<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
Die Erfindung bezweckt, Ampullen und ähnliche Glashohlgefässe ausgehend von einem Glas- kolben mit weitem Hals in einem Arbeitsgang sowohl mit einem Entlüftungsspiess (Entlüftungsröhrchen) zu versehen als auch zu entlüften und abzuschmelzen. Zu diesem Zwecke wird in bekannter Weise von einem die Ampullen schrittweise im Kreise führenden Drehgestell und einem an die Entlüftungspumpen angeschlossenen Drehsehieberventil Gebrauch gemacht.
In neuartiger Weise sind jedoch an einer derart ausgebildeten Maschine nicht nur Entlüitungsstellungen, sondern diesen vorangehend noch Arbeits- stellungen vorgesehen, in welchen die von Halteköpfen herabhängenden kolbenförmigen Ausgangs- körper der Ampullen am Halsteil mittels Brenner erhitzt und dann noch mittels einer nach der Erhitzung angestellten senkrecht beweglichen Zange nur soweit ausgezogen werden, dass der erweichte weite Hals- teil der Ampullenkolben in einen Entlüftungsspiess (Entlüftungsröhrchen) übergeht.
Damit die Halte- köpfe der Ampullenkolben möglichst einfach ausgebildet und die Halsteile der letzteren ohne Drehung um die eigene Achse gleichmässig in schneller Arbeitsfolge erhitzt werden können, wird in bekannter
Weise von drehbaren Brennern Gebrauch gemacht, u. zw. ist erfindungsgemäss in jeder Brennerstellung der Maschine unter den Ampullenkolben ein in ständiger Drehung gehaltener Lagerkörper für zwei aufwärtsstrebende, Brennerdüsen tragende Brennerrohre angeordnet, die durch die Drehung ihres Lagerkörpers um den Ampullenkolben in kreisende Bewegung versetzt werden und somit den Ampullenhals in einer Ringzone gleichmässig erhitzen.
Da die Ampullenkolben vor dem Entlüftungsvorgang noch einen weiten Halsteil besitzen und zudem senkrecht hängend in die Fertigform übergeführt werden, so kann der in der Ampulle geschützt unterzubringende pulverförmige, breiförmige oder flüssige Stoff nicht nur bequem vorher in den Ampullenkolben eingebracht, sondern auch während der Fertigstellung der Ampulle nicht verschüttet oder bei der Spiesserzeugung durch Wärmeeinwirkung beschädigt werden.
Um beim Abschmelzen des Entlüftungsspiesses die Ampulle sicher zu halten und dann auf einfache Weise selbsttätig abzulegen, ist in der entsprechenden Arbeitsstellung der Maschine ein Schwenkarm vorgesehen, dessen freies, annähernd halbringförmig gebogenes Ende die Ampulle während des Abschmelz- vorganges zusammen mit einem ebenfalls halbringförmig ausgebildeten Ende eines senkrecht gestellten Ablegerohres festhält und nach vollzogenem Abschmelzvorgang zum Abfallen in dieses Rohr freigibt.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der neuen Maschine in Fig. 1 im Aufriss und in Fig. 2 im Grundriss dargestellt.
Die Fig. 3 und 4 zeigen die zur Spiesserzeugung dienende Zange im Aufriss und im Grundriss.
Die Fig. 5 und 6 zeigen im Aufriss und im Grundriss die in der Absehmelzstellung der Maschine vorgesehene Halte-und Ablegevorrichtung für die Ampullen.
Zentral im feststehenden Maschinengestell j ! ist ein Drehschieberventil gelagert, das in bekannter Weise aus einem festen Ventilkörper 2 und einem auf diesem gleitenden Ventilkörper 3 besteht. Der drèhbare Ventilkörper 3 besitzt in üblicher Weise eine Anzahl Bohrungen, die beim Umlauf dieses Ventilkörpers mit verschiedenen, in dem festen Ventilkörper vorgesehenen Bohrungen in Uberdeckung kommen, die an nicht dargestellte Pumpen angeschlossen sind. Die Bohrungen des drehbaren Ventilkörpers stehen durch Rohre 4 mit buchsenförmigen Halteköpfen J in Verbindung, die in einem Ringvorsprung 6 eines hohlkegelförmigen Trägers 7 im Kreise angeordnet sind. Dieser Träger 7 ist an einer lose durch beide
EMI1.2
schrittweise Drehung versetzt.
