-
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung verdübelter Holzplatten
Verfahren zur Herstellung verdübelter Holzplatten, wobei die Dübel durch Dübelhalter
zwischen die zu verbindenden Platten gebracht und diese unter gleichzeitigem Zurückziehen
der Dübelhalter zusammengeprellt werden, sind bereits bekannt.
-
Diese Verfahren besitzen eine Reihe von Nachteilen; vor allem gestatten
sie nicht eine beliebig große Anzahl von Brettern in fortlaufendem Arbeitsgang miteinander
zu verdübeln. Dies aus dem Grund, weil das Zusammenpressen der Bretter durch Anschläge
erfolgt, welche sich im Druckweg befinden und so die :\Iöglichkeit der Aneinanderreihung
einer unbeschränkten Zahl von Brettern zu einer beliebig breiten Dübelplatte ausschließen.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren vermeidet diese Mängel dadurch, daß
die zu vierdübelnden Bretter zwischen zwangsläufig gesteuerten Klemmbacken und ihren
Unterlagen (Tischen) eingespannt und nach erfolgter Einführung der Dübel in die
Brettfugen durch gegenseitiges Verschieben der Einspannv orrichtungen zusammengepreßt
werden. Während oder nach Rückkehr der Einspannvorrichtungen in die Ausgangsstellung
wird die verdübelte Platte so weit verschoben, daß ihre freie Kante in Bereitschaft
für die Verdübelung mit einem neu aufzulegenden Brett liegt. Auf diese Weise ist
es möglich, eine Platte von beliebiger Breite aus einer beliebigen Zahl von Brettern
zusammenzusetzen. Sollen Platten bestimmter Breite, z. B. aus zwei, drei oder mehr
Brettern zusammengesetzte Platten, hergestellt werden, so wird nach jedem zweiten
bzw. dritten ... usw. Druckgang die Dübelförderung unterbrochen, so daß bei mitfolgendem
Druckgang zwar der übliche Nachschub des nächsten Brettes, jedoch keine Verdübelung
stattfindet.
-
Eine andere Möglichkeit der Herstellung von zwei- oder mehrteiligen
Platten besteht darin, daß nach jedem zweiten bzw.dritten ...
usw. Druckgang
statt eines zwei neue Bretter nebeneinander eingelegt und anschließend zwangsläufig
unter den Klemmbacken verschoben werden, so daß die Stoßfugen dieser beiden Bretter
unverdübelt bleiben.
-
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kennzeichnet sich dadurch, daß der Unterlagetisch aus mehreren gegeneinander verschiebbaren
Teilen besteht, deren jedem ein oder mehrere zwangsläufig aus- und einrückbare Klemmbacken
zugeordnet sind. Die Verschiebung der Platte nach jedem Arbeitsgang erfolgt durch
einen zwangsläufig gesteuerten Greifer. Der Antrieb der Dübelhalter ist, unabhängig
von jenem der Klemmbacken und der Tischteile, ausschaltbar.
-
Die Dübelhalter sind durch Zangen gebildet, deren einer Arm durch
einen axial verschiebbar geführten Zylinder getragen, deren anderer Arm an einem
in dem Zylinder verschiebbaren Bolzen angelenkt ist, so daß bei
Angriff
eines gemeinsamen Drucktisches an die Bretter die Haltezange geschlossen und zusammen
mit den gefaßten Dübeln in die Trennfuge der Bretter verschoben wird. Der äußere
Zylinder jeder Dfibelzange steht durch eine Vielzahl von Nocken mit dem zugehörigen
Dübelmitnehmer in Wechselwirkung, derart, daß zu Beginn des Zylinderhubes der vorher
entnommene Dübel im Zangenmaul liegt, während des Zylinderhubes der Mitnehmer zwecks
Entnahme eines neuen Dübels mehrmals an dem Entnahmeschlitz des Vorratsbehälters
vorbeigeht.
-
Die beiliegenden Abbildungen zeigen eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes,
und zwar Abb. i die Maschine in Vorderansicht und teilweisem Schnitt, Abb. 2 einen
Seitenriß zu Abb. i, Abb. 3 die Maschine in Rückansicht, Abb. 4 einen Schnitt nach
Linie A-B zu
Abb. 3, Abb. 5 und 6 die Dfibelzangen in zwei verschiedenen Stellungen,
Abb. 7 bis i o die Kupplung zur Unterbrechung des Zangenantriebs bei zwei verschiedenen
Stellungen in Aufriß und Seitenansicht.
-
Auf der einen Seite des Maschinenrahmens i sind auf einer Welle 5
eine Riemenscheibe 6 und ein Zahnrad 7 angeordnet. Letzteres greift in ein Stirnrad
8 ein, das auf der Hauptwelle 9 sitzt. Diese trägt ferner Kurvenscheiben 2o und
21, ein Kegelrad IS und eine Exzenterscheibe 17. Letztere besitzt eine Klaue 79
(Abb. 8), in welche eine auf der Welle verschiebbare Klaue 14 unter der Wirkung
einer Feder 15 eingreift. Die ausrückbare Klaue 14 mit Rolle 16 wird durch einen
auf einer Welle 12 gelagerten Drehwinkelhebel 13 gesteuert, dessen Arm i i als Fußtritt
ausgebildet ist. An den Enden der Hauptwelleg sitzen Kurvenscheiben io, welche mit
Rollen 36 in Wechselwirkung arbeiten. Die Rollen sind durch Bolzen 37 getragen,
welche in Gehäusen 39 entgegen der Wirkung von Druckfedern 38 verschiebbar geführt
sind. An die T-förmigen oberen Enden der Bolzen 37 sind beidseits Zugstangen 4o
angelenkt, welche mit ihren freien Enden 51 paarweise an Wellen 45 und 46 angreifen.
Diese Wellen tragen in Lagern 43 und 44 Klemmbacken 41 und 42. Die Wellenstümpfe
52 sind exzentrisch ausgebildet, so daß die Klemmbacken 41 und 42 in engen Grenzen
höhenverstellt werden können. Die Klemmbacken sind je mit zwei durch Federn 49 bzw.
50 abgestützten Stempeln 47 und 48 versehen. An der linken Maschinenseite
(Abb.2) ist ein Gelenkparallelogramm 54, 55, 56 vorgesehen, welches über eine Rolle
53 derart durch Nocken gesteuert wird, daß ein an dem Hebel 55 befestigter
Winkelanschlag 57 abwechselnd in der Fuge zwischen den beiden Tischen 2 und 3 auf
und nieder geht; der Anschlag dient zum Einlegen und Einrichten des jeweils neu
einzulegenden Brettes auf den Einlegetisch 2. Die Nocken 20 und 21 der Hauptwelle
9 steuern Drehhebel 29 und 3o, deren freie Arme mit Schlitzen 31 und 32 in Gleitsteine
33 und 34 der beiden Tische :2 und 3 eingreifen und so unter dem Einfluß der Nocken
und Rückholfedern 72' den Tischen eine gegenläufige hin und her gehende Bewegung
erteilen (Abb. 4) ; die beiden Tische sind auf Rollen 35 geführt. An den beweglichen
Tisch 3 schließt ein Ablegetisch 4 an. Das Kegelrad 18 greift in ein Kegelrad i9
ein, welches auf einer Welle 59 sitzt. Durch Lager 65 ist eine Welle 64 getragen,
an deren Enden j e ein Hebel 66 befestigt ist. Mit Welle 64 ist ferner ein Hebe163
fest verbunden, der mit einem Stein 62 in einer wellenförmigen Nut 61 einen zylindrischen,
durch Welle 59 getragenen Körper 6o geführt ist. Die freien Enden der Hebel 66 sind
durch Gelenke 67 und eine Achse 68 mit Schubstangen 69 verbunden, welche je einen
hakenförmigen Greifer 7o tragen, derart, daß diese bei nach außen verschwenkten
Hebeln 66 unmittelbar vor der inneren Kante des beweglichen Tisches 3 und seiner
zugehörigen Klemmbacke 41 stehen. Die Nockenscheibe 17 arbeitet in Wechselwirkung
mit einer an einem Drucktisch 23 befestigten Rolle 22 derart, daß der Drucktisch
bei einer Umdrehung der Hauptwelle 9 gehoben und gesenkt wird. Auf dem Drucktisch
sitzen die Anschlagstifte 25 der auf Querträgern 28 befestigten Dübelapparate 27
auf (siehe auch Abb. i und 5). Die eigentliche Dübelhaltezange besteht aus einem
zylindrischen äußeren Teil 26, welcher in dem Rahmen 27 des Dübelapparates axial
verschiebbar geführt ist und an seinem oberen Ende den festen Zangenschenkel 9i
trägt. Der bewegliche Zangenschenkel 9i ist um eine Achse 92 schwenkbar an dem festen
Schenkel angelenkt und durch einen in dem Zylinder 26 verschiebbar geführten Bolzen
87 gestützt. Das hintere Ende des beweglichen Zangenschenkels 9i ist mit dem Bolzen
87 durch einen um Gelenkachsen 88 und 9o drehbaren Ring 89 verbunden. Das durch
die beiden Zangenschenkel gebildete Zangenmaul ist mit 93 bezeichnet. In den äußeren
Zylinder 26 ist unten ein verstellbarer Anschlag 95 eingesetzt, welcher die obere
Totpunktstellung des Zylinders 86 begrenzt (siehe Abb. 6). In dem Bolzen 87 ist
der Anschlagstift 25 geführt; er stützt mit seinem Kopf gegen eine Feder 82 ab und
ist durch einen in einem Schlitz 83 geführten Stift 84 gesichert. Der Zylinder 26
und
der Bolzen 87 sind durch eine Feder 96 verbunden, welche das Öffnen der Zange zu
bewirken hat. Auf seiner einen Seite ist der Zylinder 26 mit zwei nockenartigen
Erhöhungen 102 versehen, welche mit einer Rolle ioi des um eine Achse 99 schwenkbaren
Mitnehmerhebels ioo in Wechselwirkung arbeitet. Letzterer trägt an seinem oberen
Ende eine zylindrisch gekrümmte Platte io3, welche in jeder Stellung die Entnahmeöffnung
107 abschließt und eine Kerbe 104 besitzt, in die jeweils einer der in dem Behälter
i o6 vorhandenen Dübel i o8 einfallen kann.
