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Anordnung zur Nutzbremsung von GIeichstromreihenschlussmotoren.
Bei Gleichstromreihenschlussmotoren kann man eine Nutzbremsung dadurch erzielen, dass man den Reihenschlussmotor mit einer Hilfswicklung versieht, die im Nebenschluss zum Anker gespeist wird.
Diese Hilfswicklung ist hiebei so geschaltet, dass sie in gleichem Sinne magnetisiert wie die Hauptschluss-
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wicklung während des Generatorbetriebes, so dass die Maschine bei der Rückstrombremsung als Gegenverbundgenerator arbeitet.
Für einen ordnungsmässigen Betrieb ist es erforderlich, dass die Maschine erst dann als Generator
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ein Schütz vorgesehen, durch das der auf Rüekstrombremsung geschaltete Motor selbsttätig an die Fahrleitung angelegt wird, wenn seine Spannung diejenige der Fahrleitung erreicht oder überschreitet. Die das Schütz steuernde Spule liegt daher zweckmässig an den Ankerklemmen. Nach der Erfindung liegt die vom Schütz gesteuerte Unterbrechungsstelle zwischen den Ankern und den mit dem Netz ständig verbundenen Hilfserregerwicklungen. Ganz besonders vorteilhaft ist diese Anordnung bei Bahnen nach dem Dreileitersystem, wo die Fahrdrahtspannung von positiver Spannung auf negative Spannung oder umgekehrt übergeht.
Bekanntlich ist in der Fahrtrichtung hinter einer Isoliermuffe ein etwa 5-10 m langes Leitungsstück eingebaut, welches mit der neuen umgepolten Fahrleitung über einen Widerstand von beispielsweise 6-8 Ohm verbunden ist. Nach Überfahren der Muffe berührt der Bügel zuerst das Leitungsstück und trifft erst nach einer Fahrt von 5-10 m auf die eigentliche Fahrleitung. Während nun beim Rückstrombremsen vor der Muffe die elektromotorischen Kräfte von Generator und der Fahrleitung gegeneinander gerichtet waren, ist dies hinter der Muffe nicht mehr der Fall, hier sind beide
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wert des obenerwähnten Widerstandes muss entsprechend hoch bemessen sein.
Die Folge der starken Steigerung des Rückstiomes ist nun, dass seine feldschwächende Wirkung stark zunimmt und damit
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kann, womit die Verbindung zwischen Anker und Oberleitung unterbrochen wird. Der Nebenschlusswicklung, welche an den Fahrdraht geschaltet ist, bleibt dann Zeit, sich umzupolen und die Generatoren in der richtigen Weise zu erregen. Der Versuch hat die Richtigkeit dieses Vorganges bestätigt. Irgendwelche schädigende Feuererscheinungen an den Motoren wurden bei diesen Versuchen nicht bemerkt.
Wenn man die Erregerhilfswicklung, von der Fahrleitung aus gesehen, hinter dem Schütz anschliesst,
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schwindet. Auf diese Weise vermeidet man die Gefahr, dass die auf Nutzbremsung geschaltete Maschine infolge des Wegfalles der feldschwächenden Wirkung der Hauptschlusswicklung eine unzulässige hohe Spannung erzeugt, durch die Stromverbraucher, wie Lampen im Wagen u. dgl., beschädigt werden
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in der Fahrleitung vorhanden ist.
In der Zeichnung ist 1 der Stromabnehmer, 2 und 3 sind die in Reihe geschalteten Anker der Triebmotoren des Fahrzeuges, 4 und 5 die Hauptschlusswicklungen, die während der Bremszeit in gleicher Weise geschaltet sind wie während des Motorbetriebes, 6 und 7 sind die im Nebenschluss gespeisten Hilfswicklungen der beiden Maschinen, die nach Fig. 1, von der Fahrdrahtleitung aus gesehen, hinter
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die von den Ankern erzeugte Spannung gleich oder höher als die Fahrdrahtspannung ist. Bei der Anordnung nach Fig. 2 schliesst ein von der Ankerspannung der Maschine abhängiger Auslöser 10 die Schützspule 9 kurz, wenn die Ankerspannung eine unzulässige Höhe erreicht. Die Auslösespule kann beispielsweise im Nebenschluss zu einem im Stromkreis der Schützspule 9 liegenden Widerstand 11 angeordnet sein.
Zwecks Regelung des Bremsdrehmomentes kann man während des Bremsens parallel zu der Hauptschlusswiddung einen gegebenenfalls regelbaren Widerstand legen, so dass die feldschwächende Wirkung der Hauptschlusswicklung teilweise aufgehoben und damit das von einem bestimmten Ankerstrom ausgeübte Bremsdrehmoment erhöht werden kann.
Die Nutzbremsung gemäss der Erfindung ermöglicht keine vollständige Stillsetzung des Wagens, da die als Generatoren arbeitenden Motoren durch das Schütz 8 vom Netz abgeschaltet werden, wenn ihre Spannung unter die Fahrdrahtspannung sinkt.
Um eine Bremsung des Fahrzeuges bis zum Stillstand zu ermöglichen, ohne dass eine Umschaltung
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In Fig. 3 ist schematisch eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes bei einer Schaltung, die der Fig. 2 entspricht, dargestellt. Hier ist 12 der einseitig an Erde liegende Bremswiderstand, der
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eine Kurzschlussbremsung bewirkt wird. Der Widerstand 12 kann gegebenenfalls der Fahrwiderstand sein oder ein Teil dieses Widerstandes. Unter Umständen wird es vorteilhaft sein, diesen Stromkreis in bekannter Weise über eine Schienenbremse zu führen, wodurch die Bremswirkung noch weiter erhöht wird.
. PATENT-ANSPRÜCHE :
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zeit im Nebenschluss zu den Ankern und Reihenfeldern liegenden Hilfserregerwicklungen, dadurch gekennzeichnet, dass eine Unterbrecherstelle (8) zwischen den Ankern (2, 3) und den mit dem Netz (1) ständig verbundenen Hilfserregerwicklungen (6, 7) mittels einer von der Ankerspannung abhängigen Schützspule (9) gesteuert wird, die in an sich bekannter Weise den Anschluss der Anker (2, 3) an das Netz (1) erst dann bewirkt, wenn die Ankerspannung gleich oder grösser als die Netzspannung ist.