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Anfschlleidbarer Weichenajitrieb.
Der Umstellweg der Antriebsstange bei Weichenspitzenverschlussen, wie z. B. beim Haken- verschluss, zerfällt in folgende Einzelwege : Weg zur Entriegelung des Hakenverschlusses, Weg zur Umstellung der Sitzschienen, Weg zur Verriegelung des Hakenverschlusses.
Diese drei Einzelwege, welche zusammen den Umstellweg der Antriebsstange ausmachen, stehen bei einer bestimmten Spitzenverschlusskonstruktion in einem ganz bestimmten Verhältnis zueinander.
Bei den gebräuchlichen, den Spitzenverschluss vermittels Drahtzug betätigenden Weiehenantrieben entfällt dementsprechend vom Gesamtdrahtweg ebenfalls je ein bestimmter Drahtweg auf das Ent-und Verriegeln des Spitzenverschlusses und ein bestimmter Drahtweg auf das Umstellen der Sitzschienen.
Diese gebräuchlichen Weiehenantriebe, welche entweder vermittels eines kreisrunden Zahnrades oder vermittels zweier Mitnehmerbolzen auf die Antriebsstange zum Hakenverschluss einwirken, lassen erfahrungsgemäss eine verlässliche Fernstellung der Weichen nur bis auf eine Entfernung von etwa 200 m zu.
Um nun das Stellen von Weichen vermittels Drahtzuges auf grössere Entfernungen verlässlich zu ermöglichen, ist es erforderlich, den auf die Ent-und Verriegelung des Spitzenverschlusses entfallenden Drahtweg mogliehst zu vergrössern, um Längenänderungen des Drahtzuges infolge Temperaturänderungen zuverlässig unschädlich zu machen.
Durch blosse Vergrösserung des Antriebsrollendurehmessers bei den gebräuchlichen Weichenantrieben, also durch Vergrösserung des Gesamtdrahtweges allein, ist dieses Ziel nur unvollkommen zu erreichen, weil hiedurch erstens nicht nur die beabsichtigte Vergrösserung des Ent-und Verriegelungsweges eintritt, sondern ein Teil der Drahtwegvergrösserung auch auf den Umstellweg entfällt, so dass der beabsichtigte Zweck nur teilweise erreicht wird, und weil zweitens der Vergrösserung des Rollendurehmessers durch die Raumverhältnisse im Stellwerk und bei den Weichen sehr enge Grenzen gezogen sind, so dass für die Vergrösserung des Gesamt-Drahtweges in erster Linie eine mög1irhste Vergrösserung des Antriebsrollenstellwinkels in Betracht kommt.
Gegenstand der Erfindung ist ein Weichenantrieb, bei welchem auch bei einem Stellwinkel der Antriebsrolle von über 1800 durch die Anwendung eines exzentrischen Zahnrades oder vermittels dreier oder mehrerer in ungleichen Abständen von der Antriebsrollenachse an dieser angeordnete, in die Antriebsstange eingreifende Mitnehmerbolzen oder Röllchen zu Beginn und gegen das Ende der Stellbewegung auf einem bestimmten Weg der Antriebsstange ein grösserer Stellwinkel der Antriebsrolle entfällt als in der Mitte der Stellbewegung. Hiedurch kann der auf die Ent-und Verriegelung des Spitzenverschlusses entfallende Drahtweg vergrössert werden, ohne auch den die Umstellung der Sitzschienen besorgenden Drahtweg zu vergrössern.
Eine Vergrösserung des Gesamtdrahtweges gegenüber jenem der heute gebrauch- lichen Weiehenantriebe wirkt sich somit bei dem erfindungsgemässen Weichenantriebe voll und ganz auf die Vergrösserung des Ent-und Verriegelungsweges aus.
Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, u. zw. zeigen die Fig. 1-5 die Übertragung von der Antriebsrolle zur Antriebsstange vermittels dreier Mitnehmerbolzen.
In den Fig. 6 und 7 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der die Übertragung auf die Antriebsstange durch ein mit der Antriebsrolle verbundenes exzentrisches Zahnrad erfolgt. Die Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch die Antriebsrolle, die Fig. 2 die Stellung der Kettenrolle bei verriegelter linker Sitzschiene, die Fig. 3 die Lage der Antriebsrolle bei geöffnetem Hakenversehluss der linken Sitzschiene. Entsprechend dem weiteren Verlauf der Umstellbewegung ist in Fig. 4 die Stellung der Antriebsrolle nach erfolgter Spitzschienenbewegung und in Fig. 5 nach erfolgter Verriegelung der rechten Sitzschiene dargestellt.
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Bei der Ausführungsform Fig. 1-5 trägt die Antriebsrolle K drei Mitnehmerbolzen b1, b2 und tg. Die beiden Bolzen & i und sind auf den kleinen Angriffsradius r angeordnet, während der Bolzen Ò2 auf dem grösseren Radius R vom Rollenmittel entfernt ist. Beim Verdrehen der Antriebsrolle K (Fig. 2) in der Pfeilrichtung verschiebt der im Schlitz 81 der Antriebsstange A befindliche Bolzen b1 die Antriebsstange A und der Haken H des Spitzenverschlusses wird hiedurch aus seiner Verschlusslage in die geöffnete Lage (Fig. 3) gedreht.
Bevor noch der Bolzen b1 den Schlitz 81 verlassen hat, greift bei der weiteren Drehung der auf dem grösseren Radius R angeordnete Bolzen b2 in den Schlitz 82 ein (Fig. 3), und das nun folgende Umstellen der Spitzschienen bedarf somit für einen bestimmten Antriebsstangenweg eines verhältnismässig kleineren Drahtweges als beim vorhergegangenen Öffnen des Spitzenverschlusses.
In Fig. 4 entspricht die Stellung der Rolle der vollzogenen Spitzschienenbewegung. Der Angriffsbolzen b2 verlässt bei weiterer Drehung der Antriebsrolle in der Pfeilrichtung den Schlitz 82 der. Antriebsstange A, wobei zuvor der Angriffsbolzen b3 in den Schlitz 8g eingreift. Die nun folgende weitere Verschiebung der Antriebsstange erfolgt durch den wieder auf dem kleinen Radius r angebrachten Bolzen & g, wobei die Verriegelung des rechten Hakenverschlusses stattfindet. (Endlage Fig. 5.)
In der in Fig. 6-7 dargestellten Ausführung erfolgt die Übertragung von der Drehbewegung der Antriebsrolle K auf die Verschiebung der Antriebsstange durch das mit der Antriebsrolle verbundene exzentrische Zahnrad Z.
Bei Beginn des Entriegelungsweges greift das Zahnrad Z mit dem kleinen Angriffsradius r in die entsprechend'ausgebildete Zahnstange, und es vollzieht sich im allmählichen Übergang zum grossen Angriffsradius R und wieder zum kleinen Radius r die Horizontalverschiebung der Zahnstange. Auch hier ist während der Entriegelung und Verriegelung wieder für einen bestimmten Antriebsstangenweg ein. verhältnismässig grösserer Kettenweg erforderlich als während der Umstellung der Spitzschienen.
In der Zeichnung ist als Spitzenverschluss der bekannte Hakenverschluss angenommen worden, es lässt sich aber der Erfindungsgegenstand auch bei anderen Spitzenverschlussen anwenden.