-
Die Arbeitsweise der Maschine ist folgende: In den Abb. i bis 4 ist
die Maschine vor Beginn eines neuen Arbeitsganges dargestellt: Am Schluß des vorausgehenden
Arbeitsganges hatte der Zubringer 7o die vorher v erdübelte Platte unter die Klemmbacke
41 (Abb.2 und 4.) derart geschoben, daß ihre innere Kante in Bereitschaft für die
Verdübelung mit einem neu aufzubringenden Brett liegt; dieses wird von Hand auf
den Tisch 2 gelegt und an den Anschlag 57 eingerichtet. Bei weiterer Drehung der
Hauptwelle 9 dicken die Klemmbacken 41 und 42 ein, so daß die zu verbindenden Bretter
fest und unverrückbar zwischen ihnen und den Tischen 2 und 3 eingespannt werden.
Gleichzeitig oder im Anschluß hieran entfernt sich der Anschlag 57 aus der zwischen
den beiden Tischen: 2 und 3 bzw. den zu vierdübelnden Brettern vorhandenen Fuge
nach unten. Zugleich wird der Greifer 7o unter das neu eingelegte Brett verschoben,
wobei er, ohne dieses Brett anzuheben, nach unten ausweicht. Inzwischen hebt sich
der Drucktisch 23 und schließt damit zunächst durch Verschiebung des Bolzens 87
gegenüber dem Zylinder 26 die Dübelzangen, um bei der weiteren Aufwärtsbewegung
die Zangen samt den gefaßten Dübeln in die Fuge zwischen den Brettern einzuführen.
Die Aufwärtsbewegung der Dübelhalter wird durch Anschlag des Ringes 95 gegen den
Rahmen 27 begrenzt. Durch entsprechende Einstellung der Ringe 95 kann daher erreicht
werden, daß die Dübel genau in die Mitte der Bretthöhe zu liegen kommen. Durch weiteres
Heben des Tisches werden unter Spannung der Federn 82 die Anschlagbolzen 25 noch
etwas verschoben; dadurch wird die Klemmkraft der Zange so gesteigert, daß eine
Verschiebung der Dübel in den Zangenmäulern auch bei verschiedener Holzhärte der
Bretter unmöglich ist. Die Zangen besitzen solche Breite, daß die Dübel zu beiden
Seiten je um ein Drittel ihrer Gesamtlänge vorstehen.
-
Bei weiterer Drehung der Welle 9 werden sodann die Hebel 29 und
30 gegenläufig nach innen verschwenkt und dadurch die beiden Tische :2 und
3 samt den Klemmbacken 41 und .12 und den eingespannten Brettern zusaminengeschoben,
so daß die aus den Zangen vorstehenden Dübelenden in die Bretter- eindringen. Bei
der Aufwärtsbewegung der Zylinder 26 waren durch die Nockenansätze 102 die Mitnehmerhebel
ioo entgegen der Wirkung ihrer Rückholfedern 105 zweimal verschwenkt worden,
so daß durch den Vorbeigang der Mitnehmerkerben 104 an den Entnahmeöffnungen io7
der Behälter io6 sich neue Dübel in die Kerben gelegt hatten. Durch den mehrmaligen
Vorbeigang der Kerben an derEntnahmeöffnung wird eine sichere Dübelentnahme gewährleistet.
