
Original assignee: Knorr Bremse AG
Current assignee: Knorr Bremse AG
Priority date: 1929-03-12
Filing date: 1929-03-12
Publication date: 1930-04-08
Also published as: AT120491B; FR691653A

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 8. APRIL 1930

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

495 KLASSE 2Oe GRUPPE

Knorr-Bremse Akt-Ges. in Berlin-Lichtenberg*) Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. März 1929 ab

Gegenstand der Erfindung ist eine Sicherheitsvorrichtung an Eisenbahnfahrzeugen mit selbsttätiger Mittelpufferkupplung und selbsttätiger Stromkabelkupplung. Sie dient dazu, das Lösen der mechanischen Fahrzeugkupplung, das mittels eines von der Fahrzeugseite aus zu bedienenden Handhebels erfolgt, so lange zu verhindern, als in den mit den mechanischen Fahrzeugkupplungen verbundenen Luftleitungskupplungen der Druckluftbremse noch Druckluft vorhanden ist und durch die mit der mechanischen Fahrzeugkupplung verbundenen Stromkabelkupplungen noch Strom fließt. Durch diese Sicherheitsvorrichtung wird beim Lösen die für die Kabelkontakte zerstörend wirkende Lichtbogenbildung, die bei der Trennung von unter Strom befindlichen Kabelkupplungen eintreten würde, verhindert; ferner werden Druckverluste bzw. Zerstörungen des Vakuums bei nicht rechtzeitig abgesperrter Leitungskupplung, die eine unerwünschte Bremsung zur Folge haben können, vermieden.

Es sind bereits derartige Vorrichtungen bekannt. Bei diesen ist ein Auslösehebel vorgesehen, der mit dem AuslösegHed der Mittelpufferkupplung durch eine Kette, ein Seil ο. dgl. \^rerbunden ist. Der Auslösehebel steht in einem bestimmten Abhängigkeitsden Handgriffen

des Stroni-

verhältnis zu kabelschalters und des Druckluftleitungsabsperrhahnes, und zwar derart, daß der für die Drehbewegung des Auslösehebels erforderliche Weg nur dann von den Handgriffen freigegeben wird, wenn die Stromkabel stromlos sind und die Druckluftleitung entlüftet ist.

Von den bekannten Sicherheitsvorrichtungen unterscheidet sich diejenige nach der Erfindung dadurch, daß an Stelle der den Weg des Auslösehebels überwachenden Handgriffe ein Sperrzylinder vorgesehen ist, dessen Kolbenstange je nach der Anordnung entweder den Auslösehebel oder das Auslöseglied der Mittelpufferkupplung verriegelt. Der Sperrzylinder kann so ausgeführt sein, daß sowohl die in der Druckluftleitungskupplung befindliche Druckluft als auch der in der Stromkabelkupplung fließende Strom die Verriegelung bewirken können.

Auf der Zeichnung ist in

Abb. ι die Sicherheitsvorrichtung nach der Erfindung schematisch dargestellt und läßt den für die Verriegelung des Auslösegliedes der Mittelpufferkupplung vorgesehenen Sperrzylinder in Ansicht erkennen.

Abb. 2 zeigt einen sowohl durch Druckluft wie durch elektrischen Strom wirksam werdenden Sperrzylinder. ßo

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Wilhelm Kaiser in Berlin-Lichtenberg.

Der Auslösc^hebel α ist durch die Kette b mit dem Auslöseglied c der Mittelpufferkupplung d verbunden. Der Sperrzylinder e besteht aus nicht magnetischem Metall. Sein eiserner Kolben / ist auf der einen Seite mit einer üblichen Dichtungsmanschette versehen und bildet den Anker eines Elektromagneten, der aus zwei Stromspulen g besteht. Diese sind einerseits an die selbsttätige Stromkabelkupplung angeschlossen, andererseits an Erde gelegt. Die Leitung h verbindet die selbsttätige Druckluftleitungskupplung mit dem Raum über dem Kolben/. i ist eine Rückdruckfeder.

Wenn die Druckluftleitungskupplung verbunden ist und unter Druck steht, wird der Kolben / über die von der Hauptleitung abzweigende Leitung h mit Druckluft beaufschlagt und nach unten gedrückt; die KoI-

ao benstange k schiebt sich in die Bohrung I des Auslösegliedes c und verriegelt dieses. - Der Kolben / wird außerdem bei verbundener Stromkabelkupplung durch den durch die Spulen g fließenden Strom angezogen. Eine Aufhebung der Sperrung kann erst erfolgen, wenn sowohl die Stromkabel stromlös gemacht sind als auch die Druckluftleitungskupplung durch die Absperrhebel entlüftet ist, so daß die Rückdruckfeder i den Kolben / nach oben zu drücken vermag und die Kolbenstange aus der Bohrung I des Auslösegliedes c herauszieht.

Der Sperrzylinder läßt sich natürlich bei sinngemäßer Ausbildung auch bei Vakuumbremsen verwenden.

Claims

Patentanspruch :

Sicherheitsvorrichtung an Eisenbahnfahrzeugen mit selbsttätiger Mittelpufferkupplung und selbsttätiger Stromkabel- und Druckluftleitungskupplung, bei der das Lösen der Mittelpufferkupplung durch einen Handhebel erfolgt, der mit dem Auslöseglied der mechanischen Fahrzeugkupplung durch eine Kette, ein Seil o. dgl. verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Auslöseglied (c) der mechanischen Fahrzeugkupplung oder der Handhebel (a) für diese unter dem Einfluß eines Sperrzylinders (e) steht, dessen Kolben (/) einerseits von dem in der Druckluftleitungskupplung herrschenden Druck und dem Strom der Strömkabelkupplung, andererseits von einer an sich bekannten Druckfeder (i) beeinflußt wird, so daß ein Lösen der mechanischen Fahrzeugkupplung nur möglich ist, wenn die Druckluftleitung entlüftet ist und die Stromkabel stromlos sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen