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Schalteinrichtung für ZugbeeinNussung.
Die im folgenden beschriebene Erfindung bezieht sich auf Zugsieherungsanlagen, insbesondere solche, bei denen ein Wachsamkeitshebel vorgesehen ist, um dem Führer des Zuges die Möglichkeit zu geben, an gewissen in Gefahrstellung befindlichen Signalen, z. B. Vorsignalen, die betriebsmässig überfahren werden, die Wirkung der Beeinflussung auf den Zug aufzuheben. Dabei hat sich nun der Nachteil herausgestellt, dass, wenn der Führer auch wachsam gefahren ist, es doch eintreten kann, dass bei langsamem Überfahren des Beeinflussungspunktes bereits vor Verlassen des beispielsweise angenommenen Streckenmagneten alle Schaltorgane in die Ruhelage zurückgebracht sind und durch denselben Streckenmagneten eine nochmalige Beeinflussung stattfindet, die dann zur Bremsung führt.
Um dies zu verhindern, wird erfindungsgemäss ausser dem Meterzähler eine mechanische Kopplungsvorrichtung in Verbindung mit andern Schalteinrichtungen vorgesehen, welche während des Überfahrens des Streckenmagneten ein nochmaliges Ansprechen des von der Strecke betätigten Relais verhindern.
In der Fig. 1 ist eine Ausführungsform der Kopplungsvorrichtung und des Meterzählers und in Fig. 2 eine beispielsweise Schaltung dargestellt. Gleiche Bezugszeichen in beiden Figuren beziehen sich dabei auf gleichartige Elemente.
Es ist in Fig. 1 A die Wicklung eines Relais, welches den um den Punkt 1 drehbaren Hebel 2 anzieht und dadurch die Schnecke 3 zum Eingriff in das Zahnrad 4 bringt. Mit dem Zahnrad 4 auf gemeinsamer Achse sitzt die Exzenterscheibe 5, welche nach einer gewissen Zeit der Umdrehung mittels des Hebels 6 den Kontakt a öffnet, dessen Wirkungsweise weiter unten beschrieben wird. Die Spindel 3 ist durch ein Verbindungsstück 7 mit einer biegsamen Welle verbunden, welche mit der Fahrzeugachse gekuppelt ist. Mit der Spindel rotiert noch eine Scheibe 8 etwa mit zwei Stiften 12 und 13. Ihr gegenüber sitzt die Koppelvorrichtung 9, welche normalerweise durch den Stift'M festgehalten wird und in den Stiften 12 und 13 entsprechende Vertiefungen besitzt, so dass sie bei Eingriff dieser Stifte mitgenommen wird.
Dies geschieht, wenn die auf einem Kern liegende Relaiswicklung KI stromdurehflossen ist, wodurch der Anker 10 angezogen wird und die Koppelvorrichtung einrückt. "Nach einer gewissen Zeit der Umdrehung wird hier ebenfalls wie beim Meterzähler durch einen Exzenter oder eine Nocke ein Kontakt k geöffnet.
Ist die Wicklung KI unterbrochen, so zieht die Feder 11 den Anker 10 an und rückt damit die Koppelvorrichtung aus, die dann durch den Stift 14 festgehalten wird.
Die Einrichtung arbeitet gemäss dem Schaltschema Fig. 2 folgendermassen : Es sei zunächst der Fall betrachtet, dass der Zugführer trotz eines in Gefahrstellung befindlichen Signals den Wachsamkeitshebel nicht betätigt hat. Der Zug soll also gebremst werden. Alle Schaltorgane sind zunächst in der in Fig. 2 gezeichneten normalen Stellung. Beim Überfahren des Beeinflussungspunktes spricht das Relais Wr an, der bis dahin in der Stellung 1 befindliche Schalter 0 fällt ab und öffnet dabei den Stromkreis der Bremsrelais Br und einer den Zustand der Bremse anzeigenden weissen Lampe. Die weisse Lampe erlischt und die Bremse fällt ab. Der Schalter 0 geht in die Stellung 2 und schliesst jetzt einen Stromkreis über die Registriereinrichtung Rg2 und den Schalter x,.