Der Drucktisch 23 und mit ihm die Dübelzangen kehren während des Druckganges so
frühzeitig in ihre untere Ausgangsstellung zurück, daß ein Festhalten der Zangen
in den Fugen der zu verbindenden Bretter nicht stattfinden kann; im Anschluß an
die Entfernung der Zangen aus den Bretterfugen wird der Druckgang beendet, worauf
die Klemmbacken 41 und 42 und die Tische 2 und 3 unter dem Einfluß ihrer Rückholfedern
ebenfalls in die Ausgangsstellung übergehen und durch die Greifer 7o das eben v
erdübelte Brett unter der Klemmbacke 42 weggezogen und, wie eingangs beschrieben,
in Bereitschaft für den nächsten Dübelgang unter die Klemmbacke 41 geschoben wird.
Nunmehr nimmt die Maschine die Ausgangsstellung ein; der Vorgang kann von neuem
beginnen.
-
Es ist ersichtlich, daß mit der erfindungsgemäßen Maschine in fortlaufendem
Arbeitsgang eine verdübelte Platte von beliebiger Breite hergestellt werden kann,
wobei mit jeder vollen Umdrehung der Hauptwelle 9 die Verdübelung eines neu eingelegtenBrettes
mit der vorher verdübelten Platte stattfindet.
-
Um Platten bestimmter Breite, z. B. aus zwei, drei oder mehr Brettern
zusammengesetzte Platten herstellen zu können, ist dafür Sorge getragen, daß die
Dübelförderung unabhängig von dem Nachschub der Bretter unterbrochen werden kann.
Diesem Zweck dient die bereits angedeutete Klauenkupplung 79, 14 der Kurvenscheibe
17. Gemäß Abb. 7 bis io besitzt die auf Welle 9 verschiebbare Klaue 14 eine schiefe
Anlauffläche 8o, auf welche die durch den Arm 13 des Fußtrittes i i getragene Rolle
78 aufläuft, wenn der Fußhebel i i nach unten getreten ist. An dem Hebelarm 13 ist,
um eine Achse 76 schwenkbar, ein Kipphebe174 angelenkt, welcher an seinem äußeren
Ende eine Rolle 75 trägt. Solange der Fußtritt nicht verschwenkt ist, stützt sein
senkrechter Hebelarm 13, unter dem Einfluß der Rückholfeder 72, mit einem Anschlag
73 gegen eine senkrechte Schiene des Maschinenrahmens ab. Dabei wird der
Schwenkhebel
74 in der aus Abb.7 ersichtlichen geneigten Stellung gehalten. Wird der Fußhebel
zwecks Unterbrechung der Dübelförderung getreten, so gelangt die Rolle 78 in den
Weg der schiefen Anlauffläche 8o der Klauen 4; dabei fällt der Hebel 74 unter dem
Einfluß seines Eigengewichtes in seine durch den Anschlag 77 bestimmte waagerechte
Stellung (Abb.9) und hält so den Winkelhebel 1i, 13 in der verschwenkten Lage. Sobald
die Anlauffläche 8o durch Drehung der Hauptwelle 9 in den Weg der Rolle 8o gelangt,
werden die beiden Klauen 14 und 79 entkuppelt, so daß die lose auf der Hauptwelle
sitzende Nockenscheibe 17 sich nicht mehr weiterdreht. Dadurch unterbleibt das Anheben
des Tisches 23 und somit das Einbringen von Dübeln zwischen das neu aufgelegte Brett
und die vorher verdübeltePlatte. Bei weitererDrehung der Welle 9 trifft die Rolle
16 den inneren Arm des Hebels 74 und verschwenkt diesen für einen kurzen Augenblick
in seine geneigte Ruhelage (Abb. 7). zurück. Im unmittelbaren Anschluß hieran wird
auch der Fußtritt i i unter dem Einfluß seiner Rückholfeder 72 zurückverschwenkt,
so daß nach Einrücken der Kupplung 14 durch die zugehörige Feder 15
die Normallage
wiederhergestellt ist. Die übrigen Maschinenteile arbeiten während dieses Vorganges
ungestört weiter; durch die Entkupplung der beiden Klauen 14 und 79 ist somit erreicht,
daß ohne Unterbrechung des Arbeitsvorganges zwischen einem neu aufgelegten Brett
und der vorher verdübelten Platte keine Dübelung stattgefunden hat.
-
Derselbe Erfolg tritt auf einfachere Weise, d. h. unter Vermeidung
einer eigenen Entkupplungsvorrichtung, für den Antrieb der Dübelförderung ein, wenn
statt eines neuen Brettes zwei neue Bretter derart eingelegt werden, daß sie Stoß
an Stoß, d. h. ohne Trennfuge, durch die Greifer 70 unter die Klemmbacke
41 des Auflegetisches 3 gezogen werden. Auch in diesem Fall tritt eine Verdübelung
zwischen diesen beiden benachbarten Brettern nicht ein, während die Dübelung im
übrigen unverändert weiterläuft.