An dieser Drehung nimmt der obere Ventilkörper 3 durch an der Unterseite des Trägers befestigte Mitnehmer 8'teil. In den Halteköpfen 5 werden die einen weiten Halsteil 9 besitzenden, kolbenartigen Ausgangskörper 10 der herzustellenden Ampullen so eingeklemmt, dass der Kolbenteil senkrecht nach unten hängt. Es kann sich daher im unteren Teil des Kolbens 10 der in diesen vorher eingeführte pulverförmige, breiförmige oder flüssige Stoff ansammeln. Das Einklemmen des Kolbenhalsteiles 9 in den Haltekopf 5 kann auf beliebige Weise, etwa mittels an den Halteköpfen gelagerter Schwenkhebel 11 erfolgen, die bei der Einwärtssehwingung eine im Haltekopf gelagerte Gummihülse stauchen und an das eingeführte Ende des Kolbenhalses anpressen.
Damit der Ampullenkolben bequem senkrecht von unten her in den Haltekopf eingeführt werden kann, ist in der Einsetzstellung A der Maschine
EMI1.3
an die Einsetzstellung A sind zwei gegebenenfalls auch noch zum Einsetzen ausnutzbare Leerstellungen B und ferner drei Brennerstellungen C vorgesehen. In diesen sind senkrecht unter dem Kolben 10 Lagerkörper 14 für je zwei senkrecht aufwärtsragende Brennerrohre 15 vorgesehen, die an ihren oberen Enden einwärts gerichtete Brennerdüsen 16 aufweisen. Die LagerköIper 14 weiden von im Gestell 1 gelagerten Achsen 17 getragen, an deren unteren Enden Zahnräder 18 befestigt sind.
Das mittelste dieser mit-
<Desc/Clms Page number 2>
einander kämmenden Zahnräder 18 steht mit einem Zahnrad 19 in Eingriff, das durch Vermittlung von Kegelrädern 20, 21 vom Hauptmaschinenantrieb aus in ständiger Umdrehung gehalten wird. Die Brennerrohre 15 sind an ihren durch die Zahnräder 18, 19 ebenfalls in ständiger Drehung gehaltenen Lagerkörpernld so befestigt, dass sie im Augenblick der Schaltbewegung der in den Halteköpfen eingesetzten Ampullenkolben die in Fig. 2 ersichtliche Winkellage einnehmen. Die Kolben können dadurch bei der Schaltbewegung ungehindert zwischen die Brennerrohre 15 und Brennerdüsen 16 ein-und auslaufen.
Während des Stillstandes der Kolben kreisen die Brennerrohre um die Kolben, was zur Wirkung hat, dass der im Bereiche der Brennerdüsen liegende Halsteil der Kolben von den Brennerflammen erhitzt und erweicht wird. In der zweiten Brennerstellung ist am Lagerkörper 14 eine an dessen Drehung zweckmässig nicht teilnehmende aufwärtsragende Stange 22 befestigt, die am oberen Ende einen Teller 23 trägt, der dem durch die Halserweichung etwas nach unten absinkenden Kolben als Anschlag dient, und der somit ein unzulässiges Verengen des Halsteils verhindert. In der dritten Brennelstellung ist in gleicher Weise ein von einer senkrechten Stange 22 getragener Teller 23 angeordnet.
Dieser Teller ist jedoch zweckmässig etwas tiefer eingestellt, so dass in dieser dritten Brennerstellung der Halsteil des Kolbens geringfügig mehr verengt und die Gesamtlänge des Kolbens etwas verlängert werden kann. Die Höhenlage beider Teller ist, um Abweichungen in der Grösse der Ampullenkolben oder sonstiger zu behandelnder Glashohlgefässe ausgleichen zu können, einstellbar.