Die Bremsung wird also registriert und gleichzeitig leuchtet zur Anzeige eine rote Lampe auf. Von dem Augenblick an, wo der Schalter 0 geöffnet hat, also noch während des Abfallens, ist eine Bedienung des Wachsamkeitshebels WK zwecklos, da alle Stromkreise unterbrochen sind und die Bremsung bereits eingesetzt hat, die dann nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.
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Erst durch Betätigen des Schalters H, der z. B. unterhalb der Lokomotive angebracht ist, damit er erst nach Anhalten des Zuges zugänglich ist, erhält das Rückstellrelais Rü Strom und bringt den Schalter O. wieder in die angezogene Stellung 1, in der er dann bei Loslassen von H durch Wr, das allein zum Anziehen nicht genügt, gehalten wird. Gleichzeitig damit bekommt das Bremsrelais Br wieder Strom und die Bremsen werden freigegeben, der Zug kann weiterfahren.
Betätigt der Führer jedoch rechtzeitig, d. h. vor Erreichen des Beeinflussungspunktes den Wachsamkeitshebel, so wickelt sich der Schaltvorgang wie folgt ab : Wird der Wachsamkeitshebel WK in die Stellung 1 gebracht, so fliesst ein Strom von Minuspol über 0, WK, Xa"rü nach Pluspol. Das Halterelais X zieht an und schliesst die Kontakte x, x2, während x3 geöffnet wird. Durch das parallel zu X liegende und dadurch ebenfalls erregte Relais B erfolgt eine Registrierung der Bedienung des Hebels WK. Beim Wiederloslassen des Wachsamkeitshebels geht dieser in die Stellung 2, 3 zurück. Das Relais X hält sich jedoch weiter über a ; i.
Es wird nun ein Stromkreis von Minuspol über Ox, WK (Stellung 2, 3), A nach Pluspol geschlossen und hiebei durch Relais A der Meterzähler in Bewegung gesetzt, wie dies an Hand der Fig. l bereits oben beschrieben ist. Erst von dem Augenblick des Loslassens des Wachsamkeitshebels WK (Stellung 2, 3) ist der Zug gegen eine Bremsung durch eine nun etwa folgende Beeinflussung von der Strecke aus geschützt, denn wenn jetzt das Relais Wr ansprieht und
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und schliesslich das Halterelais X über K. I, X2, WK noch so viel Strom, dass sie in ihrer angezogenen Stellung gehalten werden. Eine Registrierung durch Rg2 (infolge Abfallens von 0 in die Stellung 2)
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Die Koppelvorrichtung bleibt-eingeschaltet. Gleichzeitig mit dem Umlegen von rü wird auch das Relais X stromlos und die Kontakte fizz geöffnet und X3 wieder geschlossen. Hiedurch fällt A ab, der Meterzähler geht in die Ruhestellung zurÜck. Nach einer Umdrehung der Koppelvorrichtung öffnet sich selbsttätig auch der Kontakt ? c, Rü wird stromlos und damit die Einrichtung für eine neue Beeinflussung bereit.
Ein dritter Fall ist noch möglich, wenn nämlich der Wachsamkeitsknopf betätigt wird, die nachfolgende Beeinflussung aber nicht stattfindet, sei es, dass das Signal inzwischen auf freie Fahrt ging, oder dass der Knopf irrtümlicherweise betätigt wurde. In diesem Falle wird nach Ablauf des Meterzählers der Kontakt a geöffnet, wodurch X wieder abfällt und alle Organe in die Ruhestellung zurückehren.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Schalteinrichtung für Zugbeeinflussung, insbesondere für Systeme mit sogenanntem Meterzähler und Wachsamkeitshebel, bei denen nach stattgefundener Beeinflussung die Schaltorgane selbsttätig in die Ruhestellung zurückkehren, dadurch gekennzeichnet, dass Schaltmittel vorgesehen sind, welche z. B. bei langsamem Überfahren eines Beeinflussungspunktes oder beim Halten über einem solchen) die Wiederholung der Beeinflussung an ein und demselben'Beeinflussungspunkt verhindern.