Bei der auf die Brennerstellungen C folgenden Arbeitsstellung D ist im Maschinengestell eine Stange 24 senkrecht stehend gelagert, auf der eine Hülse 25 verschiebbar geführt ist. Am oberen Ende dieser senkrecht verschiebbaren Hülse 25 ist eine Zangenbacke 26 starr und eine zweite Zangenbacke 27 um einen Bolzen 28 beweglich gelagert. Durch eine beide Zangenbacken verbindende Feder 29 wird die bewegliche Zangenbaeke 27 für gewöhnlich in der Schliesslage gehalten. Die Hülse 25 und damit die von dieser getragenen Zangenbaeken werden während jedes Stillstandes der Kolben abwärts und während der Schaltbewegung der Kolben aufwärts bewegt.
Zu diesem Zwecke ist ein um einen Bolzen 30 drehbarer zweiarmiger Hebel 31 vorgesehen, der einesteils mittels eines Langloches 32 über einen Stift 33 der Hülse 25 greift und andernteils mittels einer Rolle 34 auf einer von der Hauptmaschinenwelle gesteuerten Daumenscheibe 35 ruht. Durch Wirkung einer Feder 36 wird die Rolle 34 in ständiger Anlage an die Daumenscheibe 35 gehalten und die Hülse 25 nach bewirktem Abwärtsziehen selbsttätig wieder in die Aufwärtslage bewegt. An der beweglichen Zangenbacke 27 ist eine als Anschlag wirkende Stellschraube 37 befestigt, die, wenn die Hülse 25 mit den Zangenbacken 26,27 die Aufwärtsbewegung vollendet hat, gegen einen an der festen Führungsstange 24 einstellbar befestigten Gegenanschlag 38 trifft.
Dies hat dann zur Folge, dass die bewegliche Backe 27 in ihrer Höchststellung entgegen der Wirkung der Feder 29 etwas geöffnet wird. Beide Zangenbacken 26, 27 haben eine solche Winkelstellung zur Bewegungsbahn der schrittweise weitergesehalteten Kolben, dass bei jeder Schaltbewegung der letzteren stets ein Kolben zwischen die bei Beendigung der Schaltbewegung gerade die Höehststellung einnehmenden, geöffneten Zangenbacken eintreten kann. Bei der dann sofort eintretenden Abwärtsbewegung der Zangenbacken schliessen sich diese über dem Kolben und ziehen unter Mitnahme des Kolbens dessen erweichten Halsteil zu einem Entlüftungsspiess 9' (Fig. 3) aus. Am Ende der Zangenabwärtsbewegung trifft ein zweiter an
EMI2.1
Stellung geöffnet wird.
Der ausgezogene bzw. nunmehr mit einem Entlüftungsspiess 9'versehene Kolben kann daher im Augenblick der tiefsten Zangenstellung zur nächsten Arbeitsstellung weitergeleitet werden.
Während dieser Weitersehaltung geht die Zange 26,27 bereits wieder hoch, um zur Aufnahme des nächsten Kolbens bereitzustehen.
Die Kolben wandern nach Verlassen der Zangen 26,27 durch eine oder zwei für das Erstarren des gebildeten Entlüftungsspiesses notwendige Leerstellungen E und dann anschliessend durch eine grössere Anzahl von Stellungen F hindurch, in welchen die Kolben über das Drehschieberventil 2,3 an die Entlüftungspumpen angeschlossen und somit weitgehend entlüftet werden. Während des Durchlaufs durch die Entlüftungsstellungen können die Ampullenkolben, wenn es der in ihnen untergebrachte Stoff zulässt, in bekannter Weise noch zunächst erwärmt werden, etwa durch einen über alle Stellungen F hinwegreichenden Heiztunnel.
In der auf die Entlüftungsstellung F folgenden Arbeitsstellung G wird der Entlüftungsspiess 9' mittels zweier Brenner 41, die von einer gemeinsamen Gaszuleitung 42 gespeist werden, erwärmt. Auch in dieser Arbeitsstellung können die Kolben gegebenenfalls noch an eine Entlüftungspumpe angeschlossen sein. In der dann folgenden Arbeitsstellung H sind wiederum zwei Brenner 43 vorgesehen, die von der gleichen Gaszuleitung 42 gespeist werden können. Diese Brenner 43 dienen dazu, den Entlüftungsspiess 9' durchzuschmelzen und somit die Ampulle fertigzustellen. Damit dieser Vorgang sicher vonstatten geht, ist in der Arbeitsstellung H genau axial zum herabhängenden Kolben 10 ein Rohr 44 vorgesehen, das in dem zu einer Schelle 45 ausgebildeten Ende eines am Maschinengestell befestigten Armes 46 gelagert ist.
Das obere Ende des Rohres 44 ist annähernd zur Hälfte weggeschnitten. Von dem stehengebliebenen, annähernd halbringförmigrn Rohrteil 47 sind die Randteile 48 etwas nach aussen gebogen. In Höhenlage dieses halbringförmigen Rohrteiles 47 ist ein Hebel 49 (Fig. 5 und 6) um den Bolzen 60 eines am Arm 46
<Desc/Clms Page number 3>
vorgesehenen Ansatzes 51 waagrecht verschwenkbar gelagert. Dieser Hebel 49 läuft in zwei annähernd halbringförmig gebogene Zinken 52 und 53 aus, die, wenn der Hebel 49 in Richtung auf das Rohr 44 bewegt ist, den jeweils in die Arbeitsstellung Heingelaufenen Kolbenteil10 des Ampullenkörpers zusammen mit dem halbringförmigen Teil 47 des Rohres 44 umschliessen und beim Abschmelzvorgang sicher in Stellung halten.
An dem Hebel 49 ist ferner noch eine Platte 54 angebracht, die in der vorgeschwenkten
EMI3.1
zusätzlich stützt und an einem vorzeitigen Abfallen hindert. Durch Wirkung einer vom Hauptmaschinenantrieb aus gesteuerten Stange 54, die an einen am Drehbolzen 50 gelagerten Arm 56 angreift, wird der Hebel 49 entgegen der Wirkung einer ihn für gewöhnlich in die Schliesslage ziehenden Feder 57 nach
EMI3.2
einer Verpackungsstätte zuleitet.
Anschliessend an die Abschmelzstellung H folgt sodann eine Leerstellung J, in der der noch im Haltekopf 5 eingespannte Restteil des abgeschmolzenen Kolbenhalses und Entlüftungsspiesses abkühlen kann. In der dann endlich folgenden Schlussstellung K der Maschine wird der Haltekopf 5 von Hand oder auch selbsttätig entspannt und der abgeschmolzene Kolbenhalsrestteil auf beliebige Weise entfernt, etwa mittels Druckluft, die in den Haltekopf und damit in das Innere des Kolbenhalsrestteiles eingeführt wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Maschine zum Entlüften und Schliessen von Ampullen und ähnlichen Glashohlgefässen, bei welcher die Ampullen von einem Drehgestell schrittweise im Kreise geführt und mittels eines Drehschieberventiles an eine Entlüftungspumpe angeschlossen werden, dadurch gekennzeichnet, dass den Entlüftungstellungen vorangehend Arbeitsstellungen vorgesehen sind, in welchen die von Halteköpfen (5) herabhängenden kolbenförmigen Ausgangskörper (9, 10) der Ampulle am Halsteil (9) mittels Brenner (16) erhitzt und mittels einer nach der Erhitzung angestellten senkrecht beweglichen Zange (26, 27) nur bis zur Bildung von Entlüftungsspiessen (Entlüftungsröhrchen) (9') ausgezogen